Ein Vorschlag zur Güte von Jean Pütz

Brief an die Leitung der Konrad-Adenauer-Stiftung, die diese Thematik zu einem Schwerpunkt ihrer Veröffentlichungen gemacht

Verehrter Dr. Lammert, lieber Dr. Blind, lieber Dr. von Diest, lieber Herr Thielen, lieber Herr Algermissen,

mein Name ist Jean Pütz, Wissenschaftsjournalist der zweiten Stunde, Überzeugungstäter in Sachen Wissenschaftskommunikation. Ich möchte Ihnen allen ein großes Kompliment aussprechen. In letzter Zeit haben Sie eine Themenauswahl in Ihren Vorträgen und Seminaren bedient, die einzigartig ist und extrem wichtig für unsere Demokratie in postfaktischen Zeiten. Da begegnen wir uns einhellig. Auch ich arbeite jeden Tag täglich mit meiner Sekretärin an der Aktualisierung meiner sehr gut besuchten wissenschaftlichen Homepage

www.jean-puetz.net

Nicht nur deshalb bin ich auch mit 85 Jahren auf der Höhe der Wissenschaftskommunikation.

Ein Thema allerdings vermisse ich, insbesondere was die Zukunft unserer Landwirtschaft anbelangt, das heißt, Alternativen zur biologischen und konservativen Landwirtschaft. Dazu bitte ich Sie, dieses ggf.  in Ihre digitale Gesprächsrunde mit aufzunehmen.

Für beide Sparten sehe ich große Probleme, was ihre Konkurrenzfähigkeit in Europa und der Welt anbelangt. Ganz klar, es wäre schön, wenn sich die biologische Methode durchsetzen würde. Die Probleme kennen Sie, deshalb hier mein Vorschlag, der beide versöhnen würde:

In der Viehzucht gibt es Tierärzte, die allerdings dringend darauf achten müssen, dass die Verabreichung von Medikamenten nur bei vorhandenen Krankheiten und nicht prophylaktisch erfolgen soll. Da hinkt auch der Gesetzgeber hinterher.

Warum schafft man nicht parallel zu den Tierärzte ähnliche Möglichkeiten für den Ackerbau? Ich schlage vor, dass der Gebrauch von Pestiziden und sonstigen chemischen Mittel nur dann den Landwirten erlaubt werden, wenn Pflanzenkrankheiten dieses erfordern. Deshalb empfehle ich – analog zu den Tierärzten – Pflanzendoktoren diese Aufgabe zu übertragen und auch hier prophylaktische Maßnahmen zu verbieten. Das könnten zertifizierte Biologen, die in der Pflanzenzucht heimisch sind, übernehmen. Alle extrem wirksamen Pestizide und Unkrautvernichter dürften nur wohl dosiert nach Ausstellung von Rezepten durch diese Fachleute vergeben werden.

Ganz klar, mir sind die Probleme bewusst, denn es müsste ein neuer Berufsstand geschaffen werden, aber ich bin sicher, dass viele fachkundige Biologen dazu bereit wären.

Lieber Herr Algermissen, besteht die Möglichkeit, dieses Thema in der Runde zur Sprache zu bringen?

Vielen Dank im Voraus.

Ich finde, zu den Aufgaben eines Wissenschaftsjournalisten gehört nicht nur die Vermittlung und Kritik, sondern auch Vorschläge zu machen, die die Situation verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Jean Pütz