OLED-Licht immer besser und Energie sparender – Mit einem Statement von Jean Pütz

Meine persönliche Bemerkung:

eine
der größten Erfindungen unserer Zeit ist die Kalt-Lichterzeugung durch
Licht emittierende Halbleiter. Dabei wird der Natur ein Schnippchen
geschlagen. Auf energiesparender Weise werden Elektronen im Atommolekül
auf eine höhere Bahn gepumpt, beim herunter fallen geben sie ein Photon
ab. Dabei entsteht kontinuierliches Licht, weil Trillionen von Atomen
angeregt werden. Mittlerweile gibt es auch organische emittierende
Dioden, die es ermöglichen, große Flächen zu beleuchten. Was bisher kaum
berücksichtigt wurde, sind die Nebenwirkungen und Risiken. Durch die
billige Art der Lichterzeugung entsteht eine Lichtdurchflutung aller
Bereiche, die in der Technologiefolgenabschätzung ernste Konsequenzen
für die Natur hat. Allenthalben wird zurecht das Insektensterben
beklagt. Doch keiner denkt daran, dass diese Lichtverseuchung erheblich
daran beteiligt ist. Man braucht nur in der Nacht bei klarem Himmel über
die Industrieländer zu fliegen, fast nirgendwo gibt es Flecken, die
nicht vom künstlichen Licht erfasst werden. Das ist meines Erachtens
genau so dramatisch wie die Erderwärmung.

In
der Nachkriegszeit hat Claude Lévi-Strauss ein Buch unter dem Titel
‚Traurige Tropen‘ verfasst. Er wurde damit zum Pionier des
Umweltschutzes. Allerdings beschrieb er damals u. a. die schrecklichen
Konsequenzen des DDTs, das sich nicht nur in den Insekten anreicherte,
sondern auch im Fettgewebe der Menschen, die es fleißig in den
aufkommenden Spraydosen gegen die ‚lästigen‘ Stechmücken verwendeten.
Aber auch alles andere an Kleingetier wurde damit gekillt. In den 70er
Jahren wurde es nach langer Diskussion verboten. Ich vergleiche das
heute mit der Auseinandersetzung um das Glyphosat. Allerdings ist dies
ein Unkrautvernichtungsmittel, welches vielen Insekten die Nahrung
entzieht.

Wie
sich die Zeiten gleichen. Das gilt in ähnlicher Weise auch für die
Umweltverschmutzung durch Licht, das den irritierten Insekten das Leben
schwer macht.

Jean Pütz

Organische Leuchtdioden (OLED) als farbige und flächige Lichtquelle sind
extrem flach, flexibel und können zudem transparent und frei formbar
gestaltet in viele Oberflächen integriert werden. Möglich wird dies
durch die Herstellung der OLEDs auf flexiblen Substraten wie z.B. Kunststofffolien und beispielsweise die Verbindung mit leitfähigen Garnen zur Stromversorgung in Textilien.

Das Fraunhofer FEP hat erstmals einen erweiterten Ansatz der OLED-Technologie im EU-geförderten Projekt PI-SCALE mit dem HOLST Centre aus den Niederlanden umgesetzt – eine hybride OLED, die die Vorteile von gedruckten und verdampften Schichten vereinigt und dadurch sehr homogenes Licht emittiert. Um ihr breites Einsatzpotenzial zu demonstrieren, integrierten die Designer von EMDE development of light GmbH diese flexiblen, hybriden OLEDs in eine Motorradjacke. Hier setzen sie ästhetisch völlig neue Impulse und können die Sichtbarkeit und somit Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.

Auf der LOPEC 2019, vom 19. bis 21. März 2019 in München, in Halle B0 am Stand Nr. 407 und in der OE-A competition area präsentieren
die Partner Emde und Fraunhofer FEP erstmals gemeinsam diese hybride
OLED-Technologie und die umgesetzte Motorradjacke. Daneben präsentiert
das Fraunhofer FEP Exponate zur weiteren Forschungsthemen:

  • Beschichtungen auf flexiblem Ultradünnglas
  • Beschichtungen auf flexiblen Substraten
  • OLED-Mikrodisplays für Wearables
  • Biodegradierbare Elektronik auf biodegradierbaren Folien