Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Neues „Wundermittel“ beugt Alzheimer effektiv vor

Neues "Wundermittel" beugt Alzheimer effektiv vor

Speziell designte multifunktionale Liposomen verhindern Plaque-Bildung

Forscher wollen Leistungsfähigkeit erhalten (Foto: pixelio.de, designritter)
Forscher wollen Leistungsfähigkeit erhalten (Foto: pixelio.de, designritter)

Mailand (pte001/28.06.2017/06:00) –

Anhand einer frühzeitigen Behandlung mit multifunktionalen Liposomen
lässt sich das Entstehen von Alzheimer verhindern. Mit diesem neuen
Forschungsergebnis lassen Mitarbeiter des Dipartimento di Medicina e
Chirurgia an der Università di Milano-Bicocca http://www.unimib.it und des Istituto di Ricerche Farmacologiche Mario Negri http://hsr.it aufhorchen.

Langzeitgedächtnis bleibt

"Bei unserem sieben Monate dauernden
pre-symptomatischen Versuch an Labormäusen hat sich gezeigt, dass die
Bildung der Beta-Amyloid-Plaques gestoppt und der Verlust des
Langzeitgedächtnisses verhindert werden kann", erklärt Projektleiter
Massimo Masserini. Dies sei durch eine begleitende magnetische Resonanz
nachgewiesen worden.

Die positiven Effekte seien selbst drei Monate nach
Abschluss der Therapie noch erkennbar gewesen. Bisherige Pharmaka gegen
Alzheimer sind lediglich in der Lage, die mit der Krankheit verbundenen
Symptome abzuschwächen, nicht aber ihre Weiterentwicklung zu verhindern.
Möglich war der neue Therapieansatz durch die künstliche Herstellung
spezieller Nanopartikel, die aus dem Blut bis ins menschliche Gehirn
vordringen können.

Wichtige Verlangsamung

Bei dem unter dem Namen "Amyposomes" registrierten
Verfahren werden ein aus menschlichem Protein gewonnenes Peptid und ein
in den Zellen vorkommendes Lipid verwendet. "Amyposomes verlangsamt die
Ablage vom Beta-Amiloid im Gehirn anhand eines peripheren
Dränage-Effektes der Leber und eines Sink-Effektes in der Milz", so
Masserini. Details sind in der Fachzeitschrift "Journal of Controlled
Release" nachzulesen.

Unterschätzte Einzeller

Unterschätzte Einzeller: Archaeen
können
menschliches Immunsystem beeinflussen

Viren, Bakterien und Protozoen (Urtierchen) sind die Organismen,
die mit
dem Immunsystem des Menschen interagieren. Nach neuesten Erkenntnissen
von
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der
Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel (CAU) und des Forschungszentrums Borstel gehören in diese Reihe von
nun an
auch die bisher oft unterschätzten Einzeller, genannt Archaeen. In der
heute
(Dienstag, 10. Juni) erschienenen online-Ausgabe der Fachzeitschrift
PLOS ONE
wird gezeigt, dass auch natürlich im Darm vorkommende archaeelle Stämme
an
Entzündungsreaktionen beteiligt sein können.   
Archaeen bilden neben den Bakterien und den Eukaryoten (Organismen
mit
Zellkern) die dritte Domäne des Lebens. Sie sind einzellig und besitzen
ebenso
wie Bakterien keinen Zellkern. Bei essentiellen zellulären Prozessen
ähneln sie
aber eher den Eukaryoten. Daneben weisen Archaeen auch einzigartige
Eigenschaften auf: Der sehr diverse Aufbau ihrer Zellhülle findet sich
beispielsweise in keiner anderen Domäne wieder und erlaubt es diesen
Organismen,
nahezu jeden Lebensraum zu besiedeln. Obwohl lange angenommen wurde,
dass
Archaeen lediglich an Standorten mit extremen Milieubedingungen
vorkommen, weiß
man heute, dass sie überall verbreitet sind und zum Beispiel auch als
Bestandteil der normalen Mikrobiota des Menschen nachgewiesen werden.
Hier
besiedeln sie unter anderem die Haut und den Darm, ohne dass bislang
tiefere
Einblicke in ihre Interaktion mit dem menschlichen Epithel erzielt
wurden.
Professorin Ruth Schmitz-Streit und Dr. Corinna Bang vom Institut
für
Allgemeine Mikrobiologie der CAU sowie Professor Holger Heine aus der
Forschungsgruppe „Angeborene Immunität“ vom Forschungszentrum Borstel
haben es
sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Interaktion dieser Mikroorganismen
mit dem
Immunsystem des Menschen zu entschlüsseln. In einer von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie untersuchten sie die
zwei
archaeellen Stämme Methanobrevibacter smithii und Methanosphaera
stadtmanae.
„Hierfür haben wir menschliche Immunzellen aus der Darmschleimhaut
und
Blutzellen mit den zwei archaeellen Stämmen im Labor zusammen inkubiert
und dann
die Reaktionen in Form von Ausschüttung verschiedener
Entzündungsmediatoren wie
beispielsweise Zytokinen und antimikrobiellen Peptiden untersucht“,
erklärt
Bang, wissenschaftliche Mitarbeiterin im CAU-Institut und Erstautorin
der
Publikation, die Vorgehensweise des Teams. „Die Ergebnisse dieser
Versuche
weisen eindeutig darauf hin, dass Archaeen ähnlich wie Bakterien
spezifisch vom
menschlichen Immunsystem erkannt werden und mit Komponenten des
Immunsystems
interagieren“, so Bang weiter. Außerdem würden die Ergebnisse nahelegen,
dass
die beiden Archaeen-Stämme unterschiedliche Reaktionen des menschlichen

