Archiv der Kategorie: Landwirtschaft, Tier- Pflanzenwelt

Wie verändert sich der Arktische Ozean?

Wie verändert sich der Arktische Ozean? – Forschungsschiff Polarstern startet zu Expedition ins Nordpolarmeer

Bremerhaven, den 10. Juni 2011. Am kommenden Mittwoch, den 15. Juni wird das Forschungsschiff Polarstern vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft zu seiner 26. Arktisexpedition aufbrechen. Über 130 Wissenschaftler von Forschungsinstitutionen aus sechs Ländern nehmen an drei Fahrtabschnitten teil. Zunächst untersuchen Ozeanographen und Biologen an Langzeitstationen, wie sich Meeresströmungen sowie Tier- und Pflanzenwelt zwischen Spitzbergen und Grönland verändern. Ab August sollen in der Zentralarktis physikalische, biologische und chemische Veränderungen erfasst werden. FS Polarstern wird am 7. Oktober in Bremerhaven zurück erwartet.& nbsp;

In der Framstraße zwischen Spitzbergen und Grönland zeichnen ozeanographische Messgeräte seit 14 Jahren kontinuierlich Temperatur, Salzgehalt, Strömungsgeschwindigkeit und -richtung auf. Bis in eine Tiefe von über 2500 Metern reichen Verankerungen mit den Sensoren, die nach ein bis zwei Jahren ausgetauscht werden müssen. Um diese stationären Messungen zu ergänzen, soll jetzt zusätzlich für drei Monate ein frei schwimmendes Gerät eingesetzt werden. Der so genannte Seaglider taucht auf seiner Kurslinie bis in 1000 Meter Tiefe ab, um Messungen durchzuführen. Zwischendurch kehrt er regelmäßig an die Oberfläche zurück, übermittelt die Daten via Satellit und erhält neue Position sangaben. Die aufgenommenen Daten zeigen, wie sich Wassermassen- und Wärmeaustausch zwischen dem Nordpolarmeer und dem Nordatlantik verändern. Die Framstraße ist die einzige Tiefenwasserverbindung zwischen beiden Meeresgebieten und erlaubt daher Rückschlüsse auf den Einfluss der polaren Meeresgebiete auf den globalen Ozean.

Das zweite Untersuchungsgebiet ist der so genannte AWI-HAUSGARTEN. Er ist das nördlichste von insgesamt zehn Observatorien im europäischen Netzwerk ESONET (European Seafloor Observatory Network, also Europäisches Netzwerk von Meeresbodenobservatorien). In diesem Tiefsee-Langzeitobservatorium des Alfred-Wegener-Institu ts wollen Biologen erforschen, wie Organismengemeinschaften im Freiwasser und am Meeresboden der Tiefsee auf die fortschreitende Ozeanerwärmung reagieren. Sie untersuchen dazu die physiologischen und ökologischen Belastungsgrenzen ausgewählter Arten. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, ob Organismen beispielsweise steigende Temperaturen tolerieren können oder sich mit voranschreitender Erwärmung aus der Region zurückziehen. Mithilfe eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs des Kieler Meeresforschungsinstituts IFM-GEOMAR werden dazu am Grund der Tiefsee Experimente durchgeführt. Ein ebenfalls unbemanntes, aber autonom operierendes Unterwasserfahrzeug von knapp fünf Metern Länge wird in Wassertiefen bis etwa 600 Meter und dicht unter dem arktischen Meereis eingesetzt. Mit neu am Alfred-Wegener-Institut entwickelten Messinstrumenten erfasst es unter anderem die Verteilung einzelliger Algen und die Kohlendioxidkonzentration nahe der Wasseroberfläche. Außerdem ist geplant, Bodenproben aus einem Meeresgebiet zu nehmen, in dem Fischereiecholote kürzlich zahlreiche Gasfahnen registriert haben. Sie deuten darauf hin, dass westlich von Spitzbergen in Wassertiefen um 400 Meter enorme Mengen des klimarelevanten Treibhausgases Methan aus dem Meeresboden freigesetzt werden.

Ab Anfang August wird das Forschungsschiff Polarstern dann Kurs in Richtung Nordpolarmeer nehmen. In der Zentralarktis stehen physikalische, biologische und chemische Veränderungen im Fokus. Die abnehmende Meereisbedeckung des Arktischen Ozeans und eine veränderte Wasserzirkulation wirken sich auf Wärme- und Gasaustausch zwischen Ozean, Meereis und Atmosphäre aus. Diese Vorgänge sind wiederum eng verknüpft zum Beispiel mit Änderungen der Umsetzung von Kohlendioxid im Ozean, und sie verändern auch Ökosystem des Eises und in der gesamten Wassersäule. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen, nehmen die Expeditionsteilnehmer Wasser- und Eisproben von den flachen Eurasischen Schelfmeeren bis ins tiefe Kanadische Becken und vom offenen Ozean bis ins Packeis. Zusätzlich bringen die Forscher Messgeräte aus, die mit Eisschollen monatelang durch die Arktis treiben und so wertvolle Daten aus diesem schwer erreichbaren Gebiet liefern sollen, die sie per Satellit an Land übermitteln. Ein anschließender Vergleich der Daten mit Messungen von vorherigen Expeditionen kann aufzeigen, wie sich das Klima und der Ozean in der Arktis verändert haben. Um den weiteren Verlauf der Veränderungen kontinuierlich zu verfolgen, werden Messgeräte und Probennehmer verankert, die während einer weiteren Expedition in dieses Seegebiet im kommenden Jahr wieder aufgenommen werden sollen.

Feder verrät das Geschlecht der Vögel

Innovative Methode soll Töten männlicher Küken bei Legehennen verhindern

Federn geben Auskunft ob Männchen oder Weibchen (Foto: pixelio)
 
Jena (pte/29.02.2008/11:45) – Chemikern der Universität Jena http://www.uni-jena.de/ ist es gelungen, eine neue Methode für die Geschlechterbestimmung bei Vögeln zu entwickeln. Bei vielen Vogelarten ist nämlich die Bestimmung des Geschlechts aufgrund äußerlicher Merkmale unmöglich. Für verschiedene wissenschaftliche Anwendungen ist die Geschlechterbestimmung des Federviehs allerdings von wesentlicher Bedeutung. Einerseits dient es dem Schutz aussterbender Arten, andererseits könnte damit in Zukunft das routinemäßige Töten männlicher Küken in der Hühnerzucht vermieden werden.

"Die Bestimmung zahlreicher Großpapageien ist bisher nur mittels Endoskopie oder mit Hilfe molekulargenetischer Methoden möglich", erklärt Petra Rösch vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Jena im pressetext-Interview. Das Narkotisieren von Vögeln berge ein Risiko in sich, erklärt die Wissenschaftlerin, die an der Entwicklung des neuen Verfahrens gemeinsam mit Jürgen Popp und zwei Doktoranden gearbeitet hat. Das neu entwickelte Verfahren wurde in der Zwischenzeit zum Patent angemeldet, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "Analytical Chemistry".

"Zur Bestimmung des Geschlechts benötigen wir lediglich eine im Wachstum befindliche Feder, die noch durchblutet ist und deren Zellen noch nicht komplett verhornt sind", erklärt die Forscherin. Solche Federn habe jeder Vogel, nicht nur Jungtiere. Anschließend werden die im Federkiel befindlichen Zellen ausgedrückt und in die Analyseapparatur gegeben. "Zur Anwendung kommt anschließend ein Verfahren, das der indische Physiker Chandrasekhara Venkata Raman bereits in den 1920er Jahren entwickelt hat und wofür er 1930 den Nobelpreis für Physik erhielt." Die so genannte Raman-Spektroskopie beruht auf dem Effekt, dass Moleküle, die mit monochromatischem Licht bestrahlt werden, das Licht in alle Raumrichtungen streuen. Ein Teil dieses Streulichts, die so genannte Raman-Streuung, enthält Informationen über die Probe. "Damit erhalten wir sozusagen einen optischen Fingerabdruck", erklärt Rösch.

