Archiv der Kategorie: Computer, TV, Medien

Webradio auf dem Vormarsch

Webradio auf dem Vormarsch

AIM-Consumer: Zuwachs bei Live- und On Demand-Nutzung

Nutzung von Medienangeboten im Internet (Grafik: INTEGRAL)
Nutzung von Medienangeboten im Internet (Grafik: INTEGRAL)

Wien (pts011/11.01.2016/11:15) – 85% der Bevölkerung
nutzen das Internet. Insbesondere die mobile Internetnutzung hat
innerhalb der letzten 12 Monate stark zugelegt: Via Tablet um 70% auf
nun 29%, via Smartphone – trotz des höheren Ausgangsniveaus – immerhin
noch um 17% auf 56%. Eng mit diesen Entwicklungen verbunden ist die
Mediennutzung über Online-Kanäle. Vor allem das Webradio hat deutlich
gewonnen. Der Austrian Internet Monitor hat die Details.

Ein Drittel der Internetnutzer hört Radio via
Livestream, das sind um 18% mehr als noch vor einem Jahr. Und es handelt
sich um kein Phänomen der Jungen, sind es doch die 30-49-Jährigen, die
überdurchschnittlich stark diesen Dienst nutzen – ebenso wie Männer und
Höhergebildete. 19% greifen auf archivierte Radiosendungen On Demand zu –
das ist um ein gutes Drittel mehr als 2014.

Ein wichtiger Treiber für Online-Radionutzung sind
Apps. Deren Verwender nutzen Webradio im Schnitt 2,5mal so häufig wie
Nichtverwender. Das zeigt auf, dass man Internetradio unkompliziert und
mobil verwenden will – zunehmend auf Smartphones über Apps oder auch
noch auf Laptops.

Ein leicht positiver Trend zeigt sich auch beim
Fernsehen via Livestream, dessen Nutzung innerhalb der letzten 12 Monate
um 16% gestiegen ist und aktuell bei 29% der Internetnutzer liegt.
Besonders hoch im Kurs steht Live-Fernsehen bei Männern und Personen
unter 29 Jahren sowie mit Matura- oder Universitätsabschluss. Fernsehen
on Demand verwenden hingegen nur 22% der Internetnutzer.

Verhalten ist dagegen die Bereitschaft, für die
Online-Mediennutzung zu bezahlen. So wäre nur etwa ein gutes Drittel der
aktuellen Nutzerschaft bereit, die derzeit verwendeten Angebote auch zu
nutzen, wenn sie dafür zur Kassa gebeten würden. "Die Gratis-Mentalität
hält sich im Bereich der Internetnutzung nach wie vor sehr hartnäckig.
Nutzer sind in hohem Ausmaß bereit, Werbung zu empfangen, so lange sie
für die genutzten Web-Angebote nicht extra bezahlen müssen. Jene
Minderheit, die bereit ist, für Online-Inhalte zu bezahlen, lässt sich
vorwiegend durch hochwertige, anders nicht erhältliche Inhalte dazu
motivieren", so Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL.

Der INTEGRAL AIM-Consumer wird von INTEGRAL Markt- und
Meinungsforschung mittels telefonischer Interviews, repräsentativ für
die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren, durchgeführt. Darüber
hinaus liefern vertiefende Online-Befragungen Einblicke in Schwerpunkte
der Nutzung neuer Medien. INTEGRAL ist Spezialist im Bereich der
Internet- und Onlineforschung und liefert seit 1996 kontinuierlich
Informationen über die Nutzung und Entwicklungsperspektiven des
Internets und anderer neuer Kommunikationstechnologien. Damit verfügt
INTEGRAL über eine 20-jährige Forschungserfahrung im Bereich Internet.

Über INTEGRAL

INTEGRAL ist ein Full-Service-Institut und Anbieter maßgeschneiderter
Marktforschungslösungen auf wissenschaftlicher Basis, von der
Datenerhebung bis zur Lieferung handlungsrelevanter Informationen und
Empfehlungen. In Kooperation mit dem Heidelberger Sinus-Institut, dessen
Mehrheitsanteile INTEGRAL im Jahr 2009 übernommen hat, engagiert sich
der österreichische Marktforscher intensiv in der
Sinus-Milieu-Forschung. Die Ergebnisse bieten Marketingentscheidern aus
Unternehmen, Medien und Politik wettbewerbsrelevante Informationen über
Märkte und Zielgruppen.

