Aus der Reihe „1001 Alltagstipps“ erschienen im:
Liebe Leserinnen und Leser !
Seit Jahrhunderten waschen die Menschen in Indien Kleidung und Haare mit einem pflanzlichen Reinigungsmittel – den sog. Waschnüssen. Die haselnussgroßen Früchte wachsen an bis zu 15 Meter hohen Seifenbaumgewächsen (lat. Sapindus mukorossi) und werden im Herbst geerntet, entkernt und schließlich getrocknet.
In der Schale der Waschnuss befindet sich eine seifenähnliche waschaktive Substanz – das Saponin – das den Baum vor Pilzbefall und Bakterien schützt. Saponine befinden sich auch in geringerer Dosis in vielen anderen Pflanzen (Spinat, Hülsenfrüchte) und werden sogar zur Schaumbildung in Zahnpasten eingesetzt.
Um es vorweg zu nehmen: Die Waschkraft von Waschnüssen ist weitaus geringer als bei herkömmlichen Waschmitteln. Besonders bei der Fleckentfernung zeigen sie Schwächen.
Für leicht verschmutzte Wäsche, speziell Wolle und Seide, sind Waschnüsse allerdings gut geeignet.
Besonders Allergiker, Kleinkinder und Menschen mit empfindlicher Haut schätzen Waschnüsse jedoch als natürliche Alternative zu chemischen Waschmitteln.
Und so wird’s gemacht:
Je nach Verschmutzung 4-8 Waschnussschalen in den mitgelieferten Baumwollbeutel füllen, zuschnüren und zu der Wäsche in die Maschine geben. Waschen wie üblich bei 30–90°C. Nicht wundern: Die Schaumbildung ist sehr gering.
Waschnüsse guter Qualität (z.B. www.govinda-natur.de) können ein zweites Mal verwendet werden bevor Sie im Bioabfall entsorgt werden.
Tipps:
- Werden die Waschnüsse mit einem Nussknacker mehrfach zerteilt, wird mehr Saponin freigesetzt.
- Hartnäckige Flecke mit Gallseife o.ä. vorbehandeln.
- Bei hartem Wasser schützt ein Wasserenthärter die Heizstäbe und verstärkt die Waschkraft des Saponin
- Für den Frischeduft kann der Beutel mit ätherischem Öl (Zitrone, Lavendel) beträufelt werden.
- Ein Bleichmittel hilft den Grauschleier bei Weißwäsche zu vermeiden. Ich empfehle das von mir entdeckte „Proweiß Super“, das bereits bei 30°C wirkt. Nähere Informationen finden Sie in der „SANITÄTSHAUS Aktuell, Februar 2019“
Bitte bleiben Sie gesund !
Ihr Jean Pütz