Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Mitrauchende Kinder im Krebsrisiko

Studie zeigt erhöhtes Krebsrisiko durch rauchende Eltern

Heidelberg (pte/14.09.2005/12:51) – Passivrauchen beginnt Zuhause und
erhöht die Gefahr einer Krebserkrankung bei Kindern. Die auftretenden
Krebsarten sind unterschiedlich und abhängig davon welcher Elternteil
zur Zigarette greift. Dieses Ergebnis lieferte eine Studie durchgeführt
von Prof. Kari Hemminki und Dr. Bowang Cheng, Abteilung
Molekulargenetische Epidemiologie, am Deutschen Krebsforschungszentrum
http://www.dkfz.de.

Bereits im Mutterleib und durch Muttermilch sind Kinder
Tabakabbauprodukten ausgesetzt. In ihrer Kindheit verstärkt das
Passivrauchen Krebsrisiken. Die Gefahr einer Erkrankung steht somit
nicht nur im Zusammenhang mit dem eigenen Nikotinkonsum im späteren
Leben oder mit Vererbung. "Wenn Frauen erfahren, dass sie schwanger
sind und aus diesem Grund mit dem Rauchen aufhören, besteht noch immer
die Möglichkeit, dass Tabakabbauprodukte zu dem Kind gelangen. Da eine
Schwangerschaft in vielen Fällen nicht sofort bemerkt wird, raucht die
Mutter dementsprechend lang weiter. Bis die Giftstoffe des Tabaks
abklingen dauert es dann wiederum zwei Wochen. Ist die Frau
Passivraucherin weil ihr Mann raucht, so besteht der Verdacht, dass es
Auswirkungen auf den Embryo haben kann.", so Heinz Thielmann,
Toxikologe am Deutschen Krebsforschungszentrum, gegenüber pressetext.

In der oben angeführten Studie wurden Kinder, deren Eltern an
Lungenkrebs leiden, untersucht. Die benötigten Daten erhielten die
Forscher aus dem nationalen, schwedischen Familien-Krebsregister, die
Krebserkrankungen über mehrere Generationen hinweg aufzeichnen. Zur
Ermittlung der Risiken wurden nur jene Organe einbezogen, die besonders
durch den Konsum von Tabakprodukten, an Krebs erkranken. Im Zeitraum
von 1958 bis 2002 waren laut dem Register 18.000 Mütter und 42.000
Väter Lungenkrebspatienten. 174.000 Nachkommen im Alter von null bis 70
Jahren leiden ebenfalls an Krebs. Ein Vergleich mit Betroffenen deren
Eltern Nichtraucher waren, bestätigte, dass bestimmte Risiken auftreten
können, die nicht durch das eigene Rauchverhalten oder durch erbliche
Faktoren bedingt sind.

Weitere Ergebnisse zeigten, dass bei Kindern, deren Mütter rauchen, ein
hohes Risiko für Erkrankungen der oberen Luftwege (standardized
incidence ratio (SIR): 1,45), Nasen- (2,93), Lungen-(1,71), Blasen-
(1,52) und Nierenkrebs (6,41) auftreten. Die beiden letztgenannten
Arten treten allerdings nicht auf wenn der Vater Raucher ist. Die
Forscher nehmen an, dass der Grund dafür in Nikotinabbauprodukten
liegt, denen Kinder im Mutterleib oder durch Muttermilch ausgesetzt
sind und die sie durch ihre Nieren und Blasen ausscheiden. Ein Risiko,
das durch den Tabakkonsum des Vaters auftritt, neben etlichen anderen
Krebsarten, ist Nasenkrebs. Die Forscher gehen davon aus, dass diese
Form durch das Passivrauchen in der Kindheit entsteht, allerdings
unabhängig vom rauchenden Elternteil.