Handy-Kauf: Mehrheit nutzt Internet für Recherche

Handy-Kauf: Mehrheit nutzt Internet für Recherche
Kanäle wie Preisvergleichsseiten und Review Sites favorisiert
 
Laptop: Kunden nutzen Internet für Handy-Kauf (Foto: pixelio.de/Corinna Dumat)

München (pte004/21.01.2012/06:15) – Das Internet ist beim Kaufentscheidungsprozess für mobile Endgeräte bei Online-Nutzern ganz vorn. Unter den deutschen Onlinern recherchieren 86 Prozent der Käufer von Mobiltelefonen vor einem Kauf. 76 Prozent davon informieren sich im Internet. Dabei werden Kanäle wie Preisvergleichsseiten, Review Sites oder die Hersteller- und Händlerwebsites favorisiert, wie eine Studie von TNS Infratest http://tns-infratest.com zeigt. "Immer mehr Mobilfunkunternehmen erkennen die Bedeutung von Bewertungsportalen und wollen ihre Strategien in diesem Bereich auf Vordermann bringen", so Petra Dittrich, Senior Consultant beim Marktforschungsinstitut, gegenüber pressetext.

Content nimmt zu

Der Einfluss von Online-Medien im Vergleich zu den klassischen Medien ist dabei von der jeweiligen Phase des Kaufprozesses abhängig, in der sich der Kunde gerade befindet. Aufmerksam auf ein neues Mobiltelefon werden Kunden überwiegend auf den Websites der Hersteller beziehungsweise Händler. Auch Preisvergleichsseiten und unabhängige Produkt Reviews haben eine große Bedeutung im Informationsprozess. In dieser Phase sind Offline-Medien wie TV-Werbung für knapp ein Viertel der Käufer wichtig. Bei Fortschreiten des Prozesses in Richtung Kauf verlieren die klassischen Medien allerdings zunehmend an Bedeutung.

Bis zum Kauf des Mobiltelefons spielen besonders die sogenannten "Earned-Media-Kanäle" eine bedeutende Rolle, Websites also, auf denen Dritte über Produkte schreiben und diese bewerten. "In den vergangenen drei, vier Jahren nutzen Kunden verstärkt das Angebot von Internetforen und recherchieren über Handyprodukte. Gleichzeitig wird auf diesen Seiten immer mehr geschrieben", unterstreicht Dittrich.

Touchpoints effektiv einsetzen

Bei Fragen zur Nutzung des Mobiltelefons nach dem Kauf, wenden sich die Verbraucher jedoch am häufigsten an Kontaktpunkte, die zur jeweiligen Marke gehören ("Owned-Media-Kanäle"). Dies kann beispielsweise die Website des Herstellers oder Händlers sein, aber sehr häufig auch der Verkäufer im Geschäft.

"Für Anbieter von Mobiltelefonen sowie anderen komplexen High-Involvement-Produkten ist es wichtig, die verschiedenen Touchpoints, das heißt sowohl die Online- als auch Offline-Präsenz, effektiv und in Kombination einzusetzen, um größtmögliche Wirkung beim Kunden zu erzielen", sagt Dittrich abschließend.

Das große Rennen um mobiles Fernsehen

Euphorie wird von Umsetzungsschwierigkeiten gebremst

Rom (pte/23.06.2007/06:20) – Hochrangige Vertreter der führenden Branchen für Mobile TV sind sich einig: Mobiles Fernsehen ist die Zukunft. Auf der Konferenz Mobile TV World 2007 http://www.mobiletvworld2007.com, die das internationale Beratungsunternehmen ITEMS http://www.items.fr zum ersten Mal in Rom veranstaltet, wird das Potenzial von den Handyherstellern über die Netzbetreiber bis hin zu den Fernsehanstalten als sehr hoch eingeschätzt. Die laufenden und abgeschlossenen Tests zeigten, dass bei den Verbrauchern zweifellos Nachfrage für das "Fernsehen überall" besteht und diese auch bereit sind, dafür in die Tasche zu greifen. Doch bevor der Traum der Telekom- und Medienindustrie wahr wird und die Nutzer bequem Inhalte wie Nachrichten, Sport oder mobile Videos konsumieren können, sind noch altbekannte Hürden zu überwinden.

"Zu viele Standards", reiht Serge Foucher, Vize-Präsident von Sony Europe, den Streit um die Technologiestandards gleich an erste Stelle in seiner Keynote-Rede. Die Industrie ist in dieser Angelegenheit gespalten. Während die einen nach der EU rufen, hier ein Machtwort zu sprechen, fordern andere, dass der Markt entscheiden soll, ob Mobile TV über DVB-H oder DMB auf die Mobiltelefone übertragen werden soll (pressetext berichtete: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=070622011 ). Auch die Interoperabilität unter den Mobile-TV-fähigen Modellen ist ein heißes Thema. Richtungsweisend ist hier die Ankündigung der Hersteller Nokia und Samsung im April, basierend auf dem Standard OMA BCAST für Interoperabilität bei der DVB-H-Technologie auf ihren Handy-Modellen zu sorgen.

