Archiv der Kategorie: Klassische Medizin

Fachgesellschaften entwickeln Neurovaskuläre Netzwerke (NVN)

Fachgesellschaften entwickeln Neurovaskuläre Netzwerke (NVN)

Berlin – Die Behandlungsmöglichkeiten von Patienten mit Hirngefäß-Erkrankungen, wie beispielsweise Schlaganfall oder Hirnblutung, haben sich in den letzten Jahren sehr verbessert. Mit dazu beigetragen haben zertifizierte Stroke Units, die sehr hohe Qualitätsstandards in der Behandlung nachweisen müssen und damit eine gute Versorgung der Patienten garantieren. Doch für einige neue Therapien sind nicht alle Stroke Units personell und apparativ ausreichend ausgestattet. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), die Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) haben deshalb gemeinsam ein neues Konzept entwickelt: Das Neurovaskuläre Netzwerk. 16 Netzwerke befinden sich derzeit in der Pilotphase.

„In Deutschland haben in den letzten Jahren viele, auch kleinere Krankenhäuser, Spezialstationen eingerichtet, um Patienten mit einem Schlaganfall schneller und effektiver behandeln zu können“, sagt DSG-Generalsekretär Professor Dr. med. Otto Busse, der das neue Konzept federführend mitentwickelte. In diesen Stroke Units können die Ärzte innerhalb kurzer Zeit die für eine Lysetherapie geeigneten Patienten auswählen und behandeln. Bei der Lysetherapie wird das Blutgerinnsel, das den Schlaganfall verursacht hat, medikamentös aufgelöst. „In den letzten Jahren sind eine Reihe weiterer, neuer Behandlungen hinzugekommen, die das therapeutische Spektrum erweitert haben“, berichten Vertreter von DSG, DGNR, DGNC und DGG. So ist bei manchen Patienten heute auch eine Behandlung des Schlaganfalls möglich, bei der das Blutgerinnsel mechanisch mittels eines Spezialkatheters entfernt wird. Auch Gefäßaussackungen, sogenannte Aneurysmen, können heute auf verschiedene Weisen behandelt werden, sowohl operativ als auch minimal-invasiv per Katheter. Für den Therapieerfolg entscheidend ist deshalb, dass sich Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen – Neurologen, Neurochirurgen, Neuroradiologen, Gefäßchirurgen und Kardiologen – innerhalb kurzer Zeit auf die optimale Therapie verständigen und diese einleiten. Doch gerade kleine Kliniken können dies personell und apparativ oft nicht leisten. Der Einsatz neuester Therapien übersteigt meist ihre Möglichkeiten.

„Wir haben uns deshalb gemeinsam auf ein Konzept der Neurovaskulären Netzwerke verständigt“, erklären die Vertreter der Fachgesellschaften. Den Mittelpunkt – das koordinierende Neurovaskuläre Zentrum – bildet ein Klinikum mit einer überregionalen Stroke Unit, das über weitere Spezialabteilungen wie Neurochirurgie, Neurointensivstation, Neuroradiologie mit Hirnkatheterlabor und Gefäßchirurgie verfügt. Sie ist organisatorisch mit Kliniken der Umgebung verbunden, die auf ihren Stroke Units keine Spezialbehandlungen durchführen können. Die Ärzte können sich jederzeit an das Neurovaskuläre Zentrum wenden und die Behandlungsmöglichkeiten des Patienten besprechen. Ist eine Spezialbehandlungen sinnvoll, wird der Patient in das Neurovaskuläre Zentrum gebracht, wo Spezialisten die Behandlung vornehmen. Dies gilt nicht nur für den Schlaganfall, sondern für sämtliche neurovaskulären Erkrankungen. In ländlichen Regionen ist auch die Einrichtung von Tele-Stroke Units möglich, in denen über Video oder Internet die Akutbehandlung von Patienten besprochen werden kann. „Der Vorteil dieses Konzepts ist, dass neurowissenschaftliches Fachwissen gebündelt wird und innovative Therapien breiter angewendet werden können“, bilanziert Professor Dr. med. Joachim Röther, Pressesprecher der DSG.

In der Akkreditierungsphase kam das Konzept gut an. „Die Resonanz war sehr hoch“, berichtet Professor Busse. „Es hatten sich 36 Zentren beworben, aus denen wir 16 ausgewählt haben.“ Die Netzwerke sind bereits im Einsatz und werden kontinuierlich weiterentwickelt. Ab Mitte nächsten Jahres ist eine unabhängige Prüfung nach einem sogenannten Peer Review Verfahren vorgesehen. Auf der Basis dieser Ergebnisse wollen die vier Fachgesellschaften langfristig eine flächendeckende Einrichtung Neurovaskulärer Netzwerke erreichen.

Das Konzept der Neurovaskulären Netzwerke diskutieren Experten auf der DSG-Pressekonferenz am 24. Oktober 2013, 12:00 bis 13:00 Uhr, zu der wie Medienvertreter recht herzlich einladen!

Stammzellen: Tödliches Erwachen durch Interferon

Der Immunbotenstoff Interferon alpha erweckt schlafende Blutstammzellen im Knochenmark zur Aktivität und macht sie dadurch für die Wirkung vieler Medikamente angreifbar. Dies veröffentlichten Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum gemeinsam mit Kollegen aus Lausanne in der Zeitschrift Nature. Auch Tumorstammzellen, so vermuten die Forscher, lassen sich so zur Teilung anregen und damit für die Behandlung mit Krebsmedikamenten sensibilisieren.

