Archiv der Kategorie: Landwirtschaft, Tier- Pflanzenwelt

Fachkraft Agrarservice

(aid) – Fachkraft Agrarservice heißt der "Allround-Beruf", der am 1.
August 2005 im Rahmen einer Erprobungsverordnung das Licht der
landwirtschaftlichen Berufswelt erblickte. Nach gelungenem Start fällt
auch die Halbzeitbilanz in der Erprobungsphase positiv aus. Inzwischen
befinden sich bundesweit ungefähr 250 junge Leute in einer Ausbildung
zur Fachkraft Agrarservice. Das Tätigkeitsprofil der Fachkraft
Agrarservice umfasst gleich drei Bereiche: Pflanzenproduktion,
Agrartechnik und Dienstleistungen. Die Entwicklung dieses Berufsbildes
ist Resultat von Strukturveränderungen in der Landwirtschaft. Denn auch
hier werden zunehmend Leistungen, insbesondere in der
Pflanzenproduktion, an Dienstleister vergeben. Komplette Arbeitsabläufe
– von der Aussaat bis zu Ernte – werden von Lohnunternehmern
durchgeführt, die über alle notwendigen Landmaschinen und entsprechend
ausgebildetes Fachpersonal verfügen. Gleichzeitig hat der Anteil von
spezialisierten landwirtschaftlichen Marktfruchtunternehmen ohne
Viehwirtschaft zug

enommen. Michaela Kuhn hat für "B&B Agrar", die Zeitschrift für
Bildung und Beratung des aid infodienst bei ausbildenden Stellen und
Auszubildenden nach ersten Erfahrungen mit dem neuen Beruf gefragt. Die
Zwischenbilanz auf beiden Seiten fällt insgesamt positiv aus. Doch gibt
es ein Nord-Süd-Gefälle bei den Ausbildungsplätzen. Warum das so ist,
wird in dem Beitrag ebenfalls erläutert.

Probeexemplare von B&B Agrar anfordern: www.bub-agrar.de

Weitere Informationen: www.aid.de/lernen/berufsbilder.php

Attraktive Blüten und leckere Früchte

Attraktive Blüten und leckere Früchte
Ziergehölze mit doppeltem Nutzen
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(aid) – Attraktive Blüten, leckere Früchte, vielleicht noch eine tolle Herbstfärbung des Laubs – und das alles an einer Pflanze? Kaum zu glauben, aber wahr: Einige Ziergehölze schmücken nicht nur den Garten, sie liefern auch Früchte, die essbar sind. Viele robuste Ziergehölze können im Garten ausgepflanzt werden, eignen sich aber durchaus auch als Kübelbepflanzung für den Balkon. Im Herbst eingepflanzt, ist ein Einwurzeln vor dem Winter und ein zeitiges Austreiben im Frühjahr möglich.
Der aid-Newsletter stellt in lockerer Reihenfolge Ziergehölze mit doppeltem Nutzen vor. Den Anfang macht die Kupfer-Felsenbirne mit einer prächtigen Herbstfärbung und kleinen purpurrot bis blauschwarzen wohlschmeckenden Früchten.
www.aid.de

Klimawandel bedroht Vögel und Schmetterlinge

Klimawandel bedroht Vögel und Schmetterlinge
Tiere können sich an Temperaturerhöhungen nicht anpassen
 
Noch kann der Segelfalter dem Klimawandel folgen (Foto: Chris van Swaay)

Leipzig (pte020/11.01.2012/11:15) – Vögel und Schmetterlinge leiden unter dem Klimawandel. Die Temperaturen haben sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten in Europa schneller erhöht als die Tiergruppen sich anpassen konnten. Die Tiere sind langsamer nach Norden gewandert als es ihre klimatischen Erfordernisse für nötig erscheinen lassen. "Einige der Schmetterlingsarten könnten durch den Klimawandel aussterben. Die meisten Arten werden nicht komplett aussterben, nur in bestimmten Regionen", sagt Oliver Schweiger vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) http://www.ufz.de gegenüber pressetext.

Wissenschaftler alamiert

Die internationale Studie ist der erste Beleg dafür, dass der Klimawandel zu einer deutlichen Verschiebung der Lebensräume führt und Lebensgemeinschaften aus verschiedenen Tiergruppen auseinander reißen kann. Für die Erhebung werteten die Forscher Daten von ehrenamtlichen Beobachtungsnetzwerken aus, die aufgebaut sind wie das Tagfalter-Monitoring Deutschland. Im Schnitt lagen Schmetterlinge 135 und Vögel sogar 212 Kilometer gegenüber der Temperaturerhöhung und der Verschiebung ihrer Lebensräume nordwärts zurück.