"Beim Menschen tragen die Männer eine Kombination von X- und Y-Chromosom. Bei den Vögeln hingegen weisen die Männchen zwei Z-Chromosomen auf, während die Weibchen eine ZW-Kombination haben", erklärt die Forscherin. "Bei der DNA-Analyse lässt sich über die unterschiedliche Menge an DNA der Chromosomen das Geschlecht des Tieres bestimmen. Männliche Vögel haben eine höhere Zahl an DNA ", so Rösch. Die Jenaer Forscher werden nun von jeder Vogelspezies ein paar Tiere messen, um so eine Spezies-Datenbank aufbauen zu können. "Entwickelt wurde das Verfahren eigentlich zur Geschlechterbestimmung von Haushühnern. Nun sollen allerdings weitere Vogelarten hinzukommen", erklärt die Chemikerin abschließend. Als weiteres Ziel wollen die Forscher die Methode so verfeinern, dass das Geschlecht der Tiere bereits am Ei festgestellt werden kann. Damit ließe sich dann das routinemäßige Töten männlicher Küken im Rahmen der Legehennenzucht vermeiden. (Ende)

Bio-Eier im Vorteil

(aid) – Hennen und Eier aus ökologischer Haltung bergen weniger antibiotikaresistente Keime als solche aus konventionellen Betrieben, da die Tiere nur im Notfall mit herkömmlichen Arzneimitteln wie Antibiotika behandelt werden dürfen. Zunächst kommen pflanzliche und homöopathische Mittel zum Einsatz.
Tierärzte der Technischen Universität München haben diese Behauptung von Öko-Befürwortern jetzt in einer Studie, die sie im Auftrag des Bayerischen Staatministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz durchführten, bestätigen können. Sie nahmen in jeweils zehn bayerischen Betrieben mit ökologischer und konventioneller Landwirtschaft über ein Jahr lang insgesamt 400 Bakterienabstriche aus der Kloake der Hühner und sammelten zusätzlich 400 Eier ein. Daraus isolierten die Wissenschaftler Bakterienstämme und brachten diese mit über 30 verschiedenen Antibiotika zusammen, die in der Hühnerzucht, aber auch als Medikamente für Menschen eingesetzt werden. Das Ergebnis: Die "Bio-Bakterien" waren gegenüber den getesteten Antibiotika signifikant weniger resistent.
"Somit leistet die ökologische Tierhaltung nicht nur einen Beitrag zum Tierschutz, sondern trägt darüber hinaus auch wesentlich zur Sicherung der weiteren Wirksamkeit von Antibiotika bei Mensch und Tier bei", sagt der Leiter der Studie Professor Bauer. Denn die Bakterien werden zwischen Mensch und Tier ausgetauscht. Je mehr resistente Keime wir in uns tragen, umso gefährlicher wird es im Krankheitsfall. Im schlimmsten Fall sind die verfügbaren Antibiotika wirkungslos.
Die Wissenschaftler haben außerdem untersucht, ob Hennen und Eier vom Biohof häufiger mit Krankheitserregern infiziert sind als bei der konventionellen Haltung – eine häufig geäußerte Befürchtung, die allerdings in dieser Studie nicht zutrifft. Zwischen Öko- und Normalbetrieben fand sich kein Unterschied. Das Forscherteam ermittelte beispielsweise bei drei Prozent der Kloakenabstriche Salmonellen und bei zwei Prozent Listerien, egal bei welcher Betriebsart. Beruhigend für den Verbraucher: Kein einziges Ei war im Inneren mit Salmonellen verseucht.
aid, Kirsten Jänisch-Dolle

Pflanzenschutzmittel – in Lebensmitteln unerwünscht

Neue aid-Unterrichtseinheit zu Rückständen von Pflanzenschutzmitteln

(aid) – Pestizide in Erdbeeren, verbotene Spritzmittel in spanischen Paprika, Gift-Cocktail in Trauben – Schlagzeilen über Schadstoffrückstände in Lebensmitteln gibt es immer wieder. Sollten sie uns tatsächlich Grund zur Angst geben? Die Unterrichtseinheit will Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse dazu bewegen, sich aktiv mit dem Thema auseinander zu setzen. Neben dem klassischen Folienvortrag stehen deshalb spannende Rechercheaufträge und Interpretationsaufgaben im Vordergrund. So werden die Jugendlichen zu kritischen Verbrauchern. Sie lernen, Informationen zu hinterfragen, Aussagen kritisch zu bewerten und sich eine eigene Meinung zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu bilden. Am Ende wissen die Schülerinnen und Schüler, worauf es beim Einkauf ankommt, um sich selbst vor Schadstoffen zu schützen. Durch die methodische Aufbereitung bietet die Einheit vielfältige Einsatzmöglichkeiten, besonders für den fächerübergreifenden Unterricht an allgemein- und berufsbildenden Schulen.
aid