Weitere technische Hürden stellen die Haltbarkeit der Handy-Akkus sowie die Bildschirmgröße dar, so Foucher. Beim Empfang in Gebäuden muss die Industrie ebenfalls noch einiges an Arbeit leisten. Auch die Frage der Kosten ist entscheidend für den Erfolg für Mobile TV. "Das größte Interesse an Mobile TV zeigen die jungen Menschen. Wir brauchen Preismodelle, die an diese Altersklasse angepasst sind", fordert Foucher. Zu guter Letzt, aber eigentlich das Wichtigste, sind die Inhalte, die an die Eigenschaften des Mobilfunkgeräts angepasst werden müssen.

Für die Medienunternehmen ist Mobile TV eine ungeheure Chance, betont Stella Creasey, Direktorin der Abteilung für Fernsehforschung der BBC, die in Sachen Innovation unter den TV-Sendern eine Vorreiterrolle spielt. "Mobile TV ist der nächste logische Schritt in der Informationsgesellschaft. Sinkende Zuschaueranteile im klassischen Fernsehen können von neuen Plattformen wettgemacht werden", betont Creasey. Das betreffe insbesondere die jungen Zuschauer. Im neuen Zeitalter des Rundfunks müssten die Zuschauer als Partner und Teilnehmende behandelt werden, fasst Creasey die Strategie der BBC zusammen. User generated content, on demand und Personalisierung lauten die Zauberwörter.

Trotz der bestehenden Hürden ist die Stimmung in der Branche sehr positiv. "Mobile TV ist gerade erst am Anfang. Das wird ein großes Geschäft", sagt ein Teilnehmer am Rande der Konferenz im Gespräch mit pressetext. Einig waren sich die Konzernvertreter, welche große Verantwortung sie für den Erfolg von Mobile TV tragen und ermahnten sich gegenseitig zur Zusammenarbeit in gewissen Bereichen. Ob sich das freundschaftliche Gebaren auch nach der Konferenz in konstruktiven Taten niederschlägt, bleibt abzuwarten.

Westmedien brachten die Berliner Mauer zum Einsturz

Durch die irrtümliche Meldung, die Grenze sei bereits offen, sorgten die Westmedien erst dafür, dass zehntausende DDR-Bürger zur Mauer strömten und sie dadurch zum Einsturz brachten. Für den Potsdamer Historiker Hans-Hermann Hertle waren die Medien unbeabsichtigt die wahren Helden des 9.November.

Berlin/Potsdam Die Westmedien, besonders die Tagesthemen haben einen wesentlichen Anteil daran, dass die Berliner Mauer in den späten Abendstunden des 9. November 1989 fiel. Diese These vertritt der Historiker Hans-Hermann Hertle vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam der Leibniz-Gemeinschaft in der aktuellen Ausgabe des Leibniz-Journals. Der Fall der Mauer sei damit das erste welthistorische Ereignis, das als Folge seiner vorauseilenden Verkündung in Fernsehen und Hörfunk eintrat.

Hertles These basiert auf einer neuen Rekonstruktion der zeitlichen Abläufe der Entwicklungen des 9. Novembers. Ausgangspunkt ist die berühmte Pressekonferenz, auf der das Mitglied des Zentralkomitees der SED, Günter Schabowski, irrtümlich sofort und unverzüglich in Kraft tretende neue Reiseregelungen für DDR-Bürger verkündete. Diese hätten ursprünglich erst am kommenden Tag und nach vorheriger Antragstellung in Kraft treten sollen. Im Anschluss an die Pressekonferenz sei es zwischen verschiedenen Nachrichtenagenturen zu einem Deutungswettlauf der Ankündigungen Schabowskis gekommen, der darin gipfelte, dass Tagesthemen-Moderator Hanns Joachim Friedrichs die Sendung mit den Worten Die Tore in der Mauer stehen weit offen anmoderierte. Dies führte bei den Fernsehzuschauern zu der Illusion, die Grenzübergänge seien bereits offen. In Folge der Tagesthemen und nicht bereits nach Schabowskis Pressekonferenz knapp vier Stunden zuvor seien dann zehntausende DDR-Bürger zu den geschlossenen Grenzübergängen geströmt. Deren Bewacher hätten schließlich angesichts des Drucks der Massen die Übergänge öffnen müssen. Hertles Schlussfolgerung daraus lautet: Eine Fiktion der Medien ergriff die Massen und wurde dadurch Realität. In der Folge dieser Ereignisse sei die DDR-Führung nie mehr Herr der Lage gewesen.