Ärztliche Schweigepflicht, Gesundheitskarte und Edward Snowden

Ärztliche Schweigepflicht, Gesundheitskarte und Edward Snowden

Bochum, 22. Juli 2013

Die ärztliche Schweigepflicht ist in § 203 des Strafgesetzbuches und in § 9 der Musterberufsordnung umfassend für das ärztliche Behandlungsverhältnis geregelt. Die Vorschriften des Bundesdatenschutzgesetzes sind vom Arzt zu beachten (1). Die elektronische Gesundheitskarte, deren Einführung in Deutschland am 1. Januar 2006 geplant war, wurde seither heftig diskutiert. Sie bietet unzweifelhaft große Vorteile. Ich muß jedes Mal an diese denken, wenn ich mich in meiner Praxis mühsam durch die Anamnese oder auch mitgebrachte, dicke Befundordner durcharbeiten muss, die oft unvollständig sind, so daß ich in der Kollegenschaft fehlende Ergebnisse von Voruntersuchungen erst noch anfordern muß. Vom Deutschen Ärztetag wurde die Gesundheitskarte mehrfach abgelehnt, insbesondere wegen der befürchteten zentralen Datenspeicherung mit der Möglichkeit eines – wenn auch nicht zulässigen – Zugriffs auf sensible Patientendaten. Im Jahre 2007 sagte der damalige Präsident der Freien Ärzteschaft , die Gesundheitskarte sei „der Schlüssel zu einer gigantischen Vernetzung des Gesundheitswesens über das Internet mit zentraler Speicherung auch der intimsten Patientendaten auf Zentralservern. Die Gesundheits- und Krankendaten würden den Ärzten entzogen und unterlägen dann nicht mehr dem Schutz durch die ärztliche Schweigepflicht. Durch die Gesundheitskarte entstünde der „Gläserne Patient“ (2). Das „Komitee für Grundrechte und Demokratie“ äußerte ebenfalls Bedenken zur elektronischen Gesundheitskarte, die als „gigantisches Überwachungsprojekt“ von Ärzten und Patienten angelegt sei (3). Diesen warnenden Stimmen stehen aber viele positive, auch von Patienten gegenüber. Nach verschiedenen Testläufen war schließlich – bei einer von den Krankenkassen festgesetzten Frist zum 31. Januar 2013 – Anfang Januar 2013 laut Angaben des Spitzenverbandes der Krankenkassen die geforderte Ausgabequote der Gesundheitskarte von 70% erreicht (4).

Die jüngsten Enthüllungen von Edward Snowden über die US-Amerikanischen und, wie sich im Gefolge herausstellte, der weltweiten digitalen Überwachungsaktivitäten geben den Bedenken und der jahrelangen ablehnenden Haltung des Deutschen Ärztetages im Nachhinein Recht. Ulrich Beck, Soziologe aus Hannover, heute Professor an der Londoner School of Economics and Political Science, gab der Frankfurter Allgemeine Zeitung ein Interview zum Thema „Digitalen Weltstaat oder digitaler Humanismus“, abgedruckt in dieser Zeitung am Samstag, 20. Juli 2013 (5). Er spricht von einer „unsichtbaren Katastrophe“, die den Widerstand jedes Einzelnen, sogar eine „Whistleblower Gewerkschaft“ nötig mache. Im Unterschied zu den der Weltöffentlichkeit bewußt gewordenen Risiken der letzten Jahre wie dem Kernkraftrisiko nach Tschernobyl und Fukushima, dem Finanzrisiko, dem 11. September und dem Terrorrisiko drohe nun das digitale, globale „Freiheitsrisiko“, welches vor Snowden nur wenige als das große Risiko unserer Zeit erkannt hatten. Man sah die neuen technologischen Entwicklungen als notwendige Modernisierungen mit zu akzeptierendem Risiko an. Das globale Terrorrisiko hielt man für wichtiger als das Freiheitsrisiko. In digitalen Großkonzernen gebe es die Widerstandsmöglichkeit des Einzelnen. Man müsse eine Pflicht zum Widerstand im Beruf rechtlich durchsetzen, zuerst national, dann auf europäischer Ebene. Die Facebook-Generation gehe mit dem „Freiheitsrisiko“, dem Verlust der eigenen privaten Daten, recht sorglos um. Dieses Beispiel zeigt, dass ein Nationalstaat dem heutigen, globalen Freiheitsrisiko nicht begegnen kann: Die Facebook-Zentrale sitzt in Irland, nationalstaatliche Rechtsinstitutionen wie etwa die deutschen Datenschutzbeauftragten oder der Bundesgerichtshof sind nur für den eigenen Staat zuständig. Also bedarf es zuerst einer allgemeinen, globalen Beunruhigung über das Risiko einer Verletzung der Freiheitsrechte, dann müsse ein „digitaler Humanismus“ formuliert werden. Man müsse das Grundrecht auf Datenschutz und digitale Freiheit zu einem globalen Menschenrecht machen und versuchen, dieses Recht wie andere Menschenrechte auch gegen Widerstand durchzusetzen.
Die Dauerreflexion über die Gefährdung könnte zu einem Prozeß weltweiter Normenbildung führen, das Rechtsbewußtsein globaler Normen entstünde dann im Nachhinein aus dem weltöffentlichen Entsetzen über Ihre Verletzung (5).

Die große Bedeutung der Enthüllung des Überwachungssystems PRISM mag man daraus ersehen, dass Snowden von dem schwedischen Soziologie-Professor Stefan Svallfors für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen wurde. Er bescheinigte Snowden in einem Brief an das Nobelpreis-Komitee „herausragende Verdienste im Kampf für fundamentale Rechte und Freiheiten“. Snowden habe einen Beitrag für eine „bessere und sicherere Welt“ geleistet (6). In der Tageszeitung „Västerbottens Kurieren“ wird aus diesem Brief der Passus zitiert: Snowden habe „in heldenmütigem Einsatz zu einem hohen persönlichen Preis die Existenz und die Dimension der Überwachung der weltweiten elektronischen Kommunikation durch die US-Regierung enthüllt“.

Helmut Schatz

Homöopathie – was ist wissenschaftlich dran ?