Immunsystems auslösen. „Der Stamm M. smithii, welcher in einer früheren
Studie
in Stuhlproben nahezu aller getesteten Personen gefunden wurde, hat nur
zu einer
geringen Immunantwort geführt. Dagegen löste eine Stimulation mit dem
seltener
vorkommenden Stamm M. stadtmanae die Ausschüttung äußerst hoher Mengen
entzündungsfördernder Zytokine aus“, ergänzt Schmitz-Streit. Aus diesen

Ergebnissen schließen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass
der
Stamm M. smithii sehr wahrscheinlich ein kommensaler Mikroorganismus
(miternährend, Gegenteil: parasitär) ist, während der Stamm M.
stadtmanae das
Potenzial haben könnte, entzündliche Prozesse im Darm zu fördern. 

Seit vor wenigen Jahren gezeigt wurde, dass die mikrobielle
Besiedlung
essentiell für den menschlichen Gesundheitszustand ist, bildet die
Erforschung
der Interaktion von Mikroorganismen und dem menschlichen Immunsystem
einen der
wichtigsten Forschungsschwerpunkte in den
Naturwissenschaften/Lebenswissenschaften. Dabei steht oft die Frage im
Mittelpunkt, wie kommensale Mikroorganismen dazu beitragen, das
Immungleichgewicht des Menschen zu erhalten und wie eine gestörte
Mikroflora zur
Entstehung von Allergien und entzündlichen Erkrankungen des Darmes
führen kann.
„Bei diesen Untersuchungen fanden Archaeen bislang jedoch wenig bis
keinerlei
Beachtung. Unsere Studie zeigt nun, dass diese Organismen wie Bakterien
mit dem
menschlichen Immunsystem interagieren. Die weiterführende Erforschung
dieser
Interaktion könnte deshalb für die Prävention und vielleicht auch für
die
Behandlung von Autoimmun- und chronisch-entzündlichen Erkrankungen des
Darms
eine bedeutende Rolle einnehmen“, ordnet Professor Holger Heine die
Entdeckung
ein.   
Als nächstes will das Team seine Ergebnisse überprüfen, um den
Zusammenhang
zwischen Archaeen und pathogenen Reaktionen zu belegen. Hierfür werden
sie
beispielsweise Zellproben aus dem Darm von kranken und gesunden Menschen

vergleichen. Außerdem soll untersucht werden, durch welchen Rezeptor die

Archaeen durch zum Beispiel Blutzellen erkannt werden. „Es gibt also
noch viel
zu entdecken“, so Schmitz-Streit.  

Originalpublikation:
Bang, C., Weidenbach,
K.,
Gutsmann, T., Heine, H., and Schmitz, R.A. (2014).
The intestinal
archaea
Methanosphaera stadtmanae and Methanobrevibacter
smithii activate
human
dendritic cells. PLOS ONE.
doi: 10.1371/journal.pone.0099411.

Millionen britischer Kinder übergewichtig

pte20130813003 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Millionen britischer Kinder übergewichtig

Zu wenig Obst und Gemüse lassen Herzinfarktrisiko massiv hochschnellen

(pte003/13.08.2013/06:10) – Forscher der Oxford University http://ox.ac.uk haben in einer Studie herausgefunden, dass Millionen britischer Kinder
Gefahr laufen, einen Herzinfarkt zu bekommen. Die Kinder würden zu wenig
Gemüse essen und zu viel TV sehen. Damit könnte die Generation früher
sterben als ihre Eltern.

Laut der Untersuchung http://bit.ly/19n404Z essen bis zu 80 Prozent der fünf- bis 15-jährigen britischen Kinder
weniger als fünf mal am Tag Obst oder Gemüse. Die Hälfte nimmt täglich
Softdrinks, Schokolade und andere Süßigkeiten zu sich. "Die Zahlen sind
eine Warnung: Viele unserer Kinder laufen Gefahr, eine schwere
Herzerkrankung zu entwickeln, falls sie ihre schlechten
Ernährungsgewohnheiten beibehalten", beklagt Simon Gillespie von der
British Heart Foundation.

Fünf Minuten gehen als Problem

Zusammen mit der schlechten Ernährung beeinflusst ein niedriges Maß an
Bewegung den Gesundheitszustand. Die Forscher rufen zu einer Rückkehr zu
traditionellen Outdoor-Aktivitäten auf. Sie fanden heraus, dass ein
Viertel der Zwei- bis 15-Jährigen an Samstagen und Sonntagen mindestens
sechs Stunden inaktiv verbringt. Im Erwachsenenalter scheinen sich die
schlechten Angewohnheiten zu manifestieren: Einer von zehn Briten kann
nicht fünf Minuten am Stück gehen.

