Meine persönliche Bemerkung:
Seit ca. 20 Jahren verzichte ich als Eule, das heißt Nachtmensch, aus
bestimmten Gründen aufs Frühstück. Ich hatte festgestellt, dass ich
immer fetter wurde.
Da ich morgens in der Früh wenig Hunger verspüre, mache ich aus der Not
eine Tugend und verlagere seitdem das Frühstück in die Mittagsstunden.
Das Mittagessen kann ich deswegen weglassen. Das eingerechnet nehme ich
am Tag nur noch zwei Mahlzeiten zu mir. Gegen jeglichen Rat damaliger
Ärzte, ist jetzt die Hauptmahlzeit das Abendessen, meist entspannt in
Gesellschaft der Familie und von Freunden.
Das ist nicht zu verallgemeinern und gilt wahrscheinlich nur für
Menschen Typ Eule. Aber die Reduzierung auf zwei Mahlzeiten halte ich
für mitentscheidend, dass ich trotz meines Alters relativ schlank bin,
ohne vom Hunger gequält zu werden.
Apropos Hunger: Der beruht ja niemals nur auf extremem Mangel der
Nahrungszuführung, sondern ist in unseren Tagen nur Appetit und
Gewohnheit. Da lohnt es sich, sich selbst zu überlisten.
Durch den folgenden Artikel fühle ich mich bestätigt
**Frühstücken oder nicht?**
Das ist hier die Frage
(BZfE) – Frühstücken ist gesund, aber hilft laut einer aktuellen
Übersichtsstudie nicht unbedingt bei der Gewichtskontrolle. Australische
Wissenschaftler hatten den Effekt des regelmäßigen Frühstückens auf das
Körpergewicht und die tägliche Energieaufnahme von Erwachsenen
untersucht. Dazu nahmen sie 13 Interventionsstudien der vergangenen drei
Jahrzehnte, vor allem aus den USA und Großbritannien, auf den Prüfstand.
An den Untersuchungen waren Probanden mit unterschiedlichem
Körpermassenindex (BMI) beteiligt, die je nach Studiendesign 24 Stunden
bis zu 16 Wochen begleitet wurden. Der BMI ist ein gängiges Maß zur
Einschätzung des Körpergewichts und gibt das Verhältnis von Gewicht (in
kg) zur Körpergröße (in m zum Quadrat) an.
Bislang war man davon ausgegangen, dass regelmäßiges Frühstücken beim
Abnehmen unterstützt und der Verzicht auf die morgendliche Mahlzeit
Heißhungerattacken und eine Gewichtszunahme begünstigt. Die neuen
Studienergebnisse konnten diese Vermutung nicht bestätigen.
Nach Auswertung der Daten nahmen Frühstücker über den Tag verteilt sogar
mehr Kalorien zu sich als Nicht-Frühstücker. Es waren durchschnittlich
260 Kilokalorien, unabhängig von den individuellen Essgewohnheiten. Das
machte sich auch auf der Waage bemerkbar: Wer auf die erste Mahlzeit des
Tages verzichtete, hatte im Schnitt ein um 0,44 kg geringeres Gewicht. Der
Effekt war für Normalgewichtige und Übergewichtige ähnlich. Es ließen
sich keine nachweisbaren Unterschiede in den Stoffwechselraten von
Frühstückern und Frühstücksmuffeln nachweisen.
Allerdings geben die Wissenschaftler zu bedenken, dass die untersuchten
Studien häufig von geringer Qualität waren. Daher sollten die Ergebnisse
mit Vorsicht interpretiert und durch Langzeituntersuchungen untermauert
werden. Zudem kann die erste Mahlzeit des Tages auch andere Vorteile für
die Gesundheit und das Wohlbefinden haben, schreiben die Mediziner im
Fachblatt „British Medical Journal“.
Ein ausgewogenes Frühstück versorgt das Gehirn mit Energie für den Tag.
„Wer ohne Essen aus dem Haus geht, ist in Schule und Büro in der Regel
unkonzentrierter und weniger leistungsfähig“, erklärt Harald Seitz,
Ernährungswissenschaftler am Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
„Vollkornbrot, klein geschnittenes Obst oder Gemüse und Milchprodukte
liefern Treibstoff für die grauen Zellen.“ Eine Alternative zu süßen
Cornflakes ist Porridge oder ein Müsli mit Getreideflocken, Nüssen,
Früchten und Joghurt. „Frühstücksmuffel können ein Glas Fruchtsaft,
einen Smoothie oder ein Getränk je nach Geschmack zu sich nehmen, denn
Flüssiges rutscht besser. Das ist besser als nichts“, rät Seitz.
Heike Kreutz