Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Hirnschaden kann mittels Kältetherapie verringert werden

Lebensqualität dennoch oft dauerhaft beeinträchtigt

Berlin – Tausende Menschen in Deutschland erleiden jährlich einen sogenannten hypoxischen Hirnschaden durch einen Sauerstoffmangel des Gehirns – etwa nach einem Unfall, einer Vergiftung oder einem Herzstillstand. So beispielsweise auch der niederländische Prinz Friso von Oranien-Nassau, der seit einem Lawinenunglück im Februar 2012 im Koma liegt. Nur die wenigsten Betroffenen finden danach wieder in ihr altes Leben zurück. Die Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) weist jedoch darauf hin, dass sich das Ausmaß der neurologischen Schäden verringern ließe, wenn Ärzte die Körpertemperatur des Patienten kontrolliert absenken.

Ein Unfall beim Skifahren: Der 43-jährige Prinz Friso von Oranien-Nassau wird von einer Lawine verschüttet und erleidet einen Herzstillstand. Insgesamt 50 Minuten gelangt kein Sauerstoff in sein Gehirn. Der Prinz wird gerettet und wiederbelebt. Er lebt, aber nach Meinung der Ärzte ist es fraglich, ob er je wieder aus dem Koma erwachen und zu Bewusstsein kommen wird. „Denn 50 Minuten sind lang und das Gehirn gehört zu den Organen des Körpers mit dem höchsten Sauerstoffverbrauch“, erläutert DGNI-Pressesprecher Dr. med. Hagen B. Huttner, Oberarzt der Intensivstation der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen. Kommt es zu einer Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, so tritt nach etwa zwölf Sekunden Bewusstlosigkeit ein. Nach drei bis sechs Minuten sterben erste Nervenzellverbände ab, und bei einer fehlenden Sauerstoffversorgung von länger als neun Minuten kommt es meist zum klinischen Bild des hypoxischen Hirnschadens, dessen Maximalvariante sogar im Hirntod resultieren kann.

Die Sauerstoffzufuhr im Gehirn kann aus vielen Gründen stoppen. Dazu zählen Vergiftungen, Krebserkrankungen oder Unfälle wie Ertrinken oder Ersticken. DGNI-Pressesprecher Dr. med. Oliver W. Sakowitz von der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg erläutert, dass in über 80 Prozent der Fälle ein Herzstillstand die Ursache des Sauerstoffmangels ist: „Zwar werden viele Patienten durch Wiederbelebungsmaßnahmen gerettet. Aber lediglich ein kleiner Teil von ihnen erleidet keine Hirnschäden oder nur minimale neurologische Behinderungen“, so Sakowitz. Viele Überlebende entwickelten schwere Folgeschäden bis hin zum Wachkoma. In Deutschland leben etwa 8500 Menschen in diesem Zustand: Obwohl ihre Augen offen sind, zeigen sie kein Bewusstsein für ihre Umgebung oder sich selbst.

„Das Ausmaß des Hirnschadens hängt vor allem von der Dauer des Sauerstoffmangels ab“, sagt Huttner. Extrem empfindlich auf Sauerstoffmangel reagiert insbesondere die Großhirnrinde, aber auch der für das Gedächtnis wichtige Hippocampus oder das Kleinhirn, so der Intensivmediziner weiter: „Werden Letztere geschädigt, fällt es Patienten schwer, komplexe Bewegungen zu planen und auszuführen oder neue Informationen im Gedächtnis abzuspeichern. Wird gar die Großhirnrinde selber, beziehungsweise Teile von ihr, betroffen, kann es zum Verlust der höheren kognitiven – für den Menschen charakteristischen – Funktionen kommen und schlimmstenfalls zum Verlust des Bewusstseins“.

Patienten mit hypoxischem Hirnschaden werden nach einem individuellen Muster behandelt, das maßgeblich von Labortests, computergestützten Schnittbildern, elektrophysiologischen Untersuchungen und den Reaktionen des Patienten abhängt. Studien zeigen, dass eine 24-stündige Absenkung der Körpertemperatur auf etwa 33 Grad Celsius neurologische Schäden verringern kann. Wirksame Medikamente zum Schutz der Nervenzellen gibt es dagegen nicht. „Als Neurointensivmediziner sind wir darauf spezialisiert, sekundäre Durchblutungsstörungen bei Patienten mit Schlaganfällen, Hirnverletzungen oder Blutungen zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Ist jedoch ein solcher Schaden bereits im Vorfeld eingetreten, sind die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt. Bisher erleiden die weitaus meisten Überlebenden eines Herzstillstands bleibende Probleme. Nur wenige Patienten erreichen nach einem hypoxischen Hirnschaden wieder eine hohe Lebensqualität“, bedauert Dr. Sakowitz. „Deshalb müssen wir weiter dringend nach Wirkstoffen und Therapien suchen, die die Prognose der Betroffenen verbessern.“

