Archiv der Kategorie: Ernährung Genussmittel

Dem Bio-Kunden auf der Spur

(aid) – Rund 91 Prozent aller Haushalte kauften im Jahr 2006
Bio-Produkte. Die Zahl stammt aus dem Haushaltpanel, mit dem das
Marktforschungsinstitut GfK das Einkaufsverhalten von 20 000 privaten
Haushalten erfasst. Laut GfK machten Bio-Produkte im letzten Jahr 3
Prozent der gesamten Lebensmittelausgaben aus. 2005 lag dieser Anteil
bei 2,6 und 2004 bei 2,3 Prozent. Verantwortlich für das Wachstum waren
vor allem die Discounter, die 2006 in den Bio-Markt einstiegen oder
ihre Sortimente ausbauten. "Allerdings sind nur 20 Prozent der
Haushalte für 70 Prozent aller Ausgaben verantwortlich. Hier gibt es
noch viel Potenzial", meint Studienleiter Helmut Hübsch. Selbst die
Kerngruppe, die relativ häufig Bio-Produkte einkauft, deckt ihren
Lebensmittelbedarf erst zu 18 Prozent mit "Bio".

Eine andere Studie beschäftigte sich mit der Frage: Wer ist eigentlich
der Bio-Kunde? Carsten Wippermann, Leiter der Sinus-Milieu-Studie
sprach in Nürnberg von einer hoffnungsvollen Gruppe der "Modern
Performer": "Das ist eine relativ junge und kaufkräftige Zielgruppe,
die Bio zunehmend für sich entdeckt." Überraschend sei, dass die große
Gruppe der Bürgerlichen Mitte in der Studie weiter unten liege. "Bio
ist zwar Trend, aber Bio ist im Moment nicht Mainstream", resümierte
Wippermann.

aid, Claudia Bär

Die Steckrübe – Fein und würzig

Im Herbst hat die Steckrübe Saison. Das Wurzelgemüse mit dem feinen herbsüßlichen Aroma wird inzwischen auch von Gourmetköchen geschätzt. Früher war es Nahrungsgrundlage für die ärmere Bevölkerung. Im so genannten Steckrübenwinter 1916/17 wurde fast alles aus Steckrüben zubereitet – bis hin zur Marmelade und zum Kaffee-Ersatz.

Traditionell genießt man die Rübe in einem deftigen Eintopf mit Kartoffeln, Möhren und geräuchertem Fleisch. Aber auch im Auflauf, auf Flammkuchen sowie als leichte Gemüsebeilage ist sie ein Genuss. Im Salat lässt sich das Wurzelgemüse roh und geraspelt mit Äpfeln, Rosinen, Nüssen, Himbeeressig und Walnussöl kombinieren. In Salzwasser gegart und mit etwas Butter und Muskat verfeinert, gelingt ein leckeres Steckrübenpüree. Für eine cremige Suppe werden die geschälten Rüben in Streifen geschnitten, mit Sahne und einer Bouillon püriert und etwas Curry abgeschmeckt. Probieren Sie auch vegetarische Schnitzel oder Rösti aus Steckrüben.

Die Steckrübe ist eine Kreuzung aus Rübsen (Brassica rapa) und Gemüsekohl (Brassica oleracea). Für die Küche werden Sorten mit gelbem Fleisch bevorzugt. Die Rübe wächst überwiegend über der Erde und wird innerhalb von drei bis vier Monaten bis zu 1,5 kg schwer. Das Wurzelgemüse enthält u. a. Traubenzucker, der ihm den feinsüßlichen Geschmack verleiht. Auch Mineralstoffe, die Vitamine B1, B2 und C sowie ätherische Öle sind enthalten. Beta-Carotin sorgt für die gelbliche Farbe. Wegen ihres hohen Wassergehalts ist die Steckrübe ein äußerst kalorienarmes Gemüse.
Achten Sie beim Einkauf auf Frische und Qualität. Kleinere Exemplare mit glatter Schale schmecken meist zarter und frischer. Das Rübenfleisch sollte nach dem Aufschneiden nicht holzig sein und keine Wurmstiche haben. Im Gemüsefach bleibt die Steckrübe einige Tage frisch. (aid)

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.

