Archiv der Kategorie: Landwirtschaft, Tier- Pflanzenwelt

Bakterium bedroht Olivenernte

Seuchenalarm: Bakterium bedroht Olivenernte

EU-Kommission
will zur Eindämmung über eine Mio. Bäume fällen lassen
Infiziert: Italiens Olivenbäume sollen vernichet werden (Foto: flickr.com/kezee)
Infiziert: Italiens
Olivenbäume sollen vernichet werden (Foto:
flickr.com/kezee)

Brüssel/Lecce (pte004/26.03.2015/06:10) – Die Olivenernte in
Süditalien wird von einer dramatischen Bakterieninfektion bedroht, die sich zu
einer Gefahr für ganz Europa ausweiten könnte. Verantwortlich hierfür ist ein
Mikroorganismus namens Xylella fastidiosa, der angeblich ursprünglich aus
Amerika eingeschleppt worden sein soll und mittlerweile in der Region Apulien
Tausende von Hektar mit teilweise uralten Olivenbäumen befallen hat. Geht es
nach den Plänen der EU-Kommission http://ec.europa.eu , sollen nun mehr als eine Mio. davon
gefällt werden, um ein weiteres Ausbreiten der Seuche zu verhindern.

Zehn Prozent
betroffen

"Italien muss sich intensiver bemühen, die bakterielle Krankheit
einzudämmen, die unzählige Olivenbäume in der südliche Provinz Lecce befallen
hat", so die Forderung der EU-Kommission aus Brüssel. Den Angaben des
europäischen Exekutivorgans zufolge sollen gegenwärtig bereits mindestens zehn
Prozent der insgesamt elf Mio. Pflanzen in der Region von diesem Problem
betroffen sein. "Infizierte Bäume müssen zerstört und der Handel mit Spezies,
die sehr anfällig für eine Ansteckung sind, muss eingeschränkt werden", betont
die Kommission die Wichtigkeit, schnell Maßnahmen zu ergreifen. Besonders
gefährdet seien etwa Zitrusfrüchte und Weingärten.

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) http://efsa.europa.eu gibt es noch eine ganze Reihe
ungeklärter Fragen, was den Ausbruch der aktuellen Seuche betrifft. Fest steht
lediglich, dass Xylella fastidiosa befallene Bäume durch Austrocknung umbringt.
Die Experten der EU-Agentur vermuten, dass seine Übertragung über verschiedene
Arten von Insekten erfolgt, die den Saft aus den betroffenen Pflanzen
heraussaugen.

Bedrohung für
Europas Landwirtschaft

Interessant ist, dass das Bakterium bereits im Herbst 2013
erstmals in Europa aufgetaucht ist und sich deutlich schneller verbreitet hat
als ursprünglich angenommen. Auch ein Katalog mit Gegenmaßnahmen, den die
EU-Kommission im Juli vergangenen Jahres veröffentlicht hat, konnte den weiteren
Ausbruch der Seuche bislang nicht verhindern. Da der Schädling sich nicht nur
mit Ölbäumen begnügt, sondern quasi auf alle Arten von Obstpflanzen überspringen
kann, stellt er letztlich eine Bedrohung für die gesamte Landwirtschaft Europas
dar, warnen die Experten aus Brüssel.

Ob ein radikaler Kahlschlag der infizierten Gebiete tatsächlich
ein Ende der Seuche bringt, bleibt aber abzuwarten. "Auch Bäume, die keine
Symptome einer Erkrankung aufweisen, könnten mit dem Bakterium infiziert sein.
Das macht es schwierig. Es wird wohl nicht ausreichen, einfach alle Bäume mit
Krankheitsanzeichen umzuschneiden", zitiert BBC News die skeptische Einschätzung
eines EBL-Sprechers.

