Archiv der Kategorie: Psychologie

Gestresste Kinder werden kranke Erwachsene

Erhebung anhand umfangreicher Datenanalyse zeigt: Cortisolwerte verändern sich dauerhaft

(pte016/03.04.2019/10:30) – Erwachsene, die von einer hohen Stressbelastung berichten und eine unruhige Kindheit hatten, verfügen laut einer Studie der University of Minnesota http://twin-cities.umn.edu am ehesten über Muster bei Hormonen, die mit negativen Gesundheitsfolgen in Verbindung stehen. Das Gehirn reagiert auf die täglichen Stressoren unter anderem mit der Freisetzung des Hormons Cortisol. Normalerweise ist der Wert am Morgen am höchsten und verringert sich schrittweise im Laufe des Tages. Fallweise kommt es jedoch zu einer gestörten Regulation dieses Systems.

Hormongleichgewicht relevant

Laut Forschungsleiter Ethan Young spielt das Ausmaß des Stresses, den ein Mensch früh erlebt, eine wichtige Rolle bei der Entwicklung ungesunder Muster der Cortisolfreisetzung. Das gelte jedoch nur, wenn Personen aktuell auch einer höheren Stressbelastung ausgesetzt sind. Damit liege nahe, dass die Kombination beider Belastungen zu den am wenigsten gesunden Profilen des Hormons führt.

Die Wissenschaftler haben die Daten von 90 Personen untersucht, die Teil einer Geburtkohorte mit hohem Risiko waren und an der Minnesota Longitudinal Study of Risk and Adaptation teilgenommen hatten. Erhoben wurde, wie belastend Erfahrungen sind, die das System des Gehirns zur Stressreaktion im späteren Leben beeinflussen. Zusätzlich wurde analysiert, ob Stress in der Kindheit später anfälliger für Stressoren macht, die später im Leben auftreten.

Beurteilt wurden Daten des Life Events Schedule, bei dem es um stressreiche Lebensereignisse wie finanzielle Probleme, Schwierigkeiten in der Partnerschaft, körperliche Bedrohung und Mortalität geht. Speziell ausgebildete Programmierer bewerteten das Ausmaß der Belastung jedes Ereignisses in der Folge auf einer Skala von null bis drei. Ziel ist es, einen Gesamtwert für den Beobachtungszeitraum zu erstellen. Die Mütter der Teilnehmer wurden befragt, als die Teilnehmer zwölf, 18, 30, 42, 48, 54 und 64 Monate alt waren. Weitere Befragungen fanden in der ersten, zweiten, dritten und sechsten Schulstufe sowie im Alter von 16 und 17 Jahren statt. Die Teilnehmer selbst absolvierten den Test im Alter von 23, 26, 28, 32, 34 und 37 Jahren.

Cortisolproben ausgewertet

Die Testergebnisse wurden von den Forschern in bestimmte Zeiträume von der frühen Kindheit bis zur Gegenwart aufgeteilt. Im Alter von 37 Jahren lieferten die Teilnehmer zusätzlich über einen Zeitraum von zwei Tagen Cortisolproben ab. Die Speichelproben wurden direkt nach dem Aufwachen, 30 Minuten später und nach einer weiteren Stunde gesammelt. Zusätzliche Proben wurden am Nachmittag und vor dem Zubettgehen entnommen.

Weder der gesamte im Leben erlebte Stress noch die Stressbelastung in der Kindheit ließ die Cortisolwerte im Alter von 37 Jahren vorhersagen. Die Muster hingen vom Stress in der frühen Kindheit und dem aktuell Erlebten ab. Teilnehmer, die zu Beginn des Lebens relativ wenig Stress ausgesetzt waren, verfügten über ähnliche Muster. Der als Erwachsener erlebte Stress spielte dabei keine Rolle. Teilnehmer mit frühen Stresserfahrungen hatten flachere tägliche Cortisolmuster. Das galt jedoch nur dann, wenn sie auch als Erwachsene von einer hohen Belastung berichteten. Stress in der späteren Kindheit, beim Heranwachsen und im frühen Erwachsenenleben scheint der aktuellen Studie nach keine Auswirkungen zu haben.

Laut den in „Psychological Science“ veröffentlichten Ergebnissen ist die frühe Kindheit eine sensible Zeit, in der Stressereignisse wie Traumata oder Armut das System der Stressreaktionen im Gehirn so verändern können, dass die Folgen bis ins Erwachsenenleben anhalten. Die Forscher wollen nun untersuchen, welche andere Reaktionen auf Stress, wie sie etwa im Mikrobiom des Darms auftreten, sich langfristig auf die Gesundheit auswirken.