Maßloser Facebook-Konsum oft Beziehungskiller

Maßloser Facebook-Konsum oft Beziehungskiller
Eifersucht und Kontakt mit Ex-Partner – Junge Partnerschaften betroffen
 
Facebook: kann eine Partnerschaft ruinieren (Foto: pixelio.de/F. Gopp)

Columbia (pte010/10.06.2013/12:37) – Die exzessive und übertriebene Nutzung von Facebook kann herbe Folgen für die eigene Beziehung haben und sogar zu deren jähem Ende führen. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass "je mehr eine Person in einer Beziehung Facebook nutzt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie die Facebook-Aktivitäten ihres Partners strenger beobachtet, was wiederum zu einem Gefühl von Eifersucht führen kann", beschreibt Russell Clayton von der Universität Missouri die Grunderkenntnis seiner kürzlich durchgeführten Studie http://bit.ly/16MHxgH .

"Facebook-bedingte Eifersucht"

Clayton spricht in diesem Zusammenhang von einer "Facebook-bedingten Eifersucht". Vor allem der Kontaktaufnahme mit Ex-Freunden misst die Studie eine wesentliche Bedeutung bei. Veröffentlicht wurde sie im Journal of Cyberpsychology, Behavior and Social Networking http://liebertpub.com/cyber . Paaren, die erst am Beginn ihrer Beziehung stehen, wird darin geraten, in Erwägung zu ziehen, von Facebook Abstand zu nehmen.

Facebook hat vor allem unter jungen Leuten die Art und Weise der Kommunikation grundlegend verändert. Die Plattform bietet Chancen, birgt aber auch Gefahren. Übermäßiger Facebook-Konsum und die damit potenziell einhergehenden Konflikte sind nicht zu unterschätzen. Gefühle von Eifersucht, Streitereien, Seitensprünge und Trennungen können das soziale Medium als Auslöser haben. Die Quintessenz der Studie trifft jedoch nur auf Beziehungen zu, die jünger als drei Jahre sind.

Moderates Nutzerverhalten kann helfen

Die Annahme liegt nahe, dass gefestigte, langjährige Partnerschaften aufgrund von übermäßigem Facebook-Konsum nicht so sehr in Turbulenzen geraten wie frische Beziehungen. "Das Herunterschrauben der Facebook-Nutzung auf ein moderates, gesundes Level kann helfen, Konflikte zu reduzieren, besonders bei noch jungen Beziehungen, wo man noch dabei ist, sich kennenzulernen", schließt Clayton.

Freunde des Entertainment-TVs wählen Populisten

Freunde des Entertainment-TVs wählen Populisten

Mit einem Vorwort von Jean Pütz:

Ausschließlich am
Provit-interessierte Macher finden offenbar immer mehr Möglichkeiten,
die Bürger zu verblöden, auf lange Sicht eine große Gefahr für die
Demokratie – Alternative: Öffentlich-Rechtliche Sender wählen in der
Hoffnung, dass diese wegen der Einschaltquoten nicht auch umschwenken

Jean Pütz

Forscher haben Einfluss des Fernsehkonsums 30 Jahre lang untersucht

Stimmzettel: Wähler oft von TV beeinflusst (Foto: S. Hofschlaeger, pixelio.de)
Stimmzettel: Wähler oft von TV beeinflusst (Foto: S. Hofschlaeger, pixelio.de)

London (pte020/27.03.2017/11:30) –

Menschen, die sich häufig Entertainment-Sender ansehen, neigen eher
dazu, populistischen Parteien auf den Leim zu gehen und sich zudem auf
kognitiver Ebene zurückzubilden. Dieser Effekt fängt bereits im
Kindesalter an, wie eine aktuelle Forschungsarbeit der Queen Mary
University of London http://qmul.ac.uk zeigt.

Anfällig für Rhetorik

Über einen Zeitraum von 30 Jahren haben die Forscher
den politischen Einfluss von Entertainment-TV in Italien analysiert. Im
Fokus der Untersuchung lag die Gründung des italienischen
Medienunternehmens Mediaset http://mediaset.it von Silvio Berlusconi. Die Forscher verglichen die erhobenen Daten von
Regionen, in welchen Mediaset verfügbar ist, mit Bereichen, in denen
nicht ausgestrahlt wird.

