Archiv der Kategorie: Landwirtschaft, Tier- Pflanzenwelt

Artensterben schlimmer als Klimawandel

Artensterben schlimmer als Klimawandel
Gründung des UN-Biodiversitätsrates IPBES in Zielgerade
 
Frosch: Weltrat für Biodiversität vor dem Absprung (Foto: Flickr/Lee)

Kopenhagen/Leipzig (pte001/21.01.2012/06:00) – Die Bewahrung der Artenvielfalt und des ökologischen Gleichgewichts ist eine größere Herausforderung als die Dämmung der negativen Folgen des Klimawandels. Das behauptet Carsten Rahbek, Direktor des Zentrums für Makroökologie, Evolution und Klima der Universität Kopenhagen http://macroecology.ku.dk , anlässlich eines Vorbereitungstreffens für den UN-Biodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Panel for Biodiversity and Ecosystem Services), dessen Gründung für April 2012 erwartet wird.

Sechstes Massensterben in Gang

Dass die Artenvielfalt und die Lage der Ökosysteme derzeit auf "Alarmstufe Rot" stehen, zeigt die Betrachtung aus Perspektive der Erdgeschichte. Das Artensterben verläuft derzeit um das 100- bis 1.000-Fache schneller als die natürlichen Rate, sodass man bereits vom "Sechsten Massensterben" spricht. Das letzte derartige Ereignis vor 65 Mio. Jahren, bei dem Dinosaurier und viele andere Arten verschwanden, ging auf globale Änderungen des Klimas und der Atmosphäre zurück, deren Auslöser Asteroiden und Vulkane waren.

"Das jetzige Massensterben ist Ergebnis des Wettkampfes um Ressourcen einer Spezies des Planeten – des Menschen – gegen alle anderen", analysiert Rahbek. Hauptmotor sei diesmal die Verschlechterung der Lebensräume, deren Folgen durch den menschenverursachten Klimawandel noch verschlimmert werden. "Wahrscheinlich gefährdet die Biodiversitäts-Krise die Menschheit mehr als der Klimawandel. Wissenschaft und Politik müssen eng kooperieren, um das Problem zu lösen." Gelingen soll dies künftig durch den Biodiversitätsrat IPBES, der sich an der Funktionsweise des Weltklimarates IPCC orientieren soll.

Hoffen auf April

"Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Artenverlustes sind enorm und werden fast immer unterschätzt", betont auch Christoph Görg, Leiter des Departments für Umweltpolitik am Zentrum für Umweltforschung http://www.ufz.de , im pressetext-Interview. Ein Ausspielen von Klimawandel und Artenkrise gegeneinander lehnt der Experte allerdings ab. "Klima und Biodiversität sind eng miteinander verwoben. Wo Ökosysteme degradiert sind, ist die Klimaverletzbarkeit viel größer, was sich etwa auf die Armut oder Ernährungssicherheit einer Region auswirkt."

Nachdem die Vereinten Nationen bereits 2010 die Unterstützung einer IPBES-Gründung ausgesprochen haben, hatten Experten diesen Schritt Herbst 2011 erwartet (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110218003 ). Nach Verzögerungen hofft man nun auf einen Start im April bei der UN-Konferenz in Panama City mit darauf folgender Bestätigung durch diverse UN-Gremien. "Fachlich gibt es keinen Dissens, doch juristisch war bisher unklar, wie der künftige Rat als Teil des UN-Systems eingerichtet werden kann."

Mehr Bewusstsein nötig

Artenschutz ist schwerer zu vermitteln als Klimawandel, sagt Görg. "Die Problemlage ist komplizierter und es gibt kein plakatives Ziel wie jenes der Zwei-Grad-Erwärmung. Was dem IPBES gelingen kann, ist einerseits die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema auf globaler bis lokaler Ebene zu verstärken. Andererseits soll er die vielen bestehenden Artenschutz-Mechanismen und Konventionen unter einen Hut bringen und verbessern." Denn während dem Klima Beschlüsse fehlen, gibt es diese bei der Biodiversität bereits – doch es scheitert an der Umsetzung.

Die „grüne Sprache“ der Völker

Urbane Gärten

Die Leistung der urbanen Gärten kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, sagte Christa Müller, Anstiftung Ertomis, auf der UnvergEssbar-Konferenz in Witzenhausen. Diese Projekte erbringen bedeutende Leistungen im informellen Bildungsbereich. Sie sorgen dafür, dass agrarkulturelles Wissen wieder wert geschätzt wird, verbessern das Mikroklima in den Städten und ermöglichen den Naturzugang für Bevölkerungsschichten, die wenig Platz haben.

In Deutschland entstand der erste urbane Garten des neuen Typs im Jahr 1995 mit den internationalen Gärten Göttingen. Vorbild waren die Community Gardens in New York. In Göttingen ging die Initiative von einem Migrationszentrum aus, um Frauen, die vor dem Bosnienkrieg geflüchtet waren, sinnvoll zu beschäftigen. Heute gibt es in Deutschland 150 Gärten dieses Typs. Das sind Orte, an denen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte Obst und Gemüse anbauen und tauschen können. Hier geht es aber auch ums Ankommen und Wiederverwurzeln. Menschen ohne Zugang zu Bildung und Ressourcen können etwas erwirtschaften, die Ökonomie des Schenkens praktizieren, die man nur leben kann, wenn man Überschüsse hat: Gärtnern als „grüne Sprache der Völker“. (aid)

Neues Recht entlang der Lebensmittelkette

Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch in Kraft getreten

(aid) – Bisher weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit und dennoch
von erheblicher Tragweite hat sich in der vergangenen Woche der Umbau
des deutschen Lebensmittelrechts vollzogen. Mit Wirkung zum 7.
September 2005 trat das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB)
in Kraft. Das in Fachkreisen heftig umstrittene und Mitte Juni im
Vermittlungsausschuss des Deutschen Bundestages noch einmal
nachverhandelte neue Basisgesetz für Futtermittel und Lebensmittel
fasst elf bisherige Gesetze zusammen und hat sie größtenteils
vollständig abgelöst. So gelten beispielsweise das seit 1974 bestehende
Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG), das Weingesetz oder
Fleischhygienegesetz nicht mehr.

Das am 6. September im Bundesgesetzblatt I veröffentlichte, 52 Seiten
umfassende Gesetzeswerk ergänzt die seit Anfang dieses Jahres geltende
EU-Basis-Verordnung 178/2002. Beide bilden nun den gemeinsamen
Rechtsrahmen für Lebensmittel und Futtermittel und setzen die im
EU-Weißbuch zur Lebensmittelsicherheit erstmals formulierte Strategie
des vorbeugenden Verbraucherschutzes entlang der Lebensmittelkette in
geltendes Recht um. Das neue LFGB umfasst alle Produktions- und
Verarbeitungsstufen vom Acker bis zum Teller und gilt außer für
Lebensmittel und Bedarfsgegenstände auch für Futtermittel und
Kosmetika. Oberstes Gebot ist die Lebensmittelsicherheit. Lebensmittel,
die nicht sicher sind, dürfen nicht in den Verkehr gebracht werden. Der
Hersteller, Händler oder Inverkehrbringer hat die einwandfreie Qualität
der Ware sicherzustellen. Auf allen Verarbeitungsstufen vom Feld bis
auf den Teller ist die Rückverfolgbarkeit der Produkte zu
gewährleisten. Bei hinreichendem Verdacht für ein Gesundheitsrisiko
können die Behörden die Öffentlichkeit informieren. Mit diesen
Regelungen hat der Gesetzgeber auf die seit den 80er Jahren bekannt
gewordenen Skandale reagiert (Glykol in Wein 1986, unzulässiger Einsatz
des Hormons Clenbuterol in der Kälbermast 1988, Dioxinskandal in
Belgien 1999, Nitrofen in Biogetreide 2002), bei denen es mehrheitlich
schwierig war und einige Zeit dauerte, bis alle betroffenen Chargen
gefunden und aus dem Verkehr gezogen waren.

Zahlreiche Gesetze und Verordnungen sind dem LFGB untergeordnet,
beispielsweise die Nährwertkennzeichnungsverordnung, die
Zusatzstoffzulassungs-Verordnung, die Verordnung über diätetische
Lebensmittel. In vielen Bereichen besteht noch ergänzender
Regelungsbedarf. Verordnungsentwürfe, die derzeit diskutiert werden,
liegen u. a. vor zu Health-Claims (Gesundheitsversprechen), zur
Anreicherung von Lebensmitteln und zur Verpackung von Lebensmitteln.
Nicht nur an die neue Bezeichnung LFGB, vor allem an den Umgang mit dem
neuen Gesetz werden sich die meisten Anwender wohl erst noch gewöhnen
müssen. In zahlreichen Punkten der Rechtsvorschrift wird auf die
EU-Basis-Verordnung verwiesen, so dass sich viele Regelungen
vollständig erst beim Nachlesen in beiden Gesetzeswerken erschließen.
Die Zukunft wird zeigen, wie sich das LFGB in der Praxis, etwa im
Skandalfall bewährt. Bis dahin bleibt ein abschließendes
Qualitätsurteil über die neuen Rechtsvorschriften offen.

aid, Ute Gomm

Strategien gegen den Hunger

Strategien
gegen den Hunger
Kritik an Effizienz, Rodungen und
Energiepflanzen
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(aid)
– Derzeit leiden weltweit rund eine Milliarde Menschen an Hunger. Mit
Maßnahmen, die an die Region und die Feldfrucht angepasst sind, könnte
die Ernährung von zusätzlich drei Milliarden Menschen gesichert werden.
Das lässt eine Untersuchung des Instituts für Nutzpflanzenwissenschaften
und Ressourcenschutz der Universität Bonn vermuten. Die Wissenschaftler
haben gemeinsam mit US-Kollegen eine Weltkarte von Strategien gegen den
Hunger veröffentlicht. 17 Nutzpflanzen wie Mais, Soja, Reis und Weizen
standen auf dem Prüfstand.

Ein Ziel ist es, die Ernteerträge
zu erhöhen. Dabei ist die Mischung verschiedener Maßnahmen wie eine
bessere Unkraut- und Schädlingskontrolle, angepasste Düngemittel,
hochwertiges Saatgut und ausreichende Bewässerung erfolgversprechend.
Die Unterschiede von Land zu Land sind groß. So erzielen die deutschen
Landwirte bereits 80 bis 90 Prozent der möglichen Erträge, während in
anderen Regionen mit der richtigen Produktionstechnik zehnmal so viel
geerntet werden könnte. Wenn man die Erträge "nur" um 50 Prozent
steigern würde, wäre laut Studie schon die Ernährung von zusätzlich rund
850 Millionen Menschen möglich.

Entsprechende Maßnahmen sind
vor allem für Afrika (43 % mögliche höhere Erträge), Asien (29 %) und
Osteuropa (20 %) relevant. Des Weiteren werden Lebensmittel ineffizient
genutzt. Vor allem in den Entwicklungsländern geht ein Drittel bis die
Hälfte der Nahrungsmittel verloren, da sie von Schädlingen gefressen
werden oder aufgrund von schlechter Lagerung und Transport verderben.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass rund um den Globus
pflanzliche Nahrungsmittel seltener für den menschlichen Verzehr
angebaut werden. So wird immer mehr Mais und Soja verfüttert, aber die
Futtermittel können eben nicht hundertprozentig in Fleisch, Milch und
Eier umgesetzt werden. In Industrieländern nimmt der Anbau von
Energiepflanzen zu. In Deutschland etwa werden nur noch 40 Prozent der
auf Ackerland erzeugten Kalorien direkt für die Ernährung von Menschen
genutzt. Im ostafrikanischen Kenia liegt die Quote dagegen bei fast 100
Prozent.

Die Umwandlung von Regenwäldern in Acker- und
Weideland führt zum Verlust der Artenvielfalt. Gleichzeitig werden
dadurch der Klimawandel und die Ausbreitung der Wüsten beschleunigt, was
die Zahl der Hungernden weiter in die Höhe treiben wird. Die
Wissenschaftler fordern dazu auf, diese Entwicklung zu stoppen. Das gilt
vor allem für Brasilien: 34 Prozent des Weltregenwald-Verlustes zwischen
den Jahren 2000 und 2012 ist auf dieses südamerikanische Land
zurückzuführen. Indonesien liegt mit 17 Prozent auf dem zweiten
Platz.

Neue Messtechnik ermöglicht Beobachtungen zur Beschreibung der Nordsee

Gemeinsame Pressemitteilung: Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft

Forschung online: Neue Messtechnik ermöglicht innovative Beobachtungen zur Beschreibung der Nordsee

Bremerhaven/Geesthacht, den 20. September 2012. Das Institut für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht und das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft richten den ersten Unterwasser-Datenknoten in der Nordsee ein. Der Unterwasserknoten funktioniert wie eine „Datensteckdose“ am Meeresboden an die bis zu zehn Messeinheiten angeschlossen werden können. So ist es möglich Wassertemperatur, Algenkonzentrationen und den Meeresboden ganzjährig live zu untersuchen. Die Messwerte gehen online direkt zu den Wissenschaftlern. Am 20. September wird der Unterwasserknoten vor Helgoland in einer Tiefe von zehn Metern installiert.