Geniale Gelenkschmiere kann Operation verhindern

pte20181122011 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Knie kaputt: Hydrogel heilt Meniskusschäden

Starker Kleber, der beinahe zu 90 Prozent aus Wasser besteht, soll Operationen ersetzen

(pte011/22.11.2018/10:30) – Schäden an Meniskus und Knorpeln lassen
sich künftig mit einem Hydrogel heilen, dem Medikamente und/oder Zellen
beigefügt werden, welche die Heilung beschleunigen. Neu an dem jetzt von
Forschern der Eidgenössischen Technische Hochschule Lausanne (EPFL) http://epfl.ch vorgestellten Gel: Es hat eine zehnmal bessere Haftkraft als bisherige
Gele und bleibt dauerhaft an der Stelle, an der es eingespritzt wird.

Wie natürliches Gewebe

Bisherige Präparate, so die Forscher, müssen operativ daran gehindert
werden, den Bereich zu verlassen, an dem sie wirken sollen. Die dazu
nötige Wundnaht schadet dem Knorpel beziehungsweise Meniskus zusätzlich.
Das Hydrogel besteht zu beinahe 90 Prozent aus Wasser. Während andere
Teile des Körpers mit Blut versorgt werden, das bei der Heilung nach
Verletzungen hilft, bleiben Knorpel und Meniskus außen vor. Die
Selbstheilung liegt bei fast Null.

Bisher eingespritzte Hilfsmittel werden durch die Belastung etwa beim
Gehen und durch Körperflüssigkeiten von der Verletzungsstelle verdrängt.
Nicht so das neue Hydrogel, weil es eine hohe Haftkraft hat, weit mehr
als das bisher oft genutzte Fibrin. "Wegen des hohen Wassergehalts ist
unser Hydrogel dem natürlichen Gewebe sehr ähnlich, das geheilt werden
soll", sagt Dominique Pioletti, der das Präparat gemeinsam mit
Pierre-Etienne Bourban entwickelt hat.

Mit Fasern versetztes Gerüst

Das Gel besteht aus einem Gerüst, das mit Fasern versetzt ist. "Diese
Struktur sorgt dafür, dass mechanische Belastungen auf das gesamte
Material verteilt werden", sagt Pioletti. Das reduziert die Kräfte, die
an jedem Punkt angreifen. So übersteht es unbeschadet sowohl Druck als
auch Dehnung. Bei Hydrogelen, die diesen Dämpfungsmechanismus nicht
besitzen, konzentriere sich der mechanische Stress auf den Bereich
zwischen Gewebe und Gel, sodass dieses schnell weggedrückt werde.

Martin Broome, Chirurg am Universitätskrankenhaus Lausanne http://chuv.ch , der an der Entwicklung des Gels mitgearbeitet hat, sieht noch weitere
Einsatzmöglichkeiten aufgrund der hohen Klebekraft. "Eines Tages wird
man das Hydrogel als Ersatz für Titanverstärkungen bei komplizierten
Knochenbrüchen nutzen können", glaubt er.

Die große Penisstudie: Der Ost-West-Vergleich

pts20140930014
Kultur/Lifestyle

Die
große Penisstudie: Der Ost-West-Vergleich

Der Westen schlägt
den Osten um Längen

Berlin (pts014/30.09.2014/09:30) – An keinem anderen Tag wird der Vergleich zwischen Osten und
Westen so brisant diskutiert wie am Tag der Deutschen Einheit. Zum 24. Mal
zelebriert Deutschland am 3. Oktober seine Wiedervereinigung. Dennoch kann die
Bevölkerung die lange Trennung nicht komplett aus den Köpfen verbannen. Die
Grenzen und somit auch das Konkurrenzdenken zwischen den alten und den neuen
Bundesländern bleiben bestehen. Das Datingportal Treffpunkt18.de will zumindest
bei einem Thema die Diskussionen ein für alle Mal beenden. Mit einer Auswertung
der Userangaben auf 1280 Profilen soll endgültig geklärt werden, wer am meisten
in der Hose hat: die Herren im Osten oder die Herren im Westen?

