Steroide riskant bei entzündlichen Krankheiten – Mit einem Vorwort von Jean Pütz

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das wichtigste Steroid ist das Cholesterin in allen seinen Wirkungen und Nebenwirkungen. Dieses ist in tierischen aber nicht in pflanzlichen Fetten und Ölen  enthalten. Aber auch Stoffe, die auf Cholesterin aufbauen nennt man Steroide z. B. das männliche  Testosteron, das u. a. in der Prostata gebildet wird. Synthetisch hergestelltes Testosteron und Verwandte sind nicht nur wirksame Medikamente, sondern befinden sich auch in vielen  Muskelaufbau-Präparaten und  angeblichen Stärkungs- und Doping-Mitteln, die vielfach in Fitness-Studios gereicht werden.
Ihr Jean Pütz

(pte) – Steroide bei Partienten mit entzündlichen Erkrankungen wie Polymyalgia rheumatica und/oder Riesenzellarteriitis erhöhen laut einer Studie der University of Leeds das Risiko einer Infektion deutlich. Dieses nimmt laut den in „CMAJ“ veröffentlichten Studienergebnissen mit der Höhe der Dosis zu.

70 Prozent mehr Infektionen
Die groß angelegte Studie mit fast 40.0000 erwachsenen Patienten mit Polymyalgia rheumatica oder Riesenzellarteriitis belegt ein erhöhtes absolutes Infektionsrisiko bei der Einnahme von oralen Steroiden. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 73 Jahren. Das Risiko einer Infektion nahm mit höheren Dosierungen zu. Es war auch bei geringen täglichen Dosen von weniger als fünf mg Prednisolon erhöht.

Laut Forschungsleiterin Mar Pujades-Rodriguez war das Risiko der Patienten während der Einnahme der Steroide um 50 Prozent erhöht. „Die Erhöhung des Risikos reichte von 48 Prozent bei Pilzinfektionen bis zu 70 Prozent bei bakteriellen Infektionen. Mit 56 Prozent litten mehr als die Hälfte der Patienten während der 138.412 Personenjahre des Follow-ups unter Infektionen. Mit 27 Prozent kam es am häufigsten zu Infektionen der unteren Atemwege. Neun Prozent erkrankten an einer Bindehautentzündung und sieben Prozent an Gürtelrose.

Mehr Informationen über Risiken
Mit 27 Prozent wurde mehr als ein Viertel der Patienten ins Krankenhaus eingeliefert. Sieben Prozent starben binnen einer Woche nach der Diagnose einer Infektion. Laut den Studienautoren sollten Patienten und Ärzte über das Infektionsrisiko informiert, Symptome identifiziert und rasch behandelt werden. Dazu gehörten auch rechtzeitige Impfungen und die Dokumentation einer Vorgeschichte chronischer Infektionen wie Gürtelrose. Sie schlagen vor, dass Schätzungen des Ausmaßes des Risikos in Zusammenhang mit der Dosierung für Entscheidungsträger nützlich sein können, um den Einsatz von Glukokortikoid sparenden Medikamente bei Patienten mit diesen entzündlichen Erkrankungen zu beurteilen.