Der vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht konzipierte und gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) entwickelte Unterwasser-Datenknoten macht es möglich, zukünftig den Zustand der Nordsee auch in schwer zugänglichen Gebieten ganzjährig zu beobachten. Die langen Datenreihen sind eine wichtige Grundlage, um Fragen zu Umweltveränderungen in der Nordsee zu beantworten. Zwei erfolg reiche Testphasen hat der Knoten bereits hinter sich. Jetzt wird das Messsystem 700 Meter nördlich von Helgoland fest installiert. Ein Team des wissenschaftlichen Tauchzentrums am AWI wird den Knoten auf dem Meeresboden anschließen. Dort wird er mehrere Jahre verbleiben. Die am Unterwasserknoten gemessenen Daten fließen auch in die historische Langzeitdatenreihe „Helgoland Reede“ des AWI ein.

Der Unterwasserknoten selbst besteht aus einem 600 Kilogramm schweren Trägergestell, an dem die Anschlüsse für Messgeräte angebracht sind. Von Helgoland aus versorgt ein Kabel die Geräte mit Strom. So sind die Messgeräte nicht wie sonst üblich auf Batterien angewiesen, sondern können wartungsfrei langfristig im Einsatz sein. Ein Glasfaserkabel überträgt die Messdaten online zu den Wissenschaftlern und macht es möglich, Messgeräte von Land aus fernzusteuern. Die Küstenforscher haben mit dieser Konstruktion den ersten Unterwasserknoten für den Einsatz in bis zu 300 Meter tiefen Gewässern mit starkem Seegang entwickelt. Denn durch das schwere Gewicht wird der Knoten selbst bei Stürmen nicht bewegt.

Der Unterwasserknoten ist Teil des vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht konzipierten Beobachtungs- und Analysesystems COSYNA (Coastal Observation System for Northern and Arctic Seas). Fest installierte Sensoren messen regelmäßig Strömungen, Salzgehalt, Sauerstoff und weitere Parameter. Dies e Daten fließen in Computermodelle ein, die beispielsweise die Meeresströmung vorhersagen. Forschergruppen können den Knoten nutzen und weitere Messgeräte anschließen. Beispiele sind ein Stereo Kamerasystem des AWI, das Fische und Quallen automatisch beobachtet und vermisst. Zwei mit Sensoren bestückte Unterwassergestelle des AWI und des Bremer Zentrums für Marine Umweltwissenschaften erfassen physikalische Prozesse in Bodennähe sowie den Nährstoffaustausch zwischen Boden und Wasser. Alle Daten fließen in die vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht betriebene COSYNA Datenbank ein.

Saat für die Zukunft

Saat für die Zukunft

Neuer WissenschaftsCampus „Pflanzenbasierte Bioökonomie“

Das Land Sachsen-Anhalt, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Leibniz-Gemeinschaft richten gemeinsamen WissenschaftsCampus ein. Pflanzenbiologie, Biotechnologie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bearbeiten Zukunftsthema Pflanzenbasierte Bioökonomie gemeinsam.

Halle (Saale) – Mit einem neu gegründeten WissenschaftsCampus stärken das Land Sachsen-Anhalt, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Leibniz-Gemeinschaft das Forschungsgebiet „Pflanzenbasierte Bioökonomie“. Eine entsprechende Vereinbarung haben heute die Kultusministerin von Sachsen- Anhalt, der Rektor der Martin-Luther-Universität, der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und die Direktoren von drei Leibniz-Instituten der Region unterzeichnet.

Das Land Sachsen-Anhalt fördert diese besondere Kooperation in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro. Ziel ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Hallenser Leibniz-Institute für Pflanzenbiochemie (IPB) und für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) und des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben mit den thematisch korrespondierenden Fachbereichen der Martin-Luther-Universität zu intensivieren.

