Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Wie komme ich fit durch den Sommer?

Spezialisierter Online-Experten-Chat am 26. Juni von 16 bis 18 Uhr
 
Fit für den Sommer
[ Fotos ]

Reichenberg (pts014/25.06.2012/14:00) – Erstmals stellen sich namhafte deutsche Experten für den Bereich des Lauf- und Ausdauersports live dem Online-Publikum für volle zwei Stunden zur Verfügung und diskutieren aktuelle Themen, die den interessierten Sportlern und Fitness-Anhängern am Herzen liegen.

Als Experten sind unter http://www.experten-im-chat.de/index.php?show-experts am morgigen 26. Juni dabei:

* Jutta Doebel
Apothekerin in Erftstadt bei Köln, Ernährungs- und Diätberaterin, TV-Expertin – Schwerpunkte: Orthomolekulare Medizin und Gesundheitsberatung

* Stefanie Mollnhauer
Sportmedizinerin, Ärztin und Inhaberin einer sportmedizinischen Privatpraxis in Lindau am Bodensee, Buchautorin und freie Journalistin

* Prof. Dr. Jürgen Vormann
Vorstand des Instituts für Prävention und Ernährung (IPEV) in Ismaning bei München. Schwerpunkte: Nährstoffmedizin und Gesundheitsprogramme

* Dr. Tanja Werner
Ernährungswissenschaftlerin in München – Schwerpunkte: Supplementierung von Mineralstoffen und Spurenelementen und Physiologie des Säure-Basen-Haushalts

Am morgigen Dienstag, den 26. Juni 2012, können sich alle Interessierten zum moderierten Live-Chat unter http://www.experten-im-chat.de anmelden. Bereits ab 10 Uhr können morgen auch schon vorab Fragen schriftlich per e-mail unter redaktion@experten-im-chat.de eingereicht werden. Ansonsten besteht die Möglichkeit, alle Fragen live nach dem Chat-Login zu stellen. Interessierte können sich wahlweise aktiv am Live-Chat beteiligen und eigene Fragen oder Kommentare platzieren oder auch nur passiv mitlesen, um sich zu informieren.

Mit mehr Power durch den Sommer

Körperliche Bewegung ist wie ein Lebenselixier. Vor allem im Sommer kommen viele Menschen auf Touren. In Parks und öffentlichen Anlagen sieht man fast zu jeder Tageszeit Männer und Frauen joggen, walken oder Rad fahren. Nicht wenige trainieren dabei für den nächsten Stadtmarathon, planen einen Berglauf oder liebäugeln sogar mit einer Mountain-Bike-Tour durch die Alpen. Doch wer sich gern auspowert und schon mal an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geht, sollte daran denken, dass er einen erhöhten Mineralstoffbedarf hat. Vermehrtes Schwitzen und Muskelaktivität führen nämlich nicht nur zu einem starken Verlust von Flüssigkeit, sondern auch von Magnesium. Hängen Muskelfunktion und Leistung tatsächlich von der Magnesiumzufuhr ab? Was haben Krämpfe und Muskelzucken damit zu tun? Welche Mineralstoffe benötigen Sportler wirklich? Wie trainiert man also richtig? Sollten Kraft- und Ausdauertrainings stets kombiniert werden? Gibt es Tipps, um Zerrungen und andere Verletzungen zu vermeiden?

Winter brandgefährlich für Kinder

Winter brandgefährlich für Kinder

Verbrennungen von Kindern sofort richtig behandeln

Berlin � Jedes Jahr bedürfen in Deutschland etwa 30 000 brandverl etzte Kinder unter 15 Jahren ärztlicher Versorgung. Rund 6000 von ihnen sind so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus müssen. Auch wenn Dank der Fortschritte in der Medizin immer weniger Kinder an Brandverletzungen sterben, so bleibt doch die Zahl der verbrannten und verbrühten Kinder konstant hoch. Besonders im Winter bergen Kerzen, Lagerfeuer und Kamine, Böller und Raketen oder auch heiße Getränke für Kinder die Gefahr, sich an Hitze oder Flammen zu verbrennen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) nimmt den �Tag des brandverletzten Kindes� zum Anlass, auf diese Risiken und unterschätzte und neue Gefahren für Babys und Kinder hinzuweisen und über Erste Hilfe und Nachsorge von Brandverletzungen zu informieren. Im Rahmen einer Pressekonferenz am 6. Dezember 2012 in Berlin berichten Forscher außerdem über Narbenpflege und Hautersatz aus dem Labor.

