Lichtleiternetze für jedermann

Fraunhofer-Forscher entwickeln günstigere Polytronik-Bauteile

Berlin (pte/15.07.2006/13:50) – Mit optischen Mikrochips wollen die
Forscher des Fraunhofer Instituts für Nachrichtentechnik
http://www.fraunhofer.de Glasfasertechnik in Zukunft billiger machen.
Bisher waren Glasfasersysteme für Einzelanschlüsse oder innerhalb einer
Firma zu teuer, da die optoelektrischen Bauteile aus anorganischen
Materialien wie halbleitende Substanzen oder Keramiken gefertigt
werden. Die Forscher des Fraunhofer Instituts haben nun eine
Alternative aus kostengünstigem Kunststoff entwickelt, um die
Lichtinformation zu senden, zu empfangen, zu verschalten und um sie in
elektrische Signale zu verwandeln.

Bei dem Verfahren zur Fertigung der Polytronik-Bauteile werden
verschiedene flüssige Kunststoffe in mehreren Lagen aufgeschleudert,
dadurch entstehen eine Trägerschicht, eine lichtleitende Lage und eine
Deckschicht. Wird das Material strukturiert und belichtet, entstehen
Leitbahnen, durch die das Licht geschickt wird. Diese polytronischen
(aus Polymer und Elektronik gefertigten) Bauteile werden mit Lasern und
Photodioden gekoppelt.

"Dadurch werden Anwendungen möglich, die bisher an den hohen Kosten für
Glasfasersysteme gescheitert sind", sagt der Leiter des
Forschungsprojekts Berlin Access / Fibre to the Home, Wolfgang Schlaak.
Damit spricht der Forscher vor allem die Vernetzung von Maschinen und
Rechnern in Fabriken an, die bisher in der Regel durch Kupferkabel
verknüpft sind. Durch das neue System könnten Lichtinformationen
zeitgleich von einem Zentralrechner an mehrere Anlagen geschickt
werden, bisher musste jede Maschine einzeln an die zentrale Steuerung
angeschlossen werden.