"Unsere Ergebnisse weisen nicht nur darauf hin, dass Vögel und Schmetterlinge nicht schnell genug dem Klimawandel hinterher ziehen können. Sie zeigen auch, dass die Lücke zwischen beiden Gruppen größer wird", betont Chris van Swaay von der Niederländischen Schmetterlingsstiftung. Für die einzelnen Länder sind die Ergebnisse recht unterschiedlich: So hat sich die Durchschnittstemperatur der Lebensräume von Vogelarten in Tschechien kaum, in Schweden dagegen stark erhöht.

Bei Schmetterlingen gab es in Großbritannien nur geringe, in den Niederlanden dagegen starke Veränderungen. "Daten aus Deutschland, wie sie im Rahmen des Tagfalter-Monitorings erhoben werden, dürften in wenigen Jahren dann auch ähnliche Analysen zulassen, waren hier aber noch nicht mit eingeflossen, da sie noch nicht lange genug vorlagen, um hier vergleichbar mit einfließen zu können", so Josef Settele vom UFZ.

Hochspezialisierte Arten gefährdet

Die Ergebnisse sind aus Sicht der Wissenschaftler alarmierend. Denn Vögel und Schmetterlinge zählen zu den am meisten verbreiteten und mobilsten Tiergruppen. Die Verzögerung bei der Klimadrift könnte verschiedenste Lebensgemeinschaften auseinanderreißen, fürchtet Josef Settele: "Zum Beispiel sind viele Vogelarten bei ihrer Ernährung auf Raupen bestimmter Schmetterlingsarten angewiesen und könnten daher unter den Veränderungen leiden."

Je spezialisierter eine Art sei, umso gefährdeter wird diese durch solche Verschiebungen. "Die Raupen des Natterwurz-Perlmutterfalters sind beispielsweise auf den Wiesenknöterich als Fraßpflanze angewiesen. Auch wenn es diese Schmetterlingsart vielleicht gerade noch so schaffen würde, mit den Temperaturen mitzuziehen – die Pflanze, von der sie abhängig ist, ist dagegen bei weitem nicht so mobil", weiß Settele.

Gegen das Artensterben

Lückenlose Weltkarte der Baumarten-Vielfalt

Neues statistisches Modell füllt weiße Flächen

Leipzig, Halle. Die biologische Vielfalt
(Biodiversität)unseres Planeten ist eine unserer wichtigsten Ressourcen.
Allerdings kennenwir von den meisten Orten der Erde nur einen kleinen
Ausschnitt dieserVielfalt. Forschern des Deutschen Zentrums für integrativeBiodiversitätsforschung
(iDiv) und der Martin-Luther-UniversitätHalle-Wittenberg (MLU) ist es nun
gelungen, aus versprengten Daten eineWeltkarte der Biodiversität zu erstellen;
auf dieser ist die Anzahlvon Baumarten dargestellt. Mithilfe der neuen Karte
konnten die Forscheruntersuchen, welche Einflussfaktoren die globale
Baumartenvielfaltbestimmen. Das Klima spielt eine zentrale Rolle; zudem hängt
dieVielfalt der Arten, die man in einem bestimmten Gebiet feststellt, aberauch
von der räumlichen Skala der Betrachtung ab. Dies berichten dieForscher in der
Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution. Dieneue Methode könnte unter
anderem helfen, den weltweiten Artenschutzzu verbessern.

Rund um die Erde verändert sich die biologische
Vielfaltdramatisch; der Schutz der Biodiversität ist zu einer dergrößten
Herausforderungen unserer Zeit geworden. Gleichzeitigwissen wir noch wenig
darüber, warum manche Gegenden eine sehr hoheund andere eine vergleichsweise
niedrige Artenvielfalt aufweisen, und wodie artenreichsten Gebiete unserer Erde
liegen. Auch sind die Gründeoft unklar, warum manche Gegenden artenreicher sind
als andere: WelcheRolle spielen Umweltfaktoren wie das Klima und wie bedeutsam
sindvergangene Ereignisse wie zum Beispiel Eiszeiten für dieBiodiversität von
heute? Unser Wissen beruht auf einzelnenBestandsaufnahmen und ist sehr
lückenhaft – gerade in dentropischen Regionen, wo die Artenvielfalt besonders
hoch sein kann. Diegesamte Erde flächendeckend zu untersuchen, um alle Lücken
zuschließen, ist jedoch schlichtweg unmöglich.