Es zeigte sich, dass in den Regionen mit Mediaset
durchschnittlich öfter für Berlusconi gestimmt wurde als in anderen
Gegenden. "Die Ergebnisse legen nahe, dass Menschen, die bereits im
Kindesalter Entertainment-TV ausgesetzt sind, im Erwachsenenalter dann
kognitiv weniger anspruchsvoll sind und sich sozialpolitisch weniger
beteiligen. Zudem werden sie stärker von Berlusconis populistischer
Rhetorik angesprochen", sagt Studienautor Andrea Tesei.

TV-Diät jetzt beginnen

Weniger gebildete Erwachsene, die regelmäßig
Entertainment-TV konsumieren, tendieren laut den Experten dazu, drei
Prozent häufiger für die populistische Partei Forza Italia zu stimmen.
Diejenigen, die bereits als Kind sehr oft Entertainment-Sender sahen,
wählten die Partei um Silvio Berlusconi sogar um acht Prozent häufiger
als andere Zuseher. Zudem zeigte sich in der Studie, dass diese
Bevölkerungsschicht mit zunehmendem Alter kognitiv benachteiligt war.

Ein noch stärkerer Effekt kristallisierte sich bei
denjenigen heraus, die mit einem Alter von über 55 Jahren sehr häufig
Entertainment-TV sehen. Diese Bevölkerungsgruppe tendiert bei Wahlen
dazu, zu rund zehn Prozent häufiger für die populistische Forza Italia
zu stimmen. "Die Ergebnisse zeigen, dass Entertainment-Inhalte
politische Haltungen beeinflussen können und einen fruchtbaren Boden für
die Verbreitung von populistischen Mitteilungen kreieren", so Tesei.
Vor allem auch die Wahl von Donald Trump zeige die Wichtigkeit einer
"Entertainment-TV-Diät".

Global Brain: Social Network schützt User-Daten

Global Brain: Social Network schützt User-Daten
Achtstellige Finanzspritze erhalten – Frontalangriff auf Facebook & Co
 
Streng vertraulich: Daten werden nicht weitergegeben (Foto: pixelio.de, D.Braun)

Dubai/Götzens (pte021/16.12.2013/13:59) – Global Brain http://glbrain.com ist ein neu gegründetes soziales Netzwerk, dessen Erfinder Wolfgang Pinegger sich mit den ganz Großen der Branche anlegt. Global Brain soll wie Facebook, Twitter und Xing funktionieren, dabei jedoch großen Wert auf die Anonymität seiner Nutzer legen und ohne die Weitergabe von User-Daten überleben können. Sicherstellen soll das unter anderem eine dicke Finanzspritze.

"Ich glaube, die Zeiten sind vorbei, in denen neue Unternehmen mit Facebook und Co mithalten können. Alles, was jetzt noch an sozialen Netzwerken hinzukommt, wird an diese Größe und Relevanz nicht mehr heranreichen. Potenzial haben solche neue Plattformen, die eine ganz bestimmte Zielgruppe ansprechen", zweifelt Social-Media-Experte Günter Jaritz http://social-media-consulting.at im pressetext-Gespräch.

Mehr als Posten und Chatten

Das soziale Netzwerk bietet die gewohnten Funktionen wie das Posten von Beiträgen, Verlinken von Websites, Erstellen von User-Profilen und Chatten mit Freunden. Zusätzlich kann die Seite auch zur Erstellung von Petitionen genutzt werden. Mehrwert liefert Global Brain mit vielen Echtzeit-Statistiken zu beispielsweise der Anzahl der täglichen Geburten, jährlichen Verkehrsunfällen oder gerauchten Zigaretten. Auch die neuesten Nachrichten und Meinungsforschungsergebnisse sind auf der Startseite zu finden.

Finanziert werden soll das soziale Netzwerk über Anzeigenerlöse und Abo-Angebote. Außerdem haben Unternehmen die Möglichkeit, sich auf eigenen Seiten wirksam zu präsentieren. Damit soll sichergestellt werden, dass die Seite liquide bleibt, ohne User-Daten an Dritte weiterzugeben.