Sind AGEs doch nicht schädlich?

(aid) – Wenn Lebensmittel erhitzt werden und Eiweiß dabei mit Zucker reagiert, bilden sich Farbstoffe und köstliche Aromen. Alltägliche Beispiele sind gerösteter Kaffee, knusprige Brotkrusten oder goldgelbes Bier. Der Biochemiker Louis Maillard entdeckte diese Reaktion im Jahr 1912 und bis heute ist sie nach ihm benannt. Am Ende der Maillardreaktion entstehen stabile Verbindungen, die Advanced glycation endproducts, kurz AGEs. Sie sind aus medizinischer Sicht von großem Interesse: Die Maillardreaktion und damit auch die AGE-Bildung läuft nämlich nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch im menschlichen Körper ab. Diese gebildeten AGEs gelten als gesundheitsschädlich; sie reichern sich beispielsweise in den Augenlinsen von Patienten mit Grauem Star oder im Gehirn von Alzheimerpatienten an. Zudem sollen sie eine Schlüsselrolle bei der Auslösung chronischer Entzündungen spielen. Doch auch bei Gesunden reichern sich AGEs an: "Wir verzuckern innerlich im Lauf des normalen Alterungsprozesses" sagte Professor Thomas Henle, TU Dresden, auf einer Veranstaltung des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e. V. Mitte Mai in Hannover.
Da Maillardverbindungen täglich grammweise vor allem über Back- und Teigwaren oder Kaffee in den Körper gelangen, rückte die Rolle der Nahrungs-AGEs bei der Entstehung von Krankheiten in den Fokus der Untersuchungen. Fazit war, dass Nahrungs-AGEs als Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen eingestuft wurden. Tatsächlich umfasst der Summenbegriff AGEs jedoch eine Vielzahl einzelner Verbindungen "Die Pro-Risikoliteratur ist mit großer Vorsicht zu genießen, denn bislang belegt keine einzige Studie, dass definierte AGE-Strukturen für gesundheitsschädliche Prozesse verantwortlich sind", sagte Henle. Dagegen lassen immer mehr Studien vermuten, dass bestimmte AGEs positiv wirken könnten. Beispielsweise gingen hohe AGE-Gehalte im Plasma von Hämodialysepatienten mit einer höheren Überlebensrate einher. Andere Daten wiesen antioxidative, präbiotische und antikanzerogene Effekte nach.
Vor diesem Hintergrund sind Ernährungsempfehlungen kritisch zu bewerten, die den Verzicht auf Maillardprodukte und somit auf gebackene, gebratene Speisen propagieren. Die AGE-Werte einer 2004 publizierten Lebensmittel-Datenbank sind aus analytischer Sicht zudem größtenteils falsch: "Sie gibt hohe AGE-Werte für fettreiche Lebensmittel wie Butter oder Olivenöl an, während die Brotkruste angeblich kaum AGEs enthält. Richtig wäre es umgekehrt" so Henle. Trotzdem dient diese Datenbank als Grundlage für Ernährungsempfehlungen selbst seriöser Institutionen wie dem Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen. Künftige Forschungen sollten sich eher auf das gesundheitsfördernde Potenzial von AGEs konzentrieren.
aid, Dorothee Hahne

Blumenkohl ist sehr vielseitig

Blumenkohl – mild, zart und bekömmlich

Jetzt hat der Blumenkohl Saison. Das Gemüse mit dem sanft-milden Geschmack ist eine ideale Grundlage für Pürees und Suppen. Die kleinen Röschen schmecken aber auch roh oder kurz blanchiert im Salat oder zu einem pikanten Dipp, in einem exotischen Hähnchencurry, im Gratin und in der Gemüsequiche. Blumenkohl mit Butter und Semmelbröseln ist eine leckere Beilage zu Fleisch und Fisch. In Indien werden die einzelnen Röschen durch einen gewürzten Backteig mit Kichererbsenmehl gezogen und in heißem Öl frittiert.