Untersucht wurden 4 Kategorien. Dabei
wurden folgende Aspekte verglichen: die Länge des Penis und der Umfang, ob sich
die Männer im Intimbereich rasieren und ob das beste Stück beschnitten ist. Es
gibt vier Gewinner und vier Verlierer. Bei dem Längenvergleich kann der Westen
punkten. Durchschnittlich liegt die Penislänge im Westen bei 18,7 cm. Der Osten
kommt lediglich auf 17,9 cm. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
liegt die Durchschnittslänge des Penis bei weißen Europäern bei 15,4 cm.
Alleiniger Gewinner ist Rheinland-Pfalz mit 20,3 cm. Verlierer ist Thüringen
mit 16,5 cm.

Bei dem Penisumfang verhält es sich anders.
Liegt der europäische Mittelwert bei 11,1 cm im erigierten Zustand, misst der
Deutsche lediglich 10,3 cm. Auch in diesem Vergleich schneidet der Westen
Deutschlands besser ab. Zwar fällt die Differenz kleiner aus als bei der
Penislänge, aber auch hier haben die alten Bundesländer mit 0,2 cm die
"Nase" vorn. 10,4 cm gegenüber 10,2 cm heißt das Ergebnis.

Die letzten beiden Kategorien behandeln
eher die ästhetischen, aber nicht weniger interessanten Aspekte. In Sachen
Intimrasur kann der Osten noch einiges lernen. Ganz im Sinne der freien Liebe
verzichten 36% der User darauf, ihre Intimbehaarung zu stutzen. Hier wächst es
noch wie Mutter Natur es möchte. Im Westen liegt der Wert nur bei 11%. Die
Gewinner sind Nordrhein-Westfalen, Berlin und Baden-Württemberg. Verlierer sind
die Herren aus Bremen, Brandenburg und Thüringen. Zum Schluss wurde der
Prozentsatz der beschnittenen Männer analysiert. Laut WHO sind weltweit 30% der
Männer beschnitten. Die Deutschen kommen in dieser Umfrage auf einen Wert von
12%. Ganz oben steht erneut Nordrhein-Westfalen, am Tabellenende befinden sich
Sachsen, Schleswig-Holstein und Brandenburg.

Der Ost-West-Vergleich hat es gezeigt: Der
Westen hat die längsten, die dicksten und die schönsten Penisse.

Weiterführende Informationen finden Sie
hier: http://www.treffpunkt18.de/presse/wer-hat-den-laengsten

Vermehrt resistente Darmbakterien nach Auslandsaufenthalten

Vermehrt resistente Darmbakterien nach Auslandsaufenthalten:

DGVS fordert mehr Forschung für die Behandlung

Berlin
– Jeder fünfte Tourist, der in Länder mit mangelhaften Hygienestandards
reist, kehrt mit einem multiresistenten – jedoch nicht notwendigerweise
krankmachenden – Darmbakterium in die Heimat zurück. Dies ergab eine
finnische Studie, die aktuell in der Fachzeitschrift Clinical Infectious
Diseases erschienen ist. Das Risiko, dass sich multiresistente Keime im
Darm ansiedelten, stieg bis auf 80 Prozent, wenn Reisende unterwegs
Antibiotika einnahmen. Angesichts dieser Ergebnisse macht die Deutsche
Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (DGVS) auf die Zunahme multiresistenter
Bakterienstämme in Deutschland aufmerksam. Die Fachgesellschaft fordert
mehr Grundlagenforschung für Medikamente und den gewissenhaften und
gezielten Einsatz vorhandener Präparate.

Die
finnischen Wissenschaftler untersuchten Stuhlproben von 430 Reisenden.
Danach finden sich bei jedem Fünften, der ins tropische oder
subtropische Ausland reist, nach seiner Rückkehr Spuren von
Extended-Spectrum Betalaktamase (ESBL). ESBL sondern Bakterien ab, die
gegen viele Antibiotika resistent sind. Von den Testpersonen, die an
Reisedurchfall erkrankten, entpuppte sich jeder zweite als Träger eines
multiresistenten Keims. Nahm der Reisende gegen den Durchfall
Antibiotika, stieg das Risiko bis auf 80 Prozent, einen solchen Erreger
mit nach Hause zu bringen. „In vielen Fällen wissen die Infizierten
nicht einmal, dass sie Träger sind“, sagt Professor Dr. med. Ansgar
Lohse Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik am
Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. Auf diesem Wege können Keime
auch bis ins Krankenhaus gelangen, wo sie mitunter auf geschwächte
Patienten treffen. „Was das bedeutet, zeigen die jüngsten Ereignisse am
Universitätsklinikum Kiel“, sagt Lohse.  Dort starben zwölf Patienten,
die sich mit einem multiresistenten Keim infiziert hatten.

