Cannabis-Konsum führt zu Gewichtszunahme

Cannabis-Konsum führt zu Gewichtszunahme

Geschlecht
und konsumierte Menge als größte Einflussfaktoren
Studie zeigt: Cannabis-Rauchen kann dick machen (Foto: flickr.com/N.ico)
Studie zeigt:
Cannabis-Rauchen kann dick machen (Foto:
flickr.com/N.ico)

Montreal (pte001/10.07.2015/06:00) – Cannabis, auch als Marihuana
bekannt, kann bei häufigem Konsum zu einer deutlichen Gewichtszunahme führen.
Wie hoch diese Zunahme ausfällt, hängt davon ab, wie oft die betreffenden
Personen die Droge zu sich nehmen und wird auch von Faktoren wie dem Geschlecht
des Nutzers beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der
University of Montreal http://umontreal.ca/english , die genauer untersuchen wollte,
ob der oft durch Cannabis verursachte Heißhunger sich auch im Gewicht der
Marihuana-Nutzer niederschlägt.

Rauchen von
Zigaretten als Schutzfaktor

"Das zentrale Ergebnis unserer Studie zeigt, dass die
längerfristige Einnahme von Cannabis sehr wohl die Gewichtszunahme beeinflusst",
zitiert das Wissenschaftsportal "Live Science" Co-Studienautor Didier
Jutras-Aswad von der University of Montreal. Der Experte weist in diesem
Zusammenhang allerdings darauf hin, dass bestimmte Faktoren diesen Effekt
drastisch verändern können. Dazu gehören etwa das Geschlecht des Betroffenen,
die Menge an konsumiertem Marihuana und die Frage, ob dieses alleine oder in
Kombination mit Zigarettentabak inhaliert wird.

"Der Grund für das zuletzt genannte Ergebnis könnte vielleicht
darin liegen, dass das in Zigaretten enthaltene Nikotin den Appetit einer Person
tendenziell eher abschwächt und nicht verstärkt", versucht Emily Dube, eine
weitere Co-Autorin der Studie, die Untersuchungsergebnisse zu erklären. So
hätten etwa Männer, die sowohl Marihuana als auch Zigaretten rauchen, im
Durchschnitt deutlich weniger an Gewicht zugelegt als jene, die ausschließlich
Cannabis konsumierten. Bei Frauen hätte sich diesbezüglich aber wiederum kein
entsprechender Unterschied finden lassen, so Dube.

Langzeitstudie
über 13 Jahre

Um zu ihren Ergebnissen zu gelangen, haben die Forscher das
Datenmaterial von jungen Testpersonen analysiert, die sich schon im Alter von
zwölf bzw. 13 Jahren damit einverstanden erklärten, an einer 13 Jahre dauernden
Langzeitstudie zur Nikotinabhängigkeit teilzunehmen. Als diese dann das Alter
von 20 erreicht hatten, wurden die insgesamt 271 Männer und 319 Frauen nach
ihrem Cannabis-Konsum befragt. Gleichzeitig wurde bei den betreffenden Personen
in regelmäßigen Abständen die Entwicklung des Body Mass Index (BMI) und der
Bundweite kontrolliert.