Vor der Zubereitung entfernt man zunächst die äußeren Blätter und schneidet den Strunk keilförmig heraus. Die einzelnen Röschen werden mit dem Messer abgetrennt. Je nach Geschmack wird das Gemüse kurz blanchiert oder bis zu 15 Minuten gekocht. Für eine helle Soße kann man das Kochwasser für eine Mehlschwitze verwenden – gewürzt mit Salz, Pfeffer und Muskat. Blumenkohl ist eine bekömmliche und leicht verdauliche Kohlsorte, die pro 100 Gramm gerade 23 Kalorien enthält. Wertvolle Inhaltsstoffe sind neben Ballaststoffen vor allem Vitamin C, Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium.

Der Blumenkohl gehört zur Familie der Kreuzblütler. Er stammt wie alle Kohlarten vom Wildkohl ab, der im Mittelmeerraum und an den Westküsten Europas beheimatet ist. Es werden die gestauchten, fleischigen Blütenzweige, auch „Blume“ oder „Kopf“ genannt und die unentwickelten Blütenknospen gegessen. Der Kopf ist weiß, da sich unter den großen Hüllblättern aufgrund des Lichtmangels kein Chlorophyll bilden kann.

Blumenkohl lässt sich auch im eigenen Garten anbauen, am besten an einem sonnigen Standort mit genügend Niederschlag. Zum Schutz vor Krankheiten sollte das Gemüse aber höchstens alle vier bis fünf Jahre im gleichen Beet angebaut werden. Während des Wachstums und zum Zeitpunkt der Kopfbildung empfiehlt sich eine Düngung mit Brennnesseljauche oder mineralischen Stickstoffdüngern.

Verbraucher sollten beim Einkauf nur zu festen weißen Köpfen mit geschlossener Struktur greifen, die einen angenehmen Duft verströmen. Die äußeren Blätter müssen knackig-grün sein. Von Mitte April bis Ende Dezember gibt es den Blumenkohl aus heimischem Anbau. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält er sich ein bis zwei Tage. (aid)

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.

Reiche Kinder sind größer und dünner

Bristol (pte/19.04.2005/12:15) – Kinder aus wohlhabenden Familien sind
tendenziell schlanker und größer als Kinder aus ärmlichen
Verhältnissen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bristol
University http://www.bris.ac.uk im Rahmen des "Children of the 90s
Project", welches die Daten von 7000 Kindern erfasste. Demnach sind die
Kinder graduierter Mütter im Alter von neun Jahren durchschnittlich um
1,5 Zentimeter größer und ein Kilogramm leichter als ihre ärmeren
Altersgenossen.

Des Weiteren konnten die Experten ermitteln, dass privilegiertere
Kinder auch längere und dünnere Knochen haben, was sie in ihrem
späteren Leben für Knochenbrüche anfälliger macht. Die Forscher haben
für dieses Phänomen keine genaue Erklärung, doch sie vermuten, dass die
Unterschiede vor allem auf die verschiedenen Lebensumstände – wie
beispielsweise die Ernährung und das Wohnambiente – zurückzuführen
sind. "Viele Krankheiten lassen sich auf soziale Umstände und Einflüsse
zurückführen. Das faszinierende an unseren derzeitigen Ergebnissen ist,
dass die Knochenmasse im Gegensatz zum Gewicht und zur Größe nicht
betroffen war", erklärte Studienleiterin Emma Clark.

Die Ergebnisse der Studie betonen die wichtige Rolle, die eine gesunden
Ernährung und viel Bewegung für die Gewährleistung einer guten
gesundheitlichen Verfassung von Kindern einnimmt, erklären die
Experten.

Frühstücken oder nicht? Mit einer persönlichen Bemerkung von Jean Pütz

Meine persönliche Bemerkung:

Seit ca. 20 Jahren verzichte ich als Eule, das heißt Nachtmensch, aus
bestimmten Gründen aufs Frühstück. Ich hatte festgestellt, dass ich
immer fetter wurde.