Laut
der Antibiotika-Resistenz-Datenbank „ARS“ des Robert Koch-Instituts
haben Multiresistenzen bei Darmbewohnern in Deutschland in den letzten
Jahren deutlich zugenommen:  Bei der Gattung Escherichia coli etwa
verzeichnet das Institut von 2008 bis 2013 im stationären Bereich eine
Zunahme von 5,1 auf 8,8 Prozent derjenigen Erreger, die  gegen drei
Antibiotikagruppen resistent sind. Bei der Gattung Klebsiella pneumoniae
waren 2013 bereits 10,8 Prozent der getesteten Keime von
Krankenhauspatienten gegen drei und 0,4 Prozent sogar gegen vier
Antibiotikagruppen resistent. 

Viele
der Resistenzen entstehen in der Tiermast, wo Bauern großflächig
Antibiotika einsetzen. Experten sehen zudem den zu leichtfertigen
Gebrauch in Tier- und Humanmedizin als entscheidende Ursache: „Oft genug
kommt es vor, dass Ärzte selbst Patienten mit einer Erkältung ein
Breitspektrum-Antibiotikum verschreiben“, kritisiert Lohse. „Um
Resistenzen zu vermeiden, müssen wir Antibiotika sparsam und
zielgerichtet einsetzen.“ Bei Reisedurchfall rät der Experte eher davon
ab, zum Antibiotikum zu greifen: Gewöhnliche Reiseinfekte vergingen in
der Regel nach wenigen Tagen von selbst. Dauert die Krankheit länger,
treten Fieber, starke Schmerzen oder Blut oder Schleim im Stuhl auf,
sollten Betroffene jedoch auf jeden Fall einen Arzt hinzuziehen. 

Die
Ausbreitung von Resistenzen dürfe nicht billigend in Kauf genommen,
sondern müsse aktiv bekämpft werden, so die DGVS. Zudem sollte die
Entwicklung neuer Medikamente nicht zu kurz kommen, so Lohse. „Resistenz
ist ein natürliches, evolutionäres Phänomen, mit dem Keime ihre
Überlebenschancen vergrößern. Es wird also auch ein Zukunftsproblem
bleiben, wenn wir nicht immer wieder neue Wirkstoffe entwickeln.“ Für
Pharmakonzerne lohnt sich die Forschung nach neuen Antibiotika jedoch
finanziell kaum, wenn das Endprodukt nur mit großer Zurückhaltung
verschrieben werden soll. „Wir müssen neue Finanzierungsstrategien
finden, um neue Anreize für Industrie und Forschung zu setzen“, sagt
Lohse.

Literatur:

Antimicrobials Increase Travelers‘ Risk of Colonization by Extended-Spectrum Betalactamase-Producing Enterobacteriaceae

Kantele et al., Clinical Infectious Disease 2015, 60 (6): 837-846

Die
Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche
Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute
vereint sie mehr als 5.000 Ärzte und Wissenschaftler aus der
Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich
wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und
Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und
Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen
der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.

Fettleibige Kinder sterben noch vor ihren Eltern

Adipositas tötet mehr Erwachsene als Unfälle, Morde oder Selbstmord


Boston (pte/17.03.2005/12:30) – Der rapide Anstieg von Fettleibigkeit bei Kindern hat zur Folge, dass fettleibige Kinder eine bis zu fünf Jahre geringere Lebenserwartung haben. Sie könnten sogar noch vor ihren Eltern sterben, denn die mit der Fettleibigkeit verbunden Risikokrankheiten wie beispielsweise Typ 2 Diabetes, Herzerkrankungen, Nierenversagen und Krebs können im weiteren Leben der Kinder zu ihrem vorzeitigen Tod führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine amerikanische Studie der University of Illinois http://www.uic.edu, berichtet die New York Times.