aid-Unterrichtseinheit "In Lebensmitteln unerwünscht – Rückstände von Pflanzenschutzmitteln"
16 Seiten, Preis: 5,50 EUR

Download unter www.aid.de/shop/shop_detail.php?bestellnr=587

Wissenschaftliche Initiative für Artenvielfalt in Deutschland

Biologische Vielfalt erhalten: Akademien stellen Papier zum Artensterben in Agrarlandschaften vor

die Vielfalt an Tier- und
Pflanzenarten in Deutschland sinkt. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf
das Ökosystem landwirtschaftlich genutzter Flächen und weitere
Lebensräume. Zum Thema "Biodiversität in der Agrarlandschaft" haben die
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Union der
deutschen Akademien der Wissenschaften gemeinsam mit acatech – Deutsche
Akademie der Technikwissenschaften eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Die
Gruppe arbeitet derzeit an einer Analyse des Zustands der
Agrarökosysteme und wird 2019 Empfehlungen abgeben, wie
Agrarlandschaften nachhaltig genutzt werden können und damit Lebensraum
für eine große Artenvielfalt bieten. Die Kurz-Stellungnahme
"Artenrückgang in der Agrarlandschaft: Was wissen wir und was können wir
tun?", die erste Sofortmaßnahmen für den Artenschutz empfiehlt, stellen
die Akademien am Mittwoch, 24. Oktober 2018, in Berlin vor. Zu dieser Veranstaltung laden wir Sie herzlich ein und freuen uns über eine redaktionelle Ankündigung in Ihrem Medium.

Diskussionsveranstaltung "Artenrückgang in unserer Kulturlandschaft: Was wissen wir wirklich und was können wir tun?"
Mittwoch, 24. Oktober 2018, 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Einsteinsaal
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin

Artenvielfalt ist die Grundlage
unseres Lebens. In der Landwirtschaft wird die Bestäubung vieler
Pflanzen durch eine hohe Artenvielfalt gesichert, ebenso wie die
Regeneration der Böden. Nicht zuletzt fördert die Vielfalt von Pflanzen-
und Tierarten den Erholungswert einer Landschaft für den Menschen. Die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden erste Ergebnisse der
Arbeitsgruppe präsentieren. Gemeinsam mit den Gästen werden sie die
Bedeutung biologischer Vielfalt in der Agrarlandschaft erörtern und
Lösungsansätze diskutieren, die praxisnah und umsetzbar sind.

Geleitet wird die Diskussion von
den Sprecherinnen und dem Sprecher der Arbeitsgruppe Prof. Dr. Katrin
Böhning-Gaese, Mitglied der Leopoldina und der Akademie der
Wissenschaften und der Literatur, Mainz sowie Mitglied des Direktoriums der Senckenberg Gesellschaft für
Naturforschung, Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein, Professorin für
Naturschutz und Landschaftsökologie an der Universität Freiburg sowie Prof. Dr. Wolfgang Wägele, Direktor des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn und Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz.
Beteiligt sind zudem Prof. Dr. Bärbel Gerowitt, Professorin für
Phytomedizin am Institut für Landnutzung an der Universität Rostock und Mitglied der Arbeitsgruppe, sowie Dr. Sebastian Lakner vom
Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität
Göttingen. Moderiert wird die Veranstaltung von Petra Pinzler, DIE ZEIT.

Weitere Informationen zur
Arbeitsgruppe "Biodiversität in der Agrarlandschaft" finden Sie auf den
Webseiten der beteiligten Akademien:
www.leopoldina.org/de/biodiversitaet
www.akademienunion.de
www.acatech.de/projekte

Eichen, Buchen und Fichten erholen sich

Deutscher Wald
Eichen, Buchen und Fichten erholen sich
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(aid) – Der
deutsche Wald erholt sich. Vor allem Buchen, Fichten und Eichen waren im Jahr
2013 in einem besseren Zustand als im Vorjahr, hat die aktuelle
Waldzustandserhebung ergeben. Seit dem Jahr 1984 wird die Gesundheit des Waldes
jährlich in den Monaten Juli und August von den Ländern anhand von Stichproben
bewertet, um Veränderungen zu erkennen und Risiken zu bewerten.  

Rund ein Drittel der Landesfläche Deutschlands besteht aus Wald (11,1
Mio. ha). Die häufigsten Baumarten sind die Nadelbäume Fichte (28 %) und Kiefer
(24 %), gefolgt von den Laubbäumen Buche (15 %) und Eiche (10 %). Die Gesundheit
des Waldes wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst wie dem Baumalter und der
Veranlagung der einzelnen Bäume, Bewirtschaftung, Standortfaktoren und Auftreten
von Schadorganismen. Als Indikator dient der Kronenzustand. Die Förster
bestimmen, wie stark die Abweichung von einem voll benadelten beziehungsweise
voll belaubten gesunden Baum ist. Diese Kronenverlichtung wird in Stufen von 0
bis 4 angegeben: Schadstufe 0 umfasst alle Bäume mit bis zu 10 Prozent
Kronenverlichtung, Stufe 1 entspricht Kronenverlichtungen zwischen 11 und 25
Prozent und gilt als Warnstufe. Die Schadstufen 2,3 und 4 umschreiben "deutliche
Kronenverlichtungen" von mehr als 25 Prozent.  

Im Jahr 2013 ist
der Anteil der Bäume mit einer deutlichen Kronenverlichtung von 25 auf 23
Prozent gesunken. Für 39 Prozent (2012: 36 %) galt die Warnstufe, während 38
Prozent eine gesunde Baumkrone hatten (2012: 39 %). Bei der Fichte betrug der
Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen 24 Prozent, was einer Verbesserung von
drei Prozentpunkten gegenüber 2012 entsprach. Die Buche hat sich weiterhin
erholt, sodass der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 38 auf 35
Prozent verringert werden konnte. Bei der Kiefer waren es unverändert 11
Prozent. Die stärksten Schäden bestanden weiterhin bei der Eiche, auch wenn der
Anteil der deutlichen Verlichtungen deutlich von 50 auf 42 Prozent gesunken ist.
Auf die Warnstufe entfielen 39 Prozent (2012: 33 Prozent).
Heike Kreutz

Bundestagung Lernort Bauernhof

Bundestagung Lernort Bauernhof
aid infodienst lädt Lehrkräfte zum Workshop ein
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(aid) – "Reiche Ernte – 30 Jahre Lern- und Schulbauernhöfe in Deutschland": Unter dieser Überschrift findet vom 21. bis 23. Februar 2014 in der Evangelischen Akademie Villigst in Schwerte die Bundestagung Lernort Bauernhof statt. Dabei werden unterschiedliche Projekte und Praxisbeispiele vorgestellt, Netzwerkaktivitäten unterstützt und aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert. Unter anderem stehen Themen wie die pädagogische Arbeit mit Nutztieren oder Landwirtschaft als Lernort einer Bildung für nachhaltige Entwicklung auf dem Programm.

Die Tagung richtet sich an Landwirte, Pädagogen und Initiativkreise, die auf ihrem Hof das außerschulische Lernen anbieten oder gerade erst mit dieser Aufgabe starten. Aber auch Schul- und Agrarbehörden sind eingeladen.

Der Bauernhof ist ein idealer Lernort für Kinder und Jugendliche, um Landwirtschaft mit allen Sinnen zu erfahren und der Entfremdung von der Lebensmittelproduktion und der bäuerlichen Arbeits- und Lebenswelt entgegenzuwirken. Für viele landwirtschaftliche Betriebe stellt die Bauernhofpädagogik eine zusätzliche Einkommensquelle dar.

Im Vorprogramm am 21. Februar lädt die Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof (BAGLoB) in Kooperation mit Stadt und Land e. V. und dem aid infodienst zu einer Fortbildung für Lehrkräfte ein. In Form eines Workshops sollen Chancen einer Bildungspartnerschaft von Schule und Landwirtschaft herausgearbeitet und Perspektiven für zukünftige Fortbildungen erörtert werden.

Das Programm der Veranstaltungen und ein Anmeldeformular finden sich unter www.baglob.de. Eine Anmeldung ist bis 12. Februar 2014 möglich.

Weitere Infos beim BAGLoB-Tagungsbüro,
Tel.: 0170 4464417,
E-Mail: bundestagung@baglob.de.

Intelligenz auch bei Fischen?

pte20190208005 Umwelt/Energie, Forschung/Technologie

Auch Putzerfische erkennen sich im Spiegel

Tiere versuchten im Test tatsächlich, mit Farbe angebrachte Flecken auf ihrer Haut zu entfernen

München/Radolfzell/Konstanz (pte005/08.02.2019/10:30) – Putzerfische
reagieren wie Schimpansen, Delfine, Krähen oder Elstern auf ihr
Spiegelbild und versuchen, Flecken auf ihrem Körper zu entfernen, wenn
sie diese im Spiegel sehen. Diese Ergebnisse von Forschern des
Max-Planck-Instituts für Ornithologie http://orn.mpg.de und der Universität Konstanz sowie der Osaka City University deuten
darauf hin, dass diese Fische deutlich höhere geistige Fähigkeiten
besitzen als bisher angenommen.

Klassischer Spiegeltest

Beim klassischen Spiegeltest markieren Forscher das Gesicht oder andere
Stellen des Körpers eines Tieres mit Farbflecken. Um den Test zu
bestehen, müssen die Tiere die markierte Stelle genau in Augenschein
nehmen oder gezielt berühren. Um zu überprüfen, ob Fische sich selbst im
Spiegel erkennen können, haben die Forscher die Reaktion von
Putzerfischen (Labroides dimidiatus) auf einen Spiegeltest untersucht.

Putzerfische leben in den Ozeanen und ernähren sich von Parasiten auf
der Haut anderer Fische. Die Wissenschaftler markierten die Fische an
einer Stelle des Körpers, die diese nur im Spiegel betrachten konnten.
Der Test galt als bestanden, wenn die Fische die markierte Stelle an
einer Oberfläche reiben und so versuchen, die Farbe zu entfernen.
Tatsächlich versuchten die Putzerfische, die Flecken auf ihrer Haut zu
entfernen. Versahen die Forscher die Tiere mit Flecken, gaben ihnen
jedoch keinen Spiegel, reagierten die Fische dagegen nicht darauf,
ebenso wenig wie auf transparente Markierungen, die im Spiegel nicht
sichtbar waren.

Nicht nur instinktive Reaktion

Putzerfische versuchen zudem beim Anblick anderer markierter Artgenossen
nicht, vermeintliche Flecken an ihrem eigenen Körper zu entfernen. Auf
Flecken direkt auf dem Spiegel reagieren sie ebenfalls nicht. "Durch all
diese Beobachtungen können wir ausschließen, dass die Fische instinktiv
auf an Parasiten erinnernde Markierungen in ihrer Umwelt reagieren. Nur
der Anblick von Flecken auf der eigenen Haut stellt folglich für einen
Putzerfisch einen Reiz dar, auf den er reagiert. Damit erfüllt das
Verhalten der Putzerfische alle Kriterien für einen bestandenen
Spiegeltest", so Alex Jordan vom Max-Planck-Institut für Ornithologie
und der Universität Konstanz http://uni-konstanz.de .

"Unsere Beobachtungen lassen nur wenig Zweifel, dass dieser Fisch mit
seinem Verhalten alle Kriterien für einen bestandenen Spiegeltest
erfüllt. Weniger klar ist dagegen, ob man daraus schließen kann, dass
Fische sich ihrer selbst bewusst sind – auch wenn in der Vergangenheit
vielen Tieren ein Selbstbewusstsein zugeschrieben worden ist, nachdem
sie den Spiegeltest bestanden hatten", sagt Jordan abschließend.