Da ich morgens in der Früh wenig Hunger verspüre, mache ich aus der Not
eine Tugend und verlagere seitdem das Frühstück in die Mittagsstunden.
Das Mittagessen kann ich deswegen weglassen. Das eingerechnet nehme ich
am Tag nur noch zwei Mahlzeiten zu mir. Gegen jeglichen Rat damaliger
Ärzte, ist jetzt die Hauptmahlzeit das Abendessen, meist entspannt in
Gesellschaft der Familie und von Freunden.

Das ist nicht zu verallgemeinern und gilt wahrscheinlich nur für
Menschen Typ Eule. Aber die Reduzierung auf zwei Mahlzeiten halte ich
für mitentscheidend, dass ich trotz meines Alters relativ schlank bin,
ohne vom Hunger gequält zu werden.

Apropos Hunger: Der beruht ja niemals nur auf extremem Mangel der
Nahrungszuführung, sondern ist in unseren Tagen nur Appetit und
Gewohnheit. Da lohnt es sich, sich selbst zu überlisten.

Durch den folgenden Artikel fühle ich mich bestätigt

**Frühstücken oder nicht?**

Das ist hier die Frage

(BZfE) – Frühstücken ist gesund, aber hilft laut einer aktuellen

Übersichtsstudie nicht unbedingt bei der Gewichtskontrolle. Australische

Wissenschaftler hatten den Effekt des regelmäßigen Frühstückens auf das

Körpergewicht und die tägliche Energieaufnahme von Erwachsenen

untersucht. Dazu nahmen sie 13 Interventionsstudien der vergangenen drei

Jahrzehnte, vor allem aus den USA und Großbritannien, auf den Prüfstand.

An den Untersuchungen waren Probanden mit unterschiedlichem

Körpermassenindex (BMI) beteiligt, die je nach Studiendesign 24 Stunden

bis zu 16 Wochen begleitet wurden. Der BMI ist ein gängiges Maß zur

Einschätzung des Körpergewichts und gibt das Verhältnis von Gewicht (in

kg) zur Körpergröße (in m zum Quadrat) an.

Bislang war man davon ausgegangen, dass regelmäßiges Frühstücken beim

Abnehmen unterstützt und der Verzicht auf die morgendliche Mahlzeit

Heißhungerattacken und eine Gewichtszunahme begünstigt. Die neuen

Studienergebnisse konnten diese Vermutung nicht bestätigen.

Nach Auswertung der Daten nahmen Frühstücker über den Tag verteilt sogar

mehr Kalorien zu sich als Nicht-Frühstücker. Es waren durchschnittlich

260 Kilokalorien, unabhängig von den individuellen Essgewohnheiten. Das

machte sich auch auf der Waage bemerkbar: Wer auf die erste Mahlzeit des

Tages verzichtete, hatte im Schnitt ein um 0,44 kg geringeres Gewicht. Der

Effekt war für Normalgewichtige und Übergewichtige ähnlich. Es ließen

sich keine nachweisbaren Unterschiede in den Stoffwechselraten von

Frühstückern und Frühstücksmuffeln nachweisen.

Allerdings geben die Wissenschaftler zu bedenken, dass die untersuchten

Studien häufig von geringer Qualität waren. Daher sollten die Ergebnisse

mit Vorsicht interpretiert und durch Langzeituntersuchungen untermauert

werden. Zudem kann die erste Mahlzeit des Tages auch andere Vorteile für

die Gesundheit und das Wohlbefinden haben, schreiben die Mediziner im

Fachblatt „British Medical Journal“.

Ein ausgewogenes Frühstück versorgt das Gehirn mit Energie für den Tag.

„Wer ohne Essen aus dem Haus geht, ist in Schule und Büro in der Regel

unkonzentrierter und weniger leistungsfähig“, erklärt Harald Seitz,

Ernährungswissenschaftler am Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).