Ausmaß und Tiefe von Brandverletzungen häufig unterschätzt

Der Winter birgt heiße Gefahren für zarte Kinderhaut: Knisternde Kaminöfen, dampfender Kinderpunsch, brennende Kerzen oder eine Wärmflasche im Bett können schwere Verbrennungen und Verbrühungen verursachen. �Sind bei Kindern etwa zehn Prozent d er Körperoberfläche verbrannt, kann sie dies bereits in Lebensgefahr bringen�, weiß Dr. med. Joachim Suß, Chefarzt der Kinderchirurgischen Abteilung für Kinderchirurgie am Wilhelmsstift, Hamburg. Angehörige unterschätzten Ausmaß und Tiefe der Verletzung ihres Kindes jedoch mitunter. �Doch selbst für den Erfahrenen sind einige Formen von Brandverletzungen schwierig einzuordnen� meint Suß. Deshalb sollten Eltern bei großflächigen oder tiefen Verbrennungen aber auch im Zweifelsfall immer den Haus- oder Notarzt rufen, oder eine Rettungsstelle im Krankenhaus aufsuchen. Der Arzt schätzt den Umfang der Verletzung ein und fällt die Entscheidung über die weitere Behandlung, beispielsweise, ob der Transport in ein Verbrennungszentrum notwendig ist.

Cool-Packs und Eis sind zum Kühlen ungeeignet � Nachbrennen vermeiden

Doch Angehörige und Betroffene könnten auch selbst schon etwas tun, bevor der Arzt eintrifft, meint der Experte. Zunächst sollten sie die verbrannte Stelle für etwa zehn Minuten mit Wasser kühlen. �Das ist sehr wichtig, um das sogenannte Nachbrennen zu verhindern�, so Suß. Das Wasser dürfe jedoch nicht eiskalt sein, sondern sollte etwa 15 Grad ha ben. Denn durch den Kältereiz ziehen sich die feinen Gefäße im verletzten Hautareal zusammen. Dadurch kommt die Durchblutung zum Erliegen, was weitere Schäden an der Haut zur Folge habe. Aus diesem Grund seien Cool-Packs oder gar Eis entgegen landläufiger Meinung völlig ungeeignet und sogar gefährlich. Sinnvoll sei dagegen, feuchte, kühle Handtücher vorsichtig auf die verbannte Haut zu legen. �Aber auch hier nicht übertreiben � Kinder kühlen viel schneller als Erwachsene aus�, warnt der Experte.

Da thermische Verletzungen äußerst schmerzhaft sein können, rät der Kinderchirurg zur Gabe von Schmerzzäpfchen. Kleinere, oberflächliche Verletzungen ersten Grades äußern sich durch gerötete Haut, verursachen aber keine Blasen. Sie heilen in der Regel folgenlos innerhalb von drei bis zehn Tagen auch ohne ärztliche Hilfe ab. Alle anderen Brandverletzungen gehören umgehend in die Hand eines Arztes, betont die DGKCH. Dieser könne rasch die richtigen Schritte einleiten, um die Wunde je nach Größe angemessen zu versorgen und Narben und Infektionen zu vermeiden. Über Erste Hilfe und die Versorgung von brandverletzten Kindern informiert Dr. Suß, Mitglied der DGKCH auf einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) am Donnerstag, 6. Dezember 2012 von 12.30 bis 13.30 Uhr (Achtung: geänderte Uhrzeit) im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin. Anlass ist der bundesweite Tag des brandverletzten Kindes am 7.12.2012, ausgeruf en von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.

 

Neuer Ansatz gegen rheumatoide Arthritis entdeckt

Neuer Ansatz gegen rheumatoide Arthritis entdeckt

Verschiedene Antikörper beeinflussen Krankheitsverlauf entscheidend

Arthritis in den Knien: Krankheit beeinträchtigt (Foto: pixelio.de/Jerzy Sawluk)
Arthritis in den Knien: Krankheit beeinträchtigt (Foto: pixelio.de/Jerzy Sawluk)

Uppsala (pte021/23.03.2017/10:30) –

Forscher der schwedischen Uppsala Universitet http://uu.se/en haben nachgewiesen, dass Antikörper gegen das Knorpelprotein Kollagen
II mit einer guten Prognose bei rheumatoider Arthritis in Zusammenhang
steht. Die Analyse dieser Antikörper in Kombination mit anderen
wichtigen Antikörpern könnte zur Vorhersage der Prognose und der Wahl
des Behandlungsansatzes eingesetzt werden, so Forschungsleiter Johan
Rönnelid.

Beeinträchtigungen

Bei rheumatoider Arthritis handelt es sich um eine
Entzündungskrankheit, bei der die Gelenke steif werden und anschwellen.
In der Folge kommt es zu einer weiteren Zerstörung der Gelenke.
Verursacher sind Immunzellen, die normalerweise fremde Organismen
angreifen. In diesem Fall kommt es jedoch zur Reaktion mit dem Gewebe in
den Gelenken und in der Folge zu einer Entzündung.

Die Symptome können sehr verschieden sein. Aufgrund der
Schmerzen und der teils gravierenden Auswirkungen auf die betroffenen
Gelenke, führt die Krankheit jedoch häufig zu einer Beeinträchtigung.
Entsprechende Therapien zielen auf eine Verringerung der Entzündung,
Verringerung der Schmerzen und das Verhindern einer weiteren Zerstörung
der Gelenke ab.

Kollagen-Antikörper

Bei manchen Patienten werden Antikörper gebildet, die
auf Kollagen II abzielen. Diese Antikörper verstärken die Entzündung am
Beginn der Krankheit. Die größte Menge an Kollagenantikörpern wurde zum
Zeitpunkt der Diagnose festgestellt. Im Verlauf des folgenden Jahres
nehmen diese Werte dann wieder ab. Für die aktuelle Studie wurde eine
große Patientengruppe fünf Jahre lang begleitet. Die Forscher wollten
herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen den Kollagenantikörpern
und dem Verlauf der Krankheit gibt.

"Patienten mit Kollagen-Antikörpern zeigten in den
ersten sechs Monaten nach der Diagnose mehr Symptome einer Entzündung.
Danach gab es, im Vergleich mit Patienten ohne derartige Antikörper,
keine Unterschiede mehr. Wir haben auch entdeckt, dass das Vorhandensein
der Kollagen-Antikörper zum Zeitpunkt der Diagnose mit einer besseren
Prognose in Zusammenhang stand", verdeutlicht Vivek Anand Manivel,
Hauptautor der Studie.

Kombinierte Analyse

Bei rheumatoider Arthritis wird das Vorhandensein von
Antikörpern gegen bestimmte Proteine, sogenannte citrullinierte Peptide,
überprüft. Bei den Studienteilnehmern zeigte sich, dass das
Vorhandensein dieser Antikörper die genau gegenteilige Auswirkung auf
die Entzündung hatte als die Kollagen-Antikörper. Das Vorhandensein der
Antikörper gegen citrullinierte Peptide stand mit einer verstärkten
Entzündung im späteren Verlauf der Krankheit in Verbindung.

Patienten mit diesen Antikörpern erkrankten im
Beobachtungszeitraum auch schwerer. Laut Rönnelid könnte eine
kombinierte Analyse der Antikörper gegen Kollagen und gegen
citrullinierte Peptide eine neue Möglichkeit zur Vorhersage des
Krankheitsverlaufs und vielleicht auch für die Wahl des
Behandlungsansatzes bei einer Neudiagnose sein. Die detaillierten
Forschungsergebnisse wurden in den "Annals of the Rheumatic Diseases"
veröffentlicht.

Krebs: Die Wurzeln des Übels reichen weit zurück

Krebs: Die Wurzeln des Übels
reichen weit
zurück

Neue Erkenntnisse der molekularen
Evolutionsforschung kommen
aus Kiel
Jedes Jahr erkranken rund 450.000 Menschen
in
Deutschland an Krebs. Und alle träumen sie von einem Sieg im Kampf gegen
die
grausame Krankheit. Aber kann man den Krebs je völlig besiegen?
Forscherinnen
und Forscher der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) treten
jetzt
einen ernüchternden Beweis an: „Krebs ist so alt wie das vielzellige
Leben auf
der Erde und lässt sich wohl nie ganz ausrotten“, ordnet Professor
Thomas Bosch
seine neuesten Forschungsergebnisse ein. Die Studie eines
internationalen Teams
um Bosch wurde heute (Dienstag, 24. Juni) im angesehenen Fachjournal
Nature
Communications veröffentlicht.
Die sogenannten Krebsgene sind
uralt
Die Ursache für Tumorerkrankungen sind die

sogenannten Krebsgene. Seit wann die Evolution Tumore hervorbringt, ist
eine
Frage, der die Wissenschaftler Tomislav Domazet-LoŠo und Diethard Tautz
vom
Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön bereits seit einigen
Jahren
mit modernen bioinformatischen Methoden und Datenbanken nachgehen. „Bei
der
Suche nach dem Ursprung der Krebsgene haben wir unerwarteter Weise
herausgefunden, dass viele dieser Gene von den ersten Tierarten
abstammen“,
erläutert Domazet-LoŠo. Er ist Ko-Erstautor der aktuellen Studie und ist
heute
am Ruder BoŠković Institut und der Katholischen Universität von
Kroatien in
Zagreb tätig. „Unsere Daten sagten voraus, dass schon die ersten
vielzelligen
Tiere die meisten der Gene hatten, die beim Menschen Krebs auslösen
können.“ Was
bislang fehlte, war zum einen der direkte Beweis, dass diese ersten
Tierarten
tatsächlich an Tumoren leiden können, und zum anderen die molekulare
Aufklärung
der Mechanismen, die zur Tumorentstehung in ursprünglichen Organismen
führten.

