PCR-Test ist nicht standardisiert

(pts) – Für die Anzahl der Vermehrungszyklen der PCR-Tests – ein entscheidender Faktor für das Ergebnis – gibt es keinen offiziellen Standard. Dies geht aus einem ausführlichen Briefwechsel zwischen der ETH-Forscherin und Kantonsrätin Dr. sc. nat. ETH Barbara Müller (SP/TG) und Pascal Strupler hervor, bis vor Kurzem Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

17 kritische Fragen zur Wissenschaftlichkeit der Massnahmen hat die corona-kritische Forscherin und Politikerin im August an den damaligen Direktor des BAG gestellt. Der Briefwechsel ist heute von Corona-Transition veröffentlich worden. Die Antworten werfen ein scharfes Licht auf die Informationspolitik der zurzeit wichtigsten Regierungsbehörde.

30 Zyklen sind genug
Eine entscheidende Frage ist die nach den Vermehrungszyklen beim PCR-Test. Je höher ihre Zahl, desto mehr RNA-Material steht zur Verfügung, das dann in einem Test positiv anschlagen kann. Gemäss den „Entlassungskriterien aus der Isolierung“ des Robert Koch-Instituts führen Vermehrungszyklen über 30 zu einer „entsprechend geringen Viruslast, die nach bisherigen Erfahrungen mit einem Verlust der Anzüchtbarkeit einhergeht“.

In der Schweiz sind 40 Zyklen gängige Praxis
Für Auskünfte zur Frage nach der Anzahl der Zyklen verweist Pascal Strupler an die Labors. Corona-Transition hat fünf Labors telefonisch befragt. Ergebnis: durchschnittlich 40 Zyklen. Wird 40 statt 30 Mal vermehrt, steht dem Testgerät über 1000 Mal mehr Material zur Verfügung. Das bedeutet zwar keine Vertausendfachung der positiven Testresultate; aber die Unterschiede sind erheblich.

Fast zwei Drittel sind falsch positiv – mindestens
Das Wadsworth Center, das Labor des US-Bundesstaates New York, hat die Testzahlen vom vergangenen Juli analysiert. 40 Vermehrungszyklen ergaben 872 positive Testresultate. 35 Zyklen hätten zu einer Reduktion der positiven Resultate um 43 Prozent geführt, 30 Zyklen zu einer Verminderung um 63 Prozent. In dieser Zahl ist allerdings die falsch-positiv-Quote noch nicht eingerechnet, die dadurch entsteht, dass der Test gar kein infektiöses Virus feststellen kann.

Gemessen wird ein langlebiges Bruchstück ohne Infektiosität
In einem Fall gibt Pascal Strupler auch eine eindeutig unwahre Anwort. So behauptet er, dass die „RNA-Stücke rasch verschwinden“, die der PCR-Test vermehrt und misst. Richtig ist, dass diese Bruchstücke noch drei Monate nach einer mutmasslichen Infektion messbar sind. Die amerikanischen „Centers for Disease Control“ (CDC) schreiben: „Auch wenn das vermehrungsfähige Virus drei Wochen nach Beginn der Symptome nicht isoliert werden konnte, kann bei genesenen Patienten noch bis zu 12 Wochen lang SARS-CoV-2-RNA in den Proben der oberen Atemwege nachgewiesen werden.“