„Vollkornbrot, klein geschnittenes Obst oder Gemüse und Milchprodukte

liefern Treibstoff für die grauen Zellen.“ Eine Alternative zu süßen

Cornflakes ist Porridge oder ein Müsli mit Getreideflocken, Nüssen,

Früchten und Joghurt. „Frühstücksmuffel können ein Glas Fruchtsaft,

einen Smoothie oder ein Getränk je nach Geschmack zu sich nehmen, denn

Flüssiges rutscht besser. Das ist besser als nichts“, rät Seitz.

Heike Kreutz

Reine Kopfsache-Hunger entsteht im Gehirn

(aid) – Der Volksmund hat einen "Bärenhunger" und die Werbung spricht
vom "kleinen Hunger zwischendurch". Doch was ist Hunger eigentlich
genau? Er entsteht, wenn die Energiespeicher des Körpers leer sind,
also nachdem wir lange nichts mehr gegessen oder Sport getrieben haben.

Hunger ist das Verlangen nach Nahrung und Energie. Die meisten Menschen
verspüren ihn in der Magengegend, aber auch Konzentrationsschwäche,
Kopfschmerzen oder Übelkeit können Anzeichen dafür sein.

Die zentrale Schaltstelle für den Hunger ist das Gehirn, genauer das
Zwischenhirn (der Hypothalamus). Hier laufen alle Meldungen, die den
Energiezustand des Körpers betreffen, zusammen. Somit misst es die
Energiereserven und reguliert gleichzeitig Hunger und Sattheit. Werden
die Signale des Zwischenhirns längere Zeit nicht beachtet, entsteht
Heißhunger. In einer Fressattacke wird wahllos Essen "eingeworfen".
Viele Menschen verspüren allerdings aufgrund wiederholter Diäten und
häufigen Snackens keinen Hunger mehr. Der Appetit dagegen dient der
angenehmen Seite des Essens – dem Genuss. Appetit weckt die Lust auf
eine bestimmte Speise, auch wenn man eigentlich bereits satt ist.

Wie der Köper Hunger und Appetit während einer Mahlzeit reguliert, ist
ein komplizierter Vorgang. Vor und zu Beginn des Essens bestimmen
Aussehen, Geruch und Geschmack einer Speise was und wie viel wir essen.
Rezeptoren der Magen- und Darmwand senden Informationen über ihren
Füllungszustand und die Nährstoffe der Nahrung aus. Das Gehirn senkt
daraufhin den Appetit, die Größe der Mahlzeit wird reguliert. Nachdem
die Nährstoffe aus dem Darm in den Körper und zur Leber gelangt sind,
reagieren ihre Rezeptoren auf die verschiedenen Abbauprodukte und
beeinflussen die Sättigung. Wie lange wir nun satt sind, hängt mit der
Zusammensetzung der Nahrung zusammen. Kohlenhydrate sättigen schnell,
Fette und Eiweiße dagegen lang anhaltend.

aid, Daniela Umbreit

Chancen und Risiken von E-Zigaretten

Experten diskutieren Chancen und Risiken von E-Zigaretten

fzm, Stuttgart, September 2017 – Weil
Langzeiterfahrungen noch fehlen, ist eine medizinische Bewertung des
Konsums von E-Zigaretten bislang schwierig. In einem Positionspapier hat
die Deutsche Suchtgesellschaft – Dachverband der
Suchtfachgesellschaften (DSG) den aktuellen Wissensstand hierzu
zusammengefasst und daraus erste Empfehlungen abgeleitet. Der Beitrag
ist in der Fachzeitschrift „Suchttherapie“ (Georg Thieme Verlag,
Stuttgart. 2017) erschienen.

„Als per se unschädlich kann die E-Zigarette sicher nicht
eingeschätzt werden“, sagt Dr. med. Tobias Rüther, Oberarzt für
Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum München und
Erstautor des Beitrags. So enthält das Aerosol, der eingeatmete Dampf,
neben Nikotin auch krebserzeugende und giftige Substanzen wie
Formaldehyd oder Acetaldehyd. Nichtraucher – vor allem Jugendliche –
sollten daher keinesfalls ermuntert werden, über E-Zigaretten mit dem
Nikotinkonsum zu beginnen. Alle Regelungen zum Jugend- und
Nichtraucherschutz für herkömmliche Tabakprodukte müssten daher auch
uneingeschränkt für E-Zigaretten gelten. Das schließe auch Werbeverbote,
das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden und mögliche Preissteigerungen
mit ein.

