Ursache für Alzheimer und Schizophrenie geklärt

Ursache für Alzheimer und Schizophrenie geklärt

Verbindung zwischen Krankheiten erstmals eindeutig nachgewiesen

Gehirn-Scans: Sie machen die Schwachstelle sichtbar (Foto: pixelio.de/D. Schütz)
Gehirn-Scans: Sie machen die Schwachstelle sichtbar (Foto: pixelio.de/D. Schütz)

Swindon (pte010/25.11.2014/10:30) –

Das Gehirn verfügt über eine Schwachstelle für Alzheimer und Schizophrenie. Wissenschaftler des Medical Research Council http://mrc.ac.uk haben diese Region mit Hilfe von Scans identifiziert. Sie entwickelt
sich beim Heranwachsen erst spät und bildet sich während des Alterns
früh zurück. Derzeit ist es schwer vorherzusagen, welche Menschen an
einer der beiden Krankheiten leiden werden.

Frühere Diagnose denkbar

Die in "PNAS" http://pnas.org veröffentlichten Forschungsergebnisse könnten eine frühere Diagnose
ermöglichen. Bis zu einem Einsatz in der klinischen Praxis sind jedoch
noch unfangreiche weitere Forschungsarbeiten erforderlich. Das Team um
Hugh Perry führte MRT-Scans der Gehirne von 484 gesunden Freiwilligen
durch, die zwischen acht und 85 Jahren alt waren.

Die Wissenschaftler analysierten die natürlichen
Veränderungen des Gehirns beim Älterwerden von Menschen. Die Scans
machten ein gemeinsames Muster sichtbar. Die Teile des Gehirns, die sich
am spätesten entwickelten, waren auch die ersten, bei denen Anzeichen
eines altersbedingten Abbaus erkennbar wurden. Diese Gehirnregionen, ein
Netwerk aus Nervenzellen oder grauer Gehirnsubstanz, koordinieren
Informationen, die von verschiedenen Sinnen wie dem Sehen und dem Hören
kommen.

Weitere Studien notwendig

Die Untersuchung der Scans von Patienten mit Alzheimer
oder Schizophrenie hat gezeigt, dass die gleichen Regionen betroffen
waren. Diese Studienergebnisse stimmen mit Vermutungen anderer Forscher
überein. Es gibt einen, wenn auch entfernten, Zusammenhang zwischen den
beiden Krankheiten. Laut Perry haben Ärzte Schizophrenie früher als
vorzeitige Demenz bezeichnet.

Bis heute gibt es jedoch noch keine eindeutigen Beweise
dafür, dass die gleichen Bereiche des Gehirns mit zwei so verschiedenen
Krankheiten in Zusammenhang stehen könnten. Jetzt stellten sich
wichtige Fragen zu möglichen genetischen und umweltbedingten Faktoren,
die früh im Leben eine Rolle spielen und lebenslange Auswirkungen haben.