Lancet-Artikel entbehrt wesentlicher wissenschaftlicher Grundlagen

Wien (pte/15.09.2005/12:30) – Einige Wissenschaftler sind der Ansicht,
dass der Glaube an ein Heilverfahren die Linderung bzw. Heilung
bestimmter Symptome bewirkt, nicht das in der Homöopathie verwendete
Mittel selbst. Eine große Studie einer Forschergruppe um Matthias Egger
von der Universität Bern behauptet dies in der jüngsten Ausgabe des
angesehenen Wissenschaftsjournals "The Lancet"
http://www.thelancet.com. Die Autoren fordern, Ärzte sollten nun so
ehrlich sein, diese "Erkenntnis" auch ihren Patienten mitzuteilen. Doch
bei genauerer Betrachtung gibt es einige Unregelmäßigkeiten in der Art
wie das Ergebnis zustande gekommen ist, meinen Wiener Wissenschaftler
im pressetext-Interview.

Die Wissenschaftler um Egger planten ursprünglich, 110 Studien der
Homöopathie und die gleiche Zahl von konventionellen Studien
hinsichtlich der Wirksamkeit beider Methoden zu untersuchen. In allen
Studien trat der jeweilige Wirkstoff gegen ein Scheinmedikament
(Placebo) an. Weiters bewerteten sie die Untersuchungen nach
Teilnehmerzahl und methodologischer Qualität. Eine besonders gute
Bewertung wurde randomisierten doppelblinden Studien gegeben, das sind
Studien, bei denen weder die Teilnehmer noch die Mediziner wussten,
welche Substanz jeweils verabreicht wurde. Das sensationelle Ergebnis
dabei war: In diesen insgesamt 220 Studien zeigten sowohl die
Homöopathie als auch die konventionelle Medizin eine deutliche
Wirksamkeit.

Von diesen 220 Studien wurden dann so genannte "große, methodologisch
bessere" Untersuchungen, nämlich acht homöopathische und sechs
konventionelle Studien nochmals analysiert: Nun fanden die Autoren
plötzlich nur noch bei konventionellen Methoden einen spezifischen
Effekt, nicht jedoch bei der Homöopathie. "Diese Ergebnisse passen zu
der Annahme, dass die klinischen Effekte der Homöopathie
Placebo-Effekte sind", lautet die Schlussfolgerung im Lancet-Artikel.
Sie gehen von der Annahme aus, wenn nach einer homöopathischen
Behandlung eine Besserung zu bemerken sei, die auch mit einem
Scheinmedikament erreicht hätte werden können – notwendig sei lediglich
der Glaube an die Wirksamkeit des verabreichten Mittels.

Von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus, gibt es aber einige
Anmerkungen, wie dies die Wiener Forscher Michael Frass von der Klinik
für Innere Medizin I am AKH-Wien http://www.meduniwien.ac.at, Ernst
Schuster vom BE für medizinische Statistik und Informatik an der
Medizinischen Universität und die Pharmazeutin Ilse Muchitsch im
pressetext-Gespräch bemerken. "Die aufregende Nachricht ist, dass
Homöopathie wirkt, wie in den Resultaten beschrieben wurde: bei beiden
Gruppen konnte ein günstiger Effekt gezeigt werden, wenn alle 110
Studien berücksichtigt wurden. Die Autoren anerkennen eine weniger
ausgeprägte Heterogenität bei den homöopathischen Studien. Zudem wurde
eine höhere Qualität der untersuchten Studien bei der Homöopathie
Gruppe konstatiert. "Hier herrscht weitgehende Übereinstimmung mit den
Autoren", kommentieren die Wiener Wissenschaftler.

Probleme gäbe es aber mit der Schlussfolgerung. "Zunächst bleibt es
selbst bei sorgfältiger Auswahl problematisch, Studien aus einem Pool
von 165 bei der Homöopathie mit mehr als 200.000 bei der
konventionellen Medizin zu vergleichen. Dieser Faktor von 1.000 enthält
bereits eine Asymmetrie in diesem Vergleich". Das sei vergleichbar mit
einer Fußballmannschaft: Wenn der Nationaltrainer die Möglichkeit,
Fußballer aus einem Land mit 80 Mio. Einwohnern auszuwählen, so hat er
eine größere Chance, gute Fußballer zu finden, als aus einem Land mit
acht Mio. Einwohnern.

Kritisiert wird von den Wiener Experten auch die Tatsache, dass weder
die Kurzfassung noch die Einleitung der Publikation ein klar
definiertes Studienziel enthalten. Zudem weicht das Design der Studie
von der tatsächlich angewandten Analyse ab und daher stellt die
ausführliche Beschreibung der Auswahl der Arbeiten und Datenbasen eine
Scheininformation dar: anstatt die durch ihre Ein- bzw.
Ausschlusskriterien gefundenen 220 Studien in ihrer Gesamtheit zu
analysieren, reduzieren die Autoren die Zahl der eingeschlossenen
Studien auf "größere Untersuchungen höherer Qualität". Bei Verwendung
dieser Untergruppen, scheinen die Resultate zwischen konventioneller
Medizin und Homöopathie unterschiedlich. Allerdings bleibt eine gewisse
Unsicherheit über die Auswahl dieser acht (Homöopathie) versus sechs
(konventionelle Medizin) Studien bestehen.