Experte sieht Idealistische Ziele

Dass Pinegger mit einer achtstelligen Privatinvestition geholfen hat, schadet dem Unternehmen wohl ebenfalls nicht. "Die Frage ist, wie viele Unternehmen hier investieren wollen. Gerade wenn es Alternativen gibt. Online-Werbung ist ja gerade sehr zielgerichtet – ohne bestimmte User-Daten läuft die wohl großteils ins Leere", kommentiert Jaritz die Strategie und ergänzt: "Als Privatperson unterstütze ich den Schutz meiner Daten, aus unternehmerischer Sicht verschließt sich die Plattform damit aber der Wirtschaft."

Das hochgesteckte Ziel des Gründers ist es, in Zukunft kluge Köpfe auf der ganzen Welt zu vernetzen, um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu weltumspannenden Problemen zu arbeiten. Das Netzwerk ist global ausgerichtet und kann im Moment in 20 Sprachversionen und 230 Ländern genutzt werden. Bisher verzeichnet Global Brain 15.000 Nutzer täglich.

Dr. Computer

fzm – Jede Krankheit ist charakterisiert durch eine Reihe mehr oder weniger spezifischer Symptome sowie durch Ergebnisse einschlägiger Untersuchungen. Es ist daher nahe liegend, eine Diagnose der Erkrankung eines Patienten von einem Computer vorschlagen zu lassen, wenn man nur die "richtigen" Symptome und Befunde eingibt. Erinnert sei an die "Thieme-Datenbank Diagnosis"“, die Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts mit weit über tausend klinischen Diagnosen entwickelt wurde. Schon bald entstanden an der Harvard-Universität und an anderen Stellen mehr oder weniger ausgeklügelte medizinische Expertensysteme (Medical Decision Support). Aber sie haben sich, abgesehen von by-products, nicht bewährt. Ein Aufsatz in der Zeitschrift "Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006) berichtet über ein neu entwickeltes Expertensystem, in dem 400 Diagnosen aus den Fachgebieten Neurologie und Psychiatrie hinterlegt sind. Der Benutzer kann, wie bei den früheren Systemen, Leitsymptom, Verlauf und Symptome der Erkrankung eingeben. Daraus berechnet das Programm mögliche Differenzialdiagnosen, stellt Nachfragen zu weiteren Symptomen und fordert zur Durchführung zielgerichteter Zusatzdiagnostik auf. Mögliche Einsatzgebiete des Systems sind neben der Hilfestellung bei diagnostischen Fragestellungen die Schulung differenzialdiagnostischer Überlegungen oder einfach als digitales interdisziplinäres Nachschlagewerk.
Die Konzipierung des Expertensystems Neurologie erfolgte unter dem Grundgedanken, einen Benutzer mit einem diagnostischen Problem bei der weiteren klinischen und apparativ diagnostischen Befunderhebung zu leiten und ihm differenzialdiagnostische Wege aufzuzeigen. Jedes Symptom erhält einen Faktor, der beschreibt, wie sehr das Vorhandensein oder Fehlen des Symptoms bei dem entsprechenden Krankheitsbild für oder gegen die Stellung einer bestimmten Diagnose spricht. Probleme ergeben sich unter anderem bei gleichzeitigem Vorliegen verschiedener Krankheitsbilder, wobei sich die Symptome zum Teil widersprechen können. Die Verwendung des Expertensystems entbindet jedoch den Anwender keinesfalls von eigenem kritischem Denken.

A. Bickel:
Ein Expertensystem für das Fachgebiet Neurologie – Möglichkeiten und Grenzen
Fortschritte der Neurologie, Psychiatrie 2006; 74 (12): S. 723-731

Mikrokanäle steigern Prozessorleistung

Mikrokanäle steigern Prozessorleistung erheblich

Integration in Silizium-Interposer kühlt Bauteil auch von der Unterseite

Innovation des Fraunhofer-IZM
Innovation des Fraunhofer-IZM
[ Foto ]

Berlin/Dresden (pte020/02.10.2017/11:30) –

Fraunhofer-Forscher vom Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) http://izm.fraunhofer.de haben eine neue, effektive Kühlmethode entwickelt. Durch die
Integration von Mikrokanälen in den Silizium-Interposer ist es möglich,
Hochleistungsprozessoren auch von der Unterseite her zu kühlen.
Zusätzlich haben die Wissenschaftler passive Bauelemente für
Voltageregulatoren, photonische ICs und optische Wellenleiter in den
Interposer integriert.

Überall Kühlmittel

Interposer sind für die elektrische Versorgung und die
Kühlung des Prozessors zuständig, liegen wie eine Schicht zwischen
Leiterplatte und Chip und sind von oben nach unten alle 200 Mikrometer
von elektrischen Kontakten durchzogen, die die Stromversorgung und
Datenübertragung des Prozessors gewährleisten. Um auch Hitze aufzunehmen
und diese vom Prozessor weg zu transportieren, haben die IZM-Experten
quer zu den Durchkontaktierungen Mikrofluidkanäle eingebaut, durch die
das Kühlmittel geleitet werden kann.

