(Moning Briefing) – Ausgerechnet China, wichtigster Absatzmarkt für Autos traditioneller wie auch alternativer Art, stellt derzeit unter Beweis, was geschieht, wenn man eine Revolution erzwingen will. Im September brach der Absatz für Elektro- und Hybrid-Wagen im Vergleich zum Vormonat um 34,2 Prozent ein. Demnach wurden nur 69.027 Elektro- oder Hybrid-Fahrzeuge neu zugelassen. Der Grund: China hat Förderungen für diese alternativen Antriebe Mitte des Jahres halbiert, bis 2020 sollen sie komplett auslaufen.
Die Erkenntnis, was das wirtschaftlich bedeutet, liefert China gleich mit. Künstlich geschaffene Aufsteiger fallen tief: Tesla-Herausforderer Nio fuhr im zweiten Quartal dieses Jahres einen Verlust von 479 Millionen US-Dollar ein, trennte sich im Laufe des Jahres bereits von etwa 2000 Angestellten. Seit der Kürzung der staatlichen Förderung büßte das Unternehmen 80 Prozent seines Börsenwertes ein.
Wir lernen: Die Marktwirtschaft lässt sich vom Staat stimulieren, aber nicht suspendieren.
Gabor Steingart