"Der Leser sollte im Auge behalten, dass diese Arbeit nicht, wie im
Titel suggeriert, Studien der Homöopathie mit Studien der
konventionellen Medizin vergleicht, sondern die spezifischen Effekte
der beiden Methoden in unabhängigen Analysen. Daher darf ein direkter
Vergleich aus dieser Studie nicht gezogen werden", argumentieren die
Wiener Forscher. "Hätten sie das nämlich getan, dann wäre kein
statistisch nachweisbarer Effekt übrig geblieben", lautet die
Schlussfolgerung. "Was die Autoren möglicherweise nicht ausdrücklich
wissen, ist, dass die größeren Studien selten klassische homöopathische
Interventionen sind: daher kann das Hauptprinzip der Homöopathie, die
individuelle Verordnung, nicht angewandt werden. Dadurch mangelt es der
Studie an einer Kenntnis dessen, was Homöopathie eigentlich
repräsentiert", schlussfolgern die Wiener.

"Beim Lesen der Studie waren wir zunächst überzeugt, dass die Autoren
das Bemühen hatten, mehr Information zum Leser zu bringen und den
Ärzten eine Hilfe zur Beratung der Patienten in die Hand zu geben."
Allerdings werde dieser Eindruck durch das Editorial völlig
überraschend verwischt, denn bereits der Titel impliziert die
Intention, diesen speziellen Artikel zu publizieren. Beim Lesen des
letzten Satzes "Nun müssen die Doktoren mutig und ehrlich mit ihren
Patienten sein" entstehe die Besorgnis, Lancet deutet an,
homöopathische Ärzte seien unehrlich.

Ultraschalldiagnostik

Nach über hundert Jahren: Neue Wege in der Krampfaderbehandlung

Wenn die Beine kribbeln, sich schwer anfühlen und blaue Adern durch die Haut schimmern – dann ist oft ein Venenleiden die Ursache. Die Erkrankung ist weit verbreitet: Mit rund 300.000 Eingriffen pro Jahr ist die Krampfaderbehandlung eine der häufigsten Operationen in Deutschland. Über 100 Jahre war das klassische Ziehen der Krampfadern –die sogenannte Stripping-Operation – die primäre Behandlungsart. Doch nun setzen sich zunehmend schonendere Kathetermethoden durch, bei denen Ultraschalldiagnostik zum Einsatz kommt. Auf einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e. V. (DEGUM) in Berlin erläutern Experten am Dienstag, den 13. Dezember 2016, wie diese Methoden funktionieren.

„Die modernen Katheterbehandlungen zielen darauf ab, die erkrankten Venen mittels Katheter schonend zu verschließen statt sie zu entfernen“, erläutert Dr. med Tobias Hirsch, Facharzt für Innere Medizin und Angiologie von der Praxis für Innere Medizin und Gefäßkrankheiten in Halle (Saale). „Neben Methoden wie der Laserbehandlung, die auf der Einwirkung von Wärme beruhen,  können die Krampfadern beispielsweise auch verklebt werden.“ Statt zahlreicher Schnitte sei für diese minimalinvasiven Methoden nur ein kleiner Einstich erforderlich. Der Vorteil: Die Behandlung ist für die Patienten angenehmer – und die Heilung erfolgt schneller.

Ob mit einer Laserbehandlung oder per Radiofrequenzkatheter – alle Methoden haben eines gemeinsam: moderne Ultraschalltechnik kommt zum Einsatz. „Um Krampfadern mit den schonenden Kathethermethoden erfolgreich behandeln zu können, ist die Ultraschalldiagnostik eine grundlegende Voraussetzung für uns“, so Hirsch. „Sie ermöglicht es, krankhafte Veränderungen an den Venen der Patienten umfassend und besonders exakt darzustellen.“ Neben der anatomischen Untersuchung der Venen kann so beispielsweise auch verdeutlicht werden, dass das Blut, das normalerweise herzwärts strömt, aufgrund einer gestörten Klappenfunktion wieder vom Herzen weg fließt. Durch den so entstandenen Rückstau des Blutes werden Venen geweitet – und Krampfadern entstehen. Auch Wassereinlagerungen – sogenannte Ödeme – können durch den Blutstau entstehen und eine verschlechterte Versorgung der Haut mit Sauerstoff und Nährstoffen können Folgen hiervon sein.

