Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Corona: Masken effektiv

(pte) – Flüge bieten optimale Bedingungen zur Verbreitung von SARS-CoV-2, wie Forscher der Shanghai Jiao Tong University http://en.sjtu.edu.cn zeigen. Sie haben die Übertragung des Virus auf einem Flug von London nach Hanoi und einem weiteren Flug von Singapur nach Hangzhou simuliert. Im Zentrum stand die Analyse der Verteilung von Tröpfchen in verschiedenen Größen, wie sie durch Husten, Sprechen und beim Atmen einer infizierten Person in einer Flugzeugkabine entstehen. Ergebnis: Das in diesen Tröpfchen enthaltene SARS-CoV-2-Virus würde von anderen Passagieren eingeatmet.

Masken verringern Infektionsrisiko

Um eine Infektion festzustellen, haben die Wissenschaftler die Zahl der viralen Kopien, die von jedem Passagier eingeatmet wurde, gezählt. Das Verfahren sagte auf dem ersten Flug 84 Prozent der infizierten bzw. nicht infizierten Fälle richtig voraus. Die Forscher fanden auch heraus, dass das Tragen von Masken und die Verringerung der Gesprächshäufigkeit zwischen den Passagieren dabei helfen könnte, auf dem zweiten Flug das Risiko eines Kontaktes mit dem Virus zu verringern.

Laut dem korrespondierenden Autor Dayi Lai sind die Forscher sehr zufrieden, dass ihr durch Versuchsdaten bestätigtes Modell die Übertragung von COVID-19 in Flugzeugkabinen mit einer derart hohen Genauigkeit vorhersagen kann. „Es ist aber auch wichtig zu wissen, dass das Tragen von Masken eine beträchtliche Auswirkung auf die Verringerung der Übertragung des Virus hat“, unterstreicht Lai abschließend. Die Forschungsergebnisse wurden in „Indoor Air“ veröffentlicht.

Chinesischer Tot-Impfstoff Sinovac unwirksam gegen Omikron-Corona-Mutation

(pte) – Der in China hergestellte Corona-Totimpfstoff Sinovac, der die Übertragungsraten von COVID-19 reduzieren soll und bereits in 48 Ländern zum Einsatz kommt, hilft laut einer Studie der Yale University http://yale.edu allein jedoch nicht gegen die zirkulierende Omikron-Variante. Eine Analyse des Blutserums von 101 Personen aus der Dominikanischen Republik hat ergeben, dass die Infektion mit Omikron zu keiner Bildung von neutralisierenden Antikörpern führt. Die Betroffenen hatten zwei Impfungen mit Sinovac erhalten. Die Werte der Antikörper stiegen nur bei jenen an, die auch eine Booster-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Pfizer-BioNTech bekommen hatten.

Sinovac hält nicht mit

Als die Forscher die Proben mit in Yale gelagerten Proben von Blutserum verglichen, zeigte sich, dass sogar jene Personen, die zwei Sinovac-Impfungen und einen Booster erhalten hatten, nur über Antikörperwerte verfügten, die in etwa jenen von Menschen entsprachen, die erst zwei Mal mit mRNA-Impfstoffen geimpft waren. Andere Studien haben bereits darauf hingewiesen, dass zwei Impfungen mit mRNA-Impfstoffen ohne Booster nur einen eingeschränkten Schutz gegen Omikron bieten. Es konnte auch nachgewiesen werden, dass Personen, die mit früheren Stämmen von SARS-Cov-2 infiziert worden waren, nur über wenig Schutz gegen Omikron verfügten.

Diese Studienergebnisse werden die weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung von Omikron schwieriger machen, befürchten die Yale-Wissenschaftler. Ein zusätzliche Booster-Impfung, möglicherweise auch zwei, werden laut der Seniorautorin Akiko Iwasaki in Regionen notwendig sein, wo vorwiegend Sinovac eingesetzt worden ist. „Booster sind hier eindeutig notwendig, da wir wissen, dass auch zwei Impfungen mit einem mRNA-Impfstoff keinen ausreichenden Schutz vor einer Infektion mit Omikron bieten.“

Eindämmung wichtig

Die Bekämpfung von Omikron erweist sich als besonders schwierig, da es über 36 Mutationen auf Spike-Proteine an der Oberfläche verfügt, die das Virus nutzt, um in Zellen einzudringen. Bestehende mRNA-Impfstoffe sind darauf ausgerichtet, wenn Spike-Proteine erkannt werden, eine Antikörperreaktion auszulösen. Iwasaki betont jedoch auch, dass das Immunsystem über andere Möglichkeiten zur Bekämpfung von COVID-19 verfügt. Dazu gehören T-Zellen, die infizierte Zellen angreifen und abtöten können. Sie verhindern damit eine schwere Erkrankung. „Wir brauchen aber Antikörper, um eine Infektion zu verhindern und die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.“ Die Forschungsergebnisse wurden in „Nature Medicine“ veröffentlicht.