Tumor-Ursache: Fehlerhaft
programmierter
Zelltod
Dem Forschungsteam um den
Evolutionsbiologen
Professor Thomas Bosch vom Zoologischen Institut der Universität Kiel
ist es
jetzt gelungen, ein neues Verständnis über die Ursprünge von Krebs zu
erlangen.
Er untersucht seit Jahren die Stammzellen und die Regulation des
Gewebewachstums
im stammesgeschichtlich alten Polypen Hydra. „Jetzt haben wir in zwei
unterschiedlichen Hydra-Arten, einem korallenähnlicher Organismus,
tumortragende
Polypen entdeckt“, betont Bosch das erste Ergebnis der neuen Studie.
Damit sei
bewiesen, dass Tumore tatsächlich in primitiven und alten Tierarten
wuchern
können.
Auch der zellulären Ursache der Tumore
entlang der
gesamten Körperachse sei das Team auf die Spur gekommen: Erstmals
konnten sie
zeigen, dass Stammzellen, die zur geschlechtlichen Differenzierung
programmiert
sind, sich massenhaft anhäufen können und dann nicht auf natürlichem
Wege durch
programmierten Zelltod entfernt werden. Interessanterweise sind nur
weibliche
Hydra-Polypen von diesen Tumoren betroffen, die dem Eierstockkrebs beim
Menschen
ähneln.
„Bei der weiteren molekularen Analyse der
Tumore
stießen wir auf ein Gen, das im Tumorgewebe drastisch hochreguliert ist
und das
den programmierten Zelltod normalerweise verhindert“, beschreibt
Alexander
Klimovich, Stipendiat der Alexander-von-Humboldt Stiftung am
Zoologischen
Institut der Universität Kiel und Ko-Erstautor der aktuellen Studie die
zweite
Erkenntnis aus der Studie. „Da eine nicht funktionierende
Zelltod-Maschinerie
auch bei vielen Krebsarten des Menschen für Wachstum und Ausbreitung der
Tumore
verantwortlich gemacht wird, tauchen hier frappierende Ähnlichkeiten zum
Krebs
bei Menschen auf“, so Klimovich weiter.
Als drittes konnten die
Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler zeigen, dass Tumorzellen invasiv sind. Das heißt, werden

Tumorzellen in einen gesunden Organismus eingebracht, können sie dort
ein
Tumorwachstum auslösen. Aus seiner Forschung an Hydra-Arten schließt
Bosch
daher: „Auch die invasive Eigenschaft von Krebszellen ist
stammesgeschichtlich
uralt.“ 

Tumore haben tiefe Wurzeln in der
Evolution
Die Mittel, die für den Feldzug gegen den
Krebs
weltweit eingesetzt werden, sind gewaltig. Allein die Ausgaben der USA
für die
Krebsforschung betrugen im Jahr 2012 über 500 Milliarden Dollar. Aus der

weltweiten Forschung sind verbesserte Vorbeugungs-, Diagnose- und
Behandlungsmethoden entstanden, die durchaus Erfolge verbuchen können.
Aber
gerade bei einigen häufigen Tumorerkrankungen gibt es nur langsame
Fortschritte.
Auch heute erliegt immer noch jeder zweite Betroffene seinem
Krebsleiden. Allein
in Deutschland stirbt jeder Vierte an Krebs, Tendenz steigend (World
Cancer
Report 2014). Diese Zahlen waren für das National Institute of Health,
USA,
Anlass genug, um ein Netzwerk ins Leben zu rufen (Physical
Science-Oncology
Centers). Diese Initiative soll die Forschungszentren aus verschiedenen

Fachdisziplinen aus dem Gebiet der Krebsforschung zusammen bringen. Paul
Davies,
a bekannter Theoretischer Physiker und Autor, leitet eines dieser
Zentren in
Phoenix, Arizona. In einem Interview mit The Guardian (2012) sagte er:
„Natürlich, gänzlich verstehen werden wir Krebs erst im Kontext seines
biologischen Ursprungs.“ (frei übersetzt)    

Laut dem Forschungsteam um Bosch sind die
neuesten
Erkenntnisse aus der Hydra-Forschung ein großer Meilenstein auf dem Weg
zu
diesem Ursprung: „Unsere Forschungen bestätigen erneut, dass alte Tiere
wie die
Hydra-Polypen beim Verständnis so komplexer Probleme wie ‚Krebs‘ extrem

aufschlussreich sind. Außerdem macht es unsere Studie unwahrscheinlich,
dass der
in den siebziger Jahren ausgerufene ‚War on Cancer‘ jemals gewonnen
werden kann.
Aber unseren Feind von seiner Entstehung an zu kennen, ist der beste
Weg, ihn zu
bekämpfen, und viele Schlachten zu gewinnen“, so Bosch.