Der Interposer wird aus zwei Silizium-Platten
gefertigt. In diese werden sowohl die horizontal verlaufenden Kühlkanäle
als auch die vertikal verlaufenden Kanäle für die elektrischen
Leitungen komplementär eingearbeitet. Um einen Kontakt des Wassers mit
den elektrischen Durchkontaktierungen auszuschließen, wird jeder
einzelne Kontakt speziell versiegelt.

Deutlich mehr Power

"Bislang gehen die Kühlstrukturen nicht so nah an den
Rechnerkern selbst. Das heißt, Kühler werden meist additiv von oben
aufgebracht", weiß IZM-Gruppenleiter Hermann Oppermann. "Je näher man
mit der Kühlung aber an die Hitzequelle geht, desto besser kann die
Temperatur begrenzt beziehungsweise die Leistung erhöht werden. Gerade
beim High Performance Computing gibt es immer höhere Datenraten.
Entsprechend wichtig ist eine effektive Kühlung, die eine hohe Taktrate
gewährleistet", sagt Oppermann. So lasse sich die Leistung steigern.

Zusätzlich haben die Forscher auch Voltageregulatoren
für die Spannungsversorgung sowie optoelektronische Bauteile zur
Datenübertragung in den Interposer integriert. Während der
Voltageregulator den Prozessor mit der passenden Betriebsspannung
versorgt, wandelt die Optoelektronik elektrische Signale aus dem
Prozessor in Lichtsignale um. Dadurch können auch große Datenmengen
verlustarm mit hoher Signalqualität übertragen werden – im Gegensatz zu
Kupferleitungen, in denen die Verluste mit wachsender Datenrate
zunehmen.

Datenschutz auf allen Endgeräten

Smartphones, digitale Soziale
Netzwerke, kommerzielle Rabattsysteme und Cloud-Anwendungen führen zur
verstärkten Preisgabe personenbezogener Informationen. Diese werden
teils ohne das Wissen der Bürger von multinationalen Konzernen
gesammelt, gespeichert, ausgewertet und verwertet. Die Nutzer können in
diesem komplexen Szenario den Schutz ihrer Daten nur schwer durchsetzen
und ihre digitale Souveränität behalten. Unter Federführung des KIT
entwickeln Forscher nun die Software-Anwendung AVARE, die es ermöglichen
soll, die Preisgabe personenbezogener Daten zu verhindern
beziehungsweise zu kontrollieren – und das parallel auf verschiedensten
Endgeräten vom Smartphone über den PC bis hin zum PKW und Smart-TV.

AVARE, das steht für „Anwendung zur Verteilung und Auswahl rechtskonformer Datenschutzeinstellungen“.
„Ziel des Projekts ist es, die Bürgerinnen und Bürger beim Schutz ihrer
personenbezogenen Daten durch eine innovative und nutzerfreundliche
Software-Anwendung zu unterstützen“, sagt Projektkoordinatorin Dr.
Stefanie Betz vom Institut für Angewandte Informatik und Formale
Beschreibungsverfahren (AIFB) am KIT. „Die AVARE-Software soll es den
Nutzern ermöglichen, ihre datenschutztechnischen Präferenzen zentral zu
bestimmen und global anzuwenden. Dabei sollen die Präferenzen nach dem
Eintragen an einer zentralen Stelle auf verschiedene eigene Endgeräte –
etwa Smartphone, Tablet, PC, Fahrzeug oder Smart-TV sowie für
verschiedene eigene Dienste wie zum Beispiel Facebook oder XING
übernommen und durch technische Maßnahmen umgesetzt werden. Ein
technisches Mittel zur Umsetzung des Datenschutzprofils ist zum Beispiel
das Unterbinden von Zugriffen auf Datenbestände (wie z. B. Adressbuch)
oder Sensoren.“

Sobald die auf dem Profil eingetragenen
Nutzerpräferenzen im Widerspruch zu den gewünschten Diensten stehen,
soll die AVARE-Software den Nutzer darauf hinweisen. Gleiches gilt, wenn
Anbieter ihre Angebote technisch oder rechtlich – etwa durch neue
Datenschutzrichtlinien – verändern. „Auf diese Weise werden die Systeme –
bezogen auf deren Umgang mit personenbezogenen Daten – transparent und
steuerbar, sodass auch das Vertrauen der Nutzer in die Systeme steigt“,
sagt Prof. Dr. Andreas Oberweis, Direktor und Vorstand am FZI. „Die
digitale Souveränität für Bürger ist bei AVARE unser oberstes Ziel.“

Ein Projekt, drei Partner, drei Jahre

Im Projekt AVARE kooperieren das Institut für
Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren (AIFB), das
Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft (ZAR) – beide KIT – und das
FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe. Das Projekt wird im
Auftrag der Baden-Württemberg Stiftung innerhalb des Programms
IT-Sicherheit durchgeführt. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren,
startete am 01. November 2015 und hat ein Volumen von 597.000 Euro.

