Archiv der Kategorie: Erde, Klima, Umweltschutz

Eine neue Methode ermöglicht einen besseren Ausblick in die Zukunft zu wagen

Eine neue Methode ermöglicht Klimaforschern aus Daten der Vergangenheit einen besseren Ausblick in die Zukunft zu wagen

Bremerhaven, 27. November 2012. Eine der großen Fragen der Klimawissenschaften ist, um wie viel Grad C elsius die globale Temperatur steigt, wenn sich die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre verdoppelt. Viele Wissenschaftler blicken dafür in die Vergangenheit, denn sie verrät, wie die Natur ohne den Einfluss des Menschen auf Klimaveränderungen reagiert hat. Die vielfältigen Forschungsergebnisse erschwerten es Wissenschaftlern bisher, genaue Vorhersagen darüber zu treffen, wie sich der Kohlendioxidanstieg auf die zukünftige Erwärmung auswirkt. Ein internationales Forscherteam hat deshalb die vorhandenen Resultate ausgewertet, kategorisiert und mit einer eindeutigen Terminologie versehen. Dieses Vorgehen soll helfen, die Bandbreite an Ergebnissen einzugrenzen und den Vergleich zwischen vergangenen Klimaveränderungen und den Prognosen über den zukünftigen Temperaturanstieg zu verbessern. Ihre neue Methode stellt die Gruppe in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature vor.

Die Forschungsgruppe hat Ergebnisse aus über 20 Studien zusammengefasst, klassifiziert und verglichen, um eine mögliche Vorhersage über den zukünftig zu erwartenden globalen Temperaturanstieg zu treffen. In diesen, als Paläostudien bezeichneten, Arbeiten hatten Wissenschaftler versucht, die so genannte Klimasensitivität rückblickend mit Hilfe von Daten aus beispielsweise Eisbohr- oder Sedimentkernen zu rekonstruieren. Klimasensitivität ist eine wichtige Größe in der Klimawissenschaft. Sie beschreibt, wie die Durchschnittstemperatur auf der Erdoberfläche auf Veränderungen im Klimasystem reagiert. Konkret steht ihr Wert für den globalen Temperaturanstieg, den Klimamodelle berechnen, wenn sich der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre verdoppelt. Den Anfangswert der Modelle bildet dabei die Kohlendioxidkonzen tration aus der vorindustriellen Zeit.

Das Team stand nun vor der Herausforderung, die zusammengetragenen Studien zu vergleichen. Jede Studie sprach zwar von „Klimasensitivität“, aber nicht alle berücksichtigten dieselben Faktoren. „Wir mussten also zunächst die verschiedenen Annahmen und Unsicherheiten herausarbeiten. Welche Studie berücksichtigte ausschließlich Kohlendioxid, welche beachtete zusätzlich andere Treibhausgase, wie zum Beispiel Methan, oder den Rückstrahleffekt, die sogenannte Albedo, von Eisflächen? Erst dann konnten wir die Daten vergleichen. Zusätzlich haben wir exemplarisch für einen Datensatz berechnet, welche Klimasensitivität wir bekommen, wenn wir beispielsweise nur Treibhausgase wie Kohlendioxid berücksichtigten, oder zusätzlich auch die Albedo“, erläutert Dr. Peter Köhler, Klimawissenschaftler am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft und einer der Hauptautoren der neuen Veröffentlichung.

Mit Hilfe ihrer neuen Methode konnte die Forschergruppe am Ende zehn unterschiedliche Arten der Klimasensitivität unterscheiden. In einem zweiten Schritt legte sie dann für diese eine eindeutige Terminologie und konkrete Definitionen fest. Die neue Kategorisierung soll verhindern, dass Forscher in Zukunft unter dem Begriff Klimasensitivität eine weite Bandbreite a n Ergebnissen zusammenfassen, denen unterschiedliche Annahmen zugrunde liegen. „Idealerweise erkennt man schon beim ersten Blick auf eine Studie, welche Art der Klimasensitivität hier ermittelt wurde. Man soll also schon anhand der verwendeten Bezeichnung erkennen, welche Faktoren die Wissenschaftler als treibende Kräfte der Temperaturveränderung betrachtet haben. Mit unserer Terminologie geben wir einen konzeptionellen Rahmen, die Klimasensitivität anhand vergangener Klimazustände zu berechnen. Wir hoffen, dass dieser dabei hilft, Vorhersagen über zukünftige Klimaveränderungen besser zu bewerten“, erklärt der Klimawissenschaftler.

Diese Arbeit ist ein wichtiges Ergebnis der Klimawissenschaften. Sie fasst erstmals zusammen, wie Wissenschaftler bisher die Klimasensitivität mittels Daten der vergangenen 65 Millionen Jahre rekonstruiert und welche Annahmen sie hierzu veröffentlicht haben. Darüberhinaus belegt sie, dass die Klimaprognosen, die in den Berichten des Weltklimarates IPCC zusammengefasst sind, mit jenen Ergebnissen übereinstimmten, die aussagen wie die Natur im Laufe der Erdgeschichte auf Klimaveränderungen reagiert hat.