„Die Ultraschalltechnik ermöglicht mittlerweile eine sehr exakte Bildgebung, die es sogar möglich macht, die Rückflüsse zeitlich zu erfassen“, sagt der Experte. Der klare Vorteil gegenüber der radiologischen Bildgebung: Die Untersuchungen sind beliebig oft wiederholbar und können unmittelbar in der operativen Therapie durchgeführt werden. Eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz der Technik ist ein sicherer Umgang des Arztes mit der Ultraschalltechnik; denn sowohl die Führung des Behandlungskatheters als auch die örtliche Betäubung erfolgen ultraschallgesteuert.

„Wir erwarten, dass in den kommenden Jahren auch in Deutschland die klassische Stripping-Operation mehr und mehr von den Kathetermethoden abgelöst wird“, meint Hirsch. „Dieser Trend zeigt sich auch daran, dass die entsprechenden fachspezifischen Kurse der DEGUM immer stärker besucht werden.“ Die Kursmodelle und speziellen Anwenderseminare berücksichtigen die neuen Entwicklungen in der Krampfaderbehandlung. Auch ein Blick über die Landesgrenze hinweg legt den beschriebenen Trend nahe: In den USA werden die Kathetermethoden zur Krampfaderbehandlung bereits seit 2011 und in Großbritannien seit 2013 als Therapie durch die nationalen Leitlinien empfohlen – und zwar als Therapie der ersten Wahl.

Pressemitteilung: 30.11.2016

Über die DEGUM:

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint rund 10 000 Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten,Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschall anwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM-zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter:  Degum

Lebenszyklus der Proteine

Vom Lebenszyklus der Proteine
Systembiologische Studie entdeckt, dass viele Proteine mit der Zeit stabiler werden

Manche
Proteine haben eine ungewöhnliche Eigenschaft: Je älter sie werden,
desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie abgebaut
werden. Dieses überraschende Ergebnis hat nun ein Forschungsteam vom
Max-Delbrück-Centrum in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
im Fachjournal Cell veröffentlicht. Sie haben zum ersten Mal
den Lebenszyklus tausender Proteine verfolgt. Die Ergebnisse der
Grundlagenforschung sind für Krankheiten relevant, bei denen zu viele
Genkopien vorliegen.

Im Laufe ihres
Lebens erfüllen Proteine vielfältige Aufgaben, am Ende werden sie
gezielt entsorgt. Nach der vorherrschenden Theorie haben alte und junge
Proteine dasselbe Risiko, abgebaut zu werden. Tatsächlich verhält sich
ein Teil der Proteine in der Zelle ganz anders. Etwa ein Zehntel
der untersuchten Proteine wird mit zunehmendem Alter stabiler.

Diesen überraschenden Befund stellte ein internationales Forschungsteam
um Prof. Matthias Selbach vom MDC und der Charité –
Universitätsmedizin Berlin und Partnern vom Max-Planck-Institut für
Kolloid- und Grenzflächenforschung in der renommierten
Fachzeitschrift Cell vor.

Das Leben der Proteine verfolgt


Den
Lebenszyklus der Proteine verfolgten die Forscher in Kulturen von
Menschen- und Mauszellen mithilfe von Massenspektrometern und erhielten
so einen Überblick über den Zeitverlauf der Abbauprozesse von Proteinen.
Die Forscher fanden heraus, dass bestimmte Sorten von Proteinen
im Überschuss hergestellt werden. Ein Großteil der Neuproduktion wird
gleich wieder abgebaut, während der Rest stabil bleibt.

Die Folgen einer Überdosis Gene


Die
Ergebnisse sind auch für Erkrankungen relevant, bei denen zu viele
Kopien von manchen Genen vorliegen. Das ist zum Beispiel bei Trisomien
der Fall: hier liegen ganze Chromosomen nicht zwei-, sondern dreimal vor
und es werden dementsprechend auch zu viele Proteine produziert. Das
führt häufig zu einem inneren Ungleichgewicht und zu Stress für die
Zelle.

Für die Proteine mit den neu
entdeckten Eigenschaften gilt das aber offenbar nicht. Liegen für diese
zu viele Genkopien vor, baut die Zelle die überschüssig produzierten
Proteine einfach ab und stellt so das Gleichgewicht wieder her. „Wir
können jetzt den Zusammenhang zwischen Gendosis und daraus
resultierender Proteinmenge besser erklären“, erläutert Studienleiter
Selbach.

Die Trisomie des Chromosoms 21 führt
zum Down-Syndrom, während Trisomien anderer Chromosomen gravierendere
Folgen haben. Die Schwere der Konsequenzen entscheidet sich womöglich
anhand des Lebenszyklus der Proteine, die auf dem betroffenen Chromosom
kodiert sind. Selbach möchte das Thema daher weiter vertiefen: „Wir
schauen uns nun weitere Zellen mit Erbgutveränderungen an, um die Folgen
von vervielfachten Genabschnitten besser zu verstehen.“
 

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Erik McShane, Celine Sin, Henrik Zauber, Jonathan N.
Wells, Neysan Donnelly, Xi Wang, Jingyi Hou, Wei Chen, Zuzana Storchova,
Joseph A. Marsh, Angelo Valleriani and Matthias Selbach (2016): „Kinetic analysis of protein stability reveals age-dependent degradation.“ Cell 167. doi:10.1016/j.cell.2016.09.015