Satellitenbilder können manche Datenlücke schließen,
zumBeispiel bei der Erfassung von Baumbeständen. Doch haben dieseTechniken ihre
Grenzen. „Wir müssen die Bäume nicht nurzählen, sondern auch bestimmen, welche
Arten es sind“,erklärt der Erstautor der neuen Studie, Dr. Petr Keil. „In
denTropen finden wir Hunderte verschiedene Baumarten auf einem einzigenHektar.
Diese können wir nur vor Ort bestimmen. Deshalb wurden diemeisten Gegenden auch
noch nicht auf ihre biologische Vielfalt untersucht– und werden es
wahrscheinlich auch nie.“ Keil und Co-AutorProf. Jonathan Chase sind
Wissenschaftler am Deutschen Zentrum fürintegrative Biodiversitätsforschung
(iDiv) und an derMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Keil und Chase wollten trotz lückenhafter Daten eine
Weltkarte derBaumartenvielfalt erstellen. Dazu sammelten sie in einem ersten
Schrittweit über 1.000 Baumartenlisten. Diese kamen einerseits von
kleinenUntersuchungsflächen, die in vorangegangen Studien erforscht
wurden,andererseits von ganzen Staaten. Für die meisten Staaten der Welt
istbekannt, welche Baumarten dort vorkommen, allerdings nicht, wo diese
genauwachsen und ob eine bestimmte Art selten oder häufig ist. Um fürdie
ausgedehnten weißen Flächen auf der Weltkarte dieBaumartenvielfalt berechnen zu
können, entwickelten die Forscher einstatistisches Modell. Der Clou daran: Das
Modell kombiniert dieversprengten Daten aus einzelnen Untersuchungsflächen mit
denInformationen auf Staatenebene. Es integriert außerdem bekannte Datenzu
Umweltfaktoren wie dem Klima. Das Ergebnis ist eine lückenloseKarte aller
bewaldeten Gebiete der Erde.

„Es ist wie ein 1.000-Teile-Puzzle, von dem wir nur
wenigePuzzleteile hatten, und von dem wir auch das Gesamtbild nichtkannten”,
sagt Jonathan Chase. „Mit unserem Ansatz konnten wirdie fehlenden Teile
berechnen und das Puzzle zusammensetzen.” Dieneue Methode ermöglicht es den
Forschern, die Baumartenvielfaltfür unterschiedlich große Flächen zu berechnen,
zumBeispiel für ein Naturschutzgebiet, für einen Staat oder füreinen ganzen
Kontinent. Dadurch konnten sie untersuchen, welcheEinflussfaktoren die
Variation der Baumartenvielfalt auf unserem Planetenbestimmen. Die Analyse hat
gezeigt, dass das Klima der wichtigste Faktorist: Die höchste Baumartenvielfalt
findet sich in den feuchtwarmenTropen. Dennoch unterscheidet sich die
Baumartenvielfalt zwischenverschiedenen Orten gleichen Klimas zum Teil
erheblich. Im südlichenChina zum Beispiel finden die Forscher eine Vielfalt,
die deutlichgrößer ist als in klimatisch ähnlichen Regionen.

Dabei ist jedoch wichtig: Wie viel „Extra-Vielfalt“ an
Ortenwie China zu finden ist, hängt von der Sicht des Betrachters ab.„Wenn man
in einem Wald steht und die Anzahl der Arten um einen herumzählt, wird einem
der Unterschied zwischen China und einer klimatischähnlichen Region
wahrscheinlich gar nicht auffallen. Erst wenn man voneinem Standort zum
nächsten wechselt und die Arten zusammenzählt,die man an mehreren Standorten
gesichtet hat, wird deutlich, wie artenreichChina ist“, sagt Jonathan Chase.

Die Unterschiedlichkeit solcher benachbarter Standorte
wirdBeta-Diversität genannt. Über eine größere Regiongesehen bedingt sie eine
hohe Gesamtvielfalt. Keil und Chase konnten mitihrer Analyse zeigen, dass
dieses Maß der Biodiversität in dentrockenen (nicht den feuchten) Tropen
besonders hoch ist, vor allem dort,wo es gebirgig ist – neben Süd-China zum
Beispiel in Mexiko oderim äthiopischen Hochland. Ein Grund für diese
hoheBeta-Diversität könnten Ereignisse in der geologischenVergangenheit wie
Eiszeiten sein. „Während der letzten Vereisungkonnten die Bäume nur in
Bergtälern überleben und wurdendadurch voneinander isoliert“, erklärt Petr
Keil. „Wennman heute in einem dieser Täler steht, so sieht man eine
mittelhoheAnzahl von Baumarten. Aber wenn man über den Kamm klettert und
insNachbartal hinabsteigt, findet man andere Baumarten und im nächstenTal
wieder andere.“

