Sensor schlägt bei Mundgeruch sofort Alarm

Neuer Sensor schlägt bei Mundgeruch sofort Alarm

Farbwechsel bringt User Gewissheit – Ausgangsmaterial Blei(II)-acetat

Mund: Schlechter Atem wird schnell angezeigt (Foto: Uwe Wagschal, pixelio.de)
Mund: Schlechter Atem wird schnell angezeigt (Foto: Uwe Wagschal, pixelio.de)

Daejeon (pte003/08.06.2018/06:10) –

KAIST-Forscher http://kaist.edu haben ein Messgerät entwickelt, das Mundgeruch über einen Farbwechsel
anzeigt. Den Experten nach schlägt der Sensor bereits bei winzigen
Spuren von Schwefelwasserstoff, der in erster Linie für schlechten
Atemgeruch verantwortlich ist, Alarm. Als Ausgangsmaterial wurde
Blei(II)-acetat verwendet, ein farbloser Kristall, auch Bleizucker
genannt, weil er süßlich schmeckt. Details wurden in der Fachzeitschrift
"Analytical Chemistry" publiziert.

Empfindlicher Sensor

Blei(II)-acetat verwandelt sich in braungraues,
metallisch glänzendes Bleisulfid, wenn es mit Schwefelwasserstoff in
Berührung kommt. Die Reaktion findet allerdings nicht statt, wenn das
nach faulen Eiern riechende Gas in einer so geringen Konzentration
vorliegt wie in der Atemluft. Diese liegt bei zwei ppm (parts per
million/zwei H2S-Moleküle in einer Million Luftmolekülen) oder weniger.

Daher fixierten die Forscher Blei(II)-acetat auf einem
dreidimensionalen Gewebe aus Nanofasern, die vielfach dünner sind als
ein menschliches Haar. Dadurch vergrößerten sie massiv die Fläche, auf
der die beiden Materialien miteinander reagieren konnten. Derart
präpariert fand der Wechsel von farblos zu braun schon bei einer
Konzentration von 0,4 ppm. Die Farbänderung ist mit bloßem Auge zu
erkennen. Dann wird es Zeit für ein Pfefferminzbonbon. Der Sensor ist so
empfindlich, dass er zuweilen schlechten Atemgeruch schon bei Menschen
anzeigt, die gar nicht darunter leiden.

Vielerlei Anwendungen

Nach Angaben der US-Zahnkundevereinigung leidet jeder
Zweite an schlechtem Atem. Das liegt nicht immer an fehlender
Mundhygiene. Es kann auch an schwerwiegenden Krankheiten liegen, etwa an
Magenleiden oder der tückischen Zahnkrankheit Parodontose. Viele
Menschen mit schlechtem Atem wissen davon nichts, es sei denn, jemand
anderes macht sie darauf aufmerksam. Der neue Sensor, den es allerdings
noch nicht zu kaufen gibt, wäre auch hilfreich für Ärzte, die bisher
keine Möglichkeit haben, schlechten Atem zweifelsfrei nachzuweisen.