Viele Opfer von Katrina sehen sich Zerstörungen in der Nachbarschaft online an
New Orleans (pte/05.09.2005/09:52) – Nach dem Hurricane Katrina
verwenden viele geflohene Opfer Online-Services wie Google Earth, um
sich aus der Vogelperspektive ein Bild der Zerstörung in ihrer
Nachbarschaft zu machen. Gemeinsam mit der National Oceanic and
Atmospheric Administration (NOAA) und der NASA hat Google
http://earth.google.com bereits fast 4.000 Aufnahmen nach dem Hurricane
öffentlich zugänglich gemacht, berichtet die New York Times (NYT).
Übereinander gelegte Davor- und Danach-Aufnahmen vermittelt demnach
einen Überblick, ob und wie viel vom eigenen Haus und der ehemaligen
Nachbarschaft noch steht.
"Wir bekommen viele dekontexualisierte Fotos, die ein Verstehen, was
passiert ist, nicht wirklich möglich machen", erklärt die Autorin
Kathryn Cramer der NYT. Die Menschen wollen wissen, was mit ihren
Häusern und ihrer Nachbarschaft passiert ist. Das sei mit den meisten
Bildern aus den Medien nicht möglich. Auf ihrer Website
http://www.kathryncramer.com hat sie daher vergangene Woche begonnen,
Overlay-Bilder zu basteln. Die Davor- und Danach-Aufnahmen sind zwar
oft unscharf, detaillierte Zerstörungen sind nicht immer erkennbar und
auch die Wassertiefe ist kaum einschätzbar. Aber ein erster Überblick
der Lage sei durchaus möglich.
Auch bei der NOAA http://www.noaa.gov melden sich Opfer, die wissen
wollen wie ihre Nachbarschaft nach der Katastrophe aussieht. Fast
tausend E-Mails hat Mike Aslaksen von der NOAA laut NYT bereits
erhalten. Inzwischen hat die NOAA ihre Aufnahmen öffentlich zugänglich
gemacht. Dabei handelt es sich nicht um Satellitenfotos, sondern um
Luftaufnahmen aus Kleinflugzeugen. Deshalb sind die Bilder gut mit den
davor gemachten Aufnahmen für Google Earth vergleichbar.
Der Earth-Service von Google ist noch jung. Erst im Mai präsentierten
Google und MSN ihre Dienste, die Luftaufnahmen mit der lokalen Suche
verschmelzen (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050524016 ).
Die neuen Dienste sollen die Gelben Seiten im Internet zu einem im
wahrsten Sinne des Wortes ansehnlichen Tool machen. Adressen, Geschäfte
und dergleichen können online wie im richtigen Leben betrachtet werden.
Katastrophen-Schauen war keine der vorgesehenen Anwendungen.