Nicht ganz ernst zu nehmen: Ökobilanz von Hund, Katze, Pferd usw. – Mit einer Meinung von Jean Pütz

Meine persönliche Meinung:

Wo bleibt die Ökobilanz kvon uns Menschen – dürfen wir überhaupt noch
auf unserer Erde leben? wie entwickelt sich das Leben für bis zu 10 Mrd.
Menschen auf unserem Globus. Hoffenltich bleiben die Menschenrechte
auch später noch gültig!

Das Pferd als Klimasünder

  • Ein Schweizer Unternehmen hat die Ökobilanzen verschiedener
    Haustiere untersucht. Dazu zählen etwa Fütterung, Behausung und
    Anschaffungen für das Tier.
  • Besonders schlecht ist demnach die Umweltbilanz von Pferden. Die
    Haltung eines Pferds über ein Jahr entspreche der Umweltbelastung einer
    21 500 Kilometer langen Autofahrt.
  • Im Vergleich zum allgemeinen Konsum haben Haustiere nur einen
    kleinen Anteil an der Klimabilanz. Zudem hat ihre Haltung auch
    gesundheitliche Vorteile.
Von Joachim Laukenmann / Süddeutsche Zeitung

Der Buchtitel provoziert: "Ist es an der Zeit,
den Hund zu essen?", im englischen Original: "Time to eat the dog?" Die
beiden neuseeländischen Autoren Brenda und Robert Vale berechnen darin,
ein Hund verursache schlimmere Umweltauswirkungen als ein Pkw. Seit
diesem 2009 veröffentlichten Buch gerieten
die Vierbeiner immer wieder unter Beschuss. Die These von der
Ökokatastrophe Hund (und Katze) wurde von vielen Medien aufgegriffen und
verbreitet, so erst kürzlich in der Schweizer Zeitung Blick unter dem Titel: "Lumpi ist ein Sauhund". Dort heißt es: "Gefühlsmäßig
gelten Lumpi und Kitty als putzige Familienmitglieder, doch ihr
ökologischer Pfoten- oder Tatzenabdruck gleicht eher dem eines
großen Autos."

Stimmt das? Und wie steht es um die Umweltbilanz anderer Tierarten? "Wir haben gemerkt, dass es für Haustiere bisher noch keine wirklich gründliche Ökobilanz gab", sagt Niels
Jungbluth, Geschäftsführer von ESU-Services, einem Unternehmen, das sich
auf Ökobilanzierung spezialisiert hat. "Nun haben wir das für einige
ausgewählte Tierarten untersucht."

Vergleich mit Autofahrten

In der Studie wurden alle relevanten Einflüsse auf die
Umweltbilanz erfasst, darunter die Fütterung, die Behausung, Fäkalien,
Pkw-Fahrten zum Gassigehen oder zum Tierarzt sowie Anschaffungen für und
rund um das Haustier. Zum Einsatz kam die Methode der ökologischen
Knappheit, bei der die verschiedenen Umweltbelastungen der Einfachheit
halber in einem Indikator zusammengefasst werden, den
Umweltbelastungspunkten (UBP). Zur Veranschaulichung haben die
Studienautoren die Resultate mit der Umweltbelastung einer
Autofahrt verglichen.

Von den betrachteten Haustieren wiesen Pferde die mit Abstand
schlechteste Umweltbilanz auf. Die Haltung eines Pferdes über ein Jahr
hinweg entspricht gemäß den Berechnungen von Jungbluth und seiner
Mitarbeiterin Jasmin Annaheim der Umweltbelastung einer 21 500 Kilometer langen Autofahrt. Das ist deutlich mehr als ein durchschnittliches Fahrzeug in Deutschland pro Jahr zurücklegt (gut 13 000 Kilometer). Die Ökobilanz eines Hundes entspricht einer jährlichen Autofahrleistung von 3700 Kilometern. Der Buchtitel "Time to eat the dog?" gebe somit ein
falsches Bild der Situation wieder, sagt Jungbluth. Bei einer Katze
entspricht die Umweltbelastung 1400 jährlichen Fahrkilometern. Zudem verbuchen zwei Kaninchen, elf Ziervögel oder 100 Zierfische etwa die Umweltbilanz einer Katze.

Generell steigt die Umweltbelastung mit der Größe des Haustiers.
Große Tiere fressen und trinken mehr. Günstig ist es natürlich, wenn
mehrere Personen, etwa eine Familie, das Tier gemeinsam halten. Das
verbessert die Pro-Kopf-Bilanz. Die Studie zeigt auch, dass die Art der
Haltung sowie das Futter einen markanten Einfluss auf die
Umweltbelastung haben kann. "Es ist zwar nicht zu erwarten, dass ein
Pferd bei optimal umweltfreundlicher Haltung auf das Niveau eines Hundes
kommt", sagt Annaheim. "Aber werden anstelle von Stroh als Streu lokale
Hobelspäne verwendet, sinkt die Umweltbelastung immerhin um fast
30 Prozent."

"Artgerechte Rohfütterung" für Hunde ist besonders schädlich fürs Klima

Bei Hunden besteht das normale Futter vorwiegend aus
Nebenprodukten und Schlachtabfällen. "Daher ist das normale Hundefutter
keine so große Belastung für die Umwelt", sagt Jungbluth. Wer seinem
Hund jedoch Luxusnahrung vorsetzt, verschlechtert die Umweltbilanz teils
massiv, etwa wenn der Vierbeiner biologisch artgerechte Rohfütterung
(BARF) erhält. Bei BARF besteht das Futter zu 75 Prozent aus tierischen Bestandteilen, ein Großteil davon ist
hochwertiges Fleisch. "Diese Ernährung kann die Umweltbelastung eines
Hundes beinahe verdreifachen", sagt Jungbluth. Dann wäre der Hund nahezu
auf dem Niveau eines Pkw.

Am Beispiel der Schweiz hat Jungbluth errechnet, dass alle
Haustiere zusammen nur gut ein Prozent der totalen durch Konsum
verursachten Umweltbelastung ausmachen. "Mobilität, Ernährung und Wohnen
sind nach wie vor die Hauptthemen." In Deutschland dürften die Dinge
ähnlich liegen.

Was eine Ökobilanz jedoch nicht erfassen kann, sind die
vielfältigen, mitunter ebenfalls ökologisch relevanten Vorteile, welche
mit der Haltung eines Haustieres einhergehen können: die regelmäßige
Bewegung des Halters an der frischen Luft oder eine Senkung des
Blutdrucks sowie der Herzfrequenz dank der beruhigenden Wirkung
tierischer Lebensbegleiter.