Bewiesen: Populistisch regierte Länder haben viel mehr Coronatote

(pte) – Populistische Regierungen schneiden bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen schlechter ab als nicht populistische Regierungen. Dies betrifft etwa Länder wie Großbritannien, Ungarn oder Indien, wie ein Forschungspapier unter Mitwirkung des Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) http://ifw-kiel.de zeigt.

Große Klappe, viele Tote

Den Experten nach ist die Übersterblichkeit, also die Zahl an Todesfällen oberhalb der auch ohne die Pandemie erwartbaren Todesfälle, in populistisch regierten Ländern mit knapp 18 Prozent im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie in nicht-populistisch regierten Ländern (acht Prozent). Elf Regierungen haben die Autoren als populistisch eingestuft, darunter jene in Polen, der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Großbritannien, Brasilien und Indien.

„Die Zahlen sind eindeutig – Populisten sind in der Corona-Pandemie die klar schlechteren Krisenmanager und für viele vermeidbare Tote in den von ihnen regierten Ländern verantwortlich“, sagt IfW-Kiel-Forscher Michael Bayerlein. Er und ein internationales Team haben das Krisenmanagement während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 von 42 Ländern ausgewertet, die Mitglied der OECD sind oder zu den BRICS-Staaten gehören.

„Populisten leisten schlechte Arbeit“

„Unsere Studie belegt erstmals, dass Populisten bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie schlechte Arbeit leisten, was sich auch direkt in den Todeszahlen niederschlägt. Die hohe Übersterblichkeit wird getrieben durch eine zu hohe Mobilität, die wiederum wird hervorgerufen durch fehlende Beschränkungen und eine Anti-Corona-Propaganda“, so Bayerlein.

Studie weist Inhaltsstoffe von Hanf als Schutz vor Corona-Infektion aus

(pts) – Wissenschaftler der Oregon State University und Oregon Health & Science University konnten in Laborversuchen nachweisen, dass die Cannabinoide CBDa (Cannabidiolsäure) sowie CBGa (Cannabigiolsäure) Corona-Viren abhalten, an menschliche Zellen anzudocken und einzudringen. BioBloom CBD Öle enthalten beide Hanf-Inhaltsstoffe in ihrer natürlichen Form und in vergleichsweise großen Mengen.

Sowohl CBDa als auch CBGa sind Säuren, die sich während des Wachstums der Hanfpflanze entwickeln bzw. aktiv sind. Um sie zu erhalten ist ein spezielles Decarboxylierungsverfahren bei niedrigen Temperaturen notwendig. „Wir bei BioBloom wissen seit Beginn an um die Bedeutung der Cannabinoide CBDa und CBGa. Unsere Produktion zielt ganz bewusst darauf ab, auch diese beiden wertvollen sauren Vorstufen zu erhalten. Unsere Bio CBD Öle enthalten sowohl CBDa als auch CBGa in vergleichsweise relativ großen Mengen“, erklärt BioBloom-Geschäftsführer Christoph Werdenich.

Die am 10. Jänner veröffentlichten Studienergebnisse ergaben, dass im Zuge eines Neutralisations-Tests im Labor CBGa und CBDa das Eindringen von Sars-CoV-2 in menschliche Epithelzellen verhindern können. Die beiden Cannabinoide binden an das Spike-Protein von Sars-CoV-2, jene Proteinverbindung an der Außenhülle des Coronavirus, mit denen das Virus an die Zellen andockt. CBGa und CBDa wirken somit als Hemmstoffe und hindern die Sars-CoV-2 in die Zellen einzudringen, um eine Infektion auszulösen. Die Wissenschaftler gaben zudem an, dass dies sowohl für die Corona-Varianten Alpha B.1.1.7 und Beta B.1.351. zutreffe.