Regenerative Methangewinnung aus Biogas

Methan und CO2 in einem Schritt herstellbar

Italienische Forscher entwickeln innovative Technologie zur nachhaltigen Nutzung von Biogas

Biogasanlage: Methan und CO2 nun einfacher herstellbar (Foto: pixabay.com, ADMC)
Biogasanlage: Methan und CO2 nun einfacher herstellbar (Foto: pixabay.com, ADMC)

Bergamo (pte001/12.02.2019/06:00) – Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto per le Tecnologie delle Membrane http://www.itm.cnr.it hat ein neues Verfahren zur Energiegewinnung aus Biogas entwickelt.
Damit lassen sich in einem einzigen Herstellungsprozess Methangas und
reines Kohlendioxid (CO2) gewinnen. Die Technologie ist in enger
Zusammenarbeit mit der Firma Tecno Project Industriale http://tecnoproject.com entwickelt worden. Details sind in der Fachzeitschrift "Energy & Environmental Science" publiziert.

Auf industrieller Ebene getestet

Für die Reduzierung klimaschädlicher Gase gibt es grundsätzlich zwei
Möglichkeiten: Zum einen die Energiegewinnung über den Ersatz von
fossilen Brennstoffen durch Erneuerbare. Zum anderen die Gewinnung von
Methan und CO2, die in der Reinform für industrielle Zwecke
weiterverwendet werden. "Uns ist es gelungen, diese beiden
umweltverträglichen Herstellungsprozesse in einem einzigen
zusammenzulegen", erklärt Projektleiter John Jansen.

Das Verfahren war erstmalig auf industrieller Ebene bei der auf Biogas spezialisierten Montello SpA http://www.montello-spa.it getestet worden. Laut den Wissenschaftlern handelt es sich europaweit
um die erste und zugleich größte Anlage dieser Art. Biogas enthält in
der Regel neben Methan auch rund 35 Prozent CO2.

Für Getränke und zum Tiefkühlen

"Statt in die Atmosphäre geleitet zu werden, wird das CO2 in Reinform
erzeugt und für großindustrielle oder lebensmitteltechnische Zwecke
genutzt", erläutert Jansen. Dazu gehöre auch die Herstellung von
kohlesäurehaltigen Getränken und das Tiefkühlen von Nahrungsmitteln oder
deren Konservierung in Vakuumverpackungen. Anhand dieser Lösungen könne
ein wertvoller Beitrag zur Einschränkung der globalen Erwärmung
geleistet werden.