Auf der anderen Seite ist das Inhalat aus E-Zigaretten
deutlich weniger schädlich als Tabakrauch: Unterschiedliche Schätzungen
verschiedener Experten schreiben dem Aerosol eine neun- bis 450-mal
geringere Toxizität zu als dem Rauch aus herkömmlichen Zigaretten. „Wer
bisher konventionell geraucht hat, kann daher vom Umstieg auf die
E-Zigarette profitieren“, so Rüther. Studien hätten ergeben, dass
Raucher, die komplett auf das Dampfen umsteigen, nach einem Jahr
deutlich bessere Blutdruck- und Atemfunktionswerte aufwiesen. Auch die
Lungenfunktion von Asthmatikern bessert sich ersten Untersuchungen
zufolge durch den Umstieg. Bislang fehlen jedoch noch Daten zu den
längerfristigen Gesundheitseffekten.

Wie die Experten der DSG betonen, bleibe das eigentliche und
in allen Leitlinien formulierte Ziel aber nicht der Umstieg aufs
„Dampfen“, sondern der völlige Rauchverzicht. In Studien geben rund zwei
Drittel der Raucher an, mit dem Rauchen aufhören zu wollen und dies
auch schon mindestens einmal ernsthaft versucht zu haben. Gleichzeitig
ist jedoch nur jeder zehnte zu einem Rauchstopp bereit. Dazu trägt
sicher bei, dass viele Raucher sich durch die etablierten
Entwöhnungshilfen wie Nikotinersatzpräparate oder eine
Verhaltenstherapie nicht angesprochen fühlen. In diesen Fällen könne die
E-Zigarette eine Brücke zum Rauchausstieg bauen. Denn manche Studien
sprechen dafür, dass das Dampfen den Übergang in die Abstinenz
erleichtern kann. Weil andere Studien dem widersprechen, wird das Thema
derzeit sehr kontrovers diskutiert.

„Die aktuelle Datenlage erlaubt es noch nicht, eine
abschließende Entscheidung für oder gegen die E-Zigarette zu treffen“,
schreiben Rüther und seine Kollegen. Vorerst gelte es, die Chancen, die
die E-Zigarette für die Tabakentwöhnung biete, nicht durch eine zu
starke Regulierung zunichte zu machen. Zugleich müsse aber verhindert
werden, dass die E-Zigarette das Rauchen wieder salonfähig macht.

T. Rüther et al.:
Positionspapier: Suchtmedizinische und gesundheitspolitische Chancen und Risiken durch den Gebrauch von E-Zigaretten
Suchttherapie 2017; 18 (3); S. 120–123

Komasaufen ist nicht mehr angesagt

**Komasaufen ist nicht mehr angesagt **
Alkoholkonsum bei Teenagern nimmt ab

(BZfE) – Junge Menschen trinken immer weniger Alkohol. Das hat eine

aktuelle Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche

Aufklärung (BZgA) bestätigt. Bundesweit nahmen über 7.000

Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25 Jahren an der

Befragung teil, die regelmäßig im Rahmen der BZgA-Initiative

„Alkohol? Kenn dein Limit.“ durchgeführt wird. Ziel dieser

Präventionskampagne ist ein verantwortungsbewusster Umgang mit

Alkohol. Im Jugendalter birgt der Konsum besondere Risiken, da sich

das Gehirn noch in der Entwicklung befindet.

Die Auswertung der Daten hat gezeigt, dass sowohl der Alkoholkonsum

als auch das Rauschtrinken rückläufig sind. Rund 10 Prozent der 12-

bis 17-Jährigen geben an, dass sie regelmäßig, mindestens einmal in

der Woche Alkohol trinken. Im Jahr 2004 waren es noch 21 Prozent.