Toilettenwasser schmeckt besser als gedacht

USA: Toilettenwasser schmeckt besser als gedacht

Wissenschaftler realisieren aufwendige Versuchsreihe mit 143 Probanden

Kläranlage: Ursprung genießbaren Wassers (Foto: pixelio.de/Karl-Heinz Laube)
Kläranlage: Ursprung genießbaren Wassers (Foto: pixelio.de/Karl-Heinz Laube)

Riverside (pte025/13.03.2018/12:30) –

Recyceltes Wasser kommt bei US-Verbrauchern besser an als normales
Leitungswasser. Das haben Forscher der University of California
Riverside http://ucr.edu in einer Studie mit 143 Teilnehmern herausgefunden. Verglichen wurden
in einem Geschmackstest in Flaschen abgefülltes Trinkwasser,
Leitungswasser und behandeltes Abwasser, welches wieder dem
Trinkwassersystem zugeführt wurde. "Der Begriff ‚Abwasser‘ und der
Gedanke an aufbereitetes Wasser rufen Ekelreationen hervor", sagt Daniel
Harmon, Leiter der Studie.

Kategorisierung der Tester

Voraussetzung für die Studie war mikrobakteriell
einwandfreies und unbelastetes Wasser. "Das ist, wie bei uns in der EU,
auch in den USA Voraussetzung Nummer eins", wie das Umweltbundesamt http://umweltbundesamt.de auf Nachfrage von pressetext bestätigt. In einem Persönlichkeitstest
haben die Studienautoren überprüft, ob die Testpersonen als empfänglich
für neue Erfahrungen oder eher ängstlich eingestuft werden konnten.
Ebenso miteinbezogen wurden genetische Unterschiede in der
Geschmacksempfindlichkeit der Tester: Menschen, die den Geschmack von
mit chemischem Phenylthiocarbamid bestrichenen Papierstreifen als bitter
wahrnahmen, wurden als empfindlich eingestuft.

Die Probanden bekamen in einem Geschmackstest ein Glas
Leitungswasser, ein Glas Wasser aus der Flasche und eines mit
IDR-zugesetztem Leitungswasser vorgesetzt. IDR bedeutet "Indirekt
Potable Reuse" und bezeichnet das Verfahren, in dem durch Umkehrosmose
behandeltes Abwasser dem Trinkwassersystem zugeführt wird. Bewertet
wurde auch nach Geruch, Farbe und Konsistenz. Welches Wasser sich in
welchem Becher befand, war den Versuchspersonen unbekannt.

Frauen tendieren zu Flaschen

Das Ergebnis der Tests: Normales Leitungswasser schnitt
am schlechtesten ab. "Wir denken, dass dies darauf zurückzuführen ist,
weil Wasser aus der Flasche und behandeltes Abwasser ähnliche
Behandlungsprozesse durchlaufen, sodass sie einen Geschmack besitzen,
den Menschen generell mögen", so die stellvertretende Studienleiterin
Mary Gauvain. "Natürlich sollte man auch hinterfragen, wie das in den
USA übliche Chloren des Trinkwassers hier eine Rolle gespielt hat. Das
ist bei Wasser aus Flaschen und dem IDR-behandelten Wasser durch
ähnliche Prozesse nicht gegeben", ergänzt das Umweltbundesamt gegenüber
pressetext.

Ängstlichere Menschen tendierten mehr zu
IDR-behandeltem und in Flaschen abgefülltem Wasser, deutlich negativer
kam hier das normale Leitungswasser weg. Bei Testern, die als
experimentierfreudiger bewertet wurden, waren die drei Wasserarten in
der Beliebtheit ausgeglichen. Ebenfalls konnten die Forscher belegen,
dass Frauen im Gegensatz zu Männern doppelt so häufig das abgefüllte
Wasser präferierten. Die Experten vermuten bei Frauen eine erhöhte
Reaktionsfähigkeit auf Geschmack, den sie nicht mögen. Diese Annahme
soll Thema der nächsten Forschungsarbeit des Teams sein. Kalifornien hat
aufgrund langer Dürreperioden immer wieder mit steigendem Bedarf an
Trinkwasser zu kämpfen.

Herkunftskennzeichnung von vorverpacktem Frischfleisch

Herkunftskennzeichnung von vorverpacktem Frischfleisch
Jetzt wird’s ernst
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(aid)
– In vielen europäischen Ländern ist es Tradition, seine Mitmenschen am
1. April durch erfundene Informationen zum Narren zu halten. Selbst
einige Zeitungen sowie Radio- oder Fernsehsender frönen mittlerweile
diesem Brauchtum, wobei es Lesern beziehungsweise Hörern meist gelingt,
anhand übertriebener Details den fehlenden Wahrheitsgehalt einer Meldung
zu erkennen.