Unglaublich – Farbspiele mit Graphen

Forschern ist es gelungen, eine Lage von Kohlenstoffatomen an einen Hohlraum für Licht zu koppeln und zum Leuchten anzuregen – KIT-Wissenschaftler sind an dem Projekt beteiligt

Eine optische Mikrokavität besteht aus zwei halbdurchlässigen Metallspiegeln, deren Abstand voneinander die Farbe des von Graphen erzeugten Lichts bestimmt. (Bild: KIT)

Graphen besteht aus einer Lage von Kohlenstoffatomen, die wabenartig angeordnet sind – das besonders dünne und stabile Material birgt für Anwendungen in der Optoelektronik großes Potenzial. Forscher vom Karlsruher Institut für Technologie, der TU Darmstadt, der University of Cambridge und IBM haben nun optoelektronische Bauteile auf Basis von Graphen entwickelt. Mit ihnen können informationstechnische Systeme langfristig kleiner und leistungsfähiger werden. In der Zeitschrift Nature Communications stellen die Forscher ihre Ergebnisse vor.

Graphen kommt im Alltag vor: Das Material steckt beispielsweise – in milliardenfach übereinanderstapelten Schichten – in den Minen herkömmlicher Bleistifte aus Graphit. Als einzelne, atomare Schicht ist Graphen ein außergewöhnlich stabiles Material, welches Hitze und Strom besonders gut leitet und zugleich Licht aufnehmen (absorbieren) und abgeben (emittieren) kann. Damit bietet das Material für Anwendungen in der Optoelektronik großes Potenzial. Die Optoelektronik befasst sich mit der Wandlung von elektrischen in optische Signale (Licht) und umgekehrt. Langfristiges Ziel der Forschung ist es, optoelektronische Komponenten wie Leuchtdioden, die als Schnittstelle zwischen elektrischen und optischen Komponenten wirken, auf immer kleinere Dimensionen zu schrumpfen. Dadurch können informationstechnische Systeme langfristig deutlich kleiner und leistungsfähiger werden.

Die aktuelle Arbeit des Forscherteams um Professor Ralph Krupke vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der TU Darmstadt, Professor Hilbert von Löhneysen (KIT), Professor Andrea Ferrari von der University of Cambridge und Dr. Phaedon Avouris vom Forschungslabor der Firma IBM zeigt, dass optoelektronische Bauteile, die Licht unterschiedlicher Wellenlängen selektieren, auch mit Graphen realisierbar sind.

Die technische Herausforderung für die Forscher lag darin, zwischen Graphen und Elektroden einen Kontakt herzustellen und das Material zugleich in eine optische Mikrokavität zu integrieren. Eine optische Mikrokavität ist eine Struktur im Mikrometerbereich, die aus durch zwei für Licht unterschiedlicher Wellenlängen halbdurchlässige Spiegel mit einem genau definierten Abstand besteht. Mit dem genau festgelegten Spiegelabstand ist die Mikrokavität durchlässig für Licht einer bestimmten Farbe. Hierfür übertrug Dr. Antonio Lombardo (UC) Graphen auf das Zielsubstrat. Anschließend konnte der Physiker Michael Engel (KIT) durch komplexe Fabrikationsverfahren im Nano- und Mikrobereich Graphen mit Elektroden verbinden und zwischen zwei Silberspiegeln mit nur einigen Nanometer Abstand zueinander platzieren.

Durch das Anlegen einer elektrischen Spannung gelang es Dr. Mathias Steiner (IBM) und Michael Engel (KIT) Graphen zu erhitzen. Ähnlich wie eine Glühbirne beginnt das Material, bei hohen Temperaturen Licht zu emittieren. Die Farbe des emittierten Lichts ist jedoch, im Gegensatz zum Weißlicht einer Glühbirne, nun durch die umgebende Mikrokavität bestimmt.

Das DFG-Zentrum für funktionelle Nanostrukturen hat die Arbeit unterstützt.

Raucherrisiko : Erblindung

Direkter Zusammenhang mit altersbedingter Makuladegeneration

London (pte/07.09.2005/09:15) – Raucher sind doppelt so gefährdet im
Verlauf ihres Lebens zu erblinden. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie
der AMD Alliance UK http://www.amdalliance.org gekommen. Der
Zusammenhang zwischen der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) sei
nun so direkt nachgewiesen wie der Zusammenhang zwischen Rauchen und
Lungenkrebs. Viele Raucher seien sich immer noch nicht bewusst, dass
der Nikotinkonsum ihr Augenlicht kosten kann. AMD tritt in trockener
und feuchter Form auf. Bei 90 Prozent der Erkrankungen handelt es sich
um die trockene Form, die nicht behandelt werden kann. AMD Alliance UK
und das Royal National Institute of the Blind http://www.rnib.org.uk
fordern daher entsprechende Warnhinweise auf den Zigarettenpackungen
sowie die Finanzierung einer Kampagne zu den Gefahren des Rauchens
durch die britische Regierung. Zusätzlich wird ein vollständiges
Rauchverbot in allen geschlossenen öffentlichen Räumen angeregt.

