In letzter Zeit habe ich immer mehr den Eindruck. als wenn der rasante technische Fortschritt, getriggert durch das digitale Zeitalter, viele Menschen überfordert. Kein Wunder, dass manche Bürger immer ängstlicher werden und vor allen Dingen Scharlatane und sogenannte Querdenker mit ihren Fake News den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft immer mehr beeinträchtigen. Eines der Kredos der freien Demokratie ist der „mündige Bürger“. Doch wie soll der eine Chance haben, wenn kaum jemand mehr bereit ist, längere Texte oder Feature bzw. Podcasts in Fernsehen und Rundfunk zu nutzen. Auch die Schulen, insbesondere die Gymnasien, und deren didaktische Qualitäten nehmen immer mehr ab in Bezug auf Naturwissenschaft. Anstelle von Verständnis und Motivation werden den Schülern seelenlose Formeln eingepaukt. Eins der wichtigsten physikalischen Gesetze ist der 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Mental geht es darin um die Wechselwirkung zwischen Ordnung und Unordnung zu beschreiben. Aber der wo wichtige Begriff der Entropie wird für viele Schüler zum roten Tuch. Wie kann Unordnung zu Ordnung werden, welche Selbstorganisationskräfte sind dabei beteiligt, bzw. wie kann aus unordentlicher Wärme ordentliche Bewegung und ordentlich strömende elektrische Energie entstehen?
Die Folgen dieses Missverstehens erleben wir täglich in der Lösung notwendiger Klimawandel-Probleme. Auf Schöngeist getrimmte Klimaschützer nutzen das populistisch, um durch Wunschdenken Wolkenkuckucksheime zu bauen. Das grenzt an gefährliche Realitätsverweigerung. Dem Populismus sind Tür und Tor geöffnet.
„I’ve a Dream“, dass unsere freie Demokratie noch in der Lage ist, fundamentale Probleme, z. B. den Klimawandel mit rationalen Methoden zu lösen. Die Idee des mündigen Bürgers beruht auf einem Mindestmaß an naturwissenschaftlicher Schwarmintelligenz und minimale Verständnis für die Gesetzmäßigkeiten der Naturphänomene.
Die folgende Meta-Studie macht nicht gerade Hoffnung für Vernunft betonte Entwicklungen in Sachen Assimilierung moderner Technologie.
Jean Pütz
(DAH) – Braucht es eine Datenschutz-Ampel? Wie schätzen die Menschen in Deutschland ihre digitale Kompetenz ein? Und welche Sorgen haben sie in Bezug auf ihre Privatsphäre? Die heute veröffentlichte Publikation „Mensch und Technik in Interaktion. Wie gelingt individuelle digitale Souveränität?“ zeigt in einer umfangreichen repräsentativen Umfrage die persönlichen Einstellungen, Sorgen und Hoffnungen der Menschen in Deutschland in Bezug auf die eigene Techniknutzung auf. Die Umfrage wurde gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Ipsos durchgeführt und wird durch zahlreiche Beiträge von Fachleuten eingeordnet.
Elisabeth Schauermann, Projektleiterin des Digital Autonomy Hubs: „Datenmündigkeit in der Techniknutzung ist ein zunehmend relevantes und herausforderndes Thema. Mit der Studie, die Perspektiven der Informatik, Pädagogik, Ethik sowie der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften vereint, hoffen wir einen Einstieg in den Themenkomplex rund um individuelle digitale Souveränität zu bieten. Die Publikation geht sowohl auf Sorgen und Risiken in der Mensch-Technik-Interaktion ein, als auch auf individuelle und gesellschaftliche Möglichkeiten für einen mündigen Umgang mit Daten. Dabei wollen wir konkrete Ansatzpunkte für Innovationen aufzeigen.“
Die Publikation, die unter Einbeziehung zahlreicher Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen entstanden ist, stellt neben Einblicken in die Techniknutzung auch Erfolgsfaktoren für eine Steigerung der individuellen digitalen Souveränität vor. So geben die zehn Forschungsvorhaben des Digital Autonomy Hubs, die im Programm „Mensch-Technik-Interaktion für digitale Souveränität“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden, einen Einblick in ihre Arbeit zu nutzerzentrierten Lösungen.
Die Veröffentlichung der Publikation findet eingebettet in die heute stattfindende virtuelle Forschungstour „Ich, Zukunft und digitale Souveränität“ des BMBF statt.
Die Publikation steht auf der Webseite des Digital Autonomy Hubs zum Download zur Verfügung