Knapp 14 Prozent der Jugendlichen haben sich mindestens einmal im

vergangenen Monat in einen Rausch getrunken (2004: 23 %), wobei der

Anteil der Jungen (17 %) nach wie vor höher ist als der bei Mädchen

(10 %). Per Definition bedeutet Rauschtrinken, bei einer Gelegenheit

mindestens fünf Gläser Alkohol zu trinken. Mehr als drei Prozent

konsumierten dabei Mengen, die selbst für Erwachsene als riskant

gelten. Im Gegensatz dazu haben knapp 37 Prozent der 12- bis

17-Jährigen noch nie Bier, Wein oder Schnaps getrunken. Im

Durchschnitt wird der erste Schluck Alkohol heute mit 14,9 Jahren

probiert. Das ist rund ein dreiviertel Jahr später als noch im Jahr

2004. Auch ihren ersten Rausch erleben Jugendliche heute immer

später. Aktuell haben Berechnungen ein durchschnittliches Alter von

16,4 Jahren ergeben.

Auch in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen ist der Konsum

maßvoller geworden, befindet sich aber nach wie vor auf einem hohen

Niveau. Der regelmäßige Alkoholkonsum liegt bei knapp 31 Prozent

(2004: 44 %). Rund 43 Prozent der männlichen (2004: 57 %) und 23

Prozent der weiblichen jungen Erwachsenen (2004: 30 %) haben sich im

vergangenen Monat mindestens einmal über alle Maßen betrunken.

Leckeres Brot selbst gemacht

Backen ist im Trend.

Wenn der Duft von frisch gebackenem Brot durch die Küche zieht, kann kaum jemand widerstehen. Immer mehr Menschen backen ihr eigenes Brot, da sie die Zutaten selbst bestimmen möchten. Der Teig wird entweder von Hand gerührt, geknetet und in Formen gefüllt oder in einer Brotbackmaschine zubereitet. Zum Grundrezept gehören Mehl, Hefe oder Sauerteig, Wasser und Salz.

Bei einem Hefebrot sollten alle Zutaten ungefähr Zimmertemperatur haben. Denn bei 26 bis 32 Grad Celsius sind Hefepilze besonders aktiv. Die Flüssigkeit kann sogar bis zu 45
Grad Celsius warm sein.

Geben Sie so viel Mehl und Wasser hinzu, dass sich der Teig locker und geschmeidig anfühlt und nicht an den Fingern klebt. Die Hefe sollte nicht direkt mit Fett, großen Mengen
Zucker und Salz zusammenkommen. Die beste Wahl ist frische Hefe, da sie den Teig lebendiger und würziger macht. Ein Würfel Hefe (42 g) reicht für 1 kg Mehl. Für Roggen- und Vollkornmehl brauchen Sie einen Sauerteigansatz, um ein lockeres Brot zu erhalten. Sauerteig selbst herzustellen ist relativ aufwändig. Eine Alternative sind fertige
Sauerteige aus dem Supermarkt oder Reformhaus.

Beim Würzen des Brotes gibt es viele Möglichkeiten. Sie können ihr Brot klassisch mit
Kümmel, Fenchelsamen, Koriander und Nüssen verfeinern, aber auch mit Rosmarin oder Basilikum, mit Oliven, Trockenobst und getrockneten Tomaten. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Probieren Sie zum Beispiel auch einmal ein Walnussbrot mit Rosmarin und Honig oder ein Chili-Tomatenbrot.

In vielen Rezepten lässt sich übrigens Auszugsmehl (Typ 405) durch Vollkornmehl ersetzen, wenn 10 bis 15 Prozent mehr Flüssigkeit hinzugegeben wird. Der Teig ist dann anfangs
etwas weicher, quillt aber auf und lässt sich gut verarbeiten.

Wer eine krosse Brotkruste bevorzugt, sollte den Backofen gut
vorheizen. Denn nur mit hohen Eingangstemperaturen schließt sich die
äußere Porenschicht. Auch eine feuerfeste Schale mit Wasser im Ofen
sorgt für ein gutes Backergebnis. (aid)

aid: Infodienst für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der gemeinnützige Verein löste sich 2016 auf.