Ein Ziel hat das Forschungsteam allerdings noch nicht erreicht. „Wir hatten gehofft, die Werte der aktuell angenommen Klimasensitivität einschr änken zu können. In seinem letzten Bericht ging der Weltklimarat IPCC davon aus, dass die globale Temperatur um 2,1 Grad Celsius bis 4,4 Grad Celsius ansteigt, wenn sich der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre gegenüber den Werten aus der vorindustriellen Zeit verdoppelt. Dies ist auch die Bandbreite, in der sich die von uns zusammengefassten Klimasensitivitätswerte momentan bewegen“, sagt Dr. Peter Köhler.

Um genauere Werte zu erhalten, müssten weitere Fragen geklärt werden. Die Wissenschaftler wissen zum Beispiel, dass die Klimasensitivität davon abhängt, welches Hintergrundklima vorherrscht. Also ob man zu einer bestimmten Zeit von e iner Eis- oder Warmzeit sprechen konnte. Doch wie genau sich dieses Hintergrundklima auf die Klimasensitivität auswirke, müsse noch geklärt werden. Der Klimawissenschaftler hofft, dass der in dieser Studie eingeführte konzeptionelle Rahmen die Forschung hierin vorantreibe.

Die Publikation entstand im Rahmen eines dreitägigen Workshop an der Königlich-Niederländischen Akademie der Wissenschaften in Amsterdam, an dem letztes Jahr über 30 Wissenschaftler teilnahmen.

Erste Expedition durch den gesamten polaren Südpazifik

Forschungsschiff Polarstern kehrt zurück aus der Antarktis

Bremerhaven, den 12. Mai 2010. Am kommenden Montag, den 17. Mai wird das Forschungsschiff Polarstern in Bremerhaven zurück erwartet. Hier endet die 26. Antarktisexpedition des Forschungseisbrechers nach über sieben Monaten und mehr als 68.000 zurückgelegten Kilometern (37.000 Seemeilen). Die Expedition war unterteilt in vier Fahrtabschnitte, an denen über 150 Wissenschaftler aus 15 Nationen teilnahmen.

Vergangenen Oktober hatte die Polarstern, die vom Alfred- Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft betrieben wird, Bremerhaven mit Kurs Punta Arenas, Chile verlassen. Von dort aus ging es auf einer zweimonatigen Fahrt durch den polaren Südpazifik bis nach Wellington. Der erste Aufenthalt in Neuseeland war Anlass für einen vom Alfred-Wegener-Institut und der deutschen Botschaft ausgerichteten Empfang auf dem Forschungseisbrecher. Der folgende dritte Fahrtabschnitt führte nach gut zweimonatiger Reise wieder nach Punta Arenas. Von hier aus ist die Polarstern am 7. April Richtung Heimathafen Bremerhaven aufgebrochen, wo sie am Montag, 17. Mai mit dem Morgenhochwasser einlaufen soll.

Auf den beiden Fahrtabschnitten Bremerhaven – Punta Arenas und zurück standen Untersuchungen der Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre im Mittelpunkt. Wissenschaftler des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften IfM-Geomar erprobten gemeinsam mit Partnern anderer Institute ein autonomes Messsystem, das langfristig für den operationellen Betrieb an Bord von Fracht- und Forschungsschiffen vorgesehen ist.

Der Abschnitt von Punta Arenas nach Wellington unter der Leitung von Dr. Rainer Gersonde vom Alfred-Wegener-Institut stand im Zeichen meeresgeologischer Forschung. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nahmen insgesamt 1000 Meter Sedimentkerne mit einem Gewicht von etwa 11 Tonnen. Das einzigartige Material wird erstmals detaillierten Aufschluss über die Klimageschichte der letzten 400.000 bis 4 Millionen Jahre in diesem bislang kaum erforschten aber für die Klimaentwicklung wichtigen Raum geben. Bei der Auswertung der Kerne stehen unter anderem die Entwicklungsgeschichte des Antarktischen Zirkumpolarstroms, der Meereisverbreitung, Änderungen von Treibhausgaskonzentrationen sowie Abschmelzereignisse des westantarktischen Eisschildes mit ihren Auswirkungen auf die globale Ozeanzirkulation im Vordergrund.

Auf dem Weg von Neuseeland nach Punta Arenas nahmen Wissenschaftler um Fahrtleiter Dr. Karsten Gohl schwerpunktmäßig geophysikalische Messeprofile entlang des westantarktischen Kontinentalrandes auf, um die Entwicklung des westantarktischen Eisschildes zu untersuchen. Hauptarbeitsgebiet war die Pine-Island-Bucht, bekannt für die dort seit kurzer Zeit beobachteten beschleunigt stattfindenden Rückzüge der Gletschersysteme. Ozeanographische Untersuchungen, geothermische Wärmeflussmessungen und geologische Beprobungen an Meeressedimenten und auf dem Festland haben das Forschungsprogramm ergänzt. Ungewöhnlich günstige Eisverhältnisse ermöglichten eine unvergleichbar hohe Ausbeute an Daten und Proben in diesem normalerweise schwer zugänglichen und daher spärlich erforschten Arbeitsgebiet. Sie bilden die Basis für künftige Prognosen der Entwicklung westantarktischer Eisschilde, die eine große Bedeutung für den globalen Meeresspiegelanstieg haben.