„Für die offenen Fragestellungen des Projekts
sind eine enge, fortlaufende Abstimmung und ein kooperativer
Wissensaustausch unverzichtbar“, so Dr. Oliver Raabe vom ZAR. „Die
technische Umsetzbarkeit und die rechtliche Zulässigkeit müssen
gemeinsam betrachtet werden.“ Deshalb arbeiten in AVARE Informatiker eng
mit Juristen zusammen: Das ZAR ist für die rechtswissenschaftliche
Betrachtung verantwortlich. Dabei wird beispielsweise untersucht, ob ein
Synallagma zwischen App-Nutzung und Zustimmung zur Datenerhebung
besteht. Am FZI wird für das Projekt die prototypische
Smartphone-Anwendung entwickelt und zunächst für Android implementiert.
Die Wissenschaftler des Instituts AIFB befassen sich mit der Konzeption
und Nutzerevaluation der Anwendung, welche die Transparenz der über
Nutzer gesammelten, gespeicherten und verwerteten Daten verbessern soll.

AVARE-SW: Vier zentrale Funktionalitäten

„Das Besondere an AVARE ist die zentrale
Steuerung auf Basis eines Präferenzprofils, das der Nutzer selbst anlegt
und verwaltet. Die Software unterstützt den Nutzer bei der Erstellung
des persönlichen Datenschutzprofils mithilfe von für technische und
juristische Laien verständlichen Erklärungen“, erläutert Stephanie Betz.
„Eine weitere Besonderheit von AVARE folgt dann im zweiten Schritt, der
Verteilung des Präferenzprofils.“

Denn über einen zentralen Dienst wird das
Präferenzprofil auf sämtliche registrierten Endgeräte – Smartphone, PC,
PKW, Tablet, usw. – verteilt. Dieser Austausch wird mittels Ende-zu-Ende
Verschlüsselung abgesichert, der Schlüssel wird vom Benutzer selbst
übertragen. Dadurch muss der Nutzer seine Präferenzen keinem zentralen
Dienst im Klartext anvertrauen, der Schlüssel selbst wird dem zentralen
Dienst nicht bekannt.

„Als dritte Funktion prüft AVARE-SW
schließlich, welche anderen Anwendungen des Nutzers Daten entgegen
seinem Präferenzprofil abfragen, und gibt gegebenenfalls einen
entsprechenden Hinweis an den Nutzer. Initial wird dies für alle
installierten Anwendungen durchgeführt“, sagt Stefanie Betz. „Danach
wird dies bei jeder Neuinstallation beziehungsweise Updateinstallation
einer Anwendung durchgeführt. Soweit Datenschutzvereinbarungen mit
einbezogen werden können, werden auch deren Änderungen überwacht. Die
Prüfung muss erneut durchgeführt werden, wenn sich die
Präferenzeinstellungen des Nutzers geändert haben.“

Als vierte Funktion ermöglicht AVARE-SW bei
Verletzungen der Präferenzen – soweit technisch möglich und rechtlich
zulässig – die folgenden drei Reaktionen:

1.AVARE-SW
kann anderen Anwendungen den Datenzugriff entziehen. Der Nutzer kann,
nach Wunsch, einzelne Anwendungen davon ausnehmen.

2.AVARE-SW
ermöglicht eine Beschränkung des Datenzugriffs auf einzelne konkrete
Daten (beispielsweise Auszüge aus einem Adressbuch, nur bestimmte Felder
bzw. bestimmte Kontakte) und definierte Zeitpunkte.

3.AVARE-SW ermöglicht das Erzeugen von „Ersatzdaten“ (z. B. wird eine „zufällige" anstelle einer echten Ortsangabe zurückgegeben).

Nutzbar für Jedermann

Zum Projektende soll AVARE-SW als eine
prototypische Anwendung vorhanden sein, als OpenSource Software
publiziert und beispielsweise unter GPL lizenziert werden.