„Jede Erkenntnis zur Verhinderung einer Corona-Infektion ist ein großer und wichtiger Schritt in dieser Pandemie. Studienergebnisse dieser Art sind für uns als Hanfunternehmen sehr erfreulich und zeigen das große Potenzial der Hanfpflanze in medizinischer Hinsicht. Derartige Erkenntnisse bestätigen auch unseren Weg, so viele wertvollen Inhaltsstoffe der Hanfpflanze wie möglich zu erhalten und zu nutzen. Wir blicken gespannt in die Zukunft!“, so Christoph Werdenich zu den Studienergebnissen.

BioBloom zählt zu den größten und erfolgreichsten CBD-Produzenten in der DACH-Region. Basis der Bio CBD Öle und Hanfprodukte sind die gesunden Hanfpflanzen von den eigenen Feldern (ca. 110 Hektar). BioBloom CBD Öle sind 100 Prozent natürliche Hanfextrakte mit dem wertvollen Vollspektrum der Hanfpflanze. Sie sind die einzigen ihrer Art, die zusätzlich zur Austria Bio Garantie (ABG)-Zertifizierung das noch strengere Bio Austria Zertifikat besitzen.

Nasenspray schützt vor Corona-Infektion

(pte) – Forscher der Universität Helsinki haben ein Nasenspray entwickelt, das vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus und seinen Varianten schützen soll. Es wirkt laut den Experten von der ersten Minute der Anwendung an und verhindert für etwa acht Stunden, dass sich die gefährlichen Mikroorganismen einnisten.

Bei Mäusen funktioniert es

Eigenen Angaben der finnischen Fachleute nach verhindert der Wirkstoff, dass sich das Spike-Protein des Virus, das wie eine Nadelspitze aus dem Mikroorganismus herausragt, an eine Körperzelle andocken und sie infizieren kann. „TriSP92“ heißt das Molekül, das die Forscher entwickelt haben. „In Tiermodellen bot nasal verabreichtes TriSb92 Schutz vor Infektionen in einer Expositionssituation, in der sich alle ungeschützten Mäuse infizierten“, sagt Postdoktorandin Anna Mäkelä, die Erstautorin der Studie

„Da die hemmende Wirkung des TriSb92-Moleküls auf eine Stelle des Coronavirus-Spike-Proteins zielt, die alle Varianten des Virus haben, verhindert es Infektionen mit jeglicher Form des Virus, einschließlich Omikron“, so Mäkelä. In Modellvirusstudien konnte TriSb92 sogar die Ausbreitung von SARS verhindern, dem Virus, das Anfang der 2000er-Jahre aufkam. „Wir können ziemlich zuversichtlich davon ausgehen, dass künftige Varianten von SARS-CoV-2 und vielleicht sogar ganz neue Coronaviren, die Pandemien zu verursachen drohen, daran gehindert werden, dass sie sich einnisten“, glaubt die Virologin.

Spray ersetzt Impfung nicht

Das Spray kann die Impfung aber nicht ersetzen, betonen die Virologen. Es sei lediglich für den kurzfristigen Schutz vorgesehen, wenn Menschen in eine Situation geraten, in der sie sich infizieren können. Auch diejenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, ließen sich mit dem Spray schützen. Zudem auch Menschen, deren Immunsystem auf eine Impfung zu schwach reagiert, sodass sie vor einer Ansteckung nicht geschützt sind. Noch in diesem Frühjahr sollen klinische Tests erfolgen.

Zu welcher Zeit lohnt sich Sport während des Tages – Eine umfassende Studie

(Helmholtz) – Bewegen wir unseren Körper, sendet dieser Hunderte verschiedener Signale aus, die unsere Gesundheit in vielerlei Hinsicht fördern. Forschende haben nun am Mausmodell untersucht, welchen Einfluss die Tageszeit auf die Freisetzung organspezifischer Signale nach körperlicher Betätigung hat. Die Ergebnisse haben sie in einem „Atlas des Bewegungsstoffwechsels“ zusammengefasst – ein wichtiger Schritt für wirksamere Sporttherapien, die auf unsere innere Uhr abgestimmt sind.