Nach den üblichen Wartungs- und Reparaturarbeiten in der Werft in Bremerhaven wird Polarstern am 10. Juni zur 25. Arktisexpedition aufbrechen.

Kohleausstieg in Kritik

Kohleausstieg in Kritik


Unternehmer zum Kohleausstieg : „Jemand muss das bezahlen – und das werden nicht Umweltverbände sein“

Soviel ist sicher: Der Kohleausstieg kostet Milliarden.

Deutschland hat jetzt einen
Plan für den Kohleausstieg. Der Unternehmer Reinhold von Eben-Worlée
erklärt gegenüber FAZ.NET, wieso er ihn schlecht findet.

Herr von
Eben-Worlée, Sie warnen davor, dass der geplante Kohleausstieg gerade
die deutschen Familienunternehmen treffen wird. Wieso?

Weil er extrem teuer ist,
und irgendjemand ihn bezahlen muss. Das werden nicht die Umweltverbände
sein. Bezahlen werden die Verbraucher, etwa mittelständische
Unternehmen, die heute schon die höchsten Strompreise in Europa
bezahlen. Oder der Staat, der das dann umlegt – und auch dann landet die
Rechnung wieder bei Unternehmen oder Bürgern, die Steuern zahlen.

Was schlagen Sie stattdessen vor?

Vertrauen auf
Marktmechanismen. Durch den Emissionshandel wäre der Kohleausstieg von
selbst gekommen. Durch Energie-Nationalismus, wie wir ihn nun weiter
betreiben, wird die Energiewende nicht gelingen. Es wird bloß alles
teurer und sonst nichts. Und die CO2-Emissionen verlagern sich in
Kohlekraftwerke unserer Nachbarländer.

Sie beziffern die
Kosten für den Kohleausstieg, wie er nun vorgeschlagen wird, auf 100
Milliarden Euro bis zum Jahr 2038. Eine gewaltige Summe – wie kommen Sie
darauf?

40 Milliarden Euro sollen in
die Kohleländer fließen, um den Strukturwandel abzumildern. Mit 32
Milliarden Euro sollen die Verbraucher entlastet werden.

Da klafft aber noch eine Lücke zu den von Ihnen geschätzten 100 Milliarden Euro.

Sowohl für
Steinkohlekraftwerke als auch für Braunkohlekraftwerke wird
Entschädigung fließen – das dürfte einige Milliarden ausmachen. Dazu
kommt die Umstellung der Grundlastkraftwerke. Wenn Kohle wegfällt, wird
mehr Gas benötigt, das treibt die Preise in die Höhe. Da reichen zwei
Milliarden Euro jährlich zur Strompreisentlastung bei weitem nicht aus.

Reinhold von Eben-Worlée ist Präsident des Verbands „Die Familienunternehmer“. : Bild: Unternehmen

War es das?

Nein. Es werden vermutlich
Kosten für zu installierende Reserven anfallen. Die Infrastruktur muss
angepasst werden – sowohl im Strom- wie auch im Gasbereich. Auch wird
die Energiewirtschaft wohl eine Förderung für die Umstellung auf Gas
erhalten. Hinzu kommen volkswirtschaftliche Verzerrungen, die Kosten
hervorrufen: Die belastete Industrie wird entweder weniger Gewinne
machen oder Investitionen woanders tätigen müssen. Auch werden die
Erneuerbaren nicht annähernd so viele Arbeitsplätze schaffen, wie auf
der anderen Seite wegfallen. Diese Kosten werden fast immer
unterschlagen. Aber sie sind da. Ich gehe sogar davon aus, dass wir im
Endeffekt eher über die 100 Milliarden Euro kommen, als darunter zu
bleiben.

Windenergie kurzfristig vorhersagbar?

Minutengenaue Leistungsvorhersage für Windparks

Neues WindForS Projekt ParkCast gestartet

Wie lässt sich die Leistungsabgabe eines Windparks im Minutenbereich am
besten vorhersagen, und wie groß ist die Unsicherheit der Vorher­sage bei
starken Änderungen der Windgeschwindigkeit? Diese Fragen wollen Forscherinnen
und Forscher des Stuttgarter Lehrstuhls für Wind­energie (SWE) der Universität
Stuttgart und des Zentrums für Sonnen­energie- und Wasserstoff-Forschung
Baden-Württemberg (ZSW) im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie mit rund 1,14 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekts ParkCast
klären.