Die aktuelle Studie ermittelt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung der heutigen Erwachsenen, die bei 77 Jahren liegt, durch die Auswirkungen der Fettleibigkeit um mindestens vier bis neun Monate verkürzt wird. Das bedeutet, dass mehr Menschen vorzeitig durch Fettleibigkeit sterben als durch Unfälle, Morde oder Selbstmord. Bei Kindern sind die Auswirkungen sogar noch höher, denn die Lebensspanne von fettleibigen Kindern ist zwei bis fünf Jahre kürzer als jene normalgewichtiger Kinder. Der lebensverkürzende Effekt von Adipositas bei Kindern ist sogar größer als die Auswirkungen von Herzkrankheiten oder Krebs, so die Experten. „Unsere Schätzungen sind sogar noch sehr zurückhaltend, denn die tatsächlichen Auswirkungen der Fettleibigkeit bei Kindern werden sich erst in den kommenden Jahren abzeichnen. Ich denke aber, dass die negativen Effekte weit größer sind als wir derzeit belegen konnten“, erklärte Jay Olshansky, der Leiter der Studie.


„Derzeit haben wir die erste Generation fettsüchtiger Kinder, die ein so ungesundes Leben führt, dass sie noch vor ihren Eltern sterben könnte. Und dabei befinden wir uns noch in der Ruhe vor dem Sturm. Denn zurzeit können wir einen noch nie da gewesen Anstieg von Adipositas bei immer jüngeren Kindern beobachten“, erklärte David Ludwig, Co-Autor der Studie und Direktor des Adipositas-Programms am Children`s Hospital Boston http://www.childrenshospital.org .


Laut Angaben des Centers for Disease Control and Prevention http://www.cdc.gov
sowie des New England Journals http://content.nejm.org rangiert die Zahl der jährlichen Todesfälle durch Fettleibigkeit zwischen 300.000 und 400.000. Eine effektive Vorgehensweise gegen das steigende Problem sehen die Experten in einer verstärkten Gesundheits- und Vorsorgepolitik, denn andernfalls werden die Sozialkosten in den kommenden Jahren explodieren.

Gebährmutterhaltskrebs durch rechtzeitige Impfung vermeidbar

HPV-Impfung – Gebärmutterhalskrebs vorbeugen

Wer
sich rechtzeitig vor dem ersten Geschlechtsverkehr gegen HP-Viren
impfen lässt, kann sich vor Gebärmutterhalskrebs und weiteren
Erkrankungen schützen. Das ONKO-Internetportal informiert in seinem
Schwerpunkthema im Februar darüber, wie gefährlich HPV-Infektionen sind,
für wen die Impfung empfohlen wird und welche Impfstoffe zur Verfügung
stehen.

Seit
2006 gibt es eine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV), die
Gebärmutterhalskrebsvorstufen und damit auch Gebärmutterhalskrebs
auslösen können. Die Impfung bietet die Chance, Infektionen mit den
HP-Viren zu verhindern, die für bis zu 90 Prozent aller Fälle von
Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Aktuell erkranken in
Deutschland rund 4.600 Frauen pro Jahr an Gebärmutterhalskrebs, etwa
1.500 mit Todesfolge. Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert
Koch Institut empfiehlt deshalb allen Mädchen und Jungen zwischen 9 und
14 Jahren, sich gegen HPV impfen zu lassen.

Nicht
jede Infektion mit genitalen HPV-Typen löst Krebsvorstufen aus. Die
meisten Infektionen werden durch das Immunsystem frühzeitig erkannt und
bekämpft. In etwa 40% der Fälle kommt es jedoch zu langwierigen
Infektionen, die wiederum zu Krebsvorstufen und schließlich zu Krebs
führen können. Rund 80 Prozent der sexuell
aktiven Frauen infizieren sich Schätzungen zufolge im Laufe ihres Lebens
mit HPV. Die Zahl der Neuinfektionen ist bei Jugendlichen und jungen
Erwachsenen am höchsten, da sie die sexuell besonders aktiven Gruppen
darstellen.
Ab
welchem Alter geimpft werden sollte, welche Impfstoffe zugelassen sind
und welche Erfahrungen es bislang mit den laufenden Impfschutzprogrammen
gibt – darüber berichtet das ONKO-Internetportal in seinem aktuellen
Monatsthema unter
www.krebsgesellschaft.de/thema_februar2019.


Hinweis:
Bei Interesse am Abdruck des Monatsthemas oder von Teilen des Artikels wenden Sie sich bitte an kirsten.herkenrath@dkg-web.de

Die
Reihe „Thema des Monats“ des ONKO-Internetportals richtet sich an
Patienten, Angehörige und interessierte Leser. Sie widmet sich 12 Mal im
Jahr aktuellen Fragestellungen in den Bereichen Krebserkrankung,
Prävention, Vorsorge und Nachsorge.