Originalpublikation:
Tomislav
Domazet-Loso, Alexander Klimovich, Boris Anokhin, Friederike
Anton-Erxleben,
Mailin J. Hamm, Christina Lange & Thomas C.G. Bosch (2014) Naturally

occurring tumours in the basal metazoan Hydra. Nature Communications

Musik macht Teenager zu Analyse-Genies

Musik macht Teenager zu Analyse-Genies

Häufiger
Medienkonsum fördert Sprach- und Denkfähigkeiten
Musik hören: Melodien trainieren das Gehirn (Foto: Jörg Brinckheger/pixelio.de)
Musik hören: Melodien
trainieren das Gehirn (Foto: Jörg
Brinckheger/pixelio.de)

Evanston (pte017/21.07.2015/12:30) – Jugendliche, die ein
Instrument beherrschen oder häufig mit Musik in Kontakt kommen, haben bessere
Sprach- und Analysefähigkeiten als ihre sportlichen Altersgenossen. Zu diesem
Ergebnis kommen Forscher der Northwestern University http://northwestern.edu . "Obwohl Musik-Stunden im
Schulunterricht oft als erstes gestrichen werden, sobald das Budget knapp wird,
unterstreichen unsere Ergebnisse deutlich, wie wichtig Musik im Stundenplan
ist", erklärt Studienautorin Nina Kraus.

Sportler im
Nachteil

"Auch wenn das Musizieren selbst nicht direkt relevant ist für
die meisten angestrebten Karrieren, löst das reine Üben an einem Instrument
schon den angenehmen Effekt des ‚lernen zu lernen‘ aus", so Kraus. Die Hälfte
aller in der Studie beobachteten Schüler hatten sich zu einem zwei- oder
dreiwöchigen Musikkurs eingeschrieben. Die anderen waren bei einem
Fitnessprogramm angemeldet. Beide Gruppen gingen zu den gleichen Schulen und
gehörten vergleichbaren Wohnvierteln an.

Elektrodenaufzeichnungen, die zu Beginn der Kurse und drei Jahre
später gemacht wurden, zeigten, dass die Gehirne der musizierenden Gruppe eine
Veränderung durchlebt hatten. Die Schüler reagierten sensitiver auf feine
Details in Tonaufnahmen. Auch die Sprachfähigkeiten hatten sich im Gegensatz zu
den zuvor aufgezeichneten Ergebnissen verbessert.

Impfstoff gegen Lungenentzündung senkt Kindersterblichkeit

Genf/London (pte/25.03.2005/09:15) – Ein Impfstoff gegen
Lungenentzündung könnte die Leben von Tausenden Kindern retten. Zu
diesem Ergebnis ist eine von der WHO http://www.who.int und dem Medical
Research Council http://www.mrc.ac.uk unterstützte Studie gekommen.
Erstmals wurde nachgewiesen, dass ein Impfstoff einen derart großen
Einfluss auf die Sterblichkeit in Afrika haben kann. Die Forscher
vergleichen die Auswirkungen mit jener von Moskitonetzen bei Malaria.
Das Impfen von 17.000 Kindern gegen eine Bakterie, die Lungenentzündung
verursacht, verringerte die Sterblichkeit um 16 Prozent. Streptococcus
pneumoniae tötet weltweit jährlich bis zu eine Mio. Kinder unter fünf
Jahren. Die meisten Kinder sterben in den Entwicklungsländern. Die
Ergebnisse der Studie wurden in The Lancet http://www.thelancet.com
veröffentlicht.

Impfstoffe gegen Lungenentzündung stehen laut BBC seit rund vier Jahren
zur Verfügung. Studien in Amerika und Südafrika wiesen die Wirksamkeit
dieser Impfstoffe nach. Nicht untersucht wurde, ob die Impfstoffe die
Sterblichkeit senkten. Die aktuelle Studie wurde für die Dauer von vier
Jahren in Gambia durchgeführt. Sie ergab, dass der Impfstoff nicht nur
die Zahl der Todesfälle verringerte, sondern auch die Zahl der
Einweisungen ins Krankenhaus und der Erkrankungen selbst. Bei geimpften
Kindern kam es zu 15 Prozent weniger Krankenhausaufenthalten und 37
Prozent weniger Erkrankungen.

Die leitende Wissenschafterin Felicity Cutts betonte, dass
Lungenentzündung, Gehirnhautentzündung und Blutvergiftung zu den
Hauptursachen für Sterblichkeit und schwere Erkrankungen bei
afrikanischen Kindern gehörten. Die Ergebnisse der Studie seien sehr
viel versprechend. Mitautor Brian Greenwood von der London School of
Hygiene and Tropical Medicine erklärte, dass damit erstmals direkt
nachgewiesen wurde, dass eine Impfung Todesfälle durch Lungenentzündung
verhindern kann. WHO-Generaldirektor Lee Jong-wook wies darauf hin,
dass die Herausforderung jetzt darin bestünde, den Impfstoff für die
Kinder Afrikas zur Verfügung zu stellen. Laut Greenwood ist die
Versorgung mit Impfstoffen in Afrika von sehr unterschiedlicher
Qualität. Die Kosten von 150 Dollar pro Kind spielten zusätzlich eine
entscheidende Rolle.

Arbeit hält Ruheständler gesund

Körper und Geist profitieren von Altersteilzeit-Modellen

  
College Park/Klosterneuburg (pte/14.10.2009/12:45) – Statt völlig in Ruhestand zu gehen, sollten Senioren bei ihrer offiziellen Pensionierung besser in die Altersteilzeit wechseln. Das würde das Krankheitsrisiko verringern, die Bewältigung des Alltags fördern und geistige Funktionen besser erhalten, berichten Psychologen der Universität Maryland http://www.umd.edu im Journal of Occupational Health Psychology. Ausgehend von den Ergebnissen einer landesweiten Studie in den USA schlagen die Wissenschaftler eine "Übergangsbeschäftigung" in Form einer Halbtagsstelle, einer freiberuflichen Tätigkeit oder einer vorübergehende Aushilfstätigkeit vor. "Die Suche nach einer passenden Beschäftigung in der Pension kann Senioren den Übergang in den Ruhestand erleichtern und zum Erhalt körperlicher und geistiger Gesundheit beitragen", so Studien-Mitautorin Kenneth Shultz.

Ausgewertet wurde die "Health and Retirement Study", die 12.000 Teilnehmer im Pensionsantrittsalter sechs Jahre lang regelmäßig nach Gesundheit, Finanzen, Beschäftigung sowie Arbeits- oder Pensionsalltag befragte. Zur Feststellung der Gesundheit wurden ärztliche Beobachtungen zu Bluthochdruck, Diabetes, Krebs, Herz- und Lungenkrankheiten, Schlaganfall oder psychiatrische Probleme berücksichtigt, daneben auch demografische Angaben. Es zeigte sich, dass Pensionisten mit Übergangsbeschäftigungen gesünder waren als Renter im völligen Ruhestand. Auch die geistige Fitness, die man per Fragebogen erhob, blieb bei Arbeitstätigkeit eher erhalten. Weniger Vorteile zeigten sich allerdings, wenn nach der Pensionierung ein Wechsel in neue Berufsfelder stattfand, was vor allem bei finanziellen Engpässen der Fall war. Als Ursache vermuten die Studienautoren Anpassungsprobleme an neue Arbeitsbedingungen. "Erfolgt der Spartenwechsel nicht freiwillig sondern infolge einer Notwendigkeit, können die Vorteile einer Übergangsbeschäftigung oft nicht ausgenutzt werden", so Studienleiter Mo Wang.

Dass Altersteilzeit eine gute Übergangsform in den Ruhestand darstellt, betont auch Stefan Bayer, Präsident der österreichischen Akademie für Arbeitsmedizin http://www.aam.at im pressetext-Interview. "Oft schieben Menschen Unternehmungen wie etwa Reisen auf die Zeit nach der Pensionierung auf. Erreichen sie jedoch dieses abrupte Ende von 40 auf null Arbeitsstunden, empfinden sie dies oft wie den Sturz in einen Abgrund. Gerade in dieser Phase kommt es oft zu bösartigen Erkrankungen", erklärt der Mediziner. Erklärbar sei dies durch die stressbedingte Hormonausschüttung, die die totale Lebensumstellung mit sich ziehe, sowie durch das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. "Eine Weiterführung der Berufstätigkeit in reduzierter Form vermittelt hingegen das Bewusstsein, weiterhin einen sinnvollen Beitrag liefern zu können. Daneben können auch die Firmen vom Potenzial ihrer pensionierten Mitarbeiter profitieren", so Bayer.

Der Arbeitsmediziner empfiehlt Mitarbeitern kurz vor dem Pensionsantritt, mit ihren Betrieben ein Modell des Übergleitens in den Ruhestand auszuhandeln. "Trotz geringerer Arbeitsstunden und Gehalt kann so die Verbindung eines Mitarbeiters mit dem Unternehmen weiter aufrecht erhalten werden." Umgesetzt werde das bisher am ehesten in Banken, im Dienstleistungsbereich oder in der Industrie, wenn Pensionisten etwa als Tutoren für die Einschulung von Berufsanfängern herangezogen werden. Dieses Modell sei allerdings in der Praxis durch zahlreiche Hürden belegt, sei es der Verlust der Pensionszahlungen ab bestimmter Einkommensgrenze oder die Versicherungsproblematik. "Scheint es auch demografisch sehr wahrscheinlich, dass die Altersteilzeit in Zukunft stärker betont wird, spricht die derzeitige Arbeitsmarktpolitik eine andere Sprache", kritisiert Bayer.

Hormone spielen auch beim Gedächtnis eine Rolle

pte20190225012 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Neuronen-Östrogen wichtig fürs Gedächtnis

US-amerikanische Wissenschaftler haben Folgen eines Mangels bei Labormäusen untersucht

(pte012/25.02.2019/10:30) – Östrogen spielt laut einer Studie des Medical College of Georgia at Augusta University http://augusta.edu/mcg im Gehirn eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der
Kommunikation der Neuronen und der Entstehung von Erinnerungen. Männer
und Frauen produzieren Östrogen. Die Forschung hat bereits nachgewiesen,
dass Gehirne sonst über deutlich weniger dichte Dornenfortsätze und
Synapsen verfügen. Beide gelten als entscheidende Punkte für die
Kommunikation von Neuronen im Vorderhirn.

Aromatase von Bedeutung

Laut dem Team verfügen Mäuse, die kein Östrogen bilden, über ein
beeinträchtigtes räumliches Referenzgedächtnis. Das gilt auch für die
Wiedererkennungsfähigkeit und das kontextuelle Furchtgedächtnis. Dabei
kommt es zu Problemen, sich daran zu erinnern, was gefährlich ist.
Werden die Östrogenwerte in diesem Gehirnbereich wiederhergestellt,
verbessern sich auch diese Funktionen wieder. Die Forschungsergebnisse
wurden im "Journal of Neuroscience" veröffentlicht.

Es ist bekannt, dass Aromatase bei einer Reihe von Arten und auch dem
Menschen im Hippokampus und der Großhirnrinde einer Reihe von Arten
inklusive dem Menschen gebildet wird. Dieses Enzym wandelt Testosteron
in Östrogen um. Kommt es zu einer Blockierung, können laut
Forschungsleiter Darrell Brann Gedächtnisprobleme folgen.
Brustkrebspatientinnen, die ein Medikament einnehmen, das dieses Enzym
blockiert, haben ebenfalls von Problemen mit dem Gedächtnis berichtet.

Vor allem Frauen betroffen

Für die aktuelle Studie wurde die Aromatase im Vorderhirn deaktiviert.
Eingeschlossen war dabei der Hippokampus, der bei der Bildung von
langfristigen Erinnerungen und dem räumlichen Gedächtnis eine Rolle
spielt sowie die Großhirnrinde, die für Gedächtnis, Aufmerksamkeit,
Wahrnehmung und Denken wichtig ist. Die Aromatase wurde nur in den
erregenden Neuronen des Vorderhirns entfernt. Sie sind dafür
verantwortlich, dass sich zum Beispiel ein Gedanke formt.

Die Aromatase- und Östrogenwerte der Neuronen in diesem Gehirnbereich
reduzierten sich zwischen 70 und 80 Prozent. Die behandelten Mäuse
verfügten laut Brann über kein so gutes Gedächtnis wie normale Tiere.
Zusätzlich wurden umfangreiche Tests mit männlichen und weiblichen
Mäusen durchgeführt. Es zeigte sich, dass Gedächtnisprobleme bei
weiblichen Tieren ausgeprägter waren. Die Eierstöcke nutzen ebenfalls
Aromatase, jedoch in einer etwas anderen Form, um Testosteron in
Östrogen umzuwandeln. Vermutet wird, dass sich ein Entfernen der
Eierstöcke nicht auf die Östrogenwerte auswirkt. Brann zufolge scheint
es hier keine Abhängigkeit zu geben.

Lebensmittelallergie und Reizdarm

Antikörper gegen Weizen, Rind, Schwein, Lamm und Soja nachgewiesen

London (pte/14.07.2005/09:15) – Das Reizdarmsyndrom (IBS) könnte mit
allergischen Reaktionen auf verbreitete Lebensmittel zusammenhängen. Zu
diesem Ergebnis ist eine Studie des St George’s Hospital
http://www.sgul.ac.uk/sghms/home/home.cfm gekommen. Bluttests ergaben,
dass IBS-Patienten über erhöhte Antikörper gegen Lebensmittel wie
Weizen, Rind, Schwein, Lamm und Soya verfügen. Vorläufige Tests mit
Patienten ergaben, dass das Weglassen einiger dieser Lebensmittel zu
viel versprechenden Ergebnissen führte. Die Ergebnisse der Studie
wurden in dem Fachmagazin American Journal of Gastroenterology
http://www.amjgastro.com veröffentlicht.

Es wird angenommen, dass rund ein Drittel der Bevölkerung an einem
Reizdarm leidet. Bei einem von zehn Betroffenen sind die Symptome so
stark, dass ein Arzt aufgesucht wird. Diese Symptome können
unterschiedlich sein und von Schmerzen und Krämpfen im Bauchbereich bis
zu Durchfall, Verstopfung sowie einem aufgeblähten Magen reichen. Es
zeigte sich, dass Patienten mit verschiedenen Symptomtypen wie
Durchfall und Verstopfung Anzeichen von Überempfindlichkeit gegen
Lebensmittel aufwiesen. Der leitende Wissenschafter Devinder Kumar
erklärte, dass man mit einem einfachen Test wissenschaftlich
nachgewiesen habe, dass diese Symptome auf die Reaktion des Körpers auf
die Ernährung zurückzuführen sein können.

Aktuelle Forschungen legen laut BBC nahe, dass rund fünf Prozent der
Gesamtbevölkerung an einer Überempfindlichkeit gegen Lebensmittel
leiden. Bis zu 65 Prozent der IBS-Patienten glauben, dass ihre
Erkrankung mit einer Lebensmittelallergie in Zusammenhang stehen könnte.