Dass Bewegung die Gesundheit fördert, ist allgemein bekannt. Jüngste Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Auswirkungen von Bewegung auf den Körper je nach Tageszeit unterschiedlich sind. Warum dies so ist, wurde noch nicht vollständig erforscht. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung von Helmholtz Munich und dem Karolsinka-Institut in Schweden veröffentliche nun eine umfassende Studie zu diesem Thema in der Fachzeitschrift Cell Metabolism. Ihre Forschungen zeigen, wie der Körper nach dem Sport je nach Tageszeit und organabhängig unterschiedliche gesundheitsfördernde Signale produziert. Diese Signale haben weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und beeinflussen den Schlaf, das Gedächtnis, die körperliche Leistungsfähigkeit und das Gleichgewicht unseres Stoffwechsels.

„Wenn wir besser verstehen, wie sich Bewegung zu verschiedenen Tageszeiten auf den Körper auswirkt, könnte dies Menschen mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Adipositas und Typ-2-Diabetes zugutekommen“, so Juleen R. Zierath vom Karolinska-Institut und dem Novo Nordisk Foundation Center for Basic Metabolic Research an der Universität Kopenhagen.

Atlas des Bewegungsstoffwechsels 
Fast alle Zellen regulieren ihre biologischen Prozesse über einen Zeitraum von 24 Stunden, in der Wissenschaft bekannt als zirkadianer Rhythmus. Das bedeutet, dass sich die Empfindlichkeit der verschiedenen Gewebe gegenüber den Auswirkungen von Bewegung je nach Tageszeit ändert. Frühere Forschungsarbeiten haben bestätigt, dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Bewegung optimiert werden kann, wenn sie zeitlich auf unseren zirkadianen Rhythmus abgestimmt ist.

Das internationale Forschungsteam wollte diesen Effekt genauer verstehen und führte daher eine Reihe von Untersuchungen an Mäusen durch, die entweder am frühen Morgen oder am späten Abend trainierten. Die Forschenden sammelten und analysierten Blutproben und verschiedene Gewebeproben von Hirn, Herz, Muskel, Leber und Fett. Auf diese Weise konnten sie Hunderte verschiedener Stoffwechselprodukte und Hormonsignalmoleküle in jedem Gewebe nachweisen und verfolgen, wie sie sich durch das Training zu unterschiedlichen Tageszeiten veränderten.

Das Ergebnis ist ein „Atlas des Bewegungsstoffwechsels“ – eine umfassende Karte von Signalmolekülen, die in unterschiedlichen Geweben nach körperlicher Belastung zu verschiedenen Tageszeiten vorhanden sind.

„Dies ist die erste Studie, die den Stoffwechsel in Abhängigkeit von Bewegung und Tageszeit über mehrere Gewebe hinweg beschreibt. Wir verstehen jetzt besser, wie Bewegung gestörte zirkadiane Rhythmen, die mit Adipositas und Typ-2-Diabetes in Verbindung stehen, neu ausrichten kann. Unsere Ergebnisse werden neue Studien ermöglichen, die den richtigen Zeitpunkt körperlicher Belastung für Therapien und die Prävention von Krankheiten erforschen“, sagt Dominik Lutter, der die Studie seitens Helmholtz Munich leitete und sowohl am Helmholtz Diabetes Center als auch beim Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) forscht.

Die Studie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Universität Kopenhagen, dem Karolinska-Institut, der Texas A&M University, der University of California-Irvine und Helmholtz Munich.

Einschränkungen der Studie
Da die Studie an Mäusen durchgeführt wurde, unterliegt sie gewissen Einschränkungen. Mäuse und Menschen teilen zwar viele genetische, physiologische und verhaltensbezogene Merkmale, dennoch gibt es Unterschiede. Mäuse sind beispielsweise von Natur aus nachtaktiv. Außerdem bewegten sich die Mäuse für die Studie nur auf einem Laufband, was zu anderen Ergebnissen führen kann als ein hochintensives Training. Weitere Studien müssen zudem den Einfluss von Geschlecht, Alter und Krankheit auf die Signalproduktion klären.

Hier gehts zum Atlas

5 Gründe gegen die Impfpflicht

(Morning Briefing) – Heute treffen die Ministerpräsidenten mit dem neuen Kanzler zusammen, um – befeuert von Prof. Karl Lauterbach – die allgemeine Impfpflicht vorzubereiten. Doch die Lage hat sich – das sollten der Kanzler und sein Team vorab wissen – seit Beginn der Impfdebatte gravierend verändert. Die frühe Festlegung von Olaf Scholz auf die Impfpflicht („Ich als Abgeordneter werde ihr zustimmen, um das ganz klar zu sagen“ / 30.11.2021) dürfte nicht mehr zu halten sein. Hier die fünf Fakten, die Scholz zum Rückzug veranlassen sollten:

1. Die neue Omikron-Variante setzt sich überall durch – und das ist eine positive Nachricht. Denn: Die Gefahr, sich anzustecken steigt zwar, aber die Gefahr, auf der Intensivstation oder gar auf dem Friedhof zu landen, sinkt. Und sie sinkt rapide. Die Zahlen der Hospitalisierungen und der Toten haben sich vom Infektionsgeschehen entkoppelt.