Das
ONKO-Internetportal in Kooperation mit der Deutschen Krebsgesellschaft
e.V. ist Deutschlands größtes Wissensportal zum Thema Krebs. Es wendet
sich an alle, die aktuelle, sachlich fundierte und verständliche
Auskunft zum breiten Themenspektrum Krebs suchen: Ärzte und andere
medizinische Fachkreise, Patienten und Angehörige sowie alle
Interessierte. Unterstützt wird es dabei durch ausgewählte Experten,
unter anderem aus der Deutschen Krebsgesellschaft. Die Deutsche
Krebsgesellschaft e.V. (DKG) ist das größte onkologische Netzwerk von
Experten im deutschsprachigen Raum und zählt mehr als. 8.000 Mitglieder.

Männer wissen häufig nicht von ihrem Bluthochdruck

38. wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL® – Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention

Junge Männer wissen häufig nicht von ihrem Bluthochdruck

Aktuelle Studie beim 28. Jahreskongress der DHL®

Berlin � Bluthochdruck stellt eines der größten Gesundheitsrisiken in
Deutschland dar. Allerdings bessert sich die Lage, wie eine aktuelle
Studie zeigt. Doch Sorge bereitet die wachsende Zahl von jungen Männern
mit Bluthochdruck. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL®
Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention diskutiert bei der
Pressekonferenz am 11. Dezember anlässlich ihres 38. wissenschaftlichen
Kongresses �Hypertonie und Prävention 2014�, wie gerade auch bei dieser
Gruppe der Bevölkerung das Wissen um die wirksam behandelbare Krankheit
erhöht werden kann.

Für
die Studie verglichen Wissenschaftler Daten zum Blutdruck von jeweils
rund 7100 Erwachsenen aus Deutschland des Jahres 1998 mit den Jahren
2008 bis 2011. Demnach ist der Blutdruck im Durchschnitt gesunken. �Uns
freut besonders, dass der Anteil derjenigen, die an Bluthochdruck
erkrankt sind und davon wissen, deutlich gestiegen ist, nämlich von 69
auf 82 Prozent �, sagt Kongresspräsident Professor Dr. med.
Thomas Unger, Direktor der CARIM School for Cardiovascular Diseases, Maastricht University. Außerdem
lassen sich heute mehr Menschen mit Bluthochdruck behandeln: Ihr Anteil
sei der Studie zufolge von 55 auf 72 Prozent gestiegen.

Sorgen
hingegen bereitet den Experten vor allem die durch die Studie
aufgezeigte Zunahme von Bluthochdruck unter Männern im Alter von 18 bis
29 Jahren. Sie gehe wahrscheinlich darauf zurück, dass auch in dieser
Altersklasse immer mehr Männer übergewichtig sind. �Gerade junge
Menschen leben häufig lange Zeit mit Bluthochdruck, bevor sie von ihrer
Erkrankung erfahren und sich in medizinische Behandlung begeben�,
bedauert Professor Dr. med. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Hochdruckliga. Unbehandelter Bluthochdruck zieht
gesundheitliche Folgen nach sich: Neben der Gefahr für Herzinfarkt und
Schlaganfall kann die Erkrankung die Nieren schädigen und auch Potenz
und Libido mindern.

Anlässlich
des 38. wissenschaftlichen Kongresses der Deutschen Hochdruckliga, der
vom 11. bis zum 13. Dezember 2014 in Berlin stattfindet, verdeutlicht
Hausberg die Bedeutung der Studie des Robert Koch-Instituts für die
Hypertonieforschung: �Einerseits zeigen die Zahlen, dass wir in den
letzten Jahrzehnten viel zum Kampf gegen Bluthochdruck beitragen
konnten: Das Wissen um die Erkrankung und die Bereitschaft zur
Behandlung haben sich deutlich verbessert. Andererseits ist gerade der
Anstieg der Betroffenen unter jungen Männern auch als Warnung zu
verstehen, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen.�

Die
Deutsche Hochdruckliga ist seit 40 Jahren einer der maßgeblichen
Akteure im Kampf gegen die Krankheit. Sie wurde im Jahr 1974 gegründet,
um auf die Gefahren durch Bluthochdruck aufmerksam zu machen und die
Versorgung zu verbessern sowie die Forschungsaktivität auf dem Gebiet
des Bluthochdrucks zu intensivieren. Dafür bildet die DHL® Haus-
und Fachärzte zu Bluthochdruck-Spezialisten weiter: Rund 3700 Ärzte in
Deutschland haben sich bereits von ihr zertifizieren lassen. Eine
Stiftungsprofessur für Hypertensiologie wird von der DHL® finanziert. Vor allem aber ist die DHL® auch Ansprechpartner für Betroffene. Für sie richtet die DHL® Selbsthilfegruppen
ein, informiert durch Zeitschriften und ihre Homepage und beantwortet
Fragen auch direkt am �Herz-Kreislauf-Telefon� unter der Nummer 0 62 21 /
5 88 555.

Quelle:

Neuhauser
HK, Adler C, Rosario AS, Dieserichs C, Ellert U: Hypertension
prevalence, awareness, treatment and control in Germany 1998 and
2008-11.

Ursache für Alzheimer und Schizophrenie geklärt

Ursache für Alzheimer und Schizophrenie geklärt

Verbindung zwischen Krankheiten erstmals eindeutig nachgewiesen

Gehirn-Scans: Sie machen die Schwachstelle sichtbar (Foto: pixelio.de/D. Schütz)
Gehirn-Scans: Sie machen die Schwachstelle sichtbar (Foto: pixelio.de/D. Schütz)

Swindon (pte010/25.11.2014/10:30) –

Das Gehirn verfügt über eine Schwachstelle für Alzheimer und Schizophrenie. Wissenschaftler des Medical Research Council http://mrc.ac.uk haben diese Region mit Hilfe von Scans identifiziert. Sie entwickelt
sich beim Heranwachsen erst spät und bildet sich während des Alterns
früh zurück. Derzeit ist es schwer vorherzusagen, welche Menschen an
einer der beiden Krankheiten leiden werden.

Frühere Diagnose denkbar

Die in "PNAS" http://pnas.org veröffentlichten Forschungsergebnisse könnten eine frühere Diagnose
ermöglichen. Bis zu einem Einsatz in der klinischen Praxis sind jedoch
noch unfangreiche weitere Forschungsarbeiten erforderlich. Das Team um
Hugh Perry führte MRT-Scans der Gehirne von 484 gesunden Freiwilligen
durch, die zwischen acht und 85 Jahren alt waren.

Die Wissenschaftler analysierten die natürlichen
Veränderungen des Gehirns beim Älterwerden von Menschen. Die Scans
machten ein gemeinsames Muster sichtbar. Die Teile des Gehirns, die sich
am spätesten entwickelten, waren auch die ersten, bei denen Anzeichen
eines altersbedingten Abbaus erkennbar wurden. Diese Gehirnregionen, ein
Netwerk aus Nervenzellen oder grauer Gehirnsubstanz, koordinieren
Informationen, die von verschiedenen Sinnen wie dem Sehen und dem Hören
kommen.

Weitere Studien notwendig

Die Untersuchung der Scans von Patienten mit Alzheimer
oder Schizophrenie hat gezeigt, dass die gleichen Regionen betroffen
waren. Diese Studienergebnisse stimmen mit Vermutungen anderer Forscher
überein. Es gibt einen, wenn auch entfernten, Zusammenhang zwischen den
beiden Krankheiten. Laut Perry haben Ärzte Schizophrenie früher als
vorzeitige Demenz bezeichnet.

Bis heute gibt es jedoch noch keine eindeutigen Beweise
dafür, dass die gleichen Bereiche des Gehirns mit zwei so verschiedenen
Krankheiten in Zusammenhang stehen könnten. Jetzt stellten sich
wichtige Fragen zu möglichen genetischen und umweltbedingten Faktoren,
die früh im Leben eine Rolle spielen und lebenslange Auswirkungen haben.

Krebs: Sterberaten sollen bis 2030 deutlich sinken

Krebs: Sterberaten sollen bis 2030 deutlich sinken
Bessere Diagnose, Bahandlung und gesunder Lebenswandel dominieren

London (pte010/26.09.2012/10:30) – Bis zum Jahr 2030 soll die Zahl der Patienten, die durch eine Krebserkrankung sterben, laut Cancer Research UK http://cancerresearchuk.org drastisch sinken. Dadurch, dass weniger Menschen rauchen und sich sowohl Diagnose als auch Behandlung verbessert haben, soll es zu einem Rückgang der Sterberate um 17 Prozent kommen.