Einem Sportverein anzugehören, scheint ein Weg zu sein, diesem Schicksal
zu entgehen: "Wer in einen Verein geht, betreibt Prophylaxe gegen
Übergewicht", weiß Michael Schirp, Funktionär des Deutschen Olympischen
Sportbundes http://dosb.de . "Die Mitgliederzahl hat sich in den vergangenen Jahren nach oben entwickelt", freut sich Schirp.

Ältere Spermien zeugen gesündere Kinder

(pte001/15.02.2019/06:00) – Spermien, die nach der Ejakulation länger
brauchen, um die Eizelle zu befruchten, sorgen für gesünderen
Nachwuchs. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern der
University of East Anglia http://uea.ac.uk .

Auf die Qualität kommt es an

Bei der Untersuchung wurden ältere und jüngere Spermien von Zebrafischen
und der von ihnen gezeugte Nachwuchs miteinander verglichen. Die
Nachkommen aus den älteren Spermien stellten sich gegenüber den jüngeren
als gesünder heraus. Und auch der Nachwuchs der zweiten Generation
dieser Zebrafische ist bei besserer Gesundheit, wie die Forscher
festgestellt haben.

Diese Erkenntnis ist auch für Menschen von Bedeutung. Laut
Forschungsleiterin Simone Immler produziert ein Mann in einer
Ejakulation tausende bis Millionen von Spermien, doch nur sehr wenige
von ihnen werde eine Eizelle am Ende auch befruchten. Welche das sind,
macht aber einen großen Unterschied. Spermien unterscheiden sich
voneinander, auch im genetischen Material, das sie in sich tragen.

Organersatz: Große Fotschritte

Vielversprechendes High-Tech-Verfahren bei Lungenversagen:

DGIIN fordert differenzierten Einsatz durch erfahrene Intensivmediziner und Intensivpflegekräfte

Köln, Juni 2018 – Rund 2000 bis 2500 Patienten werden
jährlich mit schwersten Lungenversagen mit einer sogenannten
extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO) in Kliniken behandelt.
Mit
diesem Verfahren in der Lungenersatztherapie gelingt es
Intensivmedizinern immer häufiger, diese Patienten erfolgreich zu
therapieren. Es birgt aber auch Risiken, da es zu erheblichen
Komplikationen kommen kann. Die DGIIN betont deshalb wie wichtig es ist,
dass dieses hochkomplexe Verfahren durch gut ausgebildete
Intensivmediziner und Pflegekräfte durchgeführt wird. Welche Chancen
aber auch Risiken dieses und andere Organersatzverfahren bieten,
erläutert ein Experte im Rahmen einer Pressekonferenz der Deutschen
Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin
(DGIIN) am Mittwoch, den 13. Juni 2018 von 11.30 bis 12.30 Uhr in Köln.

Lungenversagen
kann beispielsweise Folge von Lungenerkrankungen wie einer
Lungenentzündung sein oder auch bei in der Regel schwerer Entzündungen,
wie einer Sepsis auftreten. Dies wiederum kann den Gasaustausch
beeinträchtigen. Wenn die Lunge der Patienten nicht mehr in der Lage
ist, den Gasaustausch selbst sicherzustellen, ist die extrakorporale
Membranoxygenierung (ECMO) eine der möglichen Behandlungsoptionen. „Der
Unterschied zu anderen künstlichen Beatmungsverfahren ist der, dass das
ECMO-Verfahren wie eine externe Lunge funktioniert. Bei der
herkömmlichen Beatmung wird Sauerstoff mit Überdruck in die Lunge
gepresst. Das kann dazu führen, dass die Lunge überbläht oder sogar
bisher noch funktionierende Lungenbereiche geschädigt werden“, sagt
Professor Dr. med. Stefan John, Präsident elect der DGIIN.

Bei der ECMO wird
dem Patienten kontinuierlich sauerstoffarmes Blut aus einer großen Vene
entnommen, meist in der Leiste. Dieses Blut wird dann durch ein Gerät
gepumpt, wobei dem Blut über eine Membran Sauerstoff hinzugefügt und
Kohlendioxid entfernt wird. Anschließend erhält der Patient das
„extrakorporal“, also außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereicherte
Blut über eine Vene oder eine Arterie zurück. „Da der Gasaustausch hier
über eine künstliche Lunge erfolgt, kann sich die Lunge des Patienten
besser erholen, da die Beatmung so schonender ist“, so Professor John,
Oberarzt
und Leiter des Funktionsbereiches Intensivmedizin sowie Leiter des
Arbeitskreises Intensivmedizin am Klinikum Nürnberg. Während Beatmung
und Nierenersatz heute an jeder Intensivstation zur Routine gehören,
sollten ECMO und Herzunterstützungssysteme nach Einschätzung der DGIIN
derzeit aber nur an wenigen, großen und erfahrenen Zentren eingesetzt
werden. „Bei der Möglichkeit von schwerwiegenden auch tödlichen
Komplikationen muss der Einsatz sorgfältig überlegt werden“, sagt der
Intensivmediziner. Beim Anlegen der Kanülen könne es zu Verletzungen an
den Gefäßen kommen. Die Blutverdünnung, die das Verfahren erfordert
damit das Blut nicht gerinnt, kann zu lebensbedrohlichen Blutungen
führen. „Die Risiken des Verfahrens sind nicht unerheblich, gerade
deshalb muss die Entscheidung darüber, ob ein ECMO-Verfahren in Frage
kommt, immer individuell entschieden werden“, sagt Professor John.

