Offener Brief zur Klimarettung an ‚Friday for Future‘

Reaktion auf eine Mail von Frau Carla Reemtsma im Rahmen ihrer ‚Campact‘-Kampagne.
Dort fordert ‚FFF‘ Maßnahmen aus verständlichen Emotionen heraus, die aber in dieser extremen Form nicht realisierbar sind oder Deutschland ruinieren würden.

Liebe Frau Reemtsma

als Wissenschaftsjournalist habe ich mich sehr über Ihre Initiative gefreut, allerdings reicht es nicht aus Engagement zu haben, sondern dazu gehört auch Wissen, Wissen um die Nebenwirkungen und Risiken bestimmter Maßnahmen. Da stelle ich fest, dass Sie nur kritisieren, aber keinen Vorschlag machen, wie man diese auch von mir sehr unterstützte Klimarettung so gewährleisten kann, dass unsere Gesellschaft noch eine Chance hat. Also einfach nur die Erzeugung von CO2 abzuschaffen ist zwar löblich, aber führt zu Nebenwirkungen und Risiken, die nicht berücksichtigt werden. Natürlich bin ich absolut gegen jegliche fossilen Energieträger, doch mit der Abschaffung in Deutschland kommen wir nicht weiter. Sie werden sehen, dass das in anderen Ländern zu verstärkten Bemühungen um die Kernenergie führt. Wenn man etwas kritisiert, sollte man sich auch Gedanken darüber machen, wie man das Problem lösen kann. Ich war ehemals Oberstudienrat in Physik, da habe ich meinen Schülern beigebracht, dass es ganz wichtig ist, Ursache und Wirkung zusammenzubringen. Das ist ein Prinzip, auf das man nicht verzichten kann.

Leider ist aber das Wissen um diese naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten im Volk so gering verbreitet, dass ich davon spreche, dass die Schwarmintelligenz der Deutschen in dieser Hinsicht sehr gering ist und wir deshalb auch teilweise Populisten auf den Leim gehen. Eine Gefahr die genauso groß ist wie die Klima-Problematik. Ihr Protest in Ehren, aber wenn sie keine Vorschläge machen, wie das Problem zu lösen ist, und sich an den Mainstream halten, der Maßnahmen die mittlerweile auch von der Politik aufgegriffen werden, dann werden sie Schiffbruch erleiden. Deutschland wird sich dann mit seiner Industrie- und Technologie-Kultur abbauen.

Ich bitte Sie, einmal meinen mittlerweile weit verbreiteten Kommentar zu lesen, der in Facebook eine außergewöhnliche Resonanz gefunden hat. Gerne bin ich bereit, mit Ihnen zu diskutieren und komme auch sozusagen präsent zu Ihnen, um Ihnen Ihre Widersprüche zu offenbaren. Dazu gehört Logik und naturwissenschaftliches Grundwissen. Das habe ich nicht nur als Wissenschaftsjournalist, sondern ich bin auch Diplom Ingenieur der Elektrotechnik, wie gesagt Oberstudienrat in Physik gewesen und habe Soziologie, und zwar empirische Soziologie, studiert, um zu begreifen, warum Deutschland im Dritten Reich diesem Verbrecher und Psychopathen anheimgefallen ist. Im Alter kann ich dieses Wissen sehr gut gebrauchen, ist aber auch für junge Menschen wissenswert.

Übrigens als Jugendlicher war ich einmal Elektromechaniker und habe diese Lehre zu Ende gebracht. Also ich bin ein zugegeben alter weiser Mann, der aber seine Weisheit durchaus noch hinterfragt und vermitteln will. Noch mal deutlich gesagt, mit Emotionen können wir unser Klima nicht retten, wir müssen die Vernunft zu Hilfe nehmen.

Hier nun der Link zu meinem letzten Facebook Artikel, der heute, am Montag, mittlerweile eine Reichweite von über 140.000, mit fast 40.000 Interaktionen und fast 1.000 schriftlichen Kommentaren der Facebook-Freunde erhalten hat. Es lohnt sich also, den Link anzusehen.

Aber vielleicht interessiert Sie auch meine wissenschaftliche Homepage die ich seit über 15 Jahren täglich aktualisieren. aktualisieren.

Ich bin gespannt auf ihre Reaktion, und ob die Jugend auch noch andere, mit der Logik verknüpfte Ideen und Lösungen zur Kenntnis nimmt.
Jean Pütz