Die altersbedingte Makuladegeneration tritt in den meisten Fällen nach
dem 50. Lebensjahr auf und betrifft die Mitte der Netzhaut. Diese
Erkrankung ist laut BBC in Großbritannien derzeit die führende Ursache
für den Verlust der Sehkraft. Derzeit sind rund 500.000 Personen
betroffen. Es wird geschätzt, dass AMD bei 54.000 Personen auf das
Rauchen zurückzuführen ist. Eine Erhebung von AMD Alliance UK ergab,
dass nur sieben Prozent der Menschen wissen, dass AMD die Augen
schädigt. Befragt wurden 1.023 erwachsene Briten. Sieben von zehn
Rauchern würden entweder ganz mit dem Rauchen aufhören (41 Prozent)
oder weniger Rauchen (28%), wenn sie wüssten, dass sie damit ihre
Sehkraft beeinträchtigen können. Studien haben nachgewiesen, dass
Menschen, die vor 20 Jahren aufgehört haben zu rauchen, über ein
ähnliches AMD Risiko verfügen wie Nichtraucher. Das Risiko beginnt sich
nach zehn Jahren des Nichtrauchens zu verringern.

Auf der Suche nach dem Geheimnis des langen Lebens


Kieler Forschende entdecken neue Aspekte des „Langlebigkeits-Gens“ FOXO3
Bereits 2009 bestätigten Mitglieder des Exzellenzclusters „Entzündungsforschung“, dass FOXO3 ein „Langlebigkeits-Gen“ ist. In einer neuen Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift Nature Communications erscheint, konnte das Kieler Forschungsteam nun erstmals zeigen, welche
Veränderungen in der Basensequenz des Gens zu einer besonders langen
Lebenszeit beitragen. Aber nicht nur die genetischen Voraussetzungen,
sondern auch die Umwelt- und Ernährungsbedingungen unter denen Menschen
leben entscheiden darüber, wie alt diese werden. Es scheint, dass die
lebensverlängernden Effekte von FOXO3 vor allem dann zum Tragen kommen, wenn das Nahrungsangebot nicht zu reichhaltig ist.
Das Gen FOXO3 fördert bei Menschen die Langlebigkeit. Dies
wiesen Forschende unter der Leitung von Professorin Almut Nebel vom
Institut für Klinische Molekularbiologie (IKMB) an der
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel bereits 2009 für die deutsche
Bevölkerung nach. Doch bisher war nicht bekannt, welche Veränderungen im FOXO3-Gen in einer überdurchschnittlich langen Lebenszeit
resultieren. Diese Wissenslücke konnten die Fachleute jetzt schließen.
„Wir können mit unseren neuen Daten zeigen, dass insbesondere zwei
Varianten im Gen FOXO3 ein langes Leben fördern“, fassen die
Erstautorinnen Dr. Friederike Flachsbart und Dr. Janina Dose vom IKMB
die neuesten Erkenntnisse zusammen. „Diese Veränderungen fanden wir
häufiger bei Hundertjährigen als bei Menschen zwischen 60 und 75
Jahren.“ Die Fachleute untersuchten in der aktuellen Studie nicht nur
Deutsche, sondern verglichen ihre Ergebnisse auch mit Daten aus Dänemark
und Frankreich. Dabei ähnelten sich die genetischen Muster der
Hundertjährigen stark. Die identifizierten Varianten führen
wahrscheinlich über eine erhöhte Expression des FOXO3 Gens zur Langlebigkeit; einen ähnlichen Mechanismus kennt man auch von Würmern, Fliegen und Mäusen.
Neben der Genetik beeinflussen aber auch weitere Faktoren ein langes Leben. Denn FOXO3 spielt eine sehr wichtige Rolle im Insulinstoffwechsel. Hier reagiert
das Gen insbesondere auf ernährungsbedingten Stress, also Hunger oder
Überfluss. Die Forschenden gehen davon aus, dass die beiden
Langlebigkeitsvarianten in FOXO3 unter normalen und
nährstoffarmen Bedingungen zu einer höheren Expression des Gens führen.
„Unsere experimentellen Daten legen nahe, dass für unser heutiges
Ernährungsverhalten, das eher durch ein Zuviel als durch ein Zuwenig
gekennzeichnet ist, die jetzt nachgewiesenen Veränderungen im
Langlebigkeits-Gen eher ein Nachteil sein könnten“, vermutet
Studienleiterin Nebel. Denn die Ernährung der Menschen habe sich in
relativ kurzer Zeit extrem stark verändert.
Ein Vergleich mit publizierten Daten aus menschlichen Skeletten der
Jungsteinzeit, also von vor etwa 7.000 Jahren, zeigt eine spannende
Entwicklung: In dieser Zeit kamen die beiden Langlebigkeitsvarianten des FOXO3 in der Bevölkerung deutlich häufiger vor als heute. Ein
möglicher Grund ist die erhebliche Veränderung der
Nahrungszusammensetzung. Denn vor rund 7.000 Jahren wurden die Menschen
in Europa sesshaft und begannen, beispielsweise mehr Kohlenhydrate und
tierisches Eiweiß in Form von Milch oder Fleisch zu sich zu nehmen.
Vermutlich wurden dann im Laufe der Jahrtausende die beiden
Langlebigkeitsvarianten des FOXO3 seltener, da sie ihren
Trägern infolge des veränderten Ernährungsverhaltens keinen Fitness- und
Überlebensvorteil mehr boten. Als kommende Fragestellung möchte die
Biologin Nebel in Zusammenarbeit mit Kieler Kollegen neben verschiedenen
Eiweißkomponenten auch weitere Nahrungsbestandteile analysieren: „Wir
möchten als nächstes untersuchen, welchen Einfluss die beiden
Langlebigkeitsvarianten in Wechselwirkung mit Nährstoffen wie Zucker und
Fetten auf die Aktivität von FOXO3 haben.“