Gentechnisch veränderter Fliegen in Spanien

Freisetzung gentechnisch veränderter Fliegen in Spanien geplant
Risiken für biologische Vielfalt und die Olivenbauern in der Mittelmeerregion
27. Juli 2015 / Die englische Firma Oxitec plant die Freisetzung gentechnisch veränderter
Olivenfliegen im spanischen Katalonien. Die Insekten sind so manipuliert, dass die weiblichen
Tiere im Larvenstadium sterben, während die männlichen Nachkommen überleben. Oxitec
will in der Nähe der Stadt Tarragona bis zu 5000 Fliegen pro Woche freisetzen. Das
Experiment soll über ein ganzes Jahr laufen, die mit Netzen überspannte Versuchsfläche wird
sich über eine Fläche von bis zu 1000 m² erstrecken. Falls Fliegen entkommen, könnte ihre
Ausbreitung nicht kontrolliert werden. Olivenfliegen gelten als eine Art, die sich in geeigneten
Lebensräumen rasch verbreitet. Nach ausreichend langer Zeit könnten sich die Gentechnik-
Fliegen in der gesamten Mittelmeerregion wiederfinden, in all den Regionen, in denen die
Fliege auch natürlicherweise vorkommt. Eine breite Koalition von Umwelt- und
Landwirtschaftsorganisationen, hauptsächlich aus den Mittelmeerstaaten Frankreich,
Griechenland, Italien, Portugal und Spanien, fordert jetzt, dass die Freisetzung derartiger
Fliegen vollständig verboten wird.
Oxitec beabsichtigt mit ihren Gentechnik-Insekten, die natürlichen Populationen der Olivenfliegen
zu reduzieren, um so die wirtschaftlichen Schäden zu verringern, die durch diese Art verursacht
werden können. Die gentechnisch veränderten männlichen Insekten sollen sich mit den weiblichen
Fliegen in den natürlichen Populationen paaren und so ihr künstliches Erbgut verbreiten. Verläuft
alles, wie von Oxitec geplant, kann es zu einer erheblichen Reduzierung der Art kommen. Dies
kann zu einer Beeinträchtigung der biologischen Vielfalt mit erheblichen Auswirkungen auf die
Stabilität der Ökosysteme, die Umwelt und die Landwirtschaft führen. Zudem gibt es eine hohe
Wahrscheinlichkeit, dass die künstlichen Gene dauerhaft in den natürlichen Populationen
überdauern werden. Die Oxitec-Fliegen sind mit synthetischer DNA ausgestattet, die aus einer
Kombination des Erbguts von Meeresorganismen, Bakterien, Viren und anderen Insekten besteht.
Während Oxitec behauptet, dass Insekten im Labor genetisch stabil vermehrt werden können, kann
niemand die genetische Stabilität und das Langzeitverhalten der Insekten vorhersagen, nachdem sie
erst einmal freigesetzt wurden.
„Es ist anzunehmen, dass der eigentliche Grund für die geplanten Freisetzungen das Interesse der
Firma Oxitec und ihrer Investoren ist, maximalen Profit aus der patentierten Technologie zu
ziehen“, sagt Christoph Then von Testbiotech. „Diese Technologie birgt aber ein erhebliches
Potenzial, die biologische Vielfalt und die Zukunft der Olivenproduktion in der Mittelmeerregion zu
gefährden. Es ist deswegen wichtig, dass diese Organismen nicht freigesetzt werden. Nirgendwo.
Niemals.“
Bislang ist nicht klar, ob die Freisetzungen von den Behörden in Spanien schon genehmigt wurden.
Falls das der Fall sein sollte, wäre es die erste Freisetzung gentechnisch veränderter Tiere in der EU.
Ein erster Antrag von Oxitec wurde 2013 noch nach öffentlichen Protesten in Spanien
zurückgezogen. Der neue Antrag wurde im März 2015 gestellt, war aber erst im Juli im öffentlichen
Register der EU einsehbar. Geplanter Beginn der Versuche ist Juli 2015.
Olivenfliegen können erhebliche wirtschaftliche Schäden im Olivenanbau verursachen. Derzeit
werden die Fliegen mit Insektiziden oder mit biologischen Mitteln wie Insektenfallen,
Beschneidungs- und Bewässerungsmethoden bekämpft. Ebenfalls getestet wurde der Einsatz von
Insekten, die durch Bestrahlung sterilisiert wurden. Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen
der Versuche könnten erheblich sein. So könnte es für ökologisch produzierende Olivenbauern
unmöglich werden, die Fliegen von ihren Flächen fernzuhalten. In ihren Produkten könnten sich
dann auch die gentechnisch veränderten Fliegenlarven finden und dadurch Absatzmärkte verloren
gehen. Unter extremen Bedingungen könnte auch die gesamte Olivenproduktion in der
Mittelmeerregion von einer Verbraucherablehnung betroffen sein.
Die unterzeichnenden Organisationen: Amigos de la Tierra (Spanien), Agrobio (Portugal),
BiotechWatch (Griechenland), Criigen (Frankreich), Ecologistas en Acción (Spanien), Federation
Nationale d‘ Agriculture Biologique, FNAB (Frankreich), Generations Futures (Frankreich),
Greenpeace (Spanien), IFOAM (Brüssel), OGM danger (Frankreich), Plataforma Andalucía Libre
de Transgénicos (Spanien), Portuguese Plataforma Transgénicos Fora (Portugal), Red de Semillas
(Spanien), Rete Semi Rurali (Italien), Sciences Citoyennes (Frankreich), Sociedad Española para la
Agricultura Ecológica, SEAE (Spanien), Testbiotech (Deutschland)