Wenn man einen Verfolger körperlich und psychisch nicht los wird

fzm, Stuttgart, März 2019 – Stalking ist ein in der Bevölkerung weit verbreitetes Phänomen. Abhängig von der jeweiligen Definition werden acht bis 25 Prozent einmal in ihrem Leben Opfer eines Stalkers. Ein Beitrag in der Fachzeitschrift „PSYCH up2date“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2019) zeigt auf, welche Auswirkungen Stalking auf das Leben der Betroffenen hat und gibt einen Überblick über Stalking-Typen und ihre Gewaltbereitschaft. Dabei zeigt sich unter anderem, dass die wenigsten Stalker unter einer psychischen Störung leiden und dass es auch „falsche Opfer“ gibt.

Der englische Begriff Stalking entstammt der Jägersprache und bezeichnet das Anpirschen und Heranschleichen an die Beute. Wo die harmlose Kontaktsuche endet und das Stalking beginnt, ist bislang nicht eindeutig definiert. Klar ist jedoch, dass Stalker ihre Opfer verfolgen, belästigen, und mit wiederholten Kontaktversuchen in Angst versetzen. „Stalking stellt für die Betroffenen eine chronische Stresssituation dar. Sie zeigen häufig Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung oder einer Depression“, sagt Professor Dr. med Harald Dreßing, Leiter der Forensischen Psychiatrie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und Autor des Fortbildungsbeitrags.

Das Gefühl der Bedrohung, das die Betroffenen empfinden, ist durchaus berechtigt: Stalking kann gewalttätig eskalieren und in seltenen Fällen sogar in ein Tötungsdelikt münden. „Eine der wichtigsten Aufgaben des behandelnden oder beratenden Psychotherapeuten ist daher die Risikoanalyse“, so Dreßing. Als Warnsignal gilt es etwa, wenn der Stalker bereits Suizid- oder Tötungsgedanken geäußert hat. Auch von Stalkern, die substanzabhängig sind, Zugang zu Waffen haben oder bereits früher gewalttätig geworden sind, geht eine erhöhte Gefahr aus.

Psychiater ordnen die Täter in fünf Stalker-Typen ein. „Fast die Hälfte zählt zu den sogenannten Ex-Partner-Stalkern“, erläutert Dreßing. Diese hatten bereits eine intime Beziehung zum Opfer und beginnen die Verfolgung, nachdem diese Beziehung zerbrochen ist. Weil hier auch Rache als Motiv infrage kommt, besteht ein erhöhtes Risiko für Drohungen und Übergriffe.

Ein erhöhtes Gewaltrisiko geht auch vom sogenannten beutelüsternen Stalker aus: Er wählt sein Opfer mehr oder weniger zufällig aus und verfolgt es, um einen sexuellen Übergriff zu planen. „Das Stalking dient hier definitiv als Vorbereitung einer gewaltsamen Handlung“, sagt Dreßing.

Des Weiteren kennen Experten Liebe suchende Stalker. Sie sind im Liebeswahn davon überzeugt, dass ihr Opfer sie eigentlich auch liebe, auch wenn vorher keine Beziehung bestanden hat. Der Rache suchende Stalker möchte hingegen die Zielperson aufgrund eines vermeintlichen, oft im beruflichen Umfeld geschehenen Unrechts in Angst versetzen. Der inkompetente Stalker hat eine geringe soziale Kompetenz. Es fällt ihm deshalb schwer, Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufrechtzuerhalten. Durch Stalkingverhaltensweisen versucht er eben das zu erreichen, ist aber nicht in der Lage, Zurückweisungen richtig zu interpretieren.

Auch wenn Stalking immer als abnormes Verhalten zu bewerten ist, liegt dem Problem nur selten eine psychotische Störung zugrunde. „Bei der größten Gruppe der Stalkingfälle ist beim Täter keine gravierende psychiatrische Diagnose zu stellen“, ist Dreßing überzeugt. Stalking sei daher in den meisten Fällen als kriminelles Delikt und nicht als Krankheit zu werten.

Umgekehrt müssten Therapeuten bei den von Stalking betroffenen Personen ausschließen, dass es sich um „falsche Opfer“ handele. „Immerhin zwei bis zehn Prozent der Stalkingopfer in einer Spezialambulanz entpuppen sich als falsche Betroffene“, mahnt Dreßing. Oft lebten sie in der wahnhaften Vorstellung, verfolgt zu werden. Zuweilen seien sie aber auch von Rachegefühlen oder der Hoffnung auf materielle Entschädigung geleitet.

Nicht zuletzt können auch Psychiater und Psychotherapeuten in ihrem beruflichen Kontext selbst zu Stalkingopfern werden – und zwar deutlich häufiger als der Bevölkerungsdurchschnitt. Stalkingopfern wird generell dazu geraten, ihren Wunsch nach Beendigung aller Kontakte nur einmal, aber unmissverständlich zu äußern. Alle weiteren Annäherungsversuche sollten dann komplett ignoriert werden. „An diese Regel sollten sich auch Therapeuten halten“, sagt Dreßing. Zu einer professionellen Reaktion gehöre es, das Therapieverhältnis nach dem ersten „Warnschuss“ sofort zu beenden.

Verhaltensregeln für Stalkingbetroffene
  • Nur eine, dafür aber unmissverständliche Erklärung, dass kein Kontakt gewünscht wird
  • Absolutes Ignorieren weiterer Kontaktangebote
  • Herstellen von Öffentlichkeit, d.h. Information von Nachbarn, Kollegen und Freunden
  • Dokumentation aller Vorkommnisse
  • Bei Telefonterror: alte Telefonnummer nicht abmelden, sondern damit die Stalkinganrufe mit einem Anrufbeantworter aufzeichnen (aber nicht entgegennehmen); Entgegennahme von Gesprächen unter einer Geheimnummer
  • Frühzeitige Anzeige bei der Polizei. Die Entscheidung hat aber die betroffene Person zu treffen und sollte dazu nicht gedrängt werden.

H. Dreßing:
Psychiatrische Aspekte von Stalking
PSYCH up2date 2019; 13 (2); S. 175–189

Psychologen mobilisieren gegen Vorratsdatenspeicherung

Psychologen mobilisieren gegen Vorratsdatenspeicherung
EU-Richtlinie gefährdet Vertrauen zwischen Therapeuten und Klienten
 

Berlin (pte011/10.06.2011/11:10) – Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) fordert eine Überarbeitung der EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung. 32 andere Organisationen haben sich europaweit der "Gemeinsamen Position zur Überarbeitung der EU-Richtlinie 2006/24/EG zur Vorratsdatenspeicherung" angeschlossen. "Das Thema beschäftigt uns, weil wir als Psychologen der Schweigepflicht verbunden sind", erklärt Christa Schaffmann, Sprecherin des Verbandes, im Gespräch mit pressetext.

Die Richtlinie gefährde die Privatsphäre Unschuldiger und behindere eine vertrauliche Kommunikation zwischen den Therapeuten und dem Patienten, so Schaffmann. Dabei belegten Studien, dass diese Speicherung für effektive kriminalistische Arbeit nicht notwendig ist und nicht mehr Sicherheit schafft. Der BDP werde sich für ein Ende verdachtsloser Vorratsdatenspeicherung einsetzen.

Risiko von Datenmissbrauch

Wichtig sei dem Verband, dass in dem Papier ausdrücklich der vertrauliche Umgang zwischen Patienten mit Psychologen, Ärzten oder Anwälten angesprochen wird. "Es kann nicht sein, dass ohne jeden Verdacht Telekommunikationsdaten von 500 Mio. Europäern, darunter ihre privaten sowie dienstlichen sozialen Kontakte gespeichert werden", sagt BDP-Präsidentin Sabine Siegl. Die Speicherung unterminiere die mit den Berufen verbundenen Grundsätze von Vertraulichkeit und Schweigepflicht. "So entsteht ein permanentes Risiko von Datenverlusten und Datenmissbrauch."

Übergewicht: Kinder schon bei Schuleintritt gemobbt

Übergewicht: Kinder schon bei Schuleintritt gemobbt

Physische und psychologische Folgen wiegen für Betroffene oft schwer

Kind: Fettleibigkeit belastet Beziehungen (Foto: pixelio.de, Antitwitter)
Kind: Fettleibigkeit belastet Beziehungen (Foto: pixelio.de, Antitwitter)

Stillwater (pte012/25.05.2016/10:35) –

Fettleibigkeit bei Kindern in den USA hat sich seit 1980 bei Sechs- bis
Elfjährigen fast vervierfacht. Heute ist eines von 20 Kindern schwer
übergewichtig. Dem Gesundheitssystem entstehen Kosten in Milliardenhöhe.
Eine Studie hat nachgewiesen, dass betroffene Kinder bereits in der
ersten Klasse eher zurückgezogen sind und Anzeichen einer Depression
aufweisen. Sie werden laut den Wissenschaftlern von Gleichaltrigen auch
weniger gemocht, häufiger gehänselt, geärgert oder es wird sich über sie
lustig gemacht.

Ausgrenzung keine Seltenheit

Die Forscher der Oklahoma State University http://go.okstate.edu der University of Arkansas for Medical Sciences http://uams.edu und der University of North Carolina-Greensboro http://uncg.edu haben Daten ausgewertet. Kinder galten in der aktuellen Studie als
übergewichtig, wenn der BMI für ihr Alter bei oder über der 85.
Perzentile lag. Eine Fettleibigkeit lag bei oder über der 95. Perzentile
vor und eine schwere Fettleibigkeit über der 99. Perzentile. Als ein
gesundes Gewicht wurde angesehen, wenn der BMI für dieses Alter zwischen
der 5. Und 85. Perzentile lag.

Laut Forschungsleiterin Amanda W. Harrist ist schwere
Fettleibigkeit ein deutliches psychosoziales Risiko für Kinder, sogar
für Kinder, die erst sechs Jahre alt sind. "Kinder, die wie die sehr
stark Übergewichtigen dieser Studie ausgegrenzt werden, erleiden einen
großen Schaden. Sie fühlen sich einsam, sind depressiv und aggressiv. Es
ist wahrscheinlicher, dass sie nicht nur zur Schule gehen und später
den Schulbesuch vorzeitig beenden."

Die Forscher konzentrierten sich auf 1.164 Erstklässler
aus 29 ländlichen Schulen in Oklahoma. Ziel der Untersuchung war die
Erforschung des sozialen und emotionalen Lebens von fettleibigen
Kindern. Die Kinder lebten in 20 Städten in acht Bezirken. Die
Fettleibigkeitsraten bei Erwachsenen lagen hier zwischen 28 und 41
Prozent. Betroffen waren meist weiße Familien mit einem geringen
Einkommen. Rund ein Fünftel der Schüler stammte aus Familien
indischstämmiger Amerikaner.

Essen, um Frust zu kompensieren

Je übergewichtiger die Kinder waren, desto schlimmer
waren die Folgen. Schwer fettleibige Kinder wurden mehr gehänselt als
übergewichtige. Fettleibige Kinder wurden nicht genannt, wenn die Kinder
gefragt wurden, mit wem sie am liebsten und mit wem eher nicht spielen
wollten. Schwer fettleibige Kinder wurden von ihren Altersgenossen aktiv
abgelehnt. Sie wurden häufig als die am wenigsten beliebten
Spielkameraden und kaum als die bevorzugten genannt. Schwer fettleibige
Kinder wiesen mehr Symptome einer Depression auf als Kinder, die
übergewichtig oder normalgewichtig waren.

Im Vergleich mit übergewichtigen Kindern verfügten
schwer fettleibige und fettleibige Kinder über mehr körperliche
Symptome. Das könnte laut den Wissenschaftlern die Folge von Stress oder
psychologischen Problemen sein. Gehänselt und abgelehnt zu werden und
dadurch depressiv zu sein, könnte laut den Forschern den Kampf gegen das
Gewicht im Laufe der Zeit noch verschlimmern. Fettleibige Kinder essen
dann, um mit dem Schmerz der Zurückweisung umzugehen. Sie könnten es
auch vermeiden, mit den Gleichaltrigen zu spielen, um nicht gehänselt zu
werden. Beide Verhaltensmuster führen zu einer weiteren
Gewichtszunahme.

Mitarbeiter bekommen nur alle 75 Tage ein Lob

Mitarbeiter bekommen nur alle 75 Tage ein Lob
Kraftwerk Anerkennung: Ernüchternde Wertschätzung durch Chefs
 
Grafik: erst nach 102 Tagen Lob für alte Angestellte (Foto: kw-a.com)

Wien (pte004/29.01.2014/06:15) – Nur alle 75 Tage erhalten Beschäftigte in österreichischen und deutschen Unternehmen Anerkennung für ihre Arbeit. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer Umfrage des Wiener Online-Start-ups Kraftwerk Anerkennung http://kW-a.com . Die Wertschätzungskultur in Firmen wird dementsprechend von den meisten Befragten nur mit vier von zehn möglichen Punkten bewertet. 95 Prozent glauben, dass Maßnahmen nötig sind, um Anerkennungskultur zu leben.

Selbstbild versus Realität

"Wir wollten unser eigenes Bild auf den Prüfstand stellen", erläutert Patrick Killmeyer, Gründer von Kraftwerk Anerkennung, die Beweggründe für die Umfrage "Anerkennungskultur in unserer Wirtschaft". 200 Personen vorrangig aus Österreich und Deutschland haben mitgemacht, die Teilnahme ist weiterhin unter http://kW-a.com möglich. "Uns wurde in persönlichen Gesprächen oft gesagt, dass alles bestens sei. Das hat sich – leider – nicht bewahrheitet." Die Umfrage zeige ein anderes Bild der Realität, als sie viele Führungskräfte wahrnehmen.

Mehr als 81 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, häufig Lob oder Anerkennung auszusprechen. Dem gegenüber meinen 67 Prozent der Mitarbeiter, nur selten Anerkennung zu erhalten. "Ab und zu ein ‚Danke’" sei laut einem Teilnehmer das Maximum dessen, was man erfährt. Dabei hat er es noch gut getroffen. Befragt nach der Art der Wertschätzung, die Arbeitnehmer erhalten, ist die Auswahlmöglichkeit "keine Wertschätzung" mit 23 Prozent Spitzenreiter, dicht gefolgt von "Lob" (22 Prozent) und "Danke" (13 Prozent).

Je länger dabei, desto seltener Lob

Anerkennung – in der Umfrage definiert als Ausdruck der Wertschätzung einer Stärke – ist mit neun Prozent weit abgeschlagen. "Lob oder ein ‚Danke‘ ist sicher besser als gar nichts. Aber erst Anerkennung erhöht die Identifikation mit dem Unternehmen und die Einsatzbereitschaft", erklärt Killmeyer. Je länger man bereits im Unternehmen ist, umso länger sollte auch der Atem sein. Mitarbeiter, die seit mehr als zehn Jahren im selben Unternehmen beschäftigt sind, müssen über 100 Tage auf Anerkennung warten.

Die Größe des Unternehmens macht keinen Unterschied. Doch es gibt auch gute Nachrichten: "Unternehmen, die bereits wirkungsvolle Maßnahmen zur Implementierung einer Anerkennungskultur gesetzt haben, schneiden deutlich besser ab. Sie erreichen sechs von zehn möglichen Punkten", berichtet Killmeyer. Helfen kann dabei Kraftwerk Anerkennung. Die Online-Plattform ermöglicht den elektronischen Austausch von Anerkennungen unter Mitarbeitern und Vorgesetzten

Social Media: Männer aggressiv, Frauen reich

Erforschung von Geschlechter-Unterschieden mit Netzwerk-Daten
 
Geschlechter: Unterschiede in Socal Media (Foto: pixelio.de, S. Hofschlaeger)

Wien (pte002/25.05.2012/06:05) – Frauen nutzen soziale Netzwerke anders als Männer. Das haben bereits mehrere Studien bestätigt. Die Nutzung von Daten aus sozialen Netzwerken zur Erforschung geschlechterspezifischer Unterschiede hat aber Limitationen. Forscher aus Wien etwa müssen bei ihren Forschungen im 300.000 Mitglieder zählenden Online-Spiel Pardus http://www.pardus.at berücksichtigen, dass rund zehn Prozent der User falsche Angaben zu ihrem Geschlecht machen.

Kampf statt Handel

Trotzdem kann die Forschergruppe von der medizinischen Universität Wien http://meduniwien.ac.at interessante Schlüsse aus dem Verhalten der Online-Spieler ziehen. Männer antworten beispielsweise schneller auf Kontaktanfragen weiblicher Mitspieler als im umgekehrten Fall. Außerdem zögern die maskulinen Spieler oft, aggressive Handlungen weiblicher Spieler zu erwidern. Insgesamt spielen Männer aggressiver und setzen eher auf Kampf als auf Handel. Das führt dazu, dass sich Vermögen vermehrt in Frauenhänden konzentriert, weil diese sich auf wirtschaftliche Fortschritte verlagern.

Der Vorteil der Pardus-Studie ist, dass sich die Spieler selten bewusst darüber im Klaren sind, dass ihre Aktionen aufgezeichnet werden. Die Ergebnisse aus Wien sind nur bedingt auf andere soziale Netzwerke übertragbar, da die Netzwerke von Mitspielern den Teilnehmern verborgen bleiben. Das verhindert gruppendynamische Prozesse, die in anderen Netzwerken nicht zu vernachlässigende Auswirkungen haben. Forscher haben aber auch klassische soziale Netzwerken nach geschlechterspezifischen Kriterien durchsucht. Eine europaweite Studie von Porter Novelli (siehe: http://fundh.de/?p=220 ) beispielsweise zeigt Unterschiede im Nutzungsverhalten.

Status wichtig für Männer

Auch in Deutschland wurden entsprechende Erhebungen gemacht. "Frauen sind in den sozialen Netzwerken insgesamt leicht überrepräsentiert. Das überrascht bei einem Technik-affinen Thema auf den ersten Blick, stützt aber die These, dass die Kommunikation bei Social Media im Vordergrund steht", sagt ein Branchenkenner im Gespräch mit pressetext.

Die Studie von Porter Novelli hat die jeweils beliebtesten Verwendungszwecke erhoben. Weibliche Social-Media-Nutzer verwenden ihr Netzwerk häufiger, um Beiträge zu lesen und Bilder von Freunden anzusehen. Auch das Hinterlassen von Kommentaren auf Profilen von Bekannten ist bei Frauen beliebter. Männer posten dafür lieber Statusmeldungen als Frauen. Bei der Nutzung von Ortsbasierten sozialen Netzwerken haben die Herren der Schöpfung die Nase ebenfalls vorn.

Kleine Unterschiede

"Auch berufliche soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn sind tendenziell männlich dominiert, im Privat-Bereich gibt es mehr weibliche Nutzer", so der Experte. Twitter oist ebenfalls ein männlich dominiertes soziales Netzwerk. Bei all diesen Zahlen muss beachtet werden, dass die Unterschiede zwar signifikant sind, aber keine absoluten Aussagen zulassen. Bei Xing und Twitter gibt es viele Frauen und Männer sehen sich großteils gerne Bilder von Freunden an und hinterlassen Kommentare.

"Große geschlechterspezifische Unterschiede gibt es bei der Nutzung sozialer Netzwerke kaum. Kleinere Abweichungen sind aber vorhanden. Unter den Frauen sind mehr Heavy-User, die täglich mehr als zwei bis drei Stunden in Netzwerken verbringen. Männer laden häufiger Videoclips hoch. Frauen nutzen Social Media eher, um Informationen über bestehende Frteunde zu bekommen, während Männer ihr Netzwerk häufiger zu erweitern versuchen. In beruiflichen Netzwerken machen Männer beides häufiger", erklärt der Spezialist.

Angst lässt Spinnen wachsen

Columbus/Linz (pte) – Je mehr Angst ein Mensch etwa vor einer Spinne verspürt, desto größer erscheint sie ihm. Angst führt somit oft zur Überschätzung, berichten Forscher der Ohio State University  im „Journal of Anxiety Disorders“. „Wenn man Spinnen aus Furcht immer größer wahrnimmt als sie tatsächlich sind, nährt das die Angst immer neu, vergrößert sie und macht ihr Besiegen schwieriger“, erklärt Studienleiter Michael Vasey.

Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler 57 Versuchspersonen mit Spinnenangst, der sogenannten Arachnophobie. Der Test, der innerhalb von acht Wochen fünfmal durchgeführt wurde, ähnelte der typischen Konfrontationstherapie: Die Probanden stellten sich drei Meter vor einem offenen Glasbehälter auf. Darin befand sich eine lebende Tarantel, die zwischen zwei und 15 Zentimeter groß war. Die Aufgabe lautete, auf dieses Ziel zuzugehen und das Tier mit einem Stäbchen zu berühren.

Wahrnehmung als Gefängnis
Während dieser Aufgabe mussten die Versuchspersonen ständig angeben, wie hoch sie ihren Stress bewerteten. Im Anschluss folgte in einem anderen Raum ein Fragebogen, der Symptome der Panik, Angstgedanken und abschließende Überlegungen für künftige Spinnenbegegnungen erhob. Zum Schluss sollten die Teilnehmenden auch die Größe der Spinne aufzeichnen. Das Ergebnis: Die Spinnengröße wurde umso mehr überschätzt, je höher die Stressspitzen waren, je mehr Paniksymptome auftraten und je größer die grundsätzliche Spinnenangst war.

„Phobien lösen ein Vermeidungsverhalten aus, das die eigene Sicherheit erhöhen soll. Doch solange man vor jedem Kontakt flieht, findet man nie heraus, ob man sich nicht vielleicht getäuscht hat – und bleibt in seiner Angst stecken. Trägt die falsche Größenwahrnehmung zur übersteigerten Angst und zum Meidungsverhalten bei, dann ist dieser Mechanismus vielleicht ein wichtiger Teil des Teufelskreises, der die Phobie nährt und lebendig hält“, so Vasey. Ähnliches dürfte auch bei der Angst vor einer Spritze zutreffen – wenn Betroffene etwa die Nadel stets als länger wahrnehmen als diese tatsächlich ist.

Ekel gibt Ausschlag
Dass man Angstobjekte unrealistisch und zu groß wahrnimmt, ist in den Augen des Verhaltenstherapeuts Hans Morschitzky ein evolutionärer Schutzmechanismus. „Menschen mit Hundephobie nehmen Hunde auch dann als gefährlich wahr, wenn sie einen Beißkorb tragen.“ Bei der Spinnenangst sei der Angstauslöser jedoch nicht das Tier, sondern das Ekelgefühl, das bei der Berührung auftrete. Dieses lasse sich nicht völlig abtrainieren. „Ziel der Therapie sollte sein, den Ekel zumindest tolerieren zu können“, so der Linzer Experte gegenüber pressetext.

„Frauen sehnen sich nach Liebe, Männer wollen Sex“

"Frauen sehnen sich nach Liebe, Männer wollen Sex"
Sexualmediziner Pfau erklärt, wie die Geschlechter wirklich denken
 
Buch: Zufriedene Sexualität heißt glückliche Beziehung (Foto: Goldegg Verlag)

Wien (pte001/07.06.2013/06:00) – In seinem zweiten Buch "Frauen sehnen sich nach Liebe, Männer wollen Sex", erschienen im Goldegg Verlag http://goldegg-verlag.at , erklärt der Sexualmediziner Georg Pfau auf lehrreiche und verständliche Weise, wie unterschiedlich Frauen und Männer Sexualität wahrnehmen, welche hormonellen Prozesse der menschliche Körper in bestimmten Situationen durchläuft und welche Gründe eine nicht funktionierende Beziehung haben kann. Anhand wissenschaftlicher Belege und alltagsnaher Fallbeispiele möchte der Sexualmediziner unter anderem diejenigen Sexualprobleme innerhalb einer Partnerschaft aufzeigen, die in der heutigen Zeit häufig noch tabuisiert werden. Wohlgemerkt spricht Pfau hierbei von geschlechtertypischen Merkmalen.

Lust, Kommunikation und Reproduktion

Vielen Paaren ist oftmals nicht bewusst, warum ihre Beziehung am Scheitern ist. Eine mangelnde Kommunikation ist ausschlaggebend dafür, dass die Trennung sie noch dazu oft aus heiterem Himmel trifft. Nichts ist so wichtig für eine glückliche Beziehung, wie eine zufriedene Sexualität und vice versa, die zudem nicht nur der Partnerschaft, sondern auch der Gesundheit dient.

Welchen Stellenwert Sexualität innerhalb einer Beziehung hat, können mehrere Studien belegen. "Nur vier Prozent aller Paare haben Sex, um sich zu reproduzieren", sagt der Fachmann im pressetext-Gespräch. Der erste Grund ist die Lust, gefolgt von dem Bedarf, leidenschaftlich miteinander zu kommunizieren und sich somit die Liebe zu gestehen.

Dies führt zum häufig debattierten Thema der Monogamie, die urbiologisch grundsätzlich nicht in der Natur des Menschen liegt und erst ab 1850 durch die christliche Gesellschaft etabliert wurde und heute noch häufig an ihrer Umsetzung scheitert. Dennoch: "Monogamie hat ihre Berechtigung. Eine leidenschaftliche Kommunikation ist der Wegbereiter für Monogamie", erklärt Pfau. Eine lebenslange Zweisamkeit sei jedoch nur selten möglich – eine serielle sehr wohl. Gegensätzlich gibt es keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass Polyamorie, also das Gegenteil, jemals länger als zwei Jahre gehalten hat.

Frauen wollen Kinder füher

"Das oberste Gebot für Sexualität ist, dass sie immer konsensuell passiert – also beidseitig freiwillig", führt Pfau aus. Biologisch und geschlechtertypisch lässt sich jedoch zwischen männlicher und weiblicher Sexualität unterscheiden, wobei Erstere lustbezogen ist. Bei Frauen ist sie reproduktionsbezogen. Diesbezüglich basiert bei Männern eine Beziehung oftmals auf den vorhergehenden Sex – bei Frauen ist genau das Gegenteil der Fall.

Fest steht: Beide Geschlechter streben nach einer glücklichen Beziehung sowie nach Kindern – die Frauen früher, die Männer später. In seinem Buch erklärt der Spezialist, wie Paare ihr Lebensglück gewinnen und wie Probleme in der Sexualität als häufigster Anlass für Streit und Scheidungen behoben werden können. Für alle, die den Menschen in seiner Sexualität besser verstehen möchten, ist dieses Buch lesenswert.

Alkoholiker verstehen keinen Spaß

Studie untersucht Humorverarbeitung und liefert Therapieansätze

Bochum (pte/24.01.2007/06:30) – Alkoholiker verstehen die Pointen von
Witzen weniger gut als Gesunde. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle
Studie des Instituts für Kognitive Neurowissenschaft der
Ruhr-Universität Bochum http://www.ruhr-uni-bochum.de/neuropsy . Kern
der Studie ist ein Vergleichsexperiment, bei dem 29 alkoholkranke und
gleich viele gesunde Probanden mit unfertigen Witzen konfrontiert
wurden. "Werden Alkoholiker aufgefordert, aus einer Auswahl die
richtige Pointe zu wählen, so liegen sie oft falsch. Daher kann man von
einer verminderten kognitiven Humorverarbeitung sprechen", erläutert
Jennifer Uekermann, wissenschaftliche Leiterin der Studie, im Gespräch
mit pressetext.

Der Versuch zeigte, dass vor allem bei Alkoholikern eine Reihe von
kognitiven Störungen bei der Interpretation von Witzen auftraten.
Insbesondere bei der Wahrnehmung und Interpretation von emotionalen
Gesichtern und Sprache hatten Alkoholkranke wesentlich mehr Probleme
als gesunde Testpersonen. "Man nimmt daher an, dass besonders ein
stirnseitiger Bereich des Frontallappens der Großhirnrinde für die
giftige Wirkung des Alkohols anfällig ist", so Uekermann. Diese
Hypothese bestätigte sich auch im Experiment weitgehend.

"Damit wir einen Witz überhaupt verstehen können, benötigen wir die
Fähigkeit, uns in die Lage der handelnden Akteure hineinzuversetzen –
uns also vorstellen zu können, was in Akteur X vorgeht, wenn er mit
Akteur Y spricht oder umgekehrt", meint die Expertin. Diese
Fähigkeiten, auch "Theory of Mind" genannt, spielen in der
Großhirnrinde eine zentrale Rolle. Erst damit kommt der Witz in seiner
Pointe entsprechend zum Ausdruck. Alkoholiker wählten unter den
Witze-Enden im Gegensatz zu gesunden Testpersonen seltener die
korrekten Pointen aus. Hinzu kommt, dass alkoholkranke Teilnehmer
stattdessen eher zu Slapstick-Alternativen und logischen Endungen
neigten. Diese beurteilte ein Großteil der Betroffenen jedoch als nicht
sehr witzig, wobei die korrekten, lustigsten Pointen ausgespart
blieben. Aus diesem Grund geht Uekermann von Beeinträchtigungen der
affektiven und kognitiven Humorkomponenten bei Alkoholismus aus.

Die Verarbeitung humorvoller Reize ist nicht nur für soziale
Beziehungen wichtig, sondern wirkt sich auch direkt auf das Immunsystem
sowie die Stressbewältigung aus. Uekermann erklärt, dass die Fähigkeit
Humor zu verstehen mit der Entdeckung einer so genannten Inkongruenz
einhergeht. Diese ist in ihrer Aufklärung bedeutsam für das Verständnis
eines Witzes. Interessant ist, dass die Probleme immer dann auftraten,
wenn beide Stufen der Humorverarbeitung nötig waren. Dies weist auf
Defizite bei der Humorverarbeitung durch die "Theory of Mind" hin. Auf
Nachfrage von pressetext erachtet die Wissenschaftlerin dieses Wissen
vor allem im Kontext von möglichen Therapieansätzen für unabdingbar.
"Klappt die Verarbeitung humorvoller Reize nicht oder nur mangelhaft,
kann dies auch leicht zu zwischenmenschlichen Problemen führen". Laut
Uekermann hilft dieses Wissen bei möglichen Therapien und beim sozialen
Umgang mit Alkoholikern. Sie plädiert daher für ein soziales
Kompetenztraining für beide Seiten, das Intoleranz und Aggressivität
vorbeugen könnte.

Belohnung lässt härter arbeiten als Bestrafung

Vorteil vor allem durch Vertrauensaufbau in Vorgesetzte
 
Karotte: Wirksamer als der Stockeinsatz, sagen Forscher (Foto: Flickr/Audrey)

East Lansing/Braunschweig (pte004/22.06.2012/06:15) – Die Aussicht auf Belohnung motiviert Mitarbeiter mehr als die Androhung einer Strafe. Das behaupten Forscher der Michigan State University http://msu.edu im Fachblatt "The Accounting Review". "Angestellte, die Belohnungen für ihre Anstrengungen erhalten, werden härter arbeiten, ihre Produktivität verbessern und wahrscheinlich auch den Gewinn erhöhen", berichtet Studienautorin Karen Sedatol über die Ergebnisse ihrer Experimente.

Karotte schlägt Stock

Die Wissenschaftler ließen Versuchspersonen die Rolle von Abteilungsleitern und Angestellten übernehmen, in deren Verträgen nicht alle Eventualitäten geregelt sind. Ein Teil davon arbeitete in einem Bonus-Programm, anderen wurden Sanktionen in Aussicht gestellt. Erstere strengten sich im Experiment mehr an, was die Forscher vor allem auf das gesteigerte Vertrauen in den Vorgesetzten bei Belohnung zurückführen, während Strafen Misstrauen erhöhen. "Chefs erreichen mit der Karotte mehr als mit dem Stock", schlussfolgert Sedatol.

Auf ein ähnliches Ergebnis sind holländische Soziologen bereits 2009 gekommen: Menschen werden zuverlässiger, wenn man ihnen einen Vertrauensvorschuss schenkt. Als Ursachen sehen die Forscher den natürlichen Drang, einem entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen und konsequent zu sein. Belohnung bringe deshalb sowohl in der Erziehung von Kindern als auch in Arbeitsbeziehungen mehr Erfolg als Bestrafung (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20090701031 ).

Begeisterung wecken

"Motivation läuft vor allem über Vertrauen", bestätigt Michael W. Busch vom Lehrstuhl für Organisation und Führung der TU Braunschweig http://tu-braunschweig.de/orgfue gegenüber pressetext. Belohnung könne in der Praxis nicht nur materiell, sondern auch immateriell sein, wie etwa Lob und das Aussprechen von Anerkennung, worin viele Vorgesetzte allerdings wenig kompetent seien. Negative Anreize und Angst könnten zwar ebenso zu Höchstleistungen anspornen, oft jedoch zum Preis der Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Allerdings sei Vertrauen sehr fragil und schwinde schnell, zudem kann Belohnung laut Busch auch zum sogenannten "Crowding-Out-Effekt" führen und zum einzigen Antrieb werden. Manche Experten pochen deshalb lieber auf die intrinsische Motivation. "Gute Leistung gelingt dort, wo Menschen Freude und Begeisterung für die Sache zeigen und mit ihr verschmelzen. Es geht um emotionales Aufladen sowie darum, sich selbst Ziele zu stecken und diese zu erreichen", so der Experte für Unternehmensführung.

Originalstudie unter http://bit.ly/M9lBAZ