Wer sich allerdings mit dem
Lebensmittelkennzeichnungsrecht beschäftigt, weiß, dass es hier so
manche Regelungen gibt, die an Detailverliebtheit kaum zu überbieten
sind. Es sei also vorwegschickt: Ein Aprilscherz ist die ab 1. April
2015 geltende Pflicht zur Herkunftskennzeichnung von Frischfleisch der
Tierarten Schwein, Geflügel, Schaf und Ziege nicht. Sie basiert auf der
EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) und betrifft
unverarbeitetes Fleisch, das in Fertigpackungen verkauft wird. Ist das
Fleisch bereits mariniert oder zu Wurst verarbeitet, entfällt die neue
Pflichtkennzeichnung.

Auf dem Etikett gekennzeichnet werden
muss der Ort der Schlachtung, die Partie sowie die Angabe "Aufgezogen
in: [Name des Mitgliedstaates bzw. Drittlandes]". Informationen zum
Geburtsort der Tiere sind – anders als bei der seit 2000 bestehenden
Herkunftskennzeichnung bei Rindfleisch – nicht vorgeschrieben. Hierzu
beruft sich die EU-Kommission auf die Ergebnisse einer eigens
beauftragten Studie, nach denen der Verbraucher insbesondere am
Aufzuchtort der Tiere interessiert sei. Was wiederum konkret als Ort der
Aufzucht gilt, hängt sowohl von der Tierart als auch vom Alter und dem
Gewicht des Tieres vor der Schlachtung ab. So ist beispielsweise der
Aufzuchtort eines Schweines, das im Alter von zehn Monaten geschlachtet
wird und die letzten vier Monate seines Lebens in Deutschland verbracht
hat, Deutschland – selbst wenn das Tier den größeren Teil seines Lebens
in einem anderen Land verbracht hat.

Weitere Sonderregelungen
betreffen etwa die Kennzeichnung von Hackfleisch der besagten Tierarten:
Hier genügt die Angabe, dass das Fleisch von Tieren stammt, die "in der
EU" oder "außerhalb der EU" aufgezogen und geschlachtet wurden – im
Falle von Rinderhackfleisch gelten hingegen dieselben Vorgaben wie bei
gewachsenem Rindfleisch. Die EU-Kommission begründet den Verzicht auf
einzelne Teilinformationen aus der Produktionskette mit den daraus
resultierenden finanziellen Mehrbelastungen für Unternehmer und
Behörden, die sich schließlich auch im Verkaufspreis der Erzeugnisse
niederschlagen würden.

Vielleicht aber steht auch der Gedanke
dahinter, keine weiteren Detailregelungen treffen zu wollen, die
Rechtsanwender, also Hersteller und Händler, sowie Verbraucher
überfordern könnten. Damit sich diese übrigens künftig nicht mehr alle
Nase lang auf neue Pflichtangaben umstellen müssen, hat der
EU-Gesetzgeber mit der LMIV einen "labelling day" aus der Taufe gehoben:
Kennzeichnungsänderungen, die die EU-Kommission auf Grundlage der
Verordnung erlässt, sollen stets zum 1. April Geltung erlangen.
Eigentlich eine schöne Idee, die jedoch schon wegen der oftmals
zugestandenen Übergangsfristen etwas an Praxiswert verliert. Davon
abgesehen mutet der gewählte Stichtag – 1. April – schon etwas skurril
an, bietet er doch Kritikern eine Steilvorlage für hämische Kommentare.
Dr. Christina Rempe

Sicherung der biologischen Vielfalt

Leibniz-Gemeinschaft bündelt ihre Kompetenzen zur nachhaltigen Sicherung der biologischen Vielfalt

Der Leibniz-Forschungsverbund �Biodiversität� (LVB) hat jetzt seine Aktivitäten zur Sicherung der wertvollsten Ressource der Menschheit, der biologischen Vielfalt, durch Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages auf eine solide Grundlage ges tellt. Der Verbund vereint 22 Forschungsmuseen und Institute der Leibniz-Gemeinschaft aus den Sektionen Umweltwissenschaften, Lebenswissenschaften, Sozial-, Wirtschafts- und Raumwissenschaften sowie Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften. Gemeinsam werden innovative Lösungen entwickelt, um die biologische Vielfalt, von der genetischen Vielfalt bis hin zur Vielfalt der Lebensräume, langfristig zu sichern � zum Wohle für Mensch und Natur.

