Cannabis: Forscher unterbinden Nebenwirkungen
Cannabis: Forscher konnten positive Wirkung erhalten (Foto: pixelio.de/NicoLeHe) |
Norfolk/Barcelona (pte010/14.07.2015/10:30) –
Forscher der University of East Anglia (UEA) https://uea.ac.uk und der University Pompeu Fabra http://upf.edu haben die medizinischen Eigenschaften von Cannabis von den
halluzinogenen Wirkungen separiert. Die Wissenschaftler haben
herausgefunden, dass durch die Blockierung eines bestimmten Rezeptors
unerwünschte Nebenwirkungen wie Angstzustände oder Gedächtnisstörungen
verhindert werden können.
Studie mit Mäusen
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die kognitiven
Effekte von THC, wie beispielsweise Gedächtnisverlust oder Angst, durch
einen anderen Reaktionsweg ausgelöst werden als positive Symptome, wie
beispielsweise Schmerzlinderung. Durch die gezielte Blockierung eines
Serotonin-Rezeptors kann das THC somit seine positiven Wirkungen
entfalten, ohne beispielsweise das Gedächtnis zu beeinträchtigen.
Peter McCormick von der UEA und sein Forschungsteam
haben Verhaltensstudien mit Mäusen durchgeführt. Dabei wollten die
Wissenschaftler feststellen, wie die Reaktionswege im Gehirn unter dem
Einfluss von THC arbeiten. Den Ergebnissen zufolge sorgt eine
Blockierung des Serotonin-Rezeptors 5HT2AR dafür, dass bestimmte
Nebenwirkungen wie Gedächtnisverlust ausbleiben. Dabei hat sich gezeigt,
dass diese Hemmung keinen Einfluss auf die schmerzlindernde Wirkung
hat. Die Forschungsergebnisse sind in der Zeitschrift PLOS Biology http://journals.plos.org/plosbiology veröffentlicht worden.
Verringerte Tumorgröße
Kürzlich hat das Team erst bewiesen, dass THC die Größe
von Tumoren verringern kann. Insbesondere in derartigen Fällen wäre es
laut Forschern sinnvoll, die Begleiterscheinungen abzustellen, um von
den positiven Wirkungen profitieren zu können. Dabei wäre es möglich,
eine Vielzahl von Symptomen wie Wahrnehmungsstörungen,
Stimmungsänderungen, Übelkeit oder Gedächtnisverlust zu unterbinden.