Nach Verletzungen mit Blutverlust muss der Körper das lebensnotwendige Blutvolumen schnell wiederherstellen. Dafür sorgt eine bestimmte Gruppe von Stammzellen im Knochenmark. Diese Blutstammzellen verbringen ihr gesamtes Leben in einer Art Schlafzustand, aus dem sie erst durch Verletzung und Blutverlust zur Aktivität geweckt werden. Unverzüglich beginnen sie, sich zu teilen, bis der Verlust an Blutzellen wieder ausgeglichen ist. Dies zeigten kürzlich Wissenschaftler um Professor Andreas Trumpp aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum.

Der Dauerschlaf ist ein wichtiger Schutzmechanismus der Stammzellen: Erstens bewahren sie so ihr Erbgut vor Genveränderungen, die sich vor allem während einer Zellteilung ereignen. Darüber hinaus entgehen sie im Schlaf auch der Attacke vieler Zellgifte, die nur auf sich teilende Zellen wirken.

Bislang war unbekannt, welche Signalmoleküle die Stammzellen tatsächlich aus ihrem Schlummer wecken. Andreas Trumpp und Marieke Essers aus seinem Team veröffentlichten nun in der Zeitschrift Nature, dass Interferon alpha, ein Botenstoff des Immunsystems, wie ein Wecker auf Blutstammzellen wirkt. Die Wissenschaftler zeigten damit zum ersten Mal, dass Interferon alpha die Funktion von Stammzellen direkt beeinflussen kann.

Interferon alpha wird von Immunzellen ausgeschüttet, wenn der Organismus von Bakterien oder Viren bedroht wird. Die Wissenschaftler lösten die Interferonproduktion in Mäusen aus, indem sie ihnen eine Substanz verabreichten, die den Tieren eine Virusinfektion vorgaukelt. Daraufhin kam es zu einem starken Anstieg der Teilungsrate der Blutstammzellen. In Kontrolltieren dagegen, die das Interferonsignal nicht verarbeiten können, führte die Substanz nicht zum Aufwachen der Stammzellen.

Einen weiteren Beweis für die Wirkung des Interfon alpha erzielten die Forscher mit dem Medikament 5-Fluorouracil, einem Zellgift, das häufig bei Brust- und Darmkrebs eingesetzt wird: Schlafende Stammzellen sind resistent gegen das Medikament, das seine Wirkung nur während der Teilung entfaltet. Erhalten die Tiere jedoch vor der 5-Fluorouracil-Behandlung Interferon alpha, so versterben sie nach kurzer Zeit an Blutarmut. Der Grund dafür: Durch die Interferon-Vorbehandlung wurden die ruhenden Stammzellen in die Zellteilung gezwungen und damit für die 5-FU-Wirkung sensibilisiert und abgetötet. Daher stehen nach kurzer Zeit keine Stammzellen mehr zur Verfügung, die Nachschub an kurzlebigen reifen Blutzellen wie Erythrozyten und Blutplättchen liefern.

Die Forscher begeistert an diesem Ergebnis besonders die Aussicht, dass der neu entdeckte Wirkmechanismus möglicherweise die Krebsbehandlung verbessern kann: „Eventuell können wir mit Interferon alpha nicht nur Blutstammzellen, sondern ebenso Tumorstammzellen aus dem Schlafzustand wecken und damit ihre oft beobachtete Resistenz gegen viele Krebsmedikamente brechen“, vermutet Andreas Trumpp.

Eine klinische Beobachtung weist bereits darauf hin, dass diese Vermutung mehr ist als reines Wunschdenken: Patienten, die an dem Blutkrebs chronisch myeloische Leukämie leiden und mit dem Medikament Glivec behandelt werden, erleiden nach Absetzen des Medikaments fast immer Rückfälle. Einigen Erkrankten wurde jedoch vor der Glivec-Therapie Interferon alpha verabreicht. Diese Patienten erlebten überraschenderweise lange rückfallfreie Phasen ohne jegliche Medikation. „Wir gehen davon aus“, erklärt Andreas Trumpp, „dass die Leukämie-Stammzellen durch die Interferongabe geweckt und damit für die Eliminierung durch das Medikament Glivec sensibilisiert wurden.“

Marieke A.G. Essers, Sandra Offner, William E. Blanco-Bose, Zoe Waibler, Ulrich Kalinke, Michel A. Duchosal and Andreas Trumpp: IFNa activates quiescent HSCs in vivo. Nature 2009, online veröffentlicht am 11. Februar 2009; DOI:10.1038/nature07815

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Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland und Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren. Über 2.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon 850 Wissenschaftler, erforschen die Mechanismen der Krebsentstehung und arbeiten an der Erfassung von Krebsrisikofaktoren. Sie liefern die Grundlagen für die Entwicklung neuer Ansätze in der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Daneben klären die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Krebsinformationsdienstes (KID) Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert.

Mikroben als Asthmaursache

Staphylokokken werden zur Todesfalle

München (pte/29.06.2005/15:49) – Wissenschaftler der Universität von
Gent haben entdeckt, dass Superantigene die Ursache für sehr schwer
verlaufende Allergien sind. Superantigene sind Stoffe, die große Teile
des Immunsystems unspezifisch aktivieren können. Die Erkenntnis wurde
beim derzeit in München stattfindenden Welt-Allergie-Kongress
http://www.congrex.com/wac2005 präsentiert. Beim Kongress tagen die
World Allergy Organisation (WAO) http://www.worldallergy.org sowie die
European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI)
http://www.eaaci.net .

Bei etwa einem Drittel der Bevölkerung können Mediziner eine
Besiedelung mit dem Bakterium Staphylokokkus aureus nachweisen. Bei den
meisten davon verursacht dieser Staphylokokken-Befall keine Probleme.
Bei Menschen, die jedoch an schweren Atemwegserkrankungen wie
Nasennebenhöhlenentzündung oder Asthma leiden, können diese Bakterien
zu einer großen Gefahr werden: Sie setzen Enterotoxine frei, die als so
genannte Superantigene eine besonders große Anzahl der T-Zellen des
Immunsystems scharf stellen. Die Folge ist eine massive
Entzündungsreaktion. Bei Asthmakranken kann dies dazu führen, dass die
Krankheit außer Kontrolle gerät und auch mit Kortison nicht mehr zu
behandeln ist.

"Wir haben Hinweise gefunden, dass Superantigene die Ursache für sehr
schwer verlaufende Allergien sind", führt Claus Bachert von der Klinik
für Hals-, Nasen- und Ohrheilkunde der Universität Gent
http://www.rug.ac.be aus. Diese Superantigene könnten an einem großen
Teil der etwa 2.700 Asthma-Todesfälle in Deutschland die Schuld tragen.
Mit Antibiotika allein sei das Problem nicht in den Griff zu bekommen.
"Möglicherweise kann zukünftig eine Impfung verhindern, dass eine
Nasennebenhöhlenentzündung oder Asthma bronchiale mit fatalen Folgen
eskalieren." Die Forscher suchen derzeit fieberhaft nach einer
wirksamen Waffe gegen Staphylokokken-Infektionen bzw. gegen die
Superantigene.

Hoffnung für alle, die an Arthrose leiden

Meine persönliche Bemerkung:

dies ist nicht wissenschaftlich belegt, aber ich möchte Ihnen meine persönliche Erfahrung nicht vorenthalten:

Mit
meinen 81 Jahren hatte ich enorme Schmerzen in Knie- und Hüft-Gelenken.
Der von mir konsultierte Orthopäde führte das auf Gelenkverschleiß
zurück. Er empfahl mir sogar rechts ein künstliches Hüftgelenk. Ich nahm
Schmerzmittel, insbesondere reichlich Iboprofen, das aber griff nach
einiger Zeit meine Nieren an, ich kann also davor nur warnen. Dann
empfahl mir rein zufällig ein Freund sogenanntes Hagebuttenpulver aus
getrockneten ganzen Früchten der Heckenrose. Ich war sehr skeptisch,
denn ich fand keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit. Aber
ich versuchte es und konnte es kaum glauben. Ein gehäufter Teelöffel am
Tag in Sirup, Wasser oder Tee gerührt, reichte aus, mir meine Schmerzen
nachhaltig zu nehmen. Auf mich wirkte es wie ein Wunder. Deshalb machte
ich meine eigenen empirischen Forschungen, in dem ich es an alle meine
Freunde und Bekannten verteilte, die ähnliche Leiden hatten. Alle
berichteten mir von einer eklatanten Besserung der Schmerzen in den
angesprochenen Gelenken. Ein befreundeter Jäger verabreichte es ksogar
seinem betagten Hund, der läuft jetzt wieder herum, was vorher kaum
möglich war. Auch bei Pferden soll es sich nützlich machen.

Nun
hoffe ich, dass nicht nur meine persönlichen Erfahrungen Sie liebe
Leser mit gleichen Leiden es versuchen, sondern dass sich dem auch die
Wissenschaft widmet. Das ist leider bei Naturstoffen immer das Problem,
denn mit dieser Art Forschung kann man kein Geld verdienen.

Sollte
Sie auch positive Erfahrung haben, teilen Sie es mir in meinem
Gästebuch mit. Ansonsten empfehle ich Ihnen den folgenden
wissenschaftlichen Artikel vom renomierten Helmholtz Zentrum München

Ihr Jean Pütz


Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler haben 52 neue Veränderungen im Erbgut entdeckt, die mit
Arthrose in Verbindung stehen. Dadurch verdoppelt sich die Anzahl der
diesbezüglich bekannten Stellen. In der mit knapp 480.000 Teilnehmern
bislang größten je durchgeführten genetischen Untersuchung zu Arthrose
fanden die Forscher zudem Ansätze, um teilweise schon existierende
Medikamente bei Arthrose einzusetzen zu können. Geleitet wurde die in
‚Nature Genetics‘ veröffentlichte Arbeit von Prof. Dr. Eleftheria
Zeggini, seit kurzem Institutsdirektorin am Helmholtz Zentrum München.
Im Video erklärt sie die Hintergründe der Arbeit:
https://vimeo.com/312537973

Bei
Arthrose handelt es sich um eine degenerative Erkrankung der Gelenke.
Diese nehmen Schaden, verlieren an Beweglichkeit und beginnen zu
schmerzen. Arthrose ist die am meisten verbreitete muskuloskelettale
Krankheit der Welt und die Hauptursache für entsprechende Behinderungen.
Bislang gibt es keine krankheitsspezifische Behandlung, sodass außer
der Gabe von Schmerzmitteln lediglich der operative Einsatz künstlicher
Gelenke zur Option steht.

Um den Krankheitsursachen auf den Grund zu
gehen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu finden, haben Forscher des
britischen Wellcome Sanger Institute gemeinsam mit dem Unternehmen GSK
das Erbgut von über 77.000 Arthrosepatienten analysiert und mit dem von
mehr als 370.000 gesunden Menschen verglichen. Die Proben stammten aus
der arcOGEN-Studie* sowie der UK-Biobank im Vereinigten Königreich. Die
Wissenschaftler schlossen dabei viele verschiedene Arthrosetypen mit
ein, darunter auch solche im Knie- und Hüftbereich.

Prof. Dr. Eleftheria Zeggini, Direktorin des
neu gegründeten Instituts für Translationale Genomik am Helmholtz
Zentrum München und zuvor am Wellcome Sanger Institute kommentiert:
„Arthrose ist eine sehr häufige, unheilbare Krankheit. Wir haben die
bisher größte Studie zur Arthrose durchgeführt und über 50 neue
genetische Veränderungen gefunden, die das Erkrankungsrisiko erhöhen.
Das ist ein großer Fortschritt für die Entwicklung von Therapien, die
Millionen von Betroffenen helfen könnten.“

Um herauszufinden, welche Gene für die
Erkrankung verantwortlich sind, hatte das Team zusätzlich zum Erbgut
auch funktionelle Genomdaten aufgenommen sowie die Genaktivität und
Proteinexpression analysiert. So konnten die Wissenschaftler
nachvollziehen, welche Gene besonders oft abgelesen und zu Proteinen
umgesetzt wurden. Das entsprechende Gewebe stammte von
Arthrose-Patienten, die sich einer Gelenkersatzoperation unterzogen
hatten.

Durch das Zusammenführen mehrerer
verschiedener Datensätze konnten die Forscher die Gene identifizieren,
die sehr wahrscheinlich ursächlich für die Arthrose sind. Zehn davon
sind bereits Ziel von Medikamenten, die sich entweder in der klinischen
Entwicklung befinden oder bereits gegen Arthrose und andere Krankheiten
zugelassen sind.** Den Forschern zufolge wären diese Medikamente
vielversprechende Kandidaten, um sie im Einsatz gegen Arthrose zu
testen.

Dr. Stephen Simpson, Forschungsdirektor der
Wohltätigkeitsorganisationen Versus Arthritis***, das die arcOGEN-Studie
unterstützte, sagt: „In ganz Großbritannien sind über 8,5 Millionen
Menschen von Arthrose betroffen. Wir wissen, dass sich die Erkrankung
sehr verschieden auf die Menschen auswirkt: Eine Behandlung, die bei
einer Person wirkt, muss bei einer anderen Person nicht unbedingt
erfolgreich sein. Daher stellt diese Studie einen wichtigen Meilenstein
dar, um die Komplexität von Arthrose zu verstehen und neue
Behandlungsmöglichkeiten zu finden. Wir freuen uns, dass unsere
Unterstützung für die arcOGEN-Studie dazu beigetragen hat. Langfristig
sollte die Forschung dabei helfen, die Schmerzen, die Isolation und die
Erschöpfung der Menschen mit Arthritis zu beenden.“

Wie ein erneuter Schlaganfall verhindert werden kann

Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) am 25. Oktober zum Weltschlaganfalltag

Schlaganfall – und dann?! Wie ein erneuter Hirninfarkt verhindert werden kann

Berlin, Oktober 2018 Ein Schlaganfall kommt oft nicht alleine: Wer bereits einen Hirninfarkt
erlitten hat, besitzt gegenüber Gleichaltrigen ohne Vorbelastung ein
zehnfach höheres Risiko, erneut daran zu erkranken. Doch einem zweiten
Schlaganfall kann effektiv vorgebeugt werden: Laut Experten der
Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) sind 90 Prozent des
Erkrankungsrisikos auf behandelbare Faktoren wie Bluthochdruck, hohes
Cholesterin, Vorhofflimmern oder Rauchen zurückzuführen. Sie empfehlen
daher eine intensive präventive Behandlung – die aus ihrer Sicht
hierzulande momentan zu kurz kommt. Was muss sich konkret ändern, damit
mehr erneute Schlaganfälle verhindert werden? Darüber diskutieren
Experten der DSG unter anderem auf einer Pressekonferenz in Berlin am
Donnerstag, den 25. Oktober 2018, anlässlich des Weltschlaganfalltages
am 29. Oktober.

„Seit
vielen Jahren stehen hierzulande wissenschaftlich gesicherte
Behandlungsstrategien wie Blutdrucksenkung, Cholesterinsenkung oder
gerinnungshemmende Therapien zur Verfügung. Diese Strategien helfen
nachweislich, einen erneuten Schlaganfall zu verhindern“, sagt
DSG-Experte Professor Dr. med. Heinrich Audebert. „Problematisch ist
jedoch, dass die verfügbaren Präventionsmaßnahmen in der
Langzeit-Behandlung nach einem Schlaganfall nicht konsequent genug
genutzt werden.“

So
hat eine Berliner Studie gezeigt, dass ein halbes Jahr nach dem
Schlaganfall bei lediglich weniger als der Hälfte der Patienten
verbreitete Risikofaktoren wie Bluthochdruck ausreichend eingestellt
waren – eine solche Nachsorge sehen jedoch die Leitlinien vor. Nach
Einschätzung von Audebert ist die Prävention in Deutschland damit im
internationalen Vergleich zu wenig wirksam. „Viele Patienten könnten von
einer intensiveren ambulanten Betreuung profitieren“, so der Ärztliche
Leiter der Klinik und Hochschulambulanz für Neurologie an der Charité
Universitätsmedizin Berlin. „Zudem sind offensichtlich viele Betroffene
nach dem Schlaganfall mit der Umsetzung der teilweise komplexen
medizinischen Empfehlungen überfordert.“

Was
müsste nun konkret passieren, damit die Prävention hierzulande
effektiver wird? DSG-Experte Audebert fordert ein Umdenken: „Wir sollten
den Schlaganfall nicht nur als akutes Notfallereignis verstehen,
sondern vielmehr als chronische Erkrankung. Die starke Trennung zwischen
krankenhausbasierter Akutbehandlung und ambulanter Nachbetreuung macht
eine wirksame und patientenorientierte Sekundärprävention zu einer
großen Herausforderung.“

Mit
einem überschaubaren Aufwand ist es nach Einschätzung von Audebert
möglich, nach einem ersten Schlaganfall einen wesentlich besseren Schutz
zu bewirken. „Unmittelbar nach der Erkrankung sollten gezielte
Nachbetreuungsprogramme einsetzen“, meint der Neurologe. „Dafür ist es
wichtig, dass die behandelnden Ärzte – sowohl in der Akuteinrichtung als
auch in Hausarztpraxen – eng zusammenarbeiten.“

Zudem
sei eine gute Logistik entscheidend. Besonders wichtig sind dabei gute
Anbindungen an Kliniken mit Schlaganfallspezialeinrichtungen,
sogenannten Stroke Units. „In Ballungszentren mit universitären
Hochschulambulanzen ist dies natürlich eher gegeben“, so Audebert. „Für
eine ideale Versorgung müssen jedoch bundesweit möglichst flächendeckend
spezialisierte Ambulanzen einrichtet werden.“ Solche
Unterstützungsprogramme werden momentan von Schlaganfall-Experten
hinsichtlich ihrer Effektivität untersucht, Studien dazu stehen
teilweise kurz vor ihrem Abschluss. Die Ergebnisse der multizentrischen
und internationalen Studie zur „Intensivierten Sekundärprävention mit
Intention einer verringerten Rezidivrate bei TIA- und minor-stroke
Patienten“ (INSPiRE-TMS-Studie) sollen beispielsweise im Frühjahr
kommenden Jahres vorliegen.

Die
Unterstützungsprogramme sollen dabei in Ergänzung zur
Hausarztbehandlung und in enger Abstimmung mit den niedergelassenen
Ärzten durchgeführt werden. „Ziel ist es, die Patienten in ihrer
Eigenverantwortung zu stärken“, sagt der Experte. „Die Programme sollen
den Betroffenen helfen, ihre medikamentösen Behandlungen einzuhalten und
einen gesünderen Lebensstil zu führen.“ Wenn solche gezielten Maßnahmen
zukünftig häufiger umgesetzt würden, könnte das zu einer spürbaren
Senkung der Schlaganfallhäufigkeit in Deutschland führen – denn circa
ein Viertel der Betroffenen erleidet einen Schlaganfall als
Wiederholungsereignis.

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:

Prof. Dr. med. Heinrich Audebert

Leiter der INSPiRE-TMS-Studie

Diabetes und Adipositas

Gehäuft in ärmeren Wohngegenden?

In Deutschland leiden Menschen in benachteiligten Wohngegenden offenbar häufiger an Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit (Adipositas) – unabhängig vom individuellen Bildungsstatus. Das ist das Resultat einer Auswertung von Daten der Gesundheitsbefragung „Gesundheit in Deutschland Aktuell“ (GEDA), die Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München und des Robert Koch-Instituts Berlin durchgeführt hatten. Über 33.000 Menschen ab 30 Jahren hatten in den Jahren 2009 und 2010 an Telefoninterviews teilgenommen. Die geographische Benachteiligung wurde anhand des „German Index of Multiple Deprivation“ (GIMD) ermittelt. In den Index flossen Daten zu Einkommen, Beschäftigung, Bildung, Umwelt und Sicherheit in einem bestimmten Bezirk ein. Zusätzlich wurden individuelle Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körpermassenindex (BMI), Rauchen, körperliche Bewegung und Bildung berücksichtigt.

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselstörung, bei der der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Besonders häufig ist Typ-2-Diabetes, bei dem der Körper nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin anspricht. In Regionen mit der höchsten Benachteiligung lag die Häufigkeit von Typ-2-Diabetes bei knapp 9 Prozent und von Adipositas (BMI größer 30) bei 17 Prozent. In gering benachteiligten Gebieten litten 6 Prozent der Befragten an Typ-2-Diabetes und 14 Prozent an Adipositas. Offenbar haben regionale Umstände wie eine materielle und soziale Ungleichheit einen Einfluss auf die Gesundheit. So gibt es in vielen ärmeren Wohngegenden weniger Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten, kaum Grünflächen und Fahrradwege sowie eine geringere Ärztedichte. Für effektive Präventionsmaßnahmen müssen regionale und individuelle Risikofaktoren identifiziert und ihr Zusammenspiel ausgewertet werden, betonen die Wissenschaftler.
Heike Kreutz, (aid)

Genom eines Fötus entschlüsselt

Genom eines Fötus mit 18 Wochen entschlüsselt
Nicht-invasiver Test für genetisch bedingte Erkrankungen denkbar
 
Fötus: Test wirft ethische Fragen auf Foto: (pixelio.de, Der Arzt)

Seatlle (pte006/08.06.2012/10:20) – Eine Blutprobe der Mutter und Speichel des Vaters haben Wissenschaftler der University of Washington http://www.washington.edu dazu benutzt, das Genom eines Fötus im Mutterleib zu sequenzieren. Zum Zeitpunkt der Untersuchung war der Fötus 18 Wochen alt. Die in "Science Translational Medicine" http://stm.sciencemag.org veröffentlichten Studienergebnisse könnten laut den Forschern zu einem einfachen und sicheren Test für Tausende genetisch bedingte Erkrankungen führen. Sie räumen jedoch auch ein, dass ein derartiger Test viele ethische Fragen aufwerfen würde.

Genkarte aus Fragmenten

Die Forscher nutzten kleine DNA-Abschnitte des Fötus, die im Blut der schwangeren Mutter zu finden sind. Diese Fragmente wurden in einem nächsten Schritt mit der DNA der Eltern als Richtlinie zu einem kompletten Genom des Fötus zusammengesetzt. Diese genetische Karte wurde nach der Geburt mit DNA aus der Nabelschnur verglichen. Die Ergebnisse waren zu 98 Prozent richtig.

Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Studienergebnisse eines Tages für sichere Tests auf genetisch bedingte Erkrankungen eingesetzt werden. Zusätzlich gehen die Wissenschaftler davon aus, das neue genetische Defekte, die bei den Eltern nicht vorhanden sind, von einem weiterentwickelten Test erkannt werden sollten. Derartige Defekte entstehen in der Eizelle, im Sperma oder bei der Zeugung.

Test noch nicht ausgereift

Beim untersuchten Fötus konnten 44 neue Mutationen nachgewiesen werden. Die Untersuchung in der 18. Schwangerschaftswoche hatte 39 davon identifiziert. Das Screening ergab aber auch 25 Millionen mögliche neue Mutationen oder falsche positive Ergebnisse. Jay Shendure, einer der beteiligten Forscher, betonte, dass diese Studie die Möglichkeit eröffne, dass man das gesamte Genom eines Fötus mit einem einfachen, nicht-invasiven Test auf mehr als 3.000 durch ein Gen verursachte Erkrankungen untersuchen kann.

Frage der Ethik

David Bonthron von der University of Leeds http://www.leeds.ac.uk erklärte gegenüber der BBC, dass diese Idee "sehr interessant, sehr klug aber auch technisch sehr anspruchsvoll" sei. Der Molekularmediziner hält einen klinischen Einsatz erst in einigen Jahren für realistisch. Vor allem würden derartige Tests die Frage aufwerfen, was mit diesen Informationen anzufangen sei. "Es geht darum, was eine Gesellschaft für akzeptabel hält", so der Forscher.

Eine Warnung vor der Umsetzung kommt von Josephine Quintavalle von der Pro-life Alliance http://prolife.org.uk . Die Expertin erklärte, dass die gewonnenen Informationen an sich neutral sein mögen. Genetische Tests im Mutterleib führten derzeit jedoch fast unvermeidlich zu einer Abtreibung. "Desto einfacher und genauer ein derartiger Test ist, desto wahrscheinlicher ist auch, dass die Anzahl der Abtreibungen zunehmen wird."

Nicht-invasiver Test für genetisch bedingte Erkrankungen denkbar
 
Fötus: Test wirft ethische Fragen auf Foto: (pixelio.de, Der Arzt)

Seatlle (pte006/08.06.2012/10:20) – Eine Blutprobe der Mutter und Speichel des Vaters haben Wissenschaftler der University of Washington http://www.washington.edu dazu benutzt, das Genom eines Fötus im Mutterleib zu sequenzieren. Zum Zeitpunkt der Untersuchung war der Fötus 18 Wochen alt. Die in "Science Translational Medicine" http://stm.sciencemag.org veröffentlichten Studienergebnisse könnten laut den Forschern zu einem einfachen und sicheren Test für Tausende genetisch bedingte Erkrankungen führen. Sie räumen jedoch auch ein, dass ein derartiger Test viele ethische Fragen aufwerfen würde.

Genkarte aus Fragmenten

Die Forscher nutzten kleine DNA-Abschnitte des Fötus, die im Blut der schwangeren Mutter zu finden sind. Diese Fragmente wurden in einem nächsten Schritt mit der DNA der Eltern als Richtlinie zu einem kompletten Genom des Fötus zusammengesetzt. Diese genetische Karte wurde nach der Geburt mit DNA aus der Nabelschnur verglichen. Die Ergebnisse waren zu 98 Prozent richtig.

Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Studienergebnisse eines Tages für sichere Tests auf genetisch bedingte Erkrankungen eingesetzt werden. Zusätzlich gehen die Wissenschaftler davon aus, das neue genetische Defekte, die bei den Eltern nicht vorhanden sind, von einem weiterentwickelten Test erkannt werden sollten. Derartige Defekte entstehen in der Eizelle, im Sperma oder bei der Zeugung.

Test noch nicht ausgereift

Beim untersuchten Fötus konnten 44 neue Mutationen nachgewiesen werden. Die Untersuchung in der 18. Schwangerschaftswoche hatte 39 davon identifiziert. Das Screening ergab aber auch 25 Millionen mögliche neue Mutationen oder falsche positive Ergebnisse. Jay Shendure, einer der beteiligten Forscher, betonte, dass diese Studie die Möglichkeit eröffne, dass man das gesamte Genom eines Fötus mit einem einfachen, nicht-invasiven Test auf mehr als 3.000 durch ein Gen verursachte Erkrankungen untersuchen kann.

Frage der Ethik

David Bonthron von der University of Leeds http://www.leeds.ac.uk erklärte gegenüber der BBC, dass diese Idee "sehr interessant, sehr klug aber auch technisch sehr anspruchsvoll" sei. Der Molekularmediziner hält einen klinischen Einsatz erst in einigen Jahren für realistisch. Vor allem würden derartige Tests die Frage aufwerfen, was mit diesen Informationen anzufangen sei. "Es geht darum, was eine Gesellschaft für akzeptabel hält", so der Forscher.

Eine Warnung vor der Umsetzung kommt von Josephine Quintavalle von der Pro-life Alliance http://prolife.org.uk . Die Expertin erklärte, dass die gewonnenen Informationen an sich neutral sein mögen. Genetische Tests im Mutterleib führten derzeit jedoch fast unvermeidlich zu einer Abtreibung. "Desto einfacher und genauer ein derartiger Test ist, desto wahrscheinlicher ist auch, dass die Anzahl der Abtreibungen zunehmen wird."

Krebsdiagnose im monetären Spannungsfeld

Gesetzliche Krankenkassen blockieren neuartige Technik zur Krebsfrüherkennung

Bonn/Berlin (pte/03.09.2005/10:00) – In den Industrieländern sterben
die meisten Menschen an so genannten "Volkskrankheiten". Bösartige
Tumore und die Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems stellen heute
die mit Abstand häufigste Todesursache dar. Allein in Deutschland
erkranken jährlich von 1.000 Menschen vier an Krebs und fünf an einem
Herzinfarkt. Da es immer mehr alte Menschen gibt, steigen die Kosten
für die Krankenkassen unaufhörlich. Rund zwei Drittel aller
Krebserkrankungen könnten vermieden werden, wenn die Menschen gesund
leben würden, sagt die Deutsche Krebshilfe http://www.krebshilfe.de.
Prävention und Prognostik sind nötig, um Gesundheitsrisiken frühzeitig
zu erkennen und teure Behandlungsmethoden zu vermeiden.

"Die gesetzlichen Krankenkassen bemühen sich schon seit einiger Zeit,
das Thema Prävention aktiv zu nutzen. Sie wollen damit
Behandlungskosten für ihre Versicherten einsparen. Außerdem wissen die
Kassen, dass sich die diversen Programme sehr gut zur Profilierung am
Markt eignen", so Michael Sander, Geschäftsführer der TCP Terra
Consulting Partners GmbH http://www.terraconsult.de und
Vorstandsmitglied des CareHelix Instituts für Management und Dialog im
Gesundheitswesen (CIM) http://www.carehelix-institut.de im Gespräch
pressetext.

Nach Ansicht des Nuklearmediziners und Radiologen Professor Dr. Jürgen
Ruhlmann, Gründer des Medizin Centers Bonn http://mcbonn.de , könnte
bei der Krebsvorsorge aber noch wesentlich mehr getan werden. "Die
Nuklearmedizin und die Radiologie leisten mit Vorsorge- und
Diagnostikverfahren wie zum Beispiel dem PET-CT einen großen Beitrag
zur Früherkennung und zum Therapiemonitoring. In den Vereinigten
Staaten, in Italien, der Schweiz und Belgien zahlen die gesetzlichen
Krankenkassen für dieses hochsensible Verfahren. In Deutschland leider
nicht, da die Diskussion über PET-CT nicht sachgerecht geführt wird",
sagte Ruhlmann gegenüber pressetext. Die PET-CT ist eine
Fortentwicklung der PET (Positronen Emissions Tomographie), in der die
funktionellen Informationen der PET-Untersuchung und die strukturellen
und räumlichen Informationen der Röntgen-CT-Untersuchung in einer
PET-CT-Untersuchung zusammengefasst sind.

"Mit unserer neuen Technologie ist ein Quantensprung in der Diagnostik
möglich", meint Ruhlmann, der an zwei deutschen Hochschulen lehrt. Er
gründete 1994 das erste private PET-Zentrum in Deutschland und gilt als
Entwickler des Bonner Modells, der Kooperation einer privaten
Institution mit einer Universitätsklinik. Das PET-CT-Modell habe
zahlreiche Vorteile: Es biete eine optimale Kombination funktioneller
und anatomischer Informationen. Die Untersuchungszeit sei mit acht bis
15 Minuten extrem kurz. Außerdem zeichne sich das Verfahren durch eine
vielfach erhöhte Nachweisempfindlichkeit gegenüber Röntgenaufnahmen
aus. Der erste PET-CT-Scanner wurde im Mai 1998 als Prototyp im
PET-Zentrum in Pittbsburgh installiert. Ruhlmann kritisiert, dass diese
neuartige Technik nicht in den Leistungskatalog der gesetzlichen
Krankenkassen aufgenommen wird: "Der Deutsche Wissenschaftsrat hat
schon vor längerer Zeit gefordert, dass die gesetzlichen Kassen die PET
endlich in ihren Leistungskatalog aufnehmen sollen. In den USA ist das
schon vor mehreren Jahren geschehen. Ich bin der Meinung, dass hier das
Wort von Max Planck gilt, das ich etwas ergänzt habe: Eine geniale
Methode setzt sich nicht durch, weil sie so hervorragend ist, sondern
weil die Ignoranten, Besserwisser und Neider aussterben."

Resistente Malaria bedroht Weltgesundheit stark

Resistente Malaria bedroht Weltgesundheit stark

Nachweis an Grenze von Myanmar zu Indien bereitet Experten Sorge

Indische Metropole: Gefahr durch Malaria nimmt zu (Foto: pixelio.de, J. Kant)
Indische Metropole: Gefahr durch Malaria nimmt zu (Foto: pixelio.de, J. Kant)

Bangkok (pte014/20.02.2015/10:30) –

Arzneimittelresistente Malaria hat ein Wissenschaftlerteam unter der Leitung der Mahidol University http://mahidol.ac.th/en an der Grenze von Myanmar zu Indien nachgewiesen. Das bedeutet laut der in "Lancet Infectious Diseases" http://bit.ly/Ll5ou3 veröffentlichten Studie eine enorme Bedrohung für die Weltgesundheit.
Die Widerstandsfähigkeit des Malariaparasiten gegen die Wirkung des
Medikaments Artemisinin breitet sich seit dem ersten Auftreten in
Südostasien weiter aus.

Ausbreitung wahrscheinlich

Die Resistenz ist nun bereits kurz davor, sich auf
Indien auszubreiten. Laut Experten wie Philippe Guerin vom Worldwide
Antimalarial Resistance Network http://wwarn.tghn.org ist diese Entwicklung alarmierend. Die Todesfälle durch diese Krankheit
haben sich seit dem Jahr 2000 fast halbiert. Derzeit sterben rund
584.000 Menschen an der Folge einer Infektion.

Die Resistenz gegen das bisherige Mittel Artemisinin
bedroht jetzt alle bisher erreichten Fortschritte. Sie wurde bisher in
Kambodscha, Laos, Thailand, Vietnam und Myanmar nachgewiesen. Bluttests
von 940 Malariapatienten aus 55 Orten in Myanmar haben zudem gezeigt,
dass diese Resistenz im Land weit verbreitet ist. Betroffen ist auch die
Region Sagaing, die nur 25 Kilometer von der indischen Grenze entfernt
ist.

Studienautor Charles Woodrow von der Mahidol-Oxford Tropical Medicine Research Unit http://www.tropmedres.ac nach stellt die Resistenz so nahe an der Grenze zu Indien eine
Bedrohung dar. In Zukunft sei mit einer Ausbreitung zu rechnen.
Artemisinin wird normalerweise als Teil einer Kombinationstherapie
verabreicht. Am Anfang wird es dem anderen Medikament laut Woodrow noch
gelingen, die Wirksamkeit dieses Ansatzes aufrechtzuerhalten. Die
Resistenz wird jedoch unvermeidlich zu einem Scheitern führen.

Südostasien und Afrika im Blick

Eine ähnliche Entwicklung hat es in der Vergangenheit
bereits einmal gegeben. Das Medikament Chloroquin hat wahrscheinlich
hunderten Mio. Menschen das Leben gerettet. Die Resistenz gegen dieses
Medikament wurde 1957 an der Grenze zwischen Kambodscha und Thailand
nachgewiesen. Sie breitete sich weltweit aus und erreichte 17 Jahre
später Afrika. Derzeit gibt es in Afrika keine Hinweise auf eine
Resistenz gegen Artemisinin. Es bestehen jedoch Bedenken, dass die
Geschichte sich wiederholen könnte.

Südostasien wurde mit der Zunahme von Resistenzen gegen
Chloroquin und Artemisinin in Zusammenhang gebracht. Dafür ist
hauptsächlich verantwortlich, dass die natürliche Immunität gegen die
Krankheit geringer ist als in Afrika. Daher sind die verabreichten
Medikamente von entscheidender Bedeutung.

In Afrika tritt die Krankheit jedoch weit häufiger auf.
Wiederholte Infektionen sind so verbreitet, dass die Betroffenen eine
gewisse Immunität entwickeln. Das bedeutet, dass das Immunsystem und die
Medikamente gegen die Krankheit ankämpfen. Damit wird jedoch
Südostasien zu einer Region, die es dem Parasiten leichter macht, eine
Resistenz zu entwickeln.

Diabetesstil und Lebensstil

Übergewicht und Mangel an Bewegung entscheidend

Newcastle (pte/06.07.2005/09:15) – Ein ungesunder Lebensstil als
Erwachsener ist der größte Risikofaktor für Diabetes. Zu diesem
Ergebnis ist eine Studie der University of Newcastle upon Tyne
http://www.ncl.ac.uk gekommen. Faktoren aus der Kindheit wie das
Geburtsgewicht sind für Typ 2 Diabetes von weit geringerer Bedeutung
als Fettleibigkeit im Erwachsenenalter. Typ 2 Diabetes tritt
normalerweise bei Menschen mittleren Alters oder älteren Personen auf.
Seit kurzen werden aber laut BBC auch Fälle bei Kindern beobachtet, die
wahrscheinlich mit einer bestehenden Fettleibigkeit in Zusammenhang
stehen. Die Autoren erklärten gegenüber dem Fachmagazin
Diabetes/Metabolism Research and Reviews,
http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jhome/10009394 es sei nie zu
spät, seinen Lebensstil entsprechend zu ändern.

Der leitende Wissenschafter Mark Pearce erklärte, dass es
selbstverständlich besser sei, von Kindheit an gesund zu essen und
regelmäßig Sport zu betreiben. Es sei jedoch nie zu spät damit
anzufangen. Das gelte auch für Über-Fünfzigjährige. "Unsere
Forschungsergebnisse legen nahe, dass es das Körperfett des Erwachsenen
ist, das das Risiko einer Insulinresistenz und einer späteren Typ 2
Diabetes verändert." Für die Studie wurden die Daten von 412 Männern
und Frauen von ihrer Geburt an bis zum 50. Lebensjahr ausgewertet. Das
Geburtsgewicht oder die Ernährung als Kleinkind schienen das
Diabetesrisiko anders als bisher angenommen nicht stark zu verändern.
Das Fehlen körperlicher Aktivität und eine schlechte Ernährung als
Erwachsener bis hin zum Entstehen einer Fettleibigkeit erhöhten die
Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung bis zum 50. Lebensjahr deutlich.
Männer und Frauen mit einem höheren Körperfettanteil und höheren
Verhältniswert zwischen Taille und Hüfte litten eher an einer
Insulinresistenz.