Keil und Chase geht es in erster Linie darum, zu verstehen,
wieBiodiversität auf dem Planeten verteilt ist und welche Faktorendafür
verantwortlich sind. Aber ihr Modell kann auch dazu genutztwerden, Strategien
für den Naturschutz zu entwickeln, vor allemfür Wälder, deren Baumartenvielfalt
noch nicht stark vom Menschenverändert wurde. In den Bergen Chinas zum Beispiel
reicht es nicht,nur ein Tal zu schützen. Erst die Vielzahl der
unterschiedlichenTäler macht den hohen biologischen Wert dieser Gegend aus.
„UmBiodiversität wirklich zu verstehen und schützen zu können,müssen wir sie
gleichzeitig auf der lokalen und auf der regionalenSkala betrachten“, sagt
Keil. „Wir brauchen also sowohl diePerspektive des Naturforschers, der im Wald
steht, als auch das großeBild, das sich bei der Betrachtung eines ganzes
Staates ergibt. UnserAnsatz macht dies nun möglich.“

Volker Hahn, TabeaTurrini

Originalpublikation:

Keil, P., & Chase, J.
M. (2019).
Global
patterns and drivers of treediversity integrated across a continuum of spatial
grains. NatureEcology & Evolution.
/www.nature.com/articles/s41559-019-0799-0">doi:10.1038/s41559-019-0799-0

Saharastaub düngt Ozean

Cyanobakterien verwandeln Stickstoff in Dünger

Das Forschungsschiff Islandia im Hafen von Mindelo (Foto: IFM-Geomar) 
 
Kiel (pte/22.06.2009/06:05) – Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) http://www.ifm-geomar.de/ haben vor den Kapverden große Mengen der kürzlich entdeckten Cyanobakterien "UCYN-A" – einer rätselhaften Düngeralge – entdeckt. Das Forscherteam war auf der Suche nach einem Zusammenhang zwischen Staubstürmen aus der Sahara und der biologischen Produktivität des Ozeans. Indem die Forscher Saharastaub an die Alge verfütterten, testeten die Biogeochemiker, ob das Vorkommen von UCYN-A durch den dort reichlich vorhandenen Saharastaub gefördert wird.

Das Wasser des tropischen Atlantiks rund um die Kapverdischen Inseln – etwa 800 Kilometer vor der westafrikanischen Küste – weist nur sehr geringe Mengen pflanzlicher Nährstoffe auf. Besonders Stickstoff ist sehr knapp und limitiert damit das Wachstum des Phytoplanktons, das die Basis der Nahrungskette der Ozeane bildet. Die Nährstoffe gelangen jedoch über die Luft ins Meer, denn Passatwinde tragen den eisen- und phosphatreichen Saharastaub mit sich. Das Forscherteam um Julie LaRoche vom IFM-GEOMAR hat nun untersucht, ob der Saharastaub auch das Wachstum einer bestimmten Mikrobenart, den Cyanobakterien, anregen kann. "Diese Bakterien können die Oberflächenschicht des Ozeans düngen, indem sie den im Meerwasser vorhandenen gelösten gasförmigen Stickstoff fixieren", erklärt die Expertin.

Gasförmiger Stickstoff ist in der Atmosphäre reichlich vorhanden. Um allerdings für Phytoplankton verwertbar zu wirken, muss er "fixiert" werden. Die rätselhaften Cyanobakterien der Art UCYN-A scheinen ganz besondere Stickstofffixierer zu sein. Es wird vermutet, dass sie im Gegensatz zu anderen Cyanobakterien keinen Sauerstoff produzieren können. Dadurch sind sie im Gegensatz zu anderen Bakterien in der Lage, Stickstoff während des Tages aufzunehmen.

Passatwinde und häufige Staubstürme machen die Region um die Kapverdischen Inseln für die Meeresforschung so wichtig. Sie erschweren aber auch die Arbeit der Wissenschaftler, wie LaRoche betont. Staubproben werden mit Filtern auf dem Turm des atmosphärischen Tenatso Observatoriums auf der Insel Sao Vicente genommen. Wasserproben stammen von einem Messpunkt des Meeresobservatoriums 130 Kilometer vor der Insel. Die durchschnittliche umliegende Wassertiefe beträgt dort 3.600 Meter.

Wissenschaftler von deutschen und kapverdischen Instituten haben 2008 damit begonnen, am Tenatso Observatorium Daten zu sammeln. Mit ihren Messungen wollen sie die Auswirkungen der globalen Veränderungen im tropischen Atlantik verfolgen. Ihre Forschung ist Teil des SOPRAN-Projekts (Surface Ocean Processes in the Anthropocene) http://sopran.pangaea.de/, welches größtenteils vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt wird. (Ende)

Klauenschäden bei Schweinen

(aid) – Etwa 89 Prozent aller Mastschweine in Deutschland werden in
einstreulosen Ställen gehalten. Welchen Einfluss der Stallfußboden auf
die Klauengesundheit von Schweinen hat, untersuchte das Institut für
Tierzucht und Haustiergenetik der Universität Gießen. Von 1 004
Mastschweinen aus 17 Ställen mit verschiedenen Böden wurden nach der
Schlachtung die hinteren linken Klauen auf Schäden untersucht. Die
häufigsten Veränderungen waren Risse (60,8 %), gefolgt von
Ballenveränderungen (60,6 %), Druckstellen und Quetschungen (58,7 %),
Rillen und Rinnen (40 %) und Deformationen (20,1 %). Die meisten
hochgradigen Veränderungen (bis 28,5 %) wurden bei Tieren festgestellt,
die auf Stallitboden gehalten wurden. Besonders kritisch hinsichtlich
ihrer Auswirkung auf Klauenschäden sind auch Betonspalten mit Graten an
den Balken zu beurteilen. Außerdem wirkten sich zu große Spaltenweiten
(>20 mm) negativ aus. Vor allem Quetschungen und Druckstellen traten
dort vermehrt auf. Druckstellen, Quetschungen, Ballenveränderunge

n und Risse nahmen auch mit zunehmender Verschmutzung zu.
Erwartungsgemäß war die Klauengesundheit bei Schweinen aus Ställen mit
Einstreu vergleichsweise gut. Unveränderte oder nur wenig veränderte
Klauen zeigten auch die Mastschweine, die auf Spaltenböden mit den
kleinsten mittleren Spaltenweiten gehalten wurden. Voraussetzung: Die
Betonspalten wurden vor dem Verlegen von scharfen Kanten befreit. Über
die Untersuchungen berichtete "Der praktische Tierarzt".

aid, Renate Kessen

Duftpflanzen für Haus und Garten

Süßigkeiten-Duft aus dem Blumenbeet

(aid) – Blumen, die nach Fruchtgummi und Lakritz riechen? Unglaublich, aber sie gibt es. Und ganz sicher sind auch Kinder davon begeistert. Da wäre zum Beispiel die so genannte Gummibärchenblume: Wer an den kugelig-gelben Blütenköpfen von Cephalophora aromatica reibt, wird ein "bäriges" Wunder erleben. Denn die Gummibärchenblume verströmt ein wahrhaft süß-fruchtiges Aroma, wie man es sonst nur aus der Gummibärchentüte kennt. Der ursprünglich aus Chile stammende Exot wächst bei uns einjährig, am liebsten an mageren und sonnigen Standorten. Doch nicht nur der Geruch dieser Pflanze ist außergewöhnlich, sondern auch die überaus lange Blütezeit von Juni bis Oktober. In Ihrer Heimat schätzt man die Pflanze darüber hinaus wegen ihrer Eigenschaft als Färberpflanze und Fiebermittel. Eine weitere Duftnote aus der Bonbontüte bietet die Lakritz-Tagetes. Tagetes filifolia, so ihr botanischer Name, duftet nicht nur nach Lakritz sondern schmeckt auch intensiv danach. Das dillartige Laub kann von Mai bis September geerntet und zum Würzen von süßen und salzigen Speisen, Salaten oder in Tees verwendet werden. Sie können das frische Laub aber auch einfach nur im Vorbeigehen Naschen. Diese Pflanze ist daher ein echtes Muss für jeden Lakritz-Liebhaber. Wer allerdings die für Tagetes typische bunte Blütenpracht erwartet, wird von der Lakritz-Tagetes eher enttäuscht sein, denn diese bildet nur kleine und unscheinbare weiße Blüten aus. In Sachen "Kaugummi-Duft" dürfte den meisten wohl erstmal die Krause Minze – besser bekannt als Spearmint – in den Kopf kommen. Diese Minze-Art dient dem bekannten amerikanischen Kaustreifen damals wie heute als Geschmacksgrundlage. Doch es gibt auch einen Vertreter außerhalb der Gattung der Minzen, dessen Duft wir spontan mit Kaugummi assoziieren. So zum Beispiel das Marienblatt – Chrysanthemum balsamita. Bei dieser Chrysanthemen-Art handelt es sich um eine alte Bauerngartenstaude, die bei uns etwa seit dem frühen Mittelalter größere Bedeutung hat. Die großen Blätter dieser Staude riechen süßlich-minzig und erinnern daher an Kaugummi. Wegen des Geruchs wird das Marienblatt gerne in Duftpotpourris verwendet, findet darüber hinaus aber auch Verwendung als Gewürz, Teekraut und als Arzneipflanze. Von August bis Oktober bildet das Marienblatt kleine, gelbe Korbblüte aus.
aid, Jörg Planer