Der
Anteil der erneuerbaren Energien und speziell der Windkraft steigt stetig. Um
für den Verbraucher ein stabiles Netz zu sichern, sind minu­tengenaue
Vorhersagen der Leistungseinspeisung in das Energienetz unbedingt nötig. Trotz
der ständigen Schwankung der Leistung der Windenergieanlagen – der Wind weht ja
nicht immer gleich – muss also gewährleistet sein, dass sich die Erzeugung und
der Verbrauch des Stroms immer die Waage hält. Mit Hilfe von präzisen Prognosen
der in naher Zukunft erzeugten Leistung eines Windparks ist es für den Netzbe­treiber
möglich besser zu planen, wie der Energiemix zustande kommen soll und ob
beispielsweise bei einer ankommenden Windflaute rechtzei­tig ein Gaskraftwerk
hochgefahren werden muss, um die wegfallende Leistung zu kompensieren.

Zu
diesem Zweck haben die Stuttgarter Forscherinnen und Forscher ein Pilotprojekt
auf dem offshore Forschungswindpark alpha ventus vor der niedersächsischen
Nordseeküste in der Deutschen Bucht gestartet. Ziel ist es, die abgegebene
Leistung der dortigen zwölf Windenergieanlagen in einem Zeitbereich bis 60
Minuten möglichst genau vorherzusagen. Dazu wird ein Lidargerät eingesetzt.
Dieses Laser-Messinstrument, das auf der Gondel einer der 5MW-Anlagen
installiert wird, kann die Wind­geschwindigkeit in bis zu zehn Kilometer
Entfernung messen. Das Lidargerät soll die Einströmung des Parks messen und
diese Information als Grundlage für die Vorhersage bereitstellen. Mit­hilfe
eines lokalen, numerischen Wettermodells, welches den Zustand der Atmosphäre am
Standort abbildet, kann durch Eingabe bzw. Assimi­lation der gemessenen
Windgeschwindigkeitswerte aus wenigen Kilo­metern Entfernung, die Strömung des
Windes zum Windpark hin er­rechnet und prognostiziert werden. Mit Hilfe eines
Parkleistungsmodells, also der Kenntnis, bei welcher Windgeschwindigkeit der
Windpark wieviel Leistung er­zeugt, kann dann die zukünftig abgegebene Leistung
berechnet werden. Hierzu werden auch aktuelle Methoden des Maschinellen Lernens
eingesetzt.

Der
Stuttgarter Lehrstuhl für Windenergie und das Zentrum für Sonnen­energie- und
Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) sind Projektpartner des
Forschungsnetzwerks WindForS, welches die For­schung und Lehre zur Windenergie
in Süddeutschland bündelt. Der Lehrstuhl für Windenergie wurde 2004 gegründet
und konzentriert sich seitdem in der Forschung auf das Systemverständnis von
Windenener­gieanlagen. Mit dem Projekt ParkCast knüpft das Messtechnikteam des
Lehrstuhls an das Vorgängerprojekt VORKAST an, in welchem soge­nannte
Kürzestfristvorhersagen der Windleistung einer einzelnen Wind­energieanlage
mittels Lidarmessung untersucht wurden. Die Universität Stuttgart ist mit
diesem Projekt als Partner an der RAVE Initiative (Research at Alpha Ventus)
beteiligt.

Das
Zentrum für Sonnenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) wurde 1988 als
gemeinnützige Stiftung gegründet und gehört heute zu den führenden Instituten
für angewandte Forschung auf den Gebieten Pho­tovoltaik, regenerative
Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse.
An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 250
Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Das ZSW versteht sich
als eine Brücke zwi­schen Grundlagenforschung und Industrie: Die Technologien
bringt es gemeinsam mit Industriepartnern in den Markt. Die technische
Expertise fließt auch in Studien und Beratungsdienstleistungen für die Politik
ein.

Fachliche
Ansprechpartnerin

Ines
Würth, Lehrstuhl für Windenergie, Stuttgart, 0711/685 68285

Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien

Neue BDH-Marktzahlen für 2006 zeigen Wachstumsraten von bis zu 200
Prozent bei erneuerbaren Energien und besonders effizienten Heizungen

Berlin, 01. Februar 2007: Die Investitionen in erneuerbare Energien und
energiesparende Heizungen sind im vergangenen Jahr sprunghaft
angestiegen. In Deutschland wurden im Jahr 2006 rund 70 Prozent mehr
Pelletheizungen, 200 Prozent mehr Wärmepumpen und bezogen auf die
Kollektorfläche 60 Prozent mehr Solarwärmeanlagen als im Vorjahr
verkauft. Der Vertrieb von besonders energieeffizienten
Brennwertheizungen wuchs in Frankreich um 65 Prozent und Großbritannien
um 40 Prozent. Grundlage für das starke internationale Marktwachstum
sind neue gesetzliche Regelungen, die den Einsatz effizienter Heizungen
vorschreiben. Da die deutsche Industrie bei erneuerbaren Energien
führend ist und im Bereich der Brennwertkessel einen europaweiten
Marktanteil von rund 90 Prozent hat, gehört sie zu den Gewinnern des
nationalen und internationalen Marktwachstums.