142 Fälle auf 100.000 Menschen

Allein in Großbritannien starben 2010 rund 170 von 100.000 Menschen an Krebs. Diese Zahl soll auf 142 von 100.000 Menschen fallen. Zu diesem Trend gehören auch einige der tödlichsten Formen von Krebs wie Lungen-, Brust-, Darm- und Prostatakrebs. Der größte Rückgang wird für Eierstockkrebs vorhergesagt: 43 Prozent weniger Patientinnen sollen sterben.

Laut Peter Sasieni von der Queen Mary, University of London http://qmul.ac.uk zeigen die neuesten Schätzungen, dass die Sterberaten bei den meisten Krebsarten in den nächsten Jahrzehnten drastisch sinken werden. Da die Lebenserwartung steigt, werden insgesamt mehr Menschen an Krebs erkranken und in der Folge auch sterben. Diese Todesfälle werden jedoch einen geringeren Anteil an der Gesamtzahl der Sterbefälle ausmachen und daher wird auch die Sterberate fallen.

Medizinischer Fortschritt erwartet

Im Gegensatz dazu wird die Anzahl der Menschen die an Krebserkrankungen der Leber und des Mundes sterben in den kommenden zwei Jahrzehnten zunehmen. Cancer-Research-UK-Vorstand Harpal Kumar betont, dass die aktuellen Zahlen ermutigend sind und den erzielten Fortschritt deutlich machten.

"Die Forschung in vielen Bereichen zeigt eine deutliche Wirkung", unterstreicht Kumar. Laut dem britischen Gesundheitsministerium http://www.dh.gov.uk ist das Ziel der Regierung, bis 2015 jedes Jahr 5.000 Leben zu retten. Damit soll es gelingen, die Kluft bei den Überlebenszahlen zu den in diesem Bereich am besten abscheidenden Ländern Europas zu verkleinern.

Brustkrebs: Rückfall-Warnung möglich

pte20181017001 Medizin/Wellness, Forschung/Technologie

Brustkrebs: Neuer Marker warnt vor Rückfall

Konzentration des Proteins NR2F1 ist laut neuester Studie von entscheidender Bedeutung

Weg zum CT: Marker warnt vor drohendem Rückfall (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)
Weg zum CT: Marker warnt vor drohendem Rückfall (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

New York (pte001/17.10.2018/06:00) – Forscher des Mount Sinai Hospital http://mountsinai.org haben erstmals mit NR2F1 ein Protein als Marker identifiziert, der eine
Bestimmung ermöglicht, ob es bei einer Krebspatientin zu einem
Wiederauftreten einer tödlichen metastatischen Form von Brustkrebs
kommen wird.

Wiederkehr vorhersagen

Kam es zu einer Metastasenbildung des ursprünglichen Tumors der
Patientin im Knochenmark mit keiner oder nur einer geringen Menge von
NR2F1, starben alle Frauen bald danach. Patientinnen mit einer hohen
Konzentration des Proteins in den Krebszellen und im Knochenmark
erkrankten häufig nicht an dieser Krebsform und lebten länger. Das
Vorhandensein einer hohen Konzentration von NR2F1 führte dazu, dass die
Krebszellen nicht aktiv waren. Damit wurden sie im Grunde genommen
deaktiviert.

Die in "Breast Cancer Research" veröffentlichten Forschungsergebnisse
weisen daher nach, dass das Überleben der Patientinnen auf diesen
Mechanismus zurückzuführen ist. Die neuen Erkenntnisse legen auch nahe,
dass das Fehlen dieses Proteins in Krebszellen, die sich im Knochenmark
ausgebreitet haben, ein zuverlässiger Hinweis darauf ist, dass bald mit
einem Rückfall zu rechnen ist. Damit ist klar, dass eine zusätzliche
medizinische Behandlung dringend erforderlich ist.

Unnötiges Behandeln ersparen

Kann NR2F1 nachgewiesen werden, reicht es aus, dass die Betroffenen
weiter beobachtet werden. Unnötige Behandlungen sollen damit überflüssig
werden. Das neue Wissen ist laut den Forschern deshalb von Bedeutung,
da die am häufigsten auftretende Form von Brustkrebs fast immer
Metastasen im Knochenmark bildet. An dem Projekt waren auch
Wissenschaftler des University Hospital of Oslo http://bit.ly/2yI0cLT beteiligt. In Norwegen werden zur Beobachtung der Patientinnen nämlich Tests durchgeführt, die in den USA nicht erfolgen.