Ja: bisher nur für Europa , aber global: nein.!! Oder ist Russland Putin der Teufel.?
Kommt jetzt der Krieg im Zusammenhang mit dem handfesten Streit zwischen Russland und der Ukraine zu uns? Ganz eindeutig, hierbei schießt die NATO über ihr eigentliches Ziel hinaus. Frieden vor unserer Haustür ist nur möglich, wenn wir genauso die russischen Interessen berücksichtigen wie die globalen der USA.
In einem für die Deutschen glücklichen Augenblick der Geschichte hat uns Gorbatschow aus heiterem Himmel die Wiedervereinigung ermöglicht! Leider hat auf Geheiß der USA, die NATO damals die großen Chancen für nachhaltigen Frieden in Europa verworfen. Hören sich dazu den folgenden Podcast an, in dem der berühmte und glaubwürdige Politiker, Klaus von Dohnanyi, kürzlich dem WDR ein bezeichnendes Interview gegeben hat:
Darin erklärt er vieles, warum heute die Kriegsgefahr immer aktueller wird und warum Russland in der ganzen Welt, insbesondere in Afrika und Südamerika, viele Bemühungen des Westens konterkariert. Heute könnte man durchaus die Behauptung aufstellen, dass der Staatsmann Gorbatschow vom Westen betrogen worden ist, denn ursprünglich wurde versprochen, dass die NATO niemals an die Grenzen Russlands heranrücken würde. So erlaubte Gorbatschow die Wiedervereinigung Deutschlands. Aus der Sicht von heute könnte man sagen, Gorbatschow war naiv, weil er sich dieses nicht in einem völkerrechtlich bindenden Vertrag versichern ließ. Den verbalen Beweis finden Sie im folgenden Link. Der damalige Außenminister Genscher versprach ihm das in Anwesenheit des amerikanischen Außenministers, der dem nicht widersprach.
Hier der Link dazu:
Ich bin ganz sicher, dass die ehemalige UdSSR ohne diese Versicherung niemals ihre Truppen aus der DDR zurückgezogen hätte.
Kein Wunder, dass sich Putin und Russland heute als vom Westen betrogen fühlen. Viele seiner Entscheidungen sind, ohne sie zu rechtfertigen, auf diese Ursache zurück zu führen. Er sieht den Westen als Feind an und die USA-Propaganda reicht ihm die Hand. Leider wird dadurch auch unsere seriöse Presse angesteckt, für viele Bürger wird Russland immer mehr zum Erbfeind. Wenn das so weitergeht, rückt ein vernunftbetonter Frieden in weite Ferne. Ohne Übereinkunft mit Russland, die auch seine Interessen nüchtern mit einbezieht, wird zumindest Europa in der Katastrophe enden. Man bedenke, Russland ist eine Atommacht, aber in die Enge gedrängt, kann jeder Staat zum Selbstmörder werden, insbesondere in autoritären Systemen. Wir Deutschen haben dieses Scenario am Ende des Krieges ja leidvoll erlebt. Wenn Hitler über Kernwaffen verfügt hätte, hätte er sie auch als ‚Wunderwaffe‘ eingesetzt. Das ist die große Gefahr.
Noch ein Wort zu den drohenden Sanktionen, die Putin in Angst und Schrecken versetzen sollen, sprich u. a. ‚Ostseepipeline‘. Abgesehen davon, dass sein Erdgas als Brückentechnologie für Deutschland zur Klimarettung unentbehrlich ist, kann sich Putin nur ins Fäustchen lachen. Wenn der Westen nicht mit ihm kooperieren will, steht China Gewehr bei Fuß, um alles zu konterkarieren. Chinas autoritärer Herrscher Xi Jinping wird liebend gerne diese Funktion übernehmen. Weil China immer mehr die weltweite Hegemonie in der Wirtschaft anstrebt, treiben wir Putin in seine Arme. Das ist die eigentliche Gefahr, die alle demokratischen Länder bedroht. Nicht nur die geschickte Seidenstraßen-Ideologie mit hohen Krediten an die anliegenden Länder, sondern auch in Afrika und Südamerika machen Russland und China schon heute immer mehr gemeinsame Sache. Stichwort: Was Russland anbelangt, Syrien, Mali, Venezuela usw.
Kurzum: Nur ein Arrangement mit Russland, welches die Ukraine zum wichtigen Pufferstaat zwischen östlichen und westlichen Interessen macht, und dass davon extrem wirtschaftlich profitieren kann, ist die Lösung. Krim hin – Krim her, und Donbass als neutralisierter Staat, in dem Bürger russischer und ukrainischer Sprache gleichberechtigt nebeneinander leben können. Als auch Luxemburger weiß ich die Rolle dieses Pufferstaates zwischen Frankreich und Deutschland sehr zu schätzen. Seinen enormen Wohlstand verdankt es heute ausschließlich den vielen EU-Institutionen und Banken. Der Total-Abbau der noch zu meiner Zeit vorherrschenden Stahlindustrie, konnte so ohne soziale Verwerfungen verkraftet werden. Ein Modell für Donbass?
ie Hoffnung stirbt zuletzt, gefordert sind kluge Politiker
Jean Pütz
Folge 250 Der Vernunft eine Chance