Die ersten
Versuche mit der ECMO führten Mediziner bereits in den 1970er-Jahren
durch. Im Jahr 2009 war das schwere Lungenversagen eine häufige
Komplikation der Schweinegrippe („H1N1-Influenza“). Studien belegen,
dass die Mortalität von Patienten, die mit einer ECMO behandelt wurden,
damals bei etwa 25 bis 40 Prozent unter der sonst erwarteten Mortalität
bei Patienten mit einem schwerem Lungenversagen lag. Professor John
führt dies auf zwei Faktoren zurück: „Die Patienten mit H1N1-Influenza
waren oft jung und ohne Vorerkrankungen, und die ECMO-Technologie hat
sich deutlich verbessert.“

Seither wird
dieses Lungenersatzverfahren auch bei anderen Patienten mit schwerem
Lungenversagen immer häufiger verwendet und es hat sich technisch sehr
weiterentwickelt. „Innerhalb von wenigen Jahren ist es in den USA und
auch in Deutschland zu einem 3- bis 4-fachen Anstieg der ECMO gekommen“,
erläutert der Experte. Die DGIIN warnt jedoch vor einer unkritischen
breiten Anwendung dieses Verfahrens: „Die ECMO muss von gut
ausgebildeten Intensivmedizinern und geschultem Intensivpflegepersonal
durchgeführt werden“.
Eine
aktuelle, international durchgeführte Studie konnte keinen eindeutigen
Überlebensvorteil durch eine ECMO-Therapie gegenüber herkömmlicher
Beatmungstherapie bei Patienten mit schwerstem Lungenversagen belegen.
„Hier gilt es zunächst die Studienergebnisse zu diskutieren und in
weiteren Studien zu prüfen, welche Patienten von Verfahren wie ECMO
profitieren“, sagt Professor John. Diese aktuellen Ergebnisse wird die
DGIIN im Rahmen ihrer Jahrestagung diskutieren, die vom 13. bis 15. Juni
2018 in Köln stattfindet. Dann geht es auch um die Bedeutung von
professionellem Pflegepersonal in der Intensivmedizin.

Mini-Mikroskope dienen zur Diagnose von Parasiten

Mini-Mikroskope dienen zur Diagnose von Parasiten
Günstige Webcams und Handykameras machen hochauflösende Bilder
 
Mikroskop: essenziell für die Parasitologie (Foto: pixelio.de/Michael Bührke)

Helsinki/Solna/Wien (pte017/12.12.2013/11:45) – Billige Mini-Mikroskope sollen tropischen Infektionskrankheiten Einhalt gebieten, wenn es nach finnischen und schwedischen Forschern geht. Mitarbeiter des Institute for Molecular Medicine Finland http://fimm.fi , der University of Helsinki http://helsinki.fi/university und des Karolinska Institutet http://ki.se haben günstige Webcams und Handykameras so verknüpft, dass sie ausreichend hochauflösende Bilder zur Parasitenerkennung generieren.

Hohe Auflösung von Vorteil

Fast alle Parasiten kann man mithilfe eines Mikroskops erkennen. "Grundsätzlich ist diese Entwicklung schon sinnvoll, aber nichts Neues. Mikroskope werden schon lange eingesetzt – aber je schneller und einfacher das geht, desto besser ist es", kommentiert Herbert Auer, Leiter der Abteilung für Medizinische Parasitologie an der Medizinischen Universität Wien http://bit.ly/1d7Swjb , gegenüber pressetext.

Im ersten Testdurchlauf wurde das Sample direkt auf den Bildsensor-Chip gelegt, nachdem die Optik entfernt wurde. Die Auflösung ist abhängig von der Pixelgröße des Sensors, jedoch können einige Parasiten damit erkannt werden. In der Studie wurden die Verursacher der Bilharziose, die Schistosoma-Würmer, herangezogen. "Das Mikroskop muss eine relativ vernünftige Auflösung haben. Die Larven der Schistosoma-Würmer sind etwa 100 bis 150 Mikrometer groß, da geht das noch relativ leicht. Aber es gibt auch Amöben und Lamblien, die kleiner als 30 Mikrometer sind", so Auer.