Herausforderung Alter – BMI ungeeignet

Das Alter hat gewisse Vorteile. Ab dem sogenannten Ruhestand hat
Mann/Frau mehr Freiheiten und kann sagen, was er/sie denkt, ohne gleich
der eigenen Karriere oder der einer anderen Person zu schaden. Aber wie
das immer so ist…wo Vorteile sind, gibt es auch oft Herausforderungen. Der Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs (VEÖ) beschäftigte sich Anfang Oktober 2015 auf einer zweitägigen Veranstaltung mit diesen Herausforderungen, die im Alter entstehen.

Dass das Thema nicht neu ist und die demographischen Zahlen ebenso wenig, ist keine Überraschung. Und dennoch nehmen Jüngere (bis etwa 65 Jahre) oft nur strahlende Silverager in der Werbung für Nahrungsergänzungsmittel wahr.

Die Fakten: Kein Bevölkerungsanteil wächst so rapide wie jener der Hochbetagten (85+). Die Lebenserwartung ist bei uns in nur 120 Jahren – also in nur fünf Generationen – um 44 Jahre gestiegen. „Jedes zweite Baby kann heute mit einem Lebensalter von mehr als 100 Jahren rechnen“, so Dr. Erika Lasser-Ginstl, Ernährungswissenschafterin aus Krems in
Österreich. Weltweit leben etwa 343.000 Menschen, die bereits den hundertsten Geburtstag überschritten haben. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird es voraussichtlich mehr als eine Million Hundertjährige geben. Natürlich gibt es auch mehrere Möglichkeiten, die Lebenserwartung zu verringern: „rauchen, keine Bewegung, schlecht essen“, zählt Lasser-Ginstl nicht ganz ernst gemeint auf.

Die Frage ist also nicht, ob die Gesellschaft insgesamt altert, sondern wie. Durch altersbedingte physiologische Prozesse können zum Beispiel Mangelerscheinungen auftreten. Denn es passiert (schleichend) im Alter eine Menge: Nährstoffe werden vom Körper schlechter aufgenommen und der Energiebedarf sinkt. Gleichzeitig bleibt aber der Nährstoffbedarf unverändert, so dass Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte das Mittel
der Wahl sind. Das wiederum bedeutet aber eventuell einen Abschied von jahrzehntelangen Essgewohnheiten – und das ist nicht einfach. Zudem kann je nach gesundheitlichem Status der Energiebedarf schwanken. Demente Personen zum Beispiel sind meist hyperaktiv und brauchen entsprechend mehr Energie.

Zu allem Überfluss taugt auch der Body Mass Index (BMI) als Abschätzung eines Gesundheitsrisikos im Alter nicht mehr. „Die fettfreie Masse sinkt mit zunehmendem Alter, die Körpergröße nimmt ab und somit stimmen die Korrelationen nicht mehr“, so Dr. Karin Schindler von der Universitätsklinik Wien. „Die Fixierung auf den BMI kann dazu führen,
dass wesentliche Faktoren im Hinblick auf ein ernährungsabhängiges
Gesundheitsrisiko im Alter nicht wahrgenommen werden.“ Schindler empfiehlt daher eher das Körpergewicht im zeitlichen Verlauf zu beobachten (schnelle Abnahme ist ein Hinweis auf einen Mangel) und die Wahrnehmung auf das Essverhalten, den Appetit und die veränderte Mobilität zu richten.

Ein weiterer Schwerpunkt der physiologischen Veränderungen im Alter ist
das Fortschreiten der Atrophie, also der Gewebeschwund. Muskelkraft und
Muskelmasse nehmen ab. Damit beschäftigt sich die Forschungsplattform
„Active Ageing“, die Professor Karl-Heinz Wagner von der Universität Wien mit Partnern gegründet hat. „Durch den Alterungsprozess und passiven Lebensstil verliert der Mensch bis zum 80. Lebensjahr 20 bis 40 Prozent Muskelmasse. Ältere Menschen verlieren dazu noch drei bis vier Prozent Kraft pro Jahr“, so Wagner. Durch zahlreiche Studien ist belegt,
dass vor allem durch den Schwund der Muskelmasse die Mobilität sinkt und damit ein weiterer Verlust von Muskelmasse und Kraft einhergeht.

Ein „Teufelskreislauf“, der letztlich die Mortalität (Sterberate) erhöht. Das Entscheidende ist aber laut Wagner, dass „die Kraft bis ins hohe Alter trainierbar ist.“ So zeigen erste Ergebnisse einer Studie der Forschungsplattform, dass sowohl angepasstes Krafttraining als auch kognitives Training (Gedächtnis und Feinmotorik) zu erheblichen Verbesserungen von Kraft und Ausdauer führen.

Eine Verbesserung der Lebensqualität im Alter hängt also sehr von der individuellen Betrachtung des Einzelnen ab UND entsprechenden Angeboten in Privathaushalten und Einrichtungen. Die Herausforderungen, die in den nächsten Jahrzehnten auf die Gesellschaft zukommen, sind also zu meistern, wenn man rechtzeitig die Weichen in die richtige Richtung stellt.

Harald Seitz, (aid)