Schüler für Imkerei begeistern

Bienenhaltung
Schüler für Imkerei begeistern
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(aid) –
Topbar-Bienenhaltung heißt ein einfaches Bienenhaltungssystem, mit dem künftige
Imker an die Bienenhaltung herangeführt werden sollen. Der Topbar-Bienenkasten
wurde am Fachzentrum Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und
Gartenbau entwickelt und inzwischen erfolgreich getestet.  

Das
Interesse an der Imkerei wächst, seitdem das weltweite Bienensterben in der
Öffentlichkeit an Bedeutung gewonnen hat. Die hohen Startinvestitionen und der
Arbeitsaufwand stellen aber häufig ein Hindernis für den Einstieg in die Imkerei
dar, berichtete Dr. Stefan Berg in der Zeitschrift "Schule und Beratung". Der
Topbar-Bienenkasten ermöglicht Bienenhaltung mit einfachen Mitteln und geringem
technischem Aufwand. An Bienenhaltung Interessierte können so erst einmal
herausfinden, ob die Imkerei eine mögliche künftige Freizeitbeschäftigung sein
kann.  

Dieser Bienenkasten besteht aus einer einfachen
Kastenkonstruktion mit abgeschrägten Seitenwänden. In diesen "Trog" werden von
oben Leisten eingelegt, an die die Bienen ihre Waben anbauen. Die Bienen
betreiben freien Wabenbau wie es auch in der Natur der Fall ist. Die einzelnen
Oberträgerleisten können herausgenommen werden, so dass alle Maßnahmen zur
Bearbeitung der Völker möglich sind.  

Diese einfache Art der
Bienenhaltung ist auch für Schulen geeignet, die sich zum Beispiel in
Arbeitsgemeinschaften mit Bienen beschäftigen möchten. Es ist kein umfangreicher
Material- oder Raumbedarf nötig. Lediglich ein Standplatz muss gefunden werden.
So können Schülerinnen und Schüler den Umgang mit der Honigbiene lernen und
gleichzeitig ökologische Zusammenhänge erkennen.  

Das Konzept der
Topbar-Bienenhaltung wird von der AUDI-Umweltstiftung gefördert. Bisher
erhielten 20 bayerische Schulen ein komplettes Set zur Bienenhaltung
(Bienenkasten, Arbeitskleidung usw.). Die Fachberatung des Fachzentrums Bienen
unterstützt die Lehrkräfte in der Anfangsphase. Aber auch lokale Imker und
Imkervereine helfen den jeweiligen Schulen beim Einstieg in die Imkerei.
Renate Kessen

Farbpigment bindet gefährliches Cäsium im Wasser

Farbpigment bindet gefährliches Cäsium im Wasser

Fukushima-Folgen lassen sich mit Preußisch Blau relativ einfach lindern

Preußisch Blau: Nanopartikel binden Cäsium (Foto: Sakata & Mori Laboratory)
Preußisch Blau: Nanopartikel binden Cäsium (Foto: Sakata & Mori Laboratory)

Tokio (pte029/17.10.2017/12:30) –

Gut sechs Jahre hat es gedauert, bis Forscher der University of Tokyo http://www.u-tokyo.ac.jp/en ein Mittel gefunden haben, um radioaktives Caesium gezielt aus Wasser
zu entfernen. Bei der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011
hatten große Mengen dieser Isotope in weitem Umkreis das Land verseucht.
Jetzt ist es möglich, sie zu binden – und zwar mit einer vermeintlich
einfachen Methode.

Zielgenaues Abfischen

Die Wissenschaftler nutzen als Rohstoffe das
Farbpigment Preußisch Blau und nanofeine Fasern aus Zellulose, die aus
Holz gewonnen wird und Basis der Papierherstellung ist. Daraus hat das
Team um Ichiro Sakata und Bunshi Fugetsu Nanopartikel komponiert, die
Cäsium in Wasser und an dessen Oberfläche gezielt absorbieren. Die
Teilchen lassen sich, wenn sie gesättigt sind, abfischen und in
strahlendichte Behälter verfrachten, sodass sie keinen Schaden mehr
anrichten können.

Cäsium zu binden, ist keine leichte Aufgabe. Die beiden
Isotope 134 und 137 sind immer in Gesellschaft zahlreicher anderer
Stoffe, die harmlos sind. Letztere müssen zunächst in aufwendigen
Prozeduren aus dem Wasser herausgelöst werden, ehe Cäsium isoliert
werden kann. Das Farbpigment mit der chemischen Bezeichnung
Eisen(III)-hexacyanoferrat(II) besitzt Poren, die genau die richtige
Größe haben, um Cäsiumisotope einzufangen. Größere Moleküle müssen
zwangsläufig außen vor bleiben. Das machen sich Ärzte zunutze, um
Patienten, die Cäsiumisotope im Körper haben, zu entgiften.

Sättigung erkennbar

Das einfach auf die Reinigung von Wasser zu übertragen,
ist nicht möglich. Preußisch Blau und Wasser vermischen sich, sodass
sich die Pigmente nicht mehr finden lassen. Der Nutzen für die Umwelt
ist nahezu nicht vorhanden. Aus diesem Grund entwickelten die
japanischen Forscher Nanopartikel, die Preußisch Blau enthalten, Wasser
jedoch abstoßen. Jetzt war es möglich, die mit Cäsium gesättigten zu
identifizieren und aus dem Wasser zu entfernen. Sie sind sehr effektiv:
Ein Gramm bindet 139 Milligramm Cäsium.

Die Entwicklung von Möglichkeiten, Cäsium aus der
Umwelt zu entfernen, nahm nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im
Jahr 1986 erheblich zu. Verfahren, die Isotope aus dem Boden zu
entfernen, etwa durch Aussäen von Pflanzen, die Cäsium in ihren Wurzeln
binden, gibt es bereits. Die japanische Technik mit einem Farbpigment
ist die erste praktikable für die Behandlung von verseuchtem Wasser.

Nicht ganz ernst zu nehmen: Ökobilanz von Hund, Katze, Pferd usw. – Mit einer Meinung von Jean Pütz

Meine persönliche Meinung:

Wo bleibt die Ökobilanz kvon uns Menschen – dürfen wir überhaupt noch
auf unserer Erde leben? wie entwickelt sich das Leben für bis zu 10 Mrd.
Menschen auf unserem Globus. Hoffenltich bleiben die Menschenrechte
auch später noch gültig!

Das Pferd als Klimasünder

  • Ein Schweizer Unternehmen hat die Ökobilanzen verschiedener
    Haustiere untersucht. Dazu zählen etwa Fütterung, Behausung und
    Anschaffungen für das Tier.
  • Besonders schlecht ist demnach die Umweltbilanz von Pferden. Die
    Haltung eines Pferds über ein Jahr entspreche der Umweltbelastung einer
    21 500 Kilometer langen Autofahrt.
  • Im Vergleich zum allgemeinen Konsum haben Haustiere nur einen
    kleinen Anteil an der Klimabilanz. Zudem hat ihre Haltung auch
    gesundheitliche Vorteile.
Von Joachim Laukenmann / Süddeutsche Zeitung

Der Buchtitel provoziert: "Ist es an der Zeit,
den Hund zu essen?", im englischen Original: "Time to eat the dog?" Die
beiden neuseeländischen Autoren Brenda und Robert Vale berechnen darin,
ein Hund verursache schlimmere Umweltauswirkungen als ein Pkw. Seit
diesem 2009 veröffentlichten Buch gerieten
die Vierbeiner immer wieder unter Beschuss. Die These von der
Ökokatastrophe Hund (und Katze) wurde von vielen Medien aufgegriffen und
verbreitet, so erst kürzlich in der Schweizer Zeitung Blick unter dem Titel: "Lumpi ist ein Sauhund". Dort heißt es: "Gefühlsmäßig
gelten Lumpi und Kitty als putzige Familienmitglieder, doch ihr
ökologischer Pfoten- oder Tatzenabdruck gleicht eher dem eines
großen Autos."