Im Zentrum des WissenschaftsCampus stehen die pflanzliche Biologie und Biotechnologie sowie ihre sozioökonomischen Rahmenbedingungen. Er greift damit eine Reihe drängender gesellschaftlicher Probleme auf, wie etwa die unsichere Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln und Energieträgern oder auch unausgeschöpfte wirtschaftliche Potentiale in typischen Getreideregionen wie etwa Sachsen-Anhalt. Der WissenschaftsCampus soll nach Wegen forschen, wie den zunehmenden Herausforderungen an die Erzeugung pflanzlicher Produkte auf effiziente Weise begegnet werden kann. Er stellt – zumindest in Deutschland – die erste wissenschaftliche Kooperation von pflanzenbiologischen und -biotechnologischen mit wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschungsbereichen dar.

Kultusministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff betonte: „Für Sachsen-Anhalt ist die Gründung dieses Wissenschafts-Campus von großer Bedeutung. Bereits jetzt verfügen wir über attraktive Arbeitsbedingungen und eine einmalige Forschungsinfrastruktur. Nun müssen exzellente Nachwuchswissenschaftler für dieses Projekt begeistert werden. Dann kann es uns gelingen, in den nächsten Jahren den Wissenschafts-Campus zu einer gefragten Adresse auszubauen.“ „Für die künftige Gestaltung der Kooperation mit den Leibniz-Instituten gibt es nun eine solide vertragliche Basis, die es mit Leben zu erfüllen gilt“, freut sich Universitäts-Rektor Prof. Dr. Udo Sträter. „Damit rückt das gemeinsame Ziel der Wissenschaftler aller beteiligten Einrichtungen, nämlich Exzellenz in Forschung und Lehre zu erreichen, wieder ein Stück näher. Nicht zuletzt wird der pflanzen- und agrarwissenschaftliche Schwerpunkt gestärkt – der Standort gewinnt an Attraktivität und entfaltet mehr Anziehungskraft für junge Wissenschaftler des Bereichs pflanzenbasierte Bioökonomie.“

Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer hob hervor: „Der WissenschaftsCampus in Halle steht sowohl für einen thematischen Schwerpunkt der Leibniz-Gemeinschaft als auch für ein politisches Ziel: Agrarforschung in all ihren Facetten – Biologie, Umwelt, Ökonomie – ist für Leibniz von großer Bedeutung. Zugleich wollen wir möglichst eng und intensiv mit Hochschulen zusammenarbeiten.“

Prof. Dr. Thomas Glauben, Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) freut sich darauf, den WissenschaftsCampus aktiv mitzugestalten: „Dieser interdisziplinäre Verbund bietet dem IAMO hervorragende Bedingungen, unsere Forschungsinteressen im Bereich der wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Bewertung und Beurteilung biotechnologischer Innovationen zu bearbeiten.“

Prof. Dr. Ludger Wessjohann, Geschäftsführender Direktor des Leibniz-Institutes für Pflanzenbiochemie (IPB) sieht im Gegenstand des WissenschaftsCampus ein wichtiges Zukunftsthema unserer Gesellschaft: „Unsere komplette Ernährung und ein Großteil unserer Baustoffe, Energie und Medikamente sind pflanzlichen Ursprungs. Am IPB blicken wir in das molekulare Innere der Pflanzen und ergründen, wie diese sich Umweltbedingungen anpassen und die dafür erzeugten Naturstoffe dem Menschen nützen. Im WissenschaftsCampus werden diese Erkenntnisse in einen größeren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext gebracht, und gemeinsam mit den Partnerinstituten und der Universität sollen junge Leute für das Zukunftsthema pflanzenbasierte Bioökonomie begeistert und ausgebildet werden.“

Prof. Dr. Andreas Graner, Direktor des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) erläutert: „Im WissenschaftsCampus wird das IPK zusammen mit zwei weiteren Leibniz-Instituten und der Universität Halle genetische und physiologische Grundlagen der pflanzlichen Leistungsfähigkeit aufklären, um darüber hinaus einen Beitrag zu einer erhöhten Wertschöpfung von Pflanzen im Rahmen einer pflanzenbasierten Bioökonomie zu leisten.“

Tomatenfisch gewinnt ersten Forschungspreis

"Tomatenfisch“ gewinnt ersten Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“

Im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den neu geschaffenen Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen" vergeben. Das Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) erhielt die Auszeichnung für das Projekt „Tomatenfisch“ (ASTAF-PRO), bei dem Gemüse und Fische gemeinsam in einem Gewächshaus gedeihen. Die Jury überzeugte die emissionsarme und wassersparende Kombination aus Fisch- und Gemüsezucht, die den „Tomatenfisch“ zum Modell für „Urban Farming“ macht.

