Krebs: Sexualhormone sind Gefahr für Männer

(pte) – Männliche Sexualhormone beeinträchtigen die Fähigkeit des Körpers, eine Erkrankung mit Blasenkrebs zu bekämpfen. Dieser Umstand erklärt wahrscheinlich, warum Männer häufiger an dieser Krebsart erkranken und an den Folgen sterben, wie eine Studie von Cedars-Sinai Cancer http://www.cedars-sinai.edu zeigt. Die in „Science Immunology“ veröffentlichten Ergebnisse könnten einen entscheidenden Fortschritt bei der Erforschung der Ungleichheiten beim Auftreten, der Prognose und in der Behandlung von Frauen und Männern mit sich bringen.

Geschlecht sehr relevant

Männer erkranken eher an den meisten Arten von Krebs. Das zeigt sich vor allem bei Blasenkrebs. Männer erwischt diese Krebsart drei bis fünf Mal so wahrscheinlich wie Frauen. Laut Seniorautor Xue Li wurde in der Vergangenheit angenommen, dass Männer öfter aufgrund ihres Verhaltens, wie etwa dem Rauchen, erkranken. „Wir haben beobachtet, dass die Biologie des Geschlechts und nicht nur das Verhalten ein wichtiger Faktor bei der Entstehung von Krebs ist.“ Androgene sind die Sexualhormone, die bei Männern in größerer Menge produziert werden. Sie fördern die Entwicklung des Fortpflanzungssystems.

Die Forscher haben herausgefunden, dass Androgene das adaptive Immunsystem beeinträchtigen, das über Zellen verfügt, die sich daran erinnern, wie auf Krankheitserreger zu reagieren ist, mit denen der Körper bereits in Kontakt gekommen ist. Androgene scheinen die Aktivität der Tumore abtötenden CD8+T-Zellen zu blockieren. Das Team hat ein Modell von Blasenkrebs an Mäusen untersucht, bei denen die aggressiveren Tumore auch bei den männlichen Tieren auftreten, um das beim Menschen auftretende Krankheitsgeschehen nachzuahmen.

CD8+T-Zellen sequenziert

In der Studie wurde mit der Entfernung verschiedener Immunzellen bei Mäusen beider Geschlechter experimentiert. Nachdem das Team die CD8+T-Zellen entfernt hat, verschwanden auch die Unterschiede der Schwere der Erkrankung bei männlichen und weiblichen Tieren. Das legt nahe, dass die Art und Weise, wie Androgene mit den CD8+T-Zellen interagieren, zu den Geschlechtsunterschieden bei Blasenkrebs beiträgt. Außerdem hat sich bei Mäusen mit höheren Werten bei den Androgenen ein aggressiveres Wachstum der Tumore gezeigt.

Laut Li zeigt die genetische Sequenzierung der CD8+T-Zellen von Tumoren die größte Überraschung. „Die CD8+T-Zellen bei männlichen Mäusen zeigen aufgrund der Androgen-Aktivität mehr Anzeichen von Erschöpfung und Dysfunktion. Eine Androgendeprivationstherapie, die sonst häufig bei Prostatakrebs eingesetzt wird, war bei der Verkleinerung der Tumore aufgrund von Blasenkrebs bei männlichen Mäusen wirksam und verbesserte die Wirksamkeit der Immuntherapie.“ Diese Ergebnisse könnten zum Teil erklären, warum Patienten und Patientinnen unterschiedlich auf die Immuntherapie ansprechen, die den CD8+T-Zellen hilft, Krebszellen anzugreifen.