Stimmt das? Und wie steht es um die Umweltbilanz anderer Tierarten? "Wir haben gemerkt, dass es für Haustiere bisher noch keine wirklich gründliche Ökobilanz gab", sagt Niels
Jungbluth, Geschäftsführer von ESU-Services, einem Unternehmen, das sich
auf Ökobilanzierung spezialisiert hat. "Nun haben wir das für einige
ausgewählte Tierarten untersucht."

Vergleich mit Autofahrten

In der Studie wurden alle relevanten Einflüsse auf die
Umweltbilanz erfasst, darunter die Fütterung, die Behausung, Fäkalien,
Pkw-Fahrten zum Gassigehen oder zum Tierarzt sowie Anschaffungen für und
rund um das Haustier. Zum Einsatz kam die Methode der ökologischen
Knappheit, bei der die verschiedenen Umweltbelastungen der Einfachheit
halber in einem Indikator zusammengefasst werden, den
Umweltbelastungspunkten (UBP). Zur Veranschaulichung haben die
Studienautoren die Resultate mit der Umweltbelastung einer
Autofahrt verglichen.

Von den betrachteten Haustieren wiesen Pferde die mit Abstand
schlechteste Umweltbilanz auf. Die Haltung eines Pferdes über ein Jahr
hinweg entspricht gemäß den Berechnungen von Jungbluth und seiner
Mitarbeiterin Jasmin Annaheim der Umweltbelastung einer 21 500 Kilometer langen Autofahrt. Das ist deutlich mehr als ein durchschnittliches Fahrzeug in Deutschland pro Jahr zurücklegt (gut 13 000 Kilometer). Die Ökobilanz eines Hundes entspricht einer jährlichen Autofahrleistung von 3700 Kilometern. Der Buchtitel "Time to eat the dog?" gebe somit ein
falsches Bild der Situation wieder, sagt Jungbluth. Bei einer Katze
entspricht die Umweltbelastung 1400 jährlichen Fahrkilometern. Zudem verbuchen zwei Kaninchen, elf Ziervögel oder 100 Zierfische etwa die Umweltbilanz einer Katze.

Generell steigt die Umweltbelastung mit der Größe des Haustiers.
Große Tiere fressen und trinken mehr. Günstig ist es natürlich, wenn
mehrere Personen, etwa eine Familie, das Tier gemeinsam halten. Das
verbessert die Pro-Kopf-Bilanz. Die Studie zeigt auch, dass die Art der
Haltung sowie das Futter einen markanten Einfluss auf die
Umweltbelastung haben kann. "Es ist zwar nicht zu erwarten, dass ein
Pferd bei optimal umweltfreundlicher Haltung auf das Niveau eines Hundes
kommt", sagt Annaheim. "Aber werden anstelle von Stroh als Streu lokale
Hobelspäne verwendet, sinkt die Umweltbelastung immerhin um fast
30 Prozent."

"Artgerechte Rohfütterung" für Hunde ist besonders schädlich fürs Klima

Bei Hunden besteht das normale Futter vorwiegend aus
Nebenprodukten und Schlachtabfällen. "Daher ist das normale Hundefutter
keine so große Belastung für die Umwelt", sagt Jungbluth. Wer seinem
Hund jedoch Luxusnahrung vorsetzt, verschlechtert die Umweltbilanz teils
massiv, etwa wenn der Vierbeiner biologisch artgerechte Rohfütterung
(BARF) erhält. Bei BARF besteht das Futter zu 75 Prozent aus tierischen Bestandteilen, ein Großteil davon ist
hochwertiges Fleisch. "Diese Ernährung kann die Umweltbelastung eines
Hundes beinahe verdreifachen", sagt Jungbluth. Dann wäre der Hund nahezu
auf dem Niveau eines Pkw.

Am Beispiel der Schweiz hat Jungbluth errechnet, dass alle
Haustiere zusammen nur gut ein Prozent der totalen durch Konsum
verursachten Umweltbelastung ausmachen. "Mobilität, Ernährung und Wohnen
sind nach wie vor die Hauptthemen." In Deutschland dürften die Dinge
ähnlich liegen.

Was eine Ökobilanz jedoch nicht erfassen kann, sind die
vielfältigen, mitunter ebenfalls ökologisch relevanten Vorteile, welche
mit der Haltung eines Haustieres einhergehen können: die regelmäßige
Bewegung des Halters an der frischen Luft oder eine Senkung des
Blutdrucks sowie der Herzfrequenz dank der beruhigenden Wirkung
tierischer Lebensbegleiter.