Klaus Jesse, Präsident des BDH, zur Marktenwicklung: "Steigende
Energiepreise und wachsendes Umweltbewusstsein lassen die Investitionen
in energiesparende Technik sprunghaft anwachsen." Dies ist gut für
Umwelt und Wirtschaft, denn im Gebäudebereich kann rund ein Drittel
Energie eingespart werden. Privathaushalte benötigen über vier Fünftel
ihres Energieverbrauches für die Heizung und Warmwasserbereitung.
Deshalb liegen dort die wichtigsten Einsparpotenziale. Jesse weiter:
"Die notwendigen Energie-Effizienzsteigerungen sind nicht nur wichtig,
um das Klima zu schonen. Sie senken die Erdöl- und Erdgas-Einfuhren und
damit die Abhängigkeit von Energieimporten. So erhöht Energieeffizienz
auch die Versorgungssicherheit und hilft den Geldbeutel zu entlasten."

Der Trend zu mehr Klimaschutz durch Energieeffizienz und erneuerbare
Energien steht allerdings erst am Anfang: Sonnen- und Bioenergie sowie
Erdwärme können mittelfristig einen großen Teil des heute anfallenden
Heizenergiebedarfes decken. Laut einer Studie des BDH kann der deutsche
Bedarf an Erdgas und Erdöl bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent sinken, wenn
mehr erneuerbare Energien eingesetzt, alte Heizungen schneller
ausgetauscht werden und stärker in den Wärmeschutz investiert wird.
Diese Einsparung entspricht zehn Prozent des gesamten deutschen
Energieverbrauchs.

Kontakt:

Andreas Lücke, Geschäftsführer BDH

Tel.: +49 2203 93593-0

Fax: +49 2203 93593-22

E-Mail: info@bdh-koeln.de

Über den BDH:

Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und
Umwelttechnik (BHD) e.V. ist der führende Industrieverband für
Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Wär-memarkt. Die im BDH
organisierten Mitgliedsunternehmen erwirtschaften einen Umsatz von rund
elf Milliarden Euro jährlich und decken damit 90 Prozent des Marktes im
Bereich gas-, öl- oder stromgeführter Systeme ab sowie über 60 Prozent
im Bereich der erneuerba-ren Energietechnik. Die deutschen Hersteller
beschäftigen rund 54.000 Mitarbeiter.

Online-Rechner ermittelt Verkaufswert von Photovoltaikanlagen

Online-Rechner ermittelt erstmals Verkaufswert von Photovoltaikanlagen weltweit

Solarpraxis und Milk the Sun entwickeln Rechentool für Bestandsanlagen

Berlin, 29.1.2013 – Erstmals ermittelt ein frei zugänglicher Online-Rechner den aktuellen Verkaufswert, den der Besitzer einer Photovoltaikanlage bei der Veräußerung erzielen kann. Das kostenlose Rechentool ist für alle Länder weltweit anwendbar und bezieht verschiedene Parameter wie das Alter der Solaranlage, den Zeitpunkt des Anschlusses an das Stromnetz und den Anteil des eigenverbrauchten Stroms ein. Es zeigt den Verkaufswert zum Zeitpunkt des gewünschten Verkaufstermins und die Rendite, die der Käufer mit der Photovoltaikanlage erreicht. Die Berliner Solarunternehmen Milk the Sun und Solarpraxis haben den Rechner in Kooperation entwickelt.

„Wer seine Solaranlage nach ein paar Jahren wieder verkaufen möchte, hat o ft Schwierigkeiten, einen verlässlichen Verkaufswert zu erhalten“, erklärt Felix Krause, Geschäftsführer der Milk the Sun GmbH. „Viele Faktoren bestimmen die Höhe des erzielbaren Verkaufswertes, neben der Höhe der Einspeisevergütung, der Betriebskosten und dem Leistungsverlust der Anlage spielen zum Beispiel steuerliche Abzüge, Finanzierungskosten und die aktuelle Inflationsrate eine Rolle.“ Diese und weitere Faktoren bezieht der Online-Rechner in die Ermittlung von Verkaufswert und Rendite ein. Mit dem Rechner kann der Nutzer durchspielen, wie sich der Verkaufswert in Abhängigkeit vom Verkaufszeitpunkt und anderen Variablen entwickelt.

„Das Rechentool liefert Verkäufern und Käufern einen ersten objektiven Anhaltspunkt für den Wert der Solaranlage und ist besonders für größere Photovoltaikanlagen interessant“, sagt Alexander Woitas, Leiter des Bereichs Engineering bei der Solarpraxis AG. Die Rechenformel basiert auf kaufmännischen Berechnungen und technischen Erfahrungswerten der Solarpraxis . „Der präzise Verkaufswert sollte anschließend individuell ermittelt werden. Eine umfassende technische Anlagenprüfung ist wesentlich für die Bestimmung des genauen Verkaufswertes.“ Auf dem Online-Rechner-Portal kann der Anlagenbesitzer ein kostenloses Angebot für die Prüfung der Solaranlage anfordern. Zudem hat er die Möglichkeit, seine Solaranlage auf dem Portal zum Verkauf anzubieten.

