Süßstoff und Gesundheit – Mit einer Einführung von Jean Pütz

Das Ergebnis dieser Forschung habe ich persönlich für mich schon seit 50 Jahren vorausgesehen. Nicht umsonst habe ich einen Süßstoff entwickelt, der ohne Risiken Zucken ersetzt und gleichzeitig im Geschmack zu Zucker nicht zu unterscheiden ist. Wir haben es früher in der „Leitsüß“ genannt. Vor allen Dingen haben wir Wert darauf gelegt, dass die Tablette sich auch in kalten Flüssigkeiten auflöst. 70% dieses Süßstoffs beruhen auf sog. Acesulfam vom Darm, der nicht verdaut werden kann und als Ballaststoff den Körper wieder verlässt. Wird er ohne Zusatz verwendet, schmeckt er leicht metallisch. Da Aspartam hitzeempfindlich ist, haben wir für Marmeladen und gekochten Nachtisch ihn mit Zyklamat versetzt und damit einen unnachahmlichen Geschmack erreicht, der von Zucker nicht zu unterscheiden ist.

Ihr Jean Pütz

(pte) – Süßstoffe, die als Zuckerersatz für Geschmack sorgen, aber keine Kalorien enthalten, sollen helfen, schlank zu bleiben. Es gibt aber Studien, die besagen, dass diese Mittel ein Hungergefühl erzeugen, sodass der Schuss nach hinten losgeht. Falsch, sagen Forscher der University of Leeds. Denn Süßstoffe lösen demnach kein Hungergefühl aus und senken zudem den Blutzuckerspiegel, was für Menschen, die Typ-2-Diabetes-gefährdet sind, einen zusätzlichen Vorteil bietet. Das zeigt eine Studie der Forscher zusammen mit Kollegen des Rhône-Alpes Research Center for Human Nutrition.

Vorbeugen gegen Diabetes

Es handelt sich um die jüngste Studie des SWEET-Konsortiums, das sich aus 29 europäischen Forschungs-, Verbraucher- und Industriepartnern zusammensetzt und an der Entwicklung und Überprüfung von Erkenntnissen über die langfristigen Vorteile und potenziellen Risiken der Umstellung auf Süßstoffe arbeitet. Das Projekt wurde von Horizon Europe finanziert, einem Forschungsprogramm der Europäischen Union (EU).

„Die Verringerung des Zuckerkonsums ist zu einem der wichtigsten Ziele der öffentlichen Gesundheit im Kampf gegen die zunehmende Belastung durch fettleibigkeitsbedingte Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes geworden. Einfach nur den Zucker aus Lebensmitteln zu verbannen, ohne ihn zu ersetzen, kann sich jedoch negativ auf den Geschmack auswirken oder das Verlangen nach Süßem verstärken, was es schwierig macht, eine zuckerarme Ernährung durchzuhalten“, so Expertin Catherine Gibbons.

Gewicht und Blutzucker

„Unsere Studie liefert entscheidende Beweise, die den täglichen Gebrauch von Süßstoffen und Süßkraftverstärkern zur Kontrolle von Körpergewicht und Blutzucker unterstützen“, sagt Leeds-Studienleiter Graham Finlayson. Das Team hat die Auswirkungen des Verzehrs von Keksen untersucht, die entweder Zucker oder zwei Arten von Süßungsmitteln enthielten: den natürlichen Zuckeraustauschstoff Stevia oder den künstlichen Süßstoff Neotame, auf 53 erwachsene Männer und Frauen mit Übergewicht oder Fettleibigkeit. Die Teilnehmer waren zwischen 18 und 60 Jahre alt.

Die Probanden mussten dreimal zwei Wochen lang eine bestimmte Menge an Keksen essen, die eins der drei Süßungsmittel enthielten. Gemessen wurden unter anderem Glukose- und Insulinwerte. Außerdem sollten die Teilnehmer aufschreiben, wie es um ihr Hungergefühl in den Stunden nach dem Verzehr der Kekse bestellt war. Das Ergebnis: Die Süßstoffe regten den Appetit nicht stärker an als natürlicher Zucker.