Spielplätze wichtig für kindliche Entwicklung

Wien (pts/07.09.2005/10:00) – Gerade im September ereignen sich laut
Statistik des Instituts Sicher Leben besonders viele Unfälle auf
Spielplätzen – Großzügige Raumplanung und Stoßdämpfung minimieren
Unfälle – Aktion "Dreh und Trink-Spielplatzdetektive" fördert
Spielplatzsicherheit – Gewinnspiel für Traumspielplatz läuft bis 30.9.

Die Ferien sind vorbei – und damit auch die ruhige Zeit auf den
öffentlichen Spielplätzen. Der September gilt als vergleichsweise
unfallträchtiger Monat: 900 Kinder unter 15 Jahren verletzten sich
letzten September auf einem Spielplatz so schwer, dass sie im Spital
behandelt werden mussten – genauso viele wie im Juli und August
zusammen! "Dieser enorme Anstieg an Verletzten hängt damit zusammen,
dass die Ferienzeit vorbei ist, die Kinder aus den Urlaubsquartieren
zurückkehren und die Spielplätze nun wieder verstärkt frequentieren.
Auch ist das Baden im Freien im September nicht mehr so angesagt, aber
für den Spielplatzbesuch ist das Wetter noch gut genug", erklärt Dr.
Rupert Kisser, Leiter des Instituts Sicher Leben. Insgesamt mussten
2004 6.600 Kinder nach einem Unfall auf einem öffentlichen Spielplatz
im Krankenhaus behandelt werden.

Großzügige Raumaufteilung

Nun den mahnenden Zeigefinger gegenüber den Betreibern der Spielplätze
zu erheben, wäre allerdings falsch: Ein Blick auf die Liste der
Unfallhergänge zeigt, dass viele Kinder sich nicht an defekten Geräten
verletzen, sondern im Eifer des Gefechts von der Schaukel fallen oder
auf der Wippe das Gleichgewicht verlieren. Nicht verwunderlich, dass
Stürze mit 64 Prozent die Unfallart Nr. 1 sind, gefolgt von
Zusammenstößen mit Gegenständen und Personen (26%). Diese durch
kindlichen Übermut und nicht durch Produktfehler der Geräte
verursachten Unfälle können – und hier kommt wieder der Betreiber ins
Spiel – allerdings gemildert werden, wenn der Spielplatz unter
Beachtung professioneller Richtlinien angelegt ist. "Das größte
präventive Potenzial liegt momentan in der Raumaufteilung der
Spielplätze. Die Geräte müssen mit ausreichendem Abstand angeordnet
sein. Besonders gilt das natürlich bei schwingenden Schaukeln",
erläutert Kisser ein wichtiges Kriterium, Unfallrisiken zu minimieren.
Eltern erkennen einen hochwertigen Spielplatz außerdem beispielsweise
an üppig vorhandenem stoßdämpfenden Bodenbelag sowie an einem Zaun zur
Abgrenzung vom Straßenverkehr.

Private Spielplatzgeräte im Fokus

Wertet man die Statistik mit Blick auf alle Spielplatzgeräte – also
auch die in den privaten Gärten – aus, so erkennt man: Das Problem
liegt weniger im öffentlichen denn im privaten Bereich. So kamen 2004
3.600 Kinder unter 15 Jahre unter Beteiligung eines privaten
Spielplatzgerätes zu Schaden, bei öffentlichen waren es "lediglich"
3.100. "Oft stellen Eltern oder Großeltern für die Kinder im eigenen
Garten Rutsche, Sandkasten und Schaukel auf, kümmern sich dann aber
selten um die regelmäßige Wartung. Außerdem lässt man seine Kinder im
eigenen Garten schneller ‚mal kurz‘ unbeaufsichtigt als auf
öffentlichen Plätzen – und schon wird mehr getobt und folglich auch
mehr gefallen", interpretiert Kisser das Zahlenmaterial aus der
Freizeitunfallstatistik des Instituts Sicher Leben. Kisser will jedoch
Pädagogen und Eltern, deren Kinder klettern, rutschen, wippen und
schaukeln wollen, keine Angst machen. Im Gegenteil: "Ursache der
Spielplatzunfälle ist hauptsächlich das Spielen und Toben der Kinder,
nicht defekte Spielplatzgeräte. Eltern sollten sich nicht scheuen, ihre
Jüngsten auf Spielplätze zu schicken, denn sie sind enorm wichtig für
die kindliche Entwicklung: Hier wird Bewegung gefördert und diese hilft
letztlich durch den Aufbau von Kraft und Geschicklichkeit, Unfälle zu
vermeiden."

Dreh und Trink-Spielplatzdetektive fördern Spielplatzsicherheit

Ziel der seit April laufenden österreichweiten Informationskampagne
"Dreh und Trink-Spielplatzdetektive" – von der niederösterreichischen
Herstellerfirma Klosterquell in Zusammenarbeit mit dem Vertriebspartner
Maresi Austria GmbH ins Leben gerufen und neben anderen Partnern auch
vom Institut Sicher Leben unterstützt – ist es, die Kinder selbst dazu
zu animieren, ihren Spielplatz auf Sicherheit, Kinderfreundlichkeit und
Spaßfaktor zu überprüfen. Dafür wurde eigens eine Spielefibel kreiert,
die Geschichten von den Dreh und Trink-Detektiven Kevin, Patrick, Sara
und Philipp erzählt. Sie sind den "bösen" Spielplatzpiraten, die sich
nicht um Sauberkeit und Ordnung kümmern und die schönen Spielplätze
beschädigen, auf der Spur, und zeigen Mut zur Eigeninitiative. Parallel
zur Spielefibel bietet die eigens konzipierte Kinderplattform
http://www.kinderdetektive.at umfangreiche Informationen zum
Spielplatz-Check und zahlreiche Tipps für Outdoor-Spiele. Die Dreh und
Trink-Spielefibel kann unter E-Mail: office@maresi.at angefordert
werden.

Gewinnspiel: Kinder planen ihren Traumspielplatz – noch bis 30.9.

Noch kurze Zeit – nämlich bis zum 30. September (Einsendeschluss) –
können alle Kinder im Rahmen der Aktion Dreh und
Trink-Spielplatzdetektive ihren eigenen Traumspielplatz planen und die
Idee als Zeichnung oder Geschichte einreichen. Die originellsten
Einsendungen der Kinder werden mit Sachpreisen belohnt. Der beste
Vorschlag für einen kindergerechten Spielplatz wird von Dreh und Trink
und seinen Kooperationspartnern realisiert. Einsendungen sind zu
richten an: Dreh und Trink, Kennwort "Spielplatzdetektive", Postfach
111, 1131 Wien.

Rückfragehinweis:

Institut Sicher Leben

Doreen Kallweit, M.A.

Marketing & Kommunikation

Tel.: 01-717 70-161

E-Mail: doreen.kallweit@kfv.at