Mikroskopie wichtig für Therapie

Billige Mikroskope wären gerade in Entwicklungsländern wichtig, zum Beispiel in Afrika, wo die Bilharziose weit verbreitet ist. "Ein vernünftiges Mikroskop kostet in seiner billigsten Ausführung rund 500 bis 1.000 Euro. Ohne Diagnose kann ich keine Therapie veranlassen – denn jeder Parasit verlangt nach einer spezifischen Therapie", gibt Auer im pressetext-Gespräch zu bedenken.

Die Forscher entwickelten auch einen eigenen Erkennungs-Algorithmus, der die Bilder des Mini-Mikroskops analysiert und automatisch Parasiteneier entdeckt. "Mit der Ausbreitung von Mobiltelefonen, Datentransfernetzwerken und Applikationen für digitale Mikroskopie ist der Weg zu Alternativen für konventionelle Mikroskopie in endemischen Gebieten bereitet", erläutert Johan Lundin, einer der Studienleiter.

Arzt klagt an gegen die Bevorzugung der Wirtschaftlichkeit in der Medizin

Liebe Besucher meiner Homepage,

um
Ihnen stets garantiert glaubhafte Berichte aus der Welt der
Wissenschaft zu präsentieren, habe ich etliche ausgesuchte
Wissenschaftler und Techniker gebeten, mich zu beraten. Vor allen Dingen
wenn es um strittige Themen geht. Besonders häufig frage ich meine
Mediziner-Gruppe ab.  Ein Beispiel eines praktizierenden Chefarztes
möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Er nimmt den geleisteten
‚Hippokratischen Eid‘ sehr ernst und legt Finger in die Wunden der
Gegenwart

Ihr Jean Pütz


Sehr geehrter Jean Pütz,

ich kann mir das sehr wohl vorstellen.

Meine sehr subjektive, nicht wissenschaftlich geprüfte aber durch Beobachtungen geformte Überzeugung ist:

Es
besteht ein Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Druck in vor
gegebener Zeit möglichst viele „Fälle“  —  nicht Patienten!!!  —  zu
operieren und dem schlechter werdenden OP-Ergebnissen.

Wundinfekten
begegnet man mit noch mehr Antibiotika, noch mehr aufgestellte
Händedesinsfektionsspender – aber die Arbeit am Patienten vor Ort auf
der Station , im OP-Saal kontrolliert niemand …!

Ich
habe all diese OP’s auch selber durch geführt und eine extrem niedrige
Komplikationsrate gehabt – in dem Bewusstsein, dass ich „nur der
Schrauber bin – Heiler ist jemand anderes“ . Der „Andere“ ist der
Patient mit oder ohne lieben Gott, aber der braucht zum Heilen Zeit und –
ZUWENDUNG!!!  Die aber ist heute so teuer, dass man an  ihr spart,
sowohl bei Pflegekräften wie Ärzten.

Ich wundere mich über steigende Komplikationen nicht.

Dazu
kommt für mich ein stetig abfallendes Niveau an handwerklichen
Fähigkeiten. Die Jungen schauen höchstens ins Internet, wer geht von
denen auf OP-Kurse? Wer hat von denen als Kind schon eine
Eisenbahnanlage aufgebaut?? Statt dessen wird am Patienten studiert und
probiert …

Mit
dem 3D-Drucker demnächst auch als Kinderspielzeug gehen die letzten
Fähigkeiten verloren. Sicher ein bisschen schwarzmalerisch, aber die
Richtung ist es, die furchterregend ist.

Ich
fahre heute bewusst vorsichtiger um bloß keinen Unfall auf der Autobahn
zu haben und ich nicht steuern kann, in wessen Hände ich gerate …

pte20181205012 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Dänemark: Mehr Infektionen nach Hüftfrakturen

Antibiotika werden laut aktueller Studie des Aarhus University Hospital immer öfter verschrieben

Hüfte: OPs erhöhen das Infektionsrisiko stark (Foto: pixelio.de, Dirk Kruse)

Hüfte: OPs erhöhen das Infektionsrisiko stark (Foto: pixelio.de, Dirk Kruse)

Aarhus (pte012/05.12.2018/11:30) – Das Risiko
von Infektionen nach einer Hüftfraktur-OP hat in Dänemark laut einer
Studie von Forschern des Aarhus University Hospital http://en.auh.dk stark zugenommen. Zwischen 2005 und 2016 wurde eine deutliche Erhöhung
in verschiedenen Zeiträumen nach den Eingriffen festgestellt. Der
Untersuchungszeitraum umfasste 15 bis 365 Tage nach der Operation.

Lungenentzündung und Co

Das Auftreten von im Krankenhaus behandelten
Infektionen innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff erhöhte sich um 32
Prozent. Zum Vergleich: 2005 bis 2006 lag der Prozentsatz der
Erkrankungen bei 10,8 Prozent. 2015 bis 2016 war er auf 14,3 Prozent
gestiegen. Das Risiko einer im Krankenhaus behandelten Lungenentzündung
innerhalb von 30 Tagen nach der OP erhöhte sich in diesem Zeitraum um 70
Prozent.