Der Online-Rechner ist in deutscher, englischer und italienischer Sprache verfügbar.

Online-Rechner:
https://www.milkthesun.com/deu/verkaufswert_rechner_photovoltaik

 

Klimaschutz fürs Klassenzimmer

Die Kraft der "Erneuerbaren Energien"
(aid) – Energie ist ein wichtiges Thema in den schulischen Lehr- und Rahmenplänen. Im Zuge des Klimawandels bekommt es eine neue Relevanz. Besonders die erneuerbaren Energien sind in aller Munde. Aber wie lassen sich Kinder und Jugendliche dafür interessieren?
Erneuerbare Energien, das sind – in menschlichen Zeiträumen gemessen – unerschöpfliche Energiequellen, die sich anders als fossile Energien (Kohle, Erdöl, Gas) ständig regenerieren. Und zwar aus Sonnenenergie durch direkte Nutzung der Sonnenstrahlen (Solarthermie, Photovoltaik) oder indirekt aus Wind- bzw. Wasserenergie oder durch Energien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Biomasse, Biogas. Oft wird auch die Energie aus den Gezeiten und aus der Erdwärme unter den Begriff der erneuerbaren Energien gefasst, obwohl sie sich nicht ständig erneuern. Sie speisen sich aber aus praktisch unerschöpflichen natürlichen Energiequellen und gleichen darin der Sonnenenergie.
Im Klimaschutz bildet die Nutzung erneuerbarer Energien einen wichtigen Bestandteil, da sie (mit Ausnahme der Anlagenherstellung) keine Treibhausgase erzeugen, die über den Treibhauseffekt zur Klimaerwärmung beitragen. Dennoch decken sie in Deutschland nur einen Bruchteil (9,8 % im Jahr 2007) des Primärenergiebedarfs, allerdings mit steigender Tendenz.
Aufgrund der Risiken, die mit dem Klimawandel einhergehen, aber auch im Hinblick auf die Erhaltung von Natur und Lebensqualität der eigenen und zukünftigen Generationen ist es unumgänglich, das Thema im Unterricht zu behandeln.
Um Schüler nachhaltig für die Kraft der "Erneuerbaren" zu begeistern, ist die erlebnisorientierte Vermittlung der Inhalte obligatorisch. Zum Beispiel durch Experimente, aber auch durch die Einbindung außerschulischer Lernorte und Partner. Wie wäre es zum Beispiel mit der Besichtigung einer Biogasanlage? In dem aid Online-Dossier "Erneuerbare Energien" unter www.aid.de/landwirtschaft/biogas_biogasanlagen.php finden Sie eine bundesweite Auflistung mit Biogasanlagen und Biomasseheizwerken, die Schulklassen gerne Rede und Antwort stehen.
Das passende Unterrichtsmaterial "Biogas – Energie aus der Landwirtschaft" enthält neben Folien weiteres Schülermaterial und eine Lehrerhandreichung inklusive Aufgaben- und Lösungsblatt. Die einzelnen Lernziele sind aufgelistet, ein Unterrichtsverlaufsvorschlag ist enthalten. Nur zum Download unter: www.aid-medienshop.de, Preis: 4,50 EUR

Sicht von oben – „google-earth“

Viele Opfer von Katrina sehen sich Zerstörungen in der Nachbarschaft online an

New Orleans (pte/05.09.2005/09:52) – Nach dem Hurricane Katrina
verwenden viele geflohene Opfer Online-Services wie Google Earth, um
sich aus der Vogelperspektive ein Bild der Zerstörung in ihrer
Nachbarschaft zu machen. Gemeinsam mit der National Oceanic and
Atmospheric Administration (NOAA) und der NASA hat Google
http://earth.google.com bereits fast 4.000 Aufnahmen nach dem Hurricane
öffentlich zugänglich gemacht, berichtet die New York Times (NYT).
Übereinander gelegte Davor- und Danach-Aufnahmen vermittelt demnach
einen Überblick, ob und wie viel vom eigenen Haus und der ehemaligen
Nachbarschaft noch steht.

"Wir bekommen viele dekontexualisierte Fotos, die ein Verstehen, was
passiert ist, nicht wirklich möglich machen", erklärt die Autorin
Kathryn Cramer der NYT. Die Menschen wollen wissen, was mit ihren
Häusern und ihrer Nachbarschaft passiert ist. Das sei mit den meisten
Bildern aus den Medien nicht möglich. Auf ihrer Website
http://www.kathryncramer.com hat sie daher vergangene Woche begonnen,
Overlay-Bilder zu basteln. Die Davor- und Danach-Aufnahmen sind zwar
oft unscharf, detaillierte Zerstörungen sind nicht immer erkennbar und
auch die Wassertiefe ist kaum einschätzbar. Aber ein erster Überblick
der Lage sei durchaus möglich.