Die Idee der Forscher ist, Nährstoffe, die aus Abwässern der Fischzucht gewonnen werden, für die

Kultivierung von Gemüse zu nutzen. Hierzu wird das Wasser aus der Aquakulturanlage mechanisch und biologisch gereinigt. Das nährstoffreiche Wasser zirkuliert anschließend in einem Rinnensystem, in dem die Pflanzen in einem Bett aus Mineralwolle wurzeln. So werden die wichtigen Nährstoffe im Wasser der Pflanzenanlage zugeführt. Dies ermöglicht eine nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln, ohne dabei andere Ökosysteme zu belasten.

„Ich gratuliere dem erfolgreichen Forscherteam, aber auch den 70 weiteren Teams, die sich um den neuen Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“ beworben haben, betonte Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, bei der Preisvergabe. „Ihre Einsendungen stellen die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der deutschen Nachhaltigkeitsforschung unter Beweis. Den drängenden Problemen in den Bereichen Energie, Ernährung und Ressourcenschutz begegnen die Forscherteams mit intelligenten neuen Lösungsansätzen und bringen so ‚Nachhaltigkeit made in Germany’ voran.“

Der „Tomatenfisch“ setzte sich im Finale gegen das vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) geleitete Projekt „CuveWaters“ zur Verbesserung des Wasserressourcenmanagements in Namibia und das von der TU München entwickelte Holzbausystem TES EnergyFacade zur energetischen Modernisierung von Altbauten durch. Zwischen Juli und September 2012 hatten sich Forscher und Forschergruppen aus deutschen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Fachhochschulen mit aktuellen Projekten beworben.

Im Fokus der neuen Auszeichnung, die im Wissenschaftsjahr 2012 „Zukunftsprojekt Erde“ ins Leben gerufen wurde stehen wissenschaftliche Beiträge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und der Hightech-Strategie in den Bereichen Klimaschutz, Ressourcenschutz und Energie.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter http://www.nachhaltigkeitspreis.de/1252-0-IGB.html

Über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis:

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, Wirtschafts- und kommunalen Spitzenverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Die Auszeichnung prämiert seit 2008 Unternehmen, Produkte und Marken, die vorbildlich wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden. 2012 wurden im Rahmen einer eigenen Preisverleihung am 6. Dezember erstmals auch Städte und Gemeinden mit herausragenden Nachhaltigkeitsinitiativen ausgezeichnet.

 

Pilz hilft Pflanze

iDiv Pressemitteilung, 21.11.2016

Pilz hilft Pflanze: Tomatenpflanzen, die von einem Pilz besiedelt sind, können sich besser gegen gefräßige Würmer wehren

Leipzig/Jena.
Für Pflanzen sind hungrige Tiere und infektiöse Mikroben eine ständige
Bedrohung. Tomatenpflanzen zum Beispiel werden häufig von kleinen
Würmern befallen, die an ihren Wurzeln fressen. Ein Pilz kann den
Pflanzen helfen, sich gegen solche Angriffe besser zu verteidigen, wie
Forscher in der Fachzeitschrift New Phytologist berichten. Die neuen Erkenntnisse kommen künftig vielleicht Landwirten
und Gärtnern zugute: Möglicherweise können diese einmal ihre
Tomatenpflanzen mit einer Art Pilz-Impfung gegen einen Wurm-Befall
wappnen.

 

Nematoden der Art Meloidogyne incognita sind bedeutende Feinde der Tomate. Diese
kleinen Würmer induzieren Gallen in den Wurzeln, die sie dann
besiedeln, während sie sich von Pflanzengewebe ernähren. Das Problem der
Pflanzen ist: Sie können vor ihren Angreifern nicht davonlaufen. Aber
sie haben andere Möglichkeiten, sich zu wehren, nämlich mithilfe
chemischer Substanzen, die giftig oder abschreckend für Parasiten sind.
Die Produktion dieser Verbindungen wird von kleinen Hormonen wie Salicyl– und Jasmonsäure organisiert.