Eine Analyse von Patienten in Houston fand heraus, dass bei den Omikron-Patienten die Wahrscheinlichkeit der Einlieferung ins Krankenhaus nur ein Drittel gegenüber der Delta-Variante beträgt. In Großbritannien ergab eine Studie, dass die Wahrscheinlichkeit der Hospitalisierung gegenüber Delta um 50 Prozent gesunken ist.

2. Aber: Aufgrund der höheren Infektionszahlen kann auch die geringere Wahrscheinlichkeit der Hospitalisierung zur raschen Überforderung der Kliniken führen. Erstrecht, wenn die langen Quarantäne-Zeiten das medizinische Personal systematisch lahmlegen. Die Experten raten deshalb zur unbedingten Beibehaltung von Home-Office, Abstandsregeln und digitaler Datenrückverfolgung, um bis zum Sommeranfang die Infektionsdynamik zu verlangsamen.

3. Omikron, auch das ist ein wichtiger Unterschied zur Delta-Variante, attackiert nicht mehr den Atmungsapparat des Menschen. Die milderen Verläufe, von denen allenthalben die Rede ist, sind vor allem deshalb milder, weil Omikron nicht so tief in den Körper eindringt. Dr. Rahul Sharma vom New York-Presbyterian Krankenhaus sagte der New York Times:

Auch Prof. Christian Drosten äußerte sich in dieser Woche mit Blick auf die 200.000 täglichen Neuinfektionen in Großbritannien optimistischer als zuvor:

„Die Einweisungsraten auf die Intensivstationen schleppen jetzt so langsam nach, aber ziemlich langsam. Wirklich so langsam, dass man da im Moment den Eindruck hat: Vielleicht baut sich da gar nicht so ein großes Problem auf. “

4. Vor allem die Todeszahlen entwickeln sich günstiger, sodass die apokalyptischen Befürchtungen (Jens Spahn: „geimpft, genesen, gestorben“) sich nicht zu bewahrheiten scheinen. In den USA dauert es üblicherweise drei Wochen, bis sich ein Anstieg der Infektionen in den Todeszahlen abbildet. Vier Wochen nach dem Omikron-Anstieg ziehen die Todesfälle noch immer nicht nach. Im Ursprungsland der Variante, Südafrika – nahezu 100 Prozent der Fälle sind hier Omikron geschuldet – flacht bereits das gesamte Infektionsgeschehen wieder ab.

5. Last, but not least: Der Satz, dies sei die Pandemie der Ungeimpften, ist nicht mehr richtig. Das wiederum ist für die juristische Bewertung und für die Frage, ob eine Impfpflicht noch angemessen ist angesichts der tiefen Eingriffe in das Recht auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit, von großer Bedeutung.

Hier das Faktum: Die Nicht-Geimpften und die Geimpften sind beide Träger des Virus und damit Überträger der Krankheit. Der Geimpfte schützt sich besser – er hat systematisch eine geringere Chance schwer oder gar tödlich zu erkranken – aber: Er schützt nicht automatisch den Nächsten. Er ist weiterhin ein Gefahrenherd für alle anderen, weshalb ein wichtiger Grund für die gesetzliche Impfpflicht, der Schutz der Gesellschaft, nicht mehr in dieser Bestimmtheit angeführt werden kann. Omikron macht auch den Geimpften krank und macht ihn – und darauf kommt es hier an – zum Wirtstier für das Virus.

ZDFheute: Quarantäne verkürzen wegen Omikron?

(ZDF) – Noch ist die vielfach beschriebene „Wand“ aus Omikron-Infektionen nicht in Deutschland angekommen. Eventuell liegt das aber auch nur an den verzögerten Meldewegen über die Weihnachtsfeiertage. Ein Blick ins Ausland zeigt: Omikron treibt die Infektionszahlen in vorher ungekannte Höhen.

Anders als bei vorherigen Corona-Wellen scheint das Hauptproblem diesmal nicht die Schwere der Covid-19-Erkrankungen oder ein gar tödlicher Verlauf zu sein. Es ist vielmehr die schiere Masse an Krankheitsfällen, die die Infrastruktur belasten könnte.
Zusätzlich müssen aktuell Kontaktpersonen zu Omikron-Fällen in Quarantäne. Auch diese Menschen fehlen dann als Personal, etwa in Kliniken oder Betrieben. In Großbritannien und in den USA wird bereits das Krankenhauspersonal knapp, in New York fehlten letzte Woche 2.700 Polizisten Weltweit sind Tausende Flüge ausgefallen weil kein Personal verfügbar war. Auch die Krankenhäuser in Frankreich arbeiten am Rande der Kapazität.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat sich vor diesem Hintergrund dafür ausgesprochen, über eine Verkürzung der Corona-Quarantänezeit nachzudenken. Man müsse sich das genau anschauen, auch mit Bezug auf die kritische Infrastruktur, sagt der CSU-Politiker im ZDF-Morgenmagazin. Er erwarte dazu sehr zeitnah Vorschläge vom Robert-Koch-Institut.

Überarbeitung der Quarantäne-Regeln gefordert

Zuvor hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Thema bereits ins Spiel gebracht: „Die aktuell gültigen Quarantäne-Regeln bedürfen mit Blick auf eine mögliche explosionsartige Verbreitung von Omikron einer Überarbeitung – wir können nicht das ganze Land in Quarantäne schicken“, sagte er der „Welt am Sonntag“.

Der Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller (CDU), hat vorgeschlagen, dass Menschen sich bereits nach fünf Tagen „freitesten“ können sollen, um eine Massenquarantäne zu verhindern.

USA halbieren Quarantänezeit für symptomfreie Infizierte

In den USA wurde genau das bereits von der Gesundheitsbehörde CDC beschlossen: Dort wird die Quarantänezeit für symptomfreie Infizierte halbiert. Wer positiv auf das Virus getestet, aber beschwerdefrei ist, muss künftig nur noch fünf statt zehn Tage in Quarantäne.
Die Entscheidung sei eine Reaktion auf die Omikron-Variante, deren Ausbreitung „alle Teile unserer Gesellschaft“ zu beeinträchtigen drohe, erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky. Die Behörde schlägt in ihren neuen Richtlinien auch vor, dass der fünftägigen Quarantäne eine fünftägige Sicherheitsphase folgen sollte, in der die Betroffenen in Gegenwart anderer eine Schutzmaske tragen.

Am Wochenende wurden in den USA jeweils mehr als 200.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet.

Genaue Daten darüber, wie lange man nach einer Infektion mit der Omikron-Variante ansteckend ist, gibt es noch nicht. Es ist aber bekannt, dass zum Höhepunkt der Ansteckungsgefahr die Virenlast höher ist als bei anderen Varianten, so der Frankfurter Virologe Martin Stürmer auf Anfrage von ZDFheute.

Sollte die Dauer der Ausscheidung infektiöser Partikel bei Omikron insgesamt kürzer sein, könne man eine Verkürzung der Quarantäne gegebenenfalls verantworten, so Stürmer.

Bundesregierung will „schrittweise“ reagieren

Die Bundesregierung strebt wegen Omikron derzeit noch keine Lockerung der Quarantäne-Regeln an, hält aber Änderungen für möglich. „Im Moment besteht dazu kein Anlass“, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin.
In der Pandemie müsse „schrittweise“ auf Entwicklungen reagiert werden. Die Ampel-Koalition äußerte sich zuversichtlich, die angepeilte Impfquote von 80 Prozent nun bis Ende Januar zu erreichen.

Neuer Impfstoff auch gegen alle Corona-Mutanten? – ein interessantes Konzept aus Ottawa

(pte) – Am Ottawa Hospital ist mit „TOH Vac1“ ein Impfstoff entwickelt worden, der besser als andere vor einer Ansteckung mit den Corona-Viren schützen soll. Anders als bisher zugelassene Vaccine reproduziert er sich in den Körperzellen, sodass die erwünschte Immunantwort kräftiger ausfällt, heißt es. Arzt John Bell hat diesen Effekt an Mäusen und Affen nachgewiesen. „Wir glauben, dass unser Impfstoff eine länger funktionierende Immunantwort auslöst“, so Bell.

