lieber, als einen Beruf zu erlernen. Das spüren die Betriebe
ausgerechnet jetzt heftig, da ihre Auftragsbücher randvoll gefüllt sind.
Viele
Handwerksbetriebe sind auf Monate ausgebucht und suchen verzweifelt
Fachkräfte. „Derzeit sind die Auftragsbücher unserer Betriebe zum Teil
so sehr gefüllt, dass sie sogar schon Aufträge ablehnen müssen, weil sie
schlicht nicht genügend Fachkräfte haben, um alles abzuarbeiten“,
berichtet der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Fast die
Hälfte der Firmen habe Schwierigkeiten, Personal zu finden.
Die
Zahl der gemeldeten offenen Stellen bezifferte der Verband auf rund
150.000 – vermutlich liege sie aber noch höher. Die Gründe für diese
Entwicklung liegen laut ZDH in sinkenden Schulabgängerzahlen und einer
erhöhten Neigung zu studieren. „Damit ging die Entwertung der dualen
Ausbildung einher“, bemängelt der Verband. „Über viele Jahre haben sich
zu wenig Jugendliche für eine Lehre im Handwerk entschieden.“
Notwendig
sei ein Bewusstseinswandel: „Einer beruflichen Ausbildung muss wieder
die Wertschätzung unserer Gesellschaft entgegengebracht werden, die ihr
gebührt.“