Gleichzeitig nahm auch die Verschreibung von
Antibiotika um 54 Prozent zu. Lagen die Werte zu Beginn noch bei 17,5
Prozent, stiegen sie am Ende des Beobachtungszeitraums auf 27,1 Prozent.
Für die Studie wurden die Daten von 74.771 Patienten über 65 Jahren
ausgewertet. Bei allen wurde eine OP nach einer Hüftfraktur zum ersten
Mal durchgeführt. Es zeigte sich, dass das Risiko einer Infektion bei
dieser Personengruppe deutlich höher war als in der diesem Sample
entsprechenden Gesamtbevölkerung.

Hohe Sterblichkeit festgestellt

Laut Forschungsleiterin Kaja Kjørholt hat die
landesweite Studie ein erhöhtes Risiko von Infektionen und eine
vermehrte Verschreibung von Antibiotika nach durch Hüftfrakturen
notwendig gewordenen OPs festgestellt, die nicht vollständig durch die
Trends in der Gesamtbevölkerung erklärt werden können.

Aufgrund der hohen Sterblichkeit, die
Infektionen bei älteren Menschen verursachen, sollte laut der Expertin
in diesem Bereich dringend weiter geforscht werden. Erklärtes Ziel müsse
es sein, mehr über die Risikofaktoren und die Profile von Patienten zu
erfahren, die mit Infektionen nach einer Operation in Zusammenhang
stehen. Die Forschungsergebnisse wurden im "Journal of Bone and Mineral
Research" veröffentlicht.



In der Schwangerschaft Jodtabletten einnehmen

In der Schwangerschaft Jodtabletten einnehmen

Schon geringer Jodmangel schadet geistiger Entwicklung des Kindes

Bochum – Während einer Schwangerschaft verdoppelt sich der Jod-Bedarf. Jod wird für den Aufbau der Schilddrüsenhormone benötigt. Schon ein geringer Jodmangel schadet der Hirnentwicklung des Kindes. Dies kann eine verminderte Intelligenz zur Folge haben und die Lese- und Sprachfähigkeit des Kindes beei nträchtigen. Anlässlich einer aktuellen britischen Studie empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) schwangeren Frauen die Einnahme von Jodtabletten.

Die Forscher, deren Studie kürzlich in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde, hatten in Südengland etwa 1000 Kinder von der Schwangerschaft ihrer Mütter bis zum Grundschulalter begleitet. Bei zwei Drittel der Schwangeren war in einem Harntest ein Jodmangel festgestellt worden. Ihre Kinder hatten im Alter von acht Jahren häufiger schlechtere Ergebnisse im sprachlichen Teil eines Standard-Intelligenztests für Kinder als der Durchschnitt, und im neunten Lebensjahr fielen sie bei einer schulpsychologischen Untersuchung d urch verminderte Fähigkeiten in Lese-Tests auf. „Sie waren langsamer, machten mehr Fehler und verstanden den Text schlechter als Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft ausreichend mit Jod versorgt waren“, berichtet Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). „Die Unterschiede in der kognitiven Entwicklung, also in Bezug auf die verstandesmäßigen Fähigkeiten, waren statistisch eindeutig. Eine Folge könnten schlechtere Schulnoten sein.“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet Jodmangel während der Schwangerschaft als die wichtigste vermeidbare Ursache für einen Hirnschaden des Kindes. „Am meisten betroffen sind Entwicklungsländer. Doch auch die entwickelten Länder sind keineswegs immun, wie die aktuelle Studie aus Großbritannien zeigt“, warnt Professor Dr. Dr. med. Dagmar Führer, Vize-Präsidentin der DGE und Direktorin der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen am Universitätsklinikum Essen. Auch in Deutschland hätten viele Schwangere einen Jodmangel. Etwa ein Fünftel der Frauen habe schon vor der Schwangerschaft eine leichte Schilddrüsenvergrößerung, Struma genannt, die auf einen Mangel zurückzuführen ist.

Als lebenswichtiges Spurenelement muss Jod über die Nahrung aufgenommen werden. Seit bald 100 Jahren sind die Konsequenzen eines Jodmangels bekannt. Reagiert wurde darauf durch das Anreichern von Speisesalz mit Jod und die Verwendung dieses jodierten Salzes in der Nahrungsmittelindustrie. Seit einigen Jahren gibt es einen umgekehrten Trend. Professor Schatz: „Meersalz wird als ‚natürlicher‘ angepriesen und jodfreies Salz wird weltweit vermehrt von Lebensmittelherstellern eingesetzt. Wir gehen wieder einem Jodmangel entgegen, der nicht sein müsste.“

Mit Jod angereichertes Speisesalz allein ist für Schwangere nicht ausreichend, um das Joddefizit zu senken. „Wir empfehlen weiterhin, dass Schwangere und auch stillende Mütter nach Rücksprache mit ihrem Arzt Jodtabletten einnehmen“, betont Professor Führer. Die WHO empfiehlt bei Schwangerschaft und in der Stillzeit eine J odaufnahme von insgesamt 250 Mikrogramm (µg) pro Tag. Da mit der Nahrung täglich etwa 100 µg aufgenommen werden, heißt das konkret, dass die Schwangere pro Tag eine Tablette mit 100-150 µg Jod nehmen sollte. Die DGE-Vize-Präsidentin ergänzt: „Wir beobachten, dass Jodtabletten zu wenig verordnet werden.“ Auch dies könnte zu einer Zunahme des Jodmangels bei Schwangeren beigetragen haben.

Heilpilze bieten wertvolle Unterstützung

Heilpilze bieten wertvolle Unterstützung in der ganzheitlichen Krebs-Therapie
Krebsprävention aus der Naturheilkunde
 
Heilpilz Reishi
[ Fotos ]

Limeshain (pts027/28.02.2014/12:50) – Das MykoTroph Institut informiert: Auch beim diesjährigen Weltkrebstag am 4. Februar sind einmal mehr erschreckende Statistiken zum Thema Krebs bekannt gegeben worden. Trotz aller Fortschritte in der Onkologie erkrankten im Jahr 2012 dem Welt-Krebs-Bericht 2014 zufolge weltweit rund 14 Millionen Menschen neu an Krebs und etwa 8,2 Millionen sind daran gestorben. Dabei fielen allein in Deutschland 2012 laut Zahlen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE) 222.000 Menschen der bösartigen Krankheit zum Opfer. Auch für die Zukunft sind die Prognosen der Experten düster. So rechnet eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis 2025 mit einem Anstieg der jährlichen Krebsdiagnosen um 40 Prozent und in den kommenden zwei Jahrzehnten sogar um 70 Prozent. Die WHO fordert daher die Regierungen weltweit auf, mehr für die Prävention von Krebs zu tun; vor allem die Gesetze zum Rauchverbot und zur Regulierung des Konsums zuckerhaltiger Getränke und von Alkohol bedürften einer Verschärfung.

Pilzheilkunde leistet wirksame Unterstützung in der Vorsorge und Therapie

Da ist es gut zu wissen, dass Faktoren wie eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung mit vielen Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffen aus Obst, Gemüse und Pilzen, regelmäßige Bewegung und moderater Ausdauersport, die Vermeidung von ständiger Überforderung und negativem Stress eine Menge zu einem krebsvorbeugenden Lebensstil beitragen. Aber auch natürliche Heilverfahren wie die Mykotherapie können sowohl in der Prävention von Krebs wie begleitend zur schulmedizinischen Behandlung einen wertvollen Beitrag in der Krebstherapie leisten. Die Mykotherapie (Pilzheilkunde) ist eines der ältesten Naturheilverfahren der Welt. Ihr Ursprung liegt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), in der sich Heilpilze wie der Reishi, der Shiitake oder der Maitake bereits seit Jahrhunderten sowohl in der Gesundheitsvorsorge als auch in der Behandlung einer Vielzahl von Leiden und Krankheiten bewährt haben. Auch bei Krebs haben sich Heilpilze wie die Erfahrungen aus der Praxis, aber auch eine Vielzahl internationaler Studien zeigen, als wertvolle Hilfe erwiesen.

Heilpilze – die natürlichen Immunmodulatoren

Heilpilze sind nicht nur reich an wichtigen Vitalstoffen und Antioxidantien, sie besitzen auch einen hohen Gehalt an Triterpenen und Polysacchariden. Diese Inhaltsstoffe – insbesondere die Polysaccharide und hier speziell die Beta-Glukane – stärken wie auch Untersuchungen belegen wirkungsvoll das Immunsystem. So zum Beispiel durch Stimulierung der natürlichen Killerzellen, der T-Helferzellen und der Fresszellen. Heilpilze können dem Körper durch ihren Reichtum an Beta-Glukanen daher helfen, entartete Zellen besser zu erkennen und zu bekämpfen. Zudem wird ihnen eine tumorhemmende Wirkung zugesprochen. In Japan werden Medikamente, die Lentinan – ein Beta-Glukan des Heilpilzes Shiitake – enthalten, bereits seit langem in der Krebstherapie eingesetzt.

Linderung der Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie – Verbesserung der Lebensqualität

Die Behandlung von Krebs ist in aller Regel für die Betroffenen sehr belastend und kräftezehrend. So gelangen zum Beispiel bei einer Chemo- oder Strahlentherapie starke Zellgifte in den Organismus. Durch ihre entgiftende Funktion kann der begleitende Einsatz von Heilpilzen daher eine sehr nützliche Unterstützung sein. Darüber hinaus zeigt sich unter ihrer Gabe eine Minderung von Nebenwirkungen wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erschöpfung oder depressiven Verstimmungen, was auf ihren hohen Gehalt an Glykonährstoffen zurückgeführt wird. Heilpilze können deshalb parallel zur onkologischen Therapie zu einer erheblichen Verbesserung des Allgemeinzustands und der Lebensqualität der Betroffenen beitragen.

Heilpilze sind als Pilzpulverkapseln erhältlich. Erfahrungen des MykoTroph Instituts für Ernährungs- und Pilzheilkunde zufolge, haben sich insbesondere Pilzpulverkapseln bewährt, die aus dem ganzen Pilz hergestellt werden, da nur in ihnen alle wirksamen Inhaltsstoffe enthalten sind. Weitere Informationen zum Thema gibt es unter anderem auf der Website des MykoTroph Instituts unter http://www.HeilenmitPilzen.de .

Dort ist auch das MykoTroph- Konzept für Ernährung und den Einsatz von Heilpilzen bei Krebs eingestellt, das sehr ausführlich wichtige Fragen zu den Ursachen von Krebs beantwortet und im Detail erläutert, welche Heilpilze wirksam eingesetzt werden können. Darüber hinaus gibt es unter anderem auch wertvolle Ernährungstipps für eine krebsvorbeugende Ernährung, bzw. für eine hilfreiche Ernährung bei Krebs.

Über MykoTroph:
Die MykoTroph AG, Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde mit Sitz in Limeshain, wurde 2003 von Franz Schmaus gegründet. Der Dipl. Agraringenieur beschäftigt sich bereits seit mehr als 30 Jahren mit der Wirkung und Anwendung von Heilpilzen und gehört zu den renommiertesten Experten auf diesem Gebiet. Ziel des Instituts ist es, das Wissen um die vorbeugende und heilende Wirkung von Pilzen in Deutschland und in Europa einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu sind auf der Website des MykoTroph Instituts unter http://www.HeilenmitPilzen.de umfassende Informationen und Studien eingestellt. Zusätzlich stehen Franz Schmaus und sein Heilpraktikerteam für ausführliche Beratungen von Montags bis Freitags in der Zeit von 8-18 Uhr unter der Hotline 06047 / 98 85 30 zur Verfügung. Über diese Rufnummer können Interessierte auch ein persönliches Beratungsgespräch im Institut vereinbaren. Telefonische Beratungen sind kostenlos. Umfassendes Informationsmaterial und DVDs können ebenfalls beim MykoTroph Institut kostenlos angefordert werden.

Gehirnschäden durch Narkose weiter unbewiesen

Gehirnschäden durch Narkose weiter unbewiesen
Analyse von knapp 3.000 Kindern widerlegt eindeutigen Zusammenhang
 
Narkosemittel: kann, muss jedoch keine Folgen haben (Foto: pixelio.de, S. Media)

New York/Berlin (pte025/24.08.2012/13:50) – Kleinkinder, die aufgrund einer Operation unter Narkose gesetzt wurden, weisen ersten Erkenntnissen nach Entwicklungsstörungen auf. Anästhesist Caleb Ing von der Columbia University http://columbia.edu und sein Team untersuchten dazu den Zusammenhang zwischen Lernstörungen und Narkoseerfahrung. Die Mediziner sahen sich 2.868 Kleinkinder an, die zwischen 1989 und 1992 geboren wurden. 321 haben in den ersten drei Lebensjahren eine Operation hinter sich gebracht und wurden hierfür unter Narkose gesetzt.

Keine motorischen Folgen

Die Forscher stellten fest, dass Kinder mit Narkoseerfahrung zu 87 Defizite in ihrer Sprachentwicklung aufwiesen. 70 Prozent zeigten Wahrnehmungsstörungen. "Wir fanden heraus, dass nicht alle Teile des Gehirns gleichmäßig betroffen sind: Die Sprache und das abstrakte Denken waren mehr betroffen von einer früheren Anästhesie. Die motorischen Fähigkeiten der Kinder waren nicht gestört", sagt Ing.

"Derzeit besteht kein Grund zur Panik", sagt Jochen Strauß, Chefarzt für Anästhesie in der Helios-Klinik für Anästhesie, perioperative Medizin und Schmerztherapie in Berlin http://helios-kliniken.de sowie Sprecher des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin http://dgai.de , gegenüber pressetext.

Im Tierexperiment mit jungen Ratten könne man zwar eine Hirnschädigung durch Narkosemittel feststellen. Der Verzicht auf eine Schmerztherapie würde andererseits schwere physische und emotionale Folgen haben. Strauß empfiehlt in den ersten drei Lebensjahren keine verschiebbaren Operationen durchführen zu lassen.

OPs so lange wie möglich verschieben

Auch Anästhesist Ing empfiehlt den betroffenen Eltern auf eine Operation bei Babys zu verzichten – so lange das möglich ist. Zwar zeigen Kinder, die mehr als zwei Narkosen im Kleinkindalter hatten, Verhaltensstörungen und Lerndefizite auf, die Forscher konnten aber nicht abschließend beurteilen, ob es da einen Kausalzusammenhang gibt.

"Der Finger steht auf ‚Hab-Acht’", sagt Strauß. Aber: "Es gibt kaum Hinweise, dass eine kompetent durchgeführte, klinisch gut überwachte Anästhesie mit modernen, kurz wirksamen Anästhetika negative Auswirkungen wie kognitive Entwicklungsstörungen oder Lernbehinderungen mit sich bringt", so der Mediziner. Laut den US-Forschern ist die aktuelle Studienlage am Menschen noch nicht aussagekräftig genug, um einen klaren Zusammenhang zwischen Anästhesie und Gehirnschäden zu konstatieren.