Schmerz und Linderung

Schmerz
ist eine komplexe Empfindung. Der menschliche Körper besitzt ein
weitverzweigtes Netzwerk aus Schmerzrezeptoren und Schmerzleitungen.Schmerzen
können bei Krebserkrankungen durch das Wachstum eines Tumors oder auch
durch unerwünschte Begleiterscheinungen von Therapien verursacht werden.Um
das Schmerzerleben adäquat behandeln zu können, ist es notwendig, eine
individuelle Schmerztherapie durchzuführen. Die Mitarbeit der
Betroffenen ist dabei unerlässlich.

Die
Internationale Vereinigung zum Studium des Schmerzes (IASP) definiert
Schmerz als ein „unangenehmes Sinnes- und Gefühlerlebnis, das mit
aktueller oder möglicher Gewebeschädigung verknüpft ist“. Millionen von
Schmerzrezeptoren im Bereich der Haut, der Muskulatur und an der
Oberfläche innerer Organe melden eine Verletzung, indem sie elektrische
Impulse aussenden. Diese Impulse werden über Nervenfasern in den
vorderen Teil des Gehirns, den präfrontalen Kortex, geleitet und dort
auf ihre Bedeutung, Stärke und Bedrohlichkeit beurteilt. Dabei
unterscheidet die moderne Medizin zwischen drei unterschiedlichen
Schmerzsignalen. Nozizeptive Schmerzen
werden unter anderem durch Rezeptoren an der Haut und den Gelenken
verursacht, beispielsweise bei Knochenmetastasen; viszerale Schmerzen
entstehen an den Schmerzrezeptoren innerer Organe, und neuropathische
Schmerzen werden durch Reizungen von Nervenbahnen aktiviert.

Die
Möglichkeiten einer präzisen Schmerzdiagnostik und -behandlung haben
sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, sodass heutzutage bei
jedem Krebskranken eine Schmerzlinderung und bei 90 Prozent der
Patienten sogar eine Schmerzfreiheit erreicht werden kann.

Entscheidend
für eine erfolgreiche Schmerztherapie ist ein interdisziplinäres
Konzept, das neben der medikamentösen Behandlung auch psychosoziale
Interventionen und die aktive Mitarbeit des Patienten einschließt. Unter
www.krebsgesellschaft.de/thema_august2016 stellt
das ONKO-Internetportal moderne medizinische Konzepte vor, die eine auf
individuelle Bedürfnisse des Patienten angepasste Schmerztherapie
ermöglichen.

Alles zu Allergien – Neues Portal jetzt online

**Alles zu Allergien**
Neues Portal jetzt online

(BZfE) – Seit dem 13. April ist das neue Allergieportal vom

Bundesministerium für Gesundheit (BMG) online:
www.allergieinformationsdienst.de

<http://www.allergieinformationsdienst.de> . Von der Diagnose über

Therapiemaßnahmen bis zu zahlreichen Tipps zu Vorbeugung und Schutz

findet sich hier ein ganzes Portfolio zum Thema. Die vom Helmholtz

Zentrum München aufgebaute Seite richtet sich an Personen mit

Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie ihre

Angehörigen. Der Allergieinformationsdienst bietet aktuelle,

wissenschaftlich geprüfte Information aus allen Bereichen der

Allergieforschung und Allergologie in verständlich aufbereiteter Form

an.

Darüber hinaus gibt es Patiententage, bei denen Allergologen und

Allergieforscher Vorträge zum aktuellen Stand des Wissens halten.

Betroffene und Angehörige haben zudem die Möglichkeit, direkt in

Kontakt mit den Wissenschaftlern zu kommen und ihre individuellen

Fragen an sie zu richten.

Im Bereich Downloads werden zudem kostenlose Materialen zum

Herunterladen angeboten.
/Nadia Röwe