Archiv der Kategorie: Interview

Rp Online

2017/09/14: Ein Leben für die Wissenschaft

Über Jahrzehnte versuchte Jean Pütz, über das Fernsehen Erkenntnisse zu vermitteln. Allein die „Hobbythek“ kam auf 346 Ausgaben. Jetzt hat der 80-Jährige seine Memoiren veröffentlicht.

Unter den TV-Schnauzbärten der 80er ragten zwei besonders markante heraus: Tom Selleck als Privatermittler Thomas Magnum und Jean Pütz als er selbst. Damals moderierte Pütz die WDR-„Hobbythek“, eine Sendung, die den Do-it-yourself-Gedanken in Form einer unterhaltsamen Wissenschaftsshow auf den Bildschirm brachte. Ihre Popularität verdankte das Format vor allem Jean Pütz, der es verstand, mit kölschem Humor seine Erkenntnisse so zu transportieren, dass sich der Zuschauer nicht belehrt, sondern bereichert fühlte. Die „Hobbythek“ sei sein trojanisches Steckenpferd gewesen, um Wissen zu vermitteln, schreibt der 80-Jährige in seiner gerade erschienen Autobiografie „Ich hab da mal was vorbereitet“. Getreu seines lebenslangen Leitmotivs: „Das von Menschen geschaffene Wissen muss für jedermann zugänglich sein.“

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Autor: Jörg Isringhaus – Foto: Achim Blazy

Luxemburger Wort Manifest

2019/04/06: Manifest von Jean Pütz: Hype oder Hysterie?

„Überzeugungstäter bin ich auch in Sachen Umweltschutz.“ Das schreibt Jean Pütz in seinem Anfang April verfassten Manifest „Umweltprobleme lösen: Ein Appell an die Vernunft“. In dem dreiseitigen Aufsatz spart der 82jährige frühere Fernsehjournalist – er stammt aus Remich – aber nicht mit Kritik am jüngsten Umwelt-Hype.

Jean Pütz hat sein Manifest an Freunde und Bekannte verschickt und kommt schon in der Begleit-Mail zur Sache: Wohl freue er sich über das gesteigerte Interesse der jungen Menschen für die Umweltpolitik. Was mit Greta Thunberg geschehe, grenze aber an Hysterie.

Die Realitäten nicht vergessen
Pütz warnt davor, Umweltpolitik nur emotional zu steuern. Vielmehr müsse Umweltpolitik „eine enge Anbindung an naturwissenschaftliche Realitäten und soziale Gesetzmäßigkeiten finden.“ Gesamtzusammenhänge dürften nicht wegen einer pädagogisch verständlichen Fokussierung auf ein Ziel aus dem Blickfeld geraten. Der Fernsehjournalist erinnert an einen vor 50 Jahre gerne benutzten Satz: „Wir brauchen keine Kraftwerke, bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.“ Leider – glaubt Jean Pütz erkannt zu haben – spiele diese Haltung im Bewusstsein vieler Menschen immer noch eine Rolle.

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Foto: AFP – Autor: Ferdinand Morbach

Wissenschaftsblog Korbmann

2019/01/31: Jean Pütz: Wissenschaft und Demokratie im postfaktischen Zeitalter – Ein persönliches Manifest zu #Wisskom-Journalismus

Wissenschaftsjournalismus-Urgestein Jean Pütz verfolgt mit 82 Jahren noch immer die aktuellen Diskussionen um Wissenschaft und Gesellschaft. In einem spontanen Zuruf zur Forderung der „Siggener Impulse“ nach einem Bündnis von Wissenschaft und Journalisten unterstreicht er die große Rolle von Fakten für die Demokratie und fordert: „Vernunftbegabte aller Länder vereinigt Euch“. Hoffen wir, dass dies nur besser ausgehen kann, als das historische Manifest, das die Proletarier aller Länder aufrief, sich zu vereinigen ;-):

Das persönliche Manifest eines Demokraten:
Noch nie in der Geschichte der Menschheit konnte der Einzelne, das Individuum, über so viele Nachrichtenquellen verfügen wie heutzutage. Auf den ersten Blick müsste das der Idee der Demokratie Vorschub leisten. Leider ist das Gegenteil der Fall…….

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Senioren Ratgeber Interview

2019/03/26: „Ich habe die Explosion des Wissens mit Leidenschaft begleitet“

Wissenschaftsjournalist Jean Pütz im Interview über die Risiken und Nebenwirkungen des Internets. Und über einen ganz besonderen QR-Code.

Senioren Ratgeber: Man verbindet Sie immer sofort mit der „Hobbythek“, obwohl Sie an vielen anderen Wissenschaftssendungen beteiligt waren. Nervt Sie das?

Jean Pütz: Ich bekomme heute noch regelrechte Dankeshymnen für die „Hobbythek“, das berührt mich positiv. Ich habe viele Menschen erreicht, aber nicht die ganz unten. Dass mir das nicht gelungen ist, bedauere ich. Denn Bildung ist ein Menschenrecht und hat einen Wert an sich.

Wenn man das Themenspektrum der „Hobbythek“ betrachtet – können Sie eigentlich alles?

Ich kann mich in alles einarbeiten. Natürlich habe ich ein handwerkliches Talent, Probleme zu lösen. Aber ich wollte mit der „Hobbythek“ auch das Leben so zeigen, wie es ist. Und ich profitiere am meisten davon. Gerade habe ich meinen täglichen Joghurt angesetzt, in zehn Stunden ist er fertig – lecker!

Sie arbeiten fast vier Stunden täglich an Ihrer Internetseite. Was treibt Sie an?

Bildung vermitteln. Nur durch Bildung ist Demokratie möglich. Als junger Mensch habe ich neben technischen Fächern empirische Sozio­logie studiert – weil ich die Mechanismen durchschauen wollte, die Hitler möglich gemacht haben. Es gibt im Verhalten von Gruppen Gesetzmäßigkeiten, die sind wie Naturgesetze.

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Seniorenratgeber 2019/03 – Text: Thomas Röbke – Foto: Dpa/Picture Alliance/Henning Kaiser

Stadtzeitung Wuppertal Coluccia

2017/09/09: Jean Pütz: „Auf meinem Grabstein wird ein QR-Code sein“

Jean Pütz (80) moderierte über 2.500 Wissenschafts-Sendungen (u.a. Hobbythek) im WDR. Er ist ein Mann der klaren Worte. Das beweist die beliebte TV-Legende einmal mehr im großen „Hand aufs Herz“-Interview.

Aus unserer September-Print-Ausgabe – Wuppertal, 09.09.2017
Jean Pütz, ist weit mehr als nur der „Einstein“ unter den TV-Moderatoren. Der Charakterkopf des WDR moderierte über 2.500 Sendungen, entwickelte die Naturwissenschafts-Show „Hobbythek“ zu einem erfolgreichen Dauerbrenner. Alt und Jung fesselte das Multitalent des deutschen Fernsehens mit seinen Experimenten und Phänomenen vor dem Bildschirm. In seiner Live-Show „Pützmunter“ bringt der begnadete Technik-Tüftler sein Publikum immer noch zum Staunen. 80 Jahre und kein wenig leise. Seine Stimme und sein Lachen sind seine markanten Alleinstellungsmerkmale.

Mit seiner 30 Jahre jüngeren Ehefrau Pina Coluccia führt er eine glückliche Beziehung. Möglicherweise ist die Ehe auch so harmonisch, weil sich beiden, wenn sie wollen, buchstäblich aus dem Weg gehen können. Auf dem Grundstück am Rande des Bergischen Landes gibt es nämlich zwei Häuser, die 20 Meter voneinander getrennt liegen. In dem einen wohnt Pina mit Töchterchen Juli (6), in dem anderen Jean mit Sohnemann Jean Adrian (18). Jean Pütz hat jetzt gerade seine Biographie unter dem Titel: ‚Ich hab da mal was vorbereitet – Ein Glückspilz packt aus’ vollendet. Sie erscheint am 10. 09. im Buchhandel. Peter Pionke unterhielt sich mit dem intelligenten wie humorvollen TV-Moderator.

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Die Stadtzeitung Wuppertal – Foto: Susanne Bellenbaum

Waz Homestory

2017/10/15: Homestory: Zu Besuch bei Jean Pütz in Heiligenhaus

Heiligenhaus. Der bekannte Wissenschaftsjournalist hat kürzlich seine Biografie vorgestellt. Mit 81 ist der selbst ernannte Glückspilz noch fit und neugierig.

Das Quittengelee, das bei Jean Pütz in der Wohnküche steht, ist selbst gemacht. Und zwar von ihm, wie Pütz erzählt. „Ich bin schon ein komischer Heini“, schmunzelt der Moderator der ‘Hobbythek’ und vieler anderer Wissenschaftsformate, der in Heiligenhaus in einem Energieplus-Haus lebt, in das er „alles hat einbauen lassen, was ökologisch sinnvoll ist“. Auch an dem Umbau hat er sich beteiligt – er macht gern Sachen selbst. Circa drei Stunden am Tag verbringt er damit, seine Homepage auf dem neuesten Stand zu halten, in engem Austausch mit Wissenschaftlern, die ihn mit Informationen versorgen.

Seine Affinität zu den neuen Medien wird auch deutlich, wenn man seine Biografie mit dem Titel „Ich hab’ da mal was vorbereitet – Ein Glückspilz packt aus“ aufschlägt. Regelmäßig finden sich QR-Codes auf den Seiten, wer sie nutzt, gelangt zu Fotos, Liedern und Filmen: „Diesen Medienverbund habe ich bewusst gewählt, so kann ich nach Belieben Dinge ergänzen.“ Wer mehr wissen möchte, kann auf diese Art einfach weiterrecherchieren.

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Text: Verena Saroch – Foto: Uwe Möller

Jean Puetz 2019

2019/03/10: Spiegel Online: „Jean Pütz wünscht sich Grabstein mit QR-Code“

Jean Pütz, Fernsehmoderator und Wissenschaftsjournalist, möchte mittels eines QR-Codes auf seinem Grabstein auch nach seinem Tod noch zu Menschen sprechen. „Wenn Sie ihn mit dem Smartphone erfassen, lädt ein Video, das ich noch aufnehmen werde, bevor ich abkratze“, sagte der 82-Jährige dem Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“.

In dem Video möchte er dem Bericht zufolge den Leuten sagen: „Dankeschön, es war ein wunderbares Leben. Mein Schicksal hat mir vieles gebracht, was ich nie für möglich gehalten hätte.“ Wann er das Video drehen will, sagte Pütz nicht. Eile scheint er nicht zu haben: Er fühle sich nicht wie 82, sondern wie 65, sagte er dem Blatt.

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Stadtzeitung Wuppertal Tablet

2017/08/18: Jean Pütz redet in seinen Selfie-Kommentaren Klartext

Die TV-Legende Jean Pütz („Hobbythek“) redet in seiner poinierten Selfie-Kommentar-Reihe „Der Vernunft eine Chance“ auf „Facebook“ Klartext. Er „geigt“ Trump und Erdogan die Meinung. Bezieht auch zum Diesel-Skandal eindeutig Stellung.

Aus unserer August-Print-Ausgabe – Wuppertal, 18.08.2017
Er ist ein echtes TV-Urgestein und prägte mit seinem markanten Gesicht Jahrzehnte lang mit Sendungen wie „Hobbythek“ die deutsche Fernseh-Landschaft. Auch mit 80 Jahren hat Jean Pütz noch jede Menge Pläne und arrangiert sich mit der modernen Kommunikations-Technik. Während viele Altersgenossen mit ihrem Handy gerade einmal unfallfrei telefonieren können, macht sich der beliebte Wissenschafts-Journalist die innovativen, elektronischen Medien zunutze.

So funktioniert er sein Tablet kurzerhand zur Selfie-Film-Kamera um und kommentiert via „Facebook“ ohne Manuskript „frei nach Schnauze“ aktuelle politische oder soziale Themen in klaren, markanten Worten. „Der Vernunft eine Chance“ nennt er seine Kommentar-Reihe, die von vielen Internet-Usern „geliked“ wird. Jean Pütz: „Wenn ich mich über Sprüche oder Taten von Leuten wie Trump oder Erdogan ärgere, dann halte ich mir mein Tablet vors Gesicht und sage ganz klar meine Meinung. Und die Leute mögen das offensichtlich. Einer meiner Kommentare ist sage und schreibe 1,2 Millionen Mal angeklickt worden.“

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Die Stadtzeitung Wuppertal – Text: Peter Pionke – Foto: Susanne Bellenbaum

Arbeitszukunft Interview Portrait

2018/07/23: „Zurück in die Arbeitswelten der Zukunft“: Gastbeitrag von Jean Pütz

Visionen der Welt von morgen sind ein erstaunlich zeitloses Thema. Während aktuelle Zukunftsvisionen künstliche Intelligenz, selbstfahrende Autos und smarte Alltagsgegenstände behandeln, beschäftigten sich jene vor einem halben Jahrhundert mit Fließbandfertigung, Robotern und den sozialen Folgen der Automatisierung. Durch Vergleiche früherer und moderner Visionen wird nicht nur deutlich, wo Visionen richtig oder falsch liegen, sondern auch, welche Hoffnungen und Ängste in einem bestimmten Jahrzehnt von besonderer Bedeutung erschienen und es weiterhin tun.

Das Projekt „Zurück in die Arbeitswelten der Zukunft“ vergleicht in der Form von filmischen Interviews die zukünftige Entwicklung der Arbeitswelten mit der vergangenen Entwicklung dieser Arbeitswelten und früheren Zukunftsvisionen.

Das Gesicht von Jean Pütz dürfte jenes sein, welches viele Deutsche vor Augen haben, wenn sie an Wissenschaft und Wissenschaftsjournalismus denken. 1936 geboren, wurde Pütz ab den 1970er Jahren mit Fernsehsendungen des WDR wie der „Hobbythek“ und der „Wissenschaftsshow“ bekannt und beliebt. Der Satz „Ich hab‘ da mal was vorbereitet…“ ist durch ihn zu einer festen Redewendung im deutschen Fernsehen geworden. Nebenher war Jean Pütz auch Gründungsmitglied der Wissenschafts-Pressekonferenz (WPK) und ist weiterhin als Moderator und Autor aktiv. Der folgende Text wurde von Jean Pütz Anfang Mai 2018 zum Thema des Wissenschaftsjahres in seinem Blog veröffentlicht und er erteilte uns freundlicherweise die Erlaubnis, ihn als Gastbeitrag zu publizieren.

„Arbeit der Zukunft – Gedanken von Jean Pütz“ >>

Das Projekt „Zurück in die Arbeitswelten der Zukunft“ ist eine Kooperation des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Vereins science2public, findet im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2018 „Arbeitswelten der Zukunft“ statt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Redakteur: ANDIE ROTHENHÄUSLER – Foto: Philipp Schrögel