Drei Fragen und drei Antworten zu Corona

(Morning Briefing) – Die pandemische Lage nationaler Tragik weitet sich aus. Das Drehbuch vom Weihnachtsfest 2020 scheint sich – mit höheren Infektionszahlen und einer apathischen Regierung – zu wiederholen.

Hier sind sieben Fragen und sieben Antworten, die Ihnen als Navigation im nebeligen Gelände der Gegenwart dienen mögen:

Frage 1: Warum sind heute mehr Menschen krank als vor einem Jahr, obwohl damals niemand geimpft war und heute 56,5 Millionen Deutsche?

Antwort: In der Frage steckt ein Denkfehler. Das Impfen allein bringt dem Einzelnen keinen Schutz vor Ansteckung, wie sich in diesen Tagen zeigt. Erst die Impfung, das Einhalten von Maskenpflicht und Abstandsregeln plus eine Reduzierung der persönlichen Kontakte schaffen es, das Infektionsgeschehen zu beruhigen.

Frage 2: Können sich alle bis Weihnachten noch schnell boostern lassen?

Antwort: Die staatliche Impfanstrengung aus den vergangenen Monaten hat einen gefährlichen Energieverlust erlitten. Die Impfzentren wurden vielerorts geschlossen, die Impfbusse in die Garage gestellt. 27 Millionen Menschen will Angela Merkel plötzlich – aufgeschreckt durch das Allzeithoch der Infektionen – bis Weihnachten eine Booster-Impfung verpassen.

Das wären 6,75 Millionen Impfungen pro Woche in den noch verbleibenden Vorweihnachtswochen. Zum Vergleich: Vergangene Woche wurden nur rund 1,7 Millionen Auffrischungsimpfungen verabreicht.

Frage 3: Der Bund hat die „epidemische Notlage von besonderer Tragweite“ beendet – am 25. November läuft sie aus. Was bedeutet das?

Antwort: Der Bund hat damit wichtige Instrumente im Kampf gegen Corona aus der Hand gegeben. So darf er nicht mehr bundesweit die Schließung von Gastronomie-, Bildungs- und Kultureinrichtungen anordnen. Der mit dem Auslaufen des Gesetzes verbundene Freiheitsgewinn, sagt Montgomery, bedeute „die Freiheit zu Krankheit und Tod.“