Auch bei der NOAA http://www.noaa.gov melden sich Opfer, die wissen
wollen wie ihre Nachbarschaft nach der Katastrophe aussieht. Fast
tausend E-Mails hat Mike Aslaksen von der NOAA laut NYT bereits
erhalten. Inzwischen hat die NOAA ihre Aufnahmen öffentlich zugänglich
gemacht. Dabei handelt es sich nicht um Satellitenfotos, sondern um
Luftaufnahmen aus Kleinflugzeugen. Deshalb sind die Bilder gut mit den
davor gemachten Aufnahmen für Google Earth vergleichbar.

Der Earth-Service von Google ist noch jung. Erst im Mai präsentierten
Google und MSN ihre Dienste, die Luftaufnahmen mit der lokalen Suche
verschmelzen (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050524016 ).
Die neuen Dienste sollen die Gelben Seiten im Internet zu einem im
wahrsten Sinne des Wortes ansehnlichen Tool machen. Adressen, Geschäfte
und dergleichen können online wie im richtigen Leben betrachtet werden.
Katastrophen-Schauen war keine der vorgesehenen Anwendungen.

Eine neue Welle des Grünfärbens

LobbyControl stellt Studie zu Greenwash in Zeiten des Klimawandels vor.

Noch bis Dienstagabend läuft die Wahl des Worst EU Greenwash Award. Wählen Sie das übelste Greenwashing unter www.worstlobby.eu

Köln, 26.November 2007. LobbyControl präsentierte heute eine Kurzstudie über „Greenwash in Zeiten des Klimawandels“. Die Studie zeigt eine neue Welle des Grünfärbens: praktisch alle großen Energieversorger und Ölkonzerne haben im Jahr 2007 umfangreiche grüne Imagewerbung betrieben. „Die ökologischen Leistungen der Unternehmen werden dabei systematisch übertrieben und positiv verzerrt dargestellt“, so Ulrich Müller von LobbyControl. „Diese Art der Imagewerbung ist eine gezielte Desinformation der Bürgerinnen und Bürger – selbst wenn nicht jedes ökologische Projekt von vornherein als Greenwash gesehen werden sollte.“

Die Studie untersucht einzelne einzelne Greenwash-Kampagnen des Jahres 2007 und wirft einen Blick in die Werkzeugkiste des Grünfärbens. Zu den PR-Instrumenten gehören auch die öffentlichskeitswirksam inszenierte Partnerschaft mit Umweltorganisationen. Der Chemiekonzern Bayer etwa kooperiert mit der Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEP) und will sich damit "grün" und verantwortungsbewusst präsentieren.

LobbyControl verleiht dieses Jahr zusammen mit drei europäischen Partnern im Rahmen der „Worst EU Lobbying“ Awards einen Sonderpreis für das übelste Greenwash in Europa. Nominiert sind Airbus, der Rüstungskonzern BAE Systems, das Deutsche Atomforum und die Ölkonzerne ExxonMobil und Shell.

 

Sonnige Aussichten für den internationalen Pelletsmarkt

Sonnige Aussichten für den internationalen Pelletsmarkt
 
[ PDF ]

Pforzheim/Berlin (pts019/18.10.2012/13:45) – Insgesamt 310 Teilnehmer aus 32 Nationen besuchten vom 9. bis 10. Oktober 2012 das 12. Industrieforum Pellets in Berlin. Die Experten aus Industrie, Handwerk und Verbänden diskutierten die neuesten Technologien und die Entwicklung der internationalen Pelletsmärkte. Die Nachhaltigkeit in der Produktion und Logistik war ein weiteres zentrales Thema der Konferenz. Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz und zeigten sich vor allem zufrieden mit der zunehmenden Zahl internationaler Gäste: 57 Prozent der Teilnehmer kamen 2012 aus dem Ausland zum Industrieforum Pellets nach Berlin. Auch die inhaltlichen Ergebnisse der Konferenz sorgten für eine positive Stimmung bei Veranstaltern und Besuchern, denn europaweit stehen die Zeichen auf Wachstum. Vor allem im Industriepelletsmarkt für Großanlagen und Kraftwerke verzeichnet die Branche europaweit große Wachstumsraten. Aber auch im privaten Wärmemarkt stellen Hersteller und Dienstleister einen positiven Trend fest.

310 Besucher kamen zum 12. Industrieforum Pellets nach Berlin, 57 Prozent davon aus dem Ausland. Die Veranstalter zogen angesichts der Zahlen eine positive Bilanz und sehen sich in ihrer Strategie bestätigt. "Wir sind zufrieden mit der Resonanz und freuen uns über Teilnehmer aus 32 Nationen. Der Anteil der internationalen Gäste liegt dieses Jahr bei 57 Prozent. Unser Standortwechsel von Stuttgart nach Berlin, den wir vor allem zugunsten unserer ausländischen Gäste vollzogen haben, zeigt damit Erfolg", so Markus Elsässer, Geschäftsführer des Veranstalters Solar Promotion GmbH.

Die Zeichen stehen auf Wachstum

Vor allem der Industriepelletsmarkt erlebt international einen starken Boom, was nicht zuletzt auf die steigenden Rohstoffpreise weltweit zurückzuführen ist. Gerade gewerbliche Großanlagen haben angesichts der Preisentwicklung sehr kurze Amortisationszeiten. Auch der Kraftwerksmarkt wächst beträchtlich, beispielsweise in Großbritannien, wie Arnold Dale von Ekman & Co AB, Schweden, bei seinem Vortrag betonte. Auslöser für diesen Boom ist die britische "Renewables Obligation" Regelung, die stromerzeugende Unternehmen verpflichtet, wachsende Anteile ihrer Produktion aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Das Land besitzt 17 große Kohlekraftwerke, die ganz oder teilweise auf Holzpellets umgestellt werden könnten.

Auch bei der Wärmeerzeugung sind Holzpellets europaweit auf dem Vormarsch mit einem kontinuierlichen Wachstum von zehn bis zwanzig Prozent jährlich. Wie Dr. Christian Rakos, Präsident des European Pellet Council (EPC) berichtete, steigen in der EU die Zahlen der neu installierten Pellets-Heizkessel seit 2010 deutlich an. Im laufenden Jahr werden vorrausichtlich 60.000 Pelletskessel in Europa installiert, davon rund ein Drittel in Deutschland. Bei den Pelletsöfen erwartet die Branche 300.000 neue Geräte europaweit, 200.000 davon allein in Italien. Nach den Vorträgen zu den Entwicklungen der weltweiten Pelletsmärkte, erhielt Rakos noch eine besondere Anerkennung: Martin Bentele, geschäftsführender Vorsitzender, Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV), Berlin, überreichte "Deutschlands kleinen Energieriesen". Damit würdigte Bentele das Engagement von Rakos für den Austausch und die Kommunikation unter den Unternehmen des Wärme- und Strommarktes sowie der unterschiedlichen Verbände in der Bioenergiebranche.

Nachhaltigkeit als zentrales Branchenthema

Einigkeit herrschte auf dem Podium zur hohen Bedeutung von Nachhaltigkeitskriterien für die Branche. Diesem Thema widmete das Industrieforum Pellets eine eigene Session. Behandelt wurden dabei aktuelle Richtlinien und Zertifizierungsmodelle vom Holzanbau bis zur Produktion und zur industriellen Logistik. Aber auch die Grenzen der Zertifizierung wurden dabei deutlich. Wie Harald Arnold von Fram Renewable Fuels LLC., USA, betonte, können sich beispielsweise viele US-amerikanische Waldbesitzer aus Kostengründen keine Nachhaltigkeitszertifizierung ihrer Waldbewirtschaftung leisten, obwohl sie hohe Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards verfolgen. Hier müsse man die geographischen Gegebenheiten beachten. Kritisch diskutiert wurde bei der abschließenden Podiumsdiskussion vor allem der Transport von Pellets über weite Distanzen und die Frage, welche Strecken unter welchen Umständen vertretbar sind.

Effizienz und Sicherheit in Herstellung und Distribution

Weitere Themenblöcke behandelten die Themen Effizienzsteigerung und Lagersicherheit. Im Themenblock "Pelletsproduktion" am Mittwoch, 10. Oktober, stellte Dr. Magnus Stahl, Karlstad Universität, Schweden, vor, wie sich der Energieverbrauch bei der Produktion von Holzpellets verringern lässt. Weitere Vorträge setzten sich mit dem Carbon Footprint der Pelletsproduktion oder dem Einfluss der Partikelgröße von Holzpellets auf die Brenneigenschaften auseinander.

Im Themenblock "Pelletshandling" erläuterte Peter Rechberger, European Pellet Council (EPC), Belgien, Neuerungen bei der ENplus-Zertifizierung. Weitere Themen waren der aktuelle Stand der VDI-Richtlinie für größere Pelletslager und die Veränderungen, die die neue österreichische Lagerraumverordnung (ÖNORM M 7137) mit sich bringt.

Im Themenblock "Logistik & Technologie" ging Gordon Murray, Wood Pellet Association of Canada, den Möglichkeiten einer effizienten internationalen Lieferkette nach. Über Technologie, Entwicklungsstand und Herausforderungen der Torrefizierung referierten Uwe Becker, Kema Consulting GmbH, Bonn, und Stephan Sternowsky, Amandus Kahl GmbH & Co. KG, Reinbek.

Jahreskonferenz des Biomasse-Panels der RHC-Plattform

Abgerundet wurde das 12. Industrieforum Pellets mit der Jahreskonferenz des Biomasse-Panels der "Europäischen Technologieplattform für Erneuerbares Heizen und Kühlen" (RHC-Plattform), das am Mittwochnachmittag, 10. Oktober, tagte. Diskutiert wurden vor allem die Möglichkeiten, Biomasse zur Wärmeerzeugung und Kühlung zukünftig weiter zu entwickeln.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.pelletsforum.de