Jedoch ist nicht
jedes Zusammentreffen mit anderen Organismen für Pflanzen schädlich.
Manchmal kann es auch Vorteile bringen, wenn zwei sich zusammenzutun,
zum Beispiel im Fall von bestimmten Mikroben und Pflanzenwurzeln.
Ähnlich wie Mikroben im menschlichen Verdauungstrakt stellen auch die
wurzelbewohnenden Mikroorganismen ihrem Wirt wichtige Funktionen zur
Verfügung, die im Zusammenhang mit der Aufnahme von Nährstoffen und dem
Schutz gegen Infektionen stehen. Über ein Beispiel für eine solche
Gemeinschaft hat nun ein internationales Forscherteam in der
Fachzeitschrift New Phytologist berichtet: Ein Pilz aus dem Genus Trichoderma lebt im Gewebe von Tomatenpflanzen (endophytisch)
und hilft seinem Wirt, sich gegen den Befall mit Nematoden zu
verteidigen. „Der Pilz fördert die Immunabwehr der Pflanze indem er die
Produktion giftiger Substanzen bei einen Nematodenangriff ankurbelt. Dies führt dazu, dass weniger Nematoden in die Wurzeln
eindringen, die Fruchtbarkeit der Nematoden abnimmt und sich weniger
Wurzelgallen bilden“, erklärt Dr. Ainhoa Martinez-Medina, Erstautorin
der Studie vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung
(iDiv) sowie der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU). Die
Experimente hatte Martinez-Medina an der Universität Utrecht
(Niederlande) durchgeführt, wo sie gearbeitet hatte, bevor sie nach
Leipzig kam.

Um das komplexe
Zusammenspiel zwischen den Tomatenpflanzen, dem Pilz und den Nematoden
zu untersuchen, hatten sich die Forscher ein ausgeklügeltes
Studiendesign ausgedacht. Jeweils die Hälfte der Wurzeln ihrer
Versuchspflanzen wuchs in einem Blumentopf, die andere Hälfte in einem
anderen. Auf diese Weise konnten die Wissenschaftler verschiedene
Kombinationen ihrer Versuchsgruppen testen: Befall mit Nematoden versus
keine Nematoden sowie Besiedelung mit Pilz versus kein Pilz. Im
Anschluss wurden Markergene untersucht, die an den chemischen Abläufen beteiligt sind, die durch Salicyl– und Jasmonsäure gesteuert werden. Die Resultate zeigen, dass der Trichoderma-Pilz
die Pflanzen „präpariert“, sodass diese sich anschließend schneller
gegen einen Nematoden-Befall verteidigen können. „Diese Präparation ist
vergleichbar mit einer Schutzimpfung bei uns Menschen, durch die unser
Immunsystem lernt und so später effektiver auf eine Infektion reagieren
kann“, erklärt Martínez-Medina. In Zukunft könnte das Wissen über
die Vorteile der Pilz-Besiedelung für Pflanzen helfen, nachhaltige
Lösungen für die Landwirtschaft zu entwickelt, sagt die
Wissenschaftlerin: „Pflanzen-Impfungen auf Basis derhilfreichen
Mikroben könnten helfen, die Pflanzen gegen Krankheitserreger und
Schädlinge zu ‚immunisieren‘ und so auf nachhaltige Weise Ernteausfälle
durch Infektionen einzudämmen.“

Interessant ist,
dass die pilzinduzierte Resistenz ein plastisches Phänomen ist. Das
bedeutet, dass sie sich an die jeweilige Phase des Nematoden-Befalls
anpasst: Zu Beginn fördert der Pilz die durch Salicylsäure gesteuerte Verteidigung in den Wurzeln, was zu einer höheren
Widerstandsfähigkeit gegen das Eindringen der Nematoden führt. Später,
wenn die Nematoden in den Wurzeln fressen, erhöht der Pilz die
Widerstandsfähigkeit der Pflanze über die Jasmonat-Konzentrationen, wodurch die Entwicklung und Reproduktion der Nematoden gehemmt wird.
Tabea Turrini

Gefahr für europäische Agrar-Böden durch Nematoden

Schädliche Bodenorganismen überleben drei Jahre

Durch Reisen und Handel eingeschleppte Nematoden gefährden Ernten

Fadenwurm: Seine Präsenz ist eine Gefahr für Ernten (Foto: Lee T. Aalders)
Fadenwurm: Seine Präsenz ist eine Gefahr für Ernten (Foto: Lee T. Aalders)

Hamilton (pte019/24.08.2017/10:30) –

Winzige Lebewesen in der Erde, die Pflanzen angreifen, können unter
trockenen Bedingungen mindestens drei Jahre überleben. Zu diesem
Ergebnis kommen Forscher von AgResearch http://agresearch.co.nz . Die Ergebnisse liefern neue Einblicke in die Gefahren, die durch
Reisen und den Handel zwischen Ländern für die Biosicherheit entstehen.
Damit stellt sich auch verstärkt die Frage, wie diese Nematoden entdeckt
werden können, bevor sie die Grenzen überschreiten und möglicherweise
den Ertrag von Ernten und Futtermitteln verringern.