Billig herzustellen, leicht lagerbar

Der Impfstoff sei billig herzustellen, leicht zu lagern und zu transportieren und könne vor allem so modifiziert werden, dass er auch vor den Mutanten schützt, die die Pandemie weiter zu verlängern drohen. „Wir müssen jedes Werkzeug nutzen, um diese Pandemie zu kontrollieren, einschließlich neuer Impfstoffe mit einzigartigen Vorteilen“, unterstreicht Medizinerin Carolina Ilkow, leitende Wissenschaftlerin am Ottawa Hospital und Assistenzprofessorin an der University of Ottawa, die den Impfstoff gemeinsam mit Bell entwickelt hat.

TOH Vac1 basiert auf einem Stamm des Vaccinia-Virus, der in den 1950er-Jahren zur Impfung von Millionen von Menschen gegen Pocken verwendet wurde. Die kanadischen Wissenschaftler haben das Virus gentechnisch so modifiziert, dass es das Spike-Protein des Corona-Virus produziert. Dieses ermöglicht es dem Corona-Virus, in die Wirtszelle einzudringen und sie zu verändern. Der Impfstoff zeigt dem Immunsystem, wie der Eindringling aussieht, den es zu bekämpfen gilt.

Krebsforscher schwenken um

Die Idee, TOH-Vac1 zu entwickeln, kam von einer Gruppe von Postdocs, Doktoranden und Forschungstechnikern, die mit Bell und Ilkow im Krebszentrum des Ottawa Hospital zusammenarbeiten. Das Team konzentriert sich normalerweise auf die Entwicklung von Viren zur Bekämpfung von Krebs, aber als die Pandemie zuschlug, erkannten sie, dass sie ihre Forschung schnell anpassen konnten, um einen Impfstoff gegen COVID-19 zu entwickeln. Den stellten sie im Biotherapeutics Manufacturing Centre des Krankenhauses her, dem einzigen Labor im Land, in dem sich Vaccine in größeren Mengen herstellen lassen. Jetzt arbeiten die Entwickler am Zulassungsverfahren.

Neuer Covid 19-Impfstoff nach klassischer Methode – eine Alternative für mRNA-Skeptiker

(BMBF) – Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat am heutigen Montag die Zulassung des COVID-19-Impfstoffes der US-amerikanischen Firma Novavax in Europa empfohlen.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:

„Die Zulassung eines weiteren Impfstoffs gegen Corona durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) ist eine sehr gute Nachricht. Dadurch wird das Impfangebot in absehbarer Zeit sinnvoll ergänzt und die Impflust angeregt. Es handelt sich bei dem Impfstoff von Novavax um einen traditionellen Protein-basierten Impfstoff, der einem Totimpfstoff sehr ähnelt. Das zugrundeliegende Prinzip hat sich bei Impfstoffen gegen zahlreiche virale Erreger über Jahrzehnte bewährt. Der Impfstoff von Novavax ist mit einer Wirksamkeit von 90 Prozent hoch effektiv und diesbezüglich vergleichbar mit den bereits zugelassenen mRNA-Impfstoffen. Die Arbeiten von Novavax wurden maßgeblich mit Fördergeldern der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) finanziert. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte das Corona-Impfstoff-Programm von CEPI bisher mit 350 Millionen Euro. Ich hoffe nun auf eine schnelle STIKO-Empfehlung, damit der neue Impfstoff auch in Deutschland eingesetzt werden kann. Es zeigt sich erneut, welche Chancen in der Forschung liegen und wie wichtig eine konsequente Förderung ist.“

Hintergrund:

Die Arbeiten von Novavax wurden maßgeblich durch die internationale Stiftung CEPI, der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations, mit Fördermitteln in Höhe von 414 Mio. US-Dollar finanziert. CEPI verfolgt das Ziel, die Entwicklung von Impfstoffen gegen Krankheitserreger mit Pandemiepotenzial zu fördern. Deutschland ist Gründungsmitglied von CEPI und einer der Hauptinvestoren.

Die Covid-19-Pandemie hat Deutschland in den letzten Wochen mit einer starken vierten Welle erfasst. Mit der Zulassung des Impfstoffes von Novavax wird die Palette verfügbarer Impfstoffe in absehbarer Zeit sinnvoll ergänzt und dazu beigetragen, dass sich noch mehr Menschen in Deutschland impfen lassen.