Industrie-Lobbyismus einmal positiv gesehen

Sehr verehrte Frau Dr. Schwab-Hautzinger,

Ihren Appell unterstütze ich, weil ich dieses schon seit Jahren realisiere. Auch unser Bundespräsident fordert das. Doch wenn Bürger sich engagieren, läuft das in der Regel ins Leere.

Als bekannter Wissenschaftsjournalist und ehemaliger Gründer und Leiter der Redaktion Naturwissenschaft und Technik im WDR-TV habe ich über 50 Jahre Tätigkeit ein Wissen angesammelt, welches mich befähigt, kritisch politische Maßnahmen zur Klimarettung zu beurteilen. Mit Unwillen beobachte ich, dass von der Politik – insbesondere der Bundesregierung –  Gesetze erlassen worden sind ohne Berücksichtigung von Nebenwirkungen und Risiken. Sie wissen, dass die Industrie besonders darunter leidet. Eine De-Industrialisierung ist im Gange, die sich leider erst in 10 Jahren als totale Katastrophe für Deutschland bemerkbar machen wird. Dann sind die heutigen verantwortlichen Politiker außer Dienst und Deutschland scheidet aus dem Kreis der führenden Industrienationen aus.

Leider liegt das auch an einem eigenartigen Lobbyismus, der insbesondere die ‚Grünen‘ nicht erreicht. Die Schwarmintelligenz der Deutschen in Sachen Wissen über Technologie und Naturwissenschaft ist so gering, dass das deutsche Volk jedenfalls nicht in der Lage ist, eine sachliche Kontroll-Funktion ausüben. Hinzu kommt, dass nur noch Abgeordnete eine Chance haben, wenn sie dem Populismus frönen. Und die Wissenschaft wird auch korrumpiert, weil, wenn sich einmal eine Einsicht durchsetzt, die Heureka-Manie der Politik (Hurra ich hab’s) die Milliarden Subventionen mit der Gießkanne zum Political Correctness führt. Viele Beispiele gibt es dazu, auch die Universitäten sind auf Dritt-Mittel angewiesen.

Nur ein Beispiel: So führte die geniale PR-Methode von Elon Musk zu der Heureka-Einsicht, dass sein Batterie-schweres Elektro-Auto Typ Tesla und die Nachkömmlinge, welche wegen der schlechten Klimabilanz gar nicht zur Klimarettung beiträgt, als eine Möglichkeit propagiert wird, die zukünftige radikale De-Karbonisierung zu fördern. Leider ist auch die Presse darauf reingefallen. So wird dem Volk vorgegaukelt, das sei die Zukunft. Das wird verführt durch den Hinweis, dass dabei kein Abgas mehr entsteht. So bekommen die Populisten Zustimmung und die nur auf Emotionen setzenden Grün-Ideologen fühlen sich bestätigt. Dieses reicht dann aus, um Hunderte von Milliarden Förderung von den naiven Politikern auszulösen. Diese Subventionen führen dann dazu, dass sogar die Automobil-Industrie zustimmt, weil es kurzfristig ihren Profit sichert. Gott sei Dank führte es nicht zu einem radikalen Verbrennungsmotor-Verbot, weil die FDP intervenierte.

Um dem entgegen zu wirken unterhalte ich nicht nur eine wissenschaftliche Homepage www.jean-puetz.net, die täglich aktiviert wird, sondern bin auch bei Facebook aktiv mit zur Zeit über 110.000 Follower. Mit meinem letzten Beitrag habe ich nicht nur über 300.000 Aufrufe bekommen, sondern ca. 1.500 Bürger haben mir einen persönlichen Kommentar geschickt, auch, weil der Beitrag 7.500 mal geteilt wurde. Die Zustimmung dokumentiert sich darin, dass mir über 14.000 extrem positive Bewertungen in Form von Emojis zugesprochen sind. Nur 19 – meist  AFD-Anhänger – äußerten sich wütend, weil ich die AFD verachte, weil sie manche kritische Anregung von mir übernehmen und manche glauben, ich sei ebenso AFD-like.

Mein Prinzip: und zwar als Überzeugungstäter die Klimarettung kritisieren, aber gleichzeitig mein Wissen nutzen, um Verbesserungsvorschläge zu machen. Trotzdem habe ich nie von Politikern auf hunderte gezielter Mails eine Antwort bekommen.

Ich hätte nichts dagegen, wenn Sie meine Mail in Ihren Kreisen weiterleiten würden.

Mit freundlichen Grüßen

Jean Pütz

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