04.06.2019 Was ist der Mensch? – Eine philosophische Betrachtung!

Liebe Besucher meiner Homepage,

ich habe mir drei Tage Philosophie verordnet und das lohnt sich auch im hohen Alter. Die Berlin-Brandenburg-Akademie hat Immanuel Kant ein sehr umfangreiches Seminar gewidmet. Als bekennender Kantianer, der sich der Vernunft verpflichtet fühlt – auch im kritischen Sinne – war ich sehr gespannt, mein Wissen einmal wieder aufzufrischen. Während meines Studiums in Köln habe ich ein Hauptseminar in der Philosophischen Fakultät unter Volkmann-Schluck mitgemacht. Es ging seinerzeit um seine ‚Grundlegung zur Metaphysik der Sitten‘. Dazu gehört ein kleines Reclambüchlein mit dem gleichen Titel, das mein Interesse an der Philosophie so verstärkt hat, dass ich sogar eine Hauptseminar-Arbeit ablieferte. Dabei ging es um den sogenannten kategorischen Imperativ, den einmal ganz einfach formulieren möchte:

Wenn Du nicht willst, dass man Dir etwas tut, dann tue es auch anderen nicht an.‘ Für mich ist es das Atom, das heißt, das kleinste nichtteilbare Teilchen der Moral. Damals erhielt ich die Note ‚eins‘, aber nicht nur das, dieser kategorische Imperativ hat mein Leben und die Sicht über den Tellerrand entscheidend geprägt. Besonders interessant fand ich seinen Begriff: ‚deuteln‘. Damit umschreibt Immanuel Kant die psychologische Tendenz des Menschen, sich seine Moral den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Kurz um, es ist das Prinzip der Ausrede, welches viele Menschen so perfektioniert haben, dass sie den kategorischen Imperativ außer Kraft gesetzt haben. Das ist die große Gefahr, denn wie anders kann ich den Lagerleiter eines KZs oder gefällige Nazirichter verstehen, die missliebige Individuen nach rechts in den Tod und nach links in die Zwangsarbeit geschickt haben.

Ihr Jean Pütz