Fortpflanzung als Problem

Bei Nematoden handelt es sich um sehr kleine wurmartige
Organismen. Sie können extrem zählebig sein und verfügen über positive
und nachteilige Auswirkungen. Zu den schädlichen pflanzenparasitären
Nematoden gehören Arten, die Pflanzen während ihres Wachstums und
Überlebens angreifen. Für die aktuelle Studie haben die Forscher Proben
eines einheimischen Waldes und eines organischen Obstgartens gesammelt.
Sie wurden getrennt bei Raumtemperatur 36 Monate lang in Schränken
gelagert.

Die Wissenschaftler haben regelmäßig Proben genommen,
um festzustellen, ob sich Nematoden nachweisen lassen. Dabei wurde auch
untersucht, ob sie Pflanzen infizierten. Verschiedene Verfahren wurden
zur Entdeckung angewendet. Laut Studienautor Lee Aalders konnten
Nematoden, die Wurzelläsionen verursachen, Weidelgras noch nach 36
Monaten befallen. Sie konnten auch noch nach 13 Monaten Nachwuchs
hervorbringen. Danach konnten sie nicht mehr nachgewiesen werden.

Generischer Test gefordert

Den Experten nach zeigen die Ergebnisse, dass
schädliche Nematoden unter richtigen Bedingungen, wenn sie mit der
Seefracht, Schuhwerk oder gebrauchten Maschinen transportiert werden und
vor der Sonne oder extremer Hitze geschützt sind, überleben, falls sie
auf eine passende Wirtspflanze treffen. Daher regen die Forscher die
Entwicklung eines generischen Tests basierend auf molekularbasierten
Verfahren für den Nachweis an. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin
"Neobiota" veröffentlicht.

Müssen wir demnächst die Rinder taufen?

Lernverhalten von Färsen untersucht  –  Rinder hören auf eigenen Namen

Rinder sind in der Lage, auf individuelle Namen zu reagieren und diese auch über längere Zeiträume zu behalten. Das ist das Ergebnis einer Studie, durchgeführt von der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub. Moderne Haltungssysteme stellen mit ihren automatisierten Abläufen hohe Anforderungen an das Lernverhalten von Rindern. Das macht spezifische Kenntnisse zur Konditionierbarkeit der Tiere erforderlich.

Den Färsen wurden „ihre“ dreisilbigen Namen an der Kraftfutterstation über Lautsprecher vorgespielt. Die sechs Fleckvieh-Färsen der Versuchsgruppe im Alter zwischen zwei und drei Jahren lernten zunächst ihren Namen mit einer Belohnungs-Futtergabe an der Futterstation zu verknüpfen. Danach wurden die Namen maximal dreimal gerufen. Erst dann bekamen Marion, Hermine, Franziska, Leonor, Stefanie und Annabell eine Kraftfuttergabe. Sie sollten ausschließlich auf den Ruf ihres eigenen Namens reagieren. Völlig fremde Namen, die keinem Tier aus der Gruppe zugeordnet waren, sollten die Färsen ignorieren und die Kraftfutterstation nicht aufsuchen. Die letzte Testphase prüfte nach vierwöchiger Pause das Erinnerungsvermögen der Färsen.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Der Lernerfolg der Tiere stieg im Laufe der Untersuchungen stetig an und betrug beim Erinnerungstest vier Wochen später 93 Prozent. Die Studie zeigt, dass Rinder in der Lage sind, ein individuelles akustisches Signal mit einer  Belohnungsration an der Kraftfutterstation zu verknüpfen. Sie erinnern sich auch nach einer mehrwöchigen Pause daran.

Akustische Signale zum „Rufen“ der Tiere könnten künftig beispielsweise zur Optimierung des Kuhverkehrs oder zur Verringerung von Auseinandersetzungen zwischen den Tieren vor Kraftfutterstationen oder automatischen Melksystemen eingesetzt werden.
Claudia Wester (aid)