Durch die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages wird die Koordination des Forschungsverbundes für zunächst fünf Jahre gesichert. Zugleich bedeutet es den Startschuss für gemeinsame Projekte und Aktivitäten im Bereich Biodiversität. Unter Federführung durch das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden und Beteiligung weiterer Partner des Forschungsverbundes startet gerade ei ne Studie zum Landschaftswandel in Deutschland. Der Landschaftswandel gilt als einer der stärksten aktuellen und zukünftigen Treiber für den Verlust von Biodiversität. Es werden die Triebfedern für einen beschleunigten Landschaftswandels identifiziert und Lösungen zum Schutz der Ökosystemvielfalt und dem Schutz von Landschaften entwickelt. Dies geschieht in Kooperation mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern aus Politik.

Als weitere wesentliche Ursachen für den fortschreitenden Rückgang der Biodiversität gelten die rapide Ausbreitung gebietsfremder Arten, der Klimawandel sowie die Überdüngung von Land- und Wasserökosystemen. Bis zum Jahre 2050 muss mit einem Verlust von bis zu 50 Prozent der globalen Artenvielfalt gerechnet werden. Andererseits warten noch rund 90 Prozent aller Arten auf ihre Entdeckung � und verschwinden daher womöglich, bevor sie überhaupt erfasst werden. Dabei stellt die biologische Vielfa lt die wichtigste Ressource der Menschheit dar: Sie ist Grundlage für die Gesundheit, trägt zur Ernährungssicherung bei und dämpft die Auswirkungen der Klimaveränderung. Zudem ist sie von hoher ethischer, kultureller und ästhetischer Bedeutung. Die dramatische Veränderung der biologischen Vielfalt zählt daher zu einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen, der sich der Leibniz-Forschungsverbund Biodiversität stellt.

Die Biodiversitätsforschung erfordert eine integrative und transdisziplinäre Herangehensweise: Es gilt, die Ziele der nationalen und internationalen Biodiversitätsabkommen mit den oft konkurrierenden Zielen der Klima-, Energie-, Landwirtschafts- und Wirtschaftspolitik in Einklang zu bringen.

Das Ziel des LVB ist es, gemeinsam nachhaltige Lösungsvorschläge und Synergien im Bereich der BiodiversitÍ 4sforschung zu entwickeln.

Folgende Forschungsschwerpunkte stehen dabei unter anderem im Vordergrund:

·         Untersuchung ökologischer, evolutionärer und ökonomischer Konsequenzen von neuartigen Lebensgemeinschaften, die keine gemeinsame Entwicklung aufweisen;

·          Erforschung von Ökosystemleistungen und deren Wechselwirkung mit der biologischen Vielfalt;

·         Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Biodiversität sowie die wesentlichen Treiber für Veränderungen in der Biodiversität;

·      &nbs p;  Lösungssuche für die Speicherung komplexer Biodiversitätsdaten und deren öffentliche Verfügbarkeit.

Leibniz-Institute im Leibniz-Forschungsverbund Biodiversität:

§  ARL       Akademie für Raumforschung und Landesplanung – Leibniz-Forum für Raumwissenschaften

§  ATB      Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.

§  DPZ      Deutsches Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung

§  DSMZ   Leibniz-Institut DSMZ – Deutsche Sammlung für Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH

§  FZB       Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften

§  HPI       Heinrich-Pette-Institut – Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie

§  IAMO   Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa

§  IfW       Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel

§  IGB        Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei

§  IGZ        Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren / Erfurt e.V.

§  IÖR       Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung

§  IOW      Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde

§  IPB        Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie

§  IPK        Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung

§  ISAS      Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften

§  IZW      Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung

§  MfN      Museum für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung

§  PIK        Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

§  SGN       Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

§  ZALF    Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung

§  ZFMK   Zoologisches Forschungsmuseum Alexander König

§  ZMT      Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie