BMBF stellt für neue Kooperation zwischen Deutschland und Australien bis zu 50 Millionen Euro bereit
(BMBF) – Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sowie der australische Energieminister Angus Taylor haben kürzlich eine bilaterale Absichterklärung zum „Deutsch-Australischen Wasserstoff Akkord“ unterzeichnet. Die gemeinsame Erklärung wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem australischen Premierminister Scott Morrison auf dem G7-Gipfel in Cornwall als Element einer vertieften Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern hervorgehoben. Eine zentrale Initiative der Wasserstoffpartnerschaft ist der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geplante Innovations- und Technologie Inkubator „HyGATE“, der sowohl als Plattform Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenführt als auch innovative Forschungs- und Demonstrationsvorhaben zu grünen Wasserstofftechnologien ermöglicht.
Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Karliczek:
„Die deutsch-australische Kooperation zu Innovationen für Grünen Wasserstoff bietet unserem Land große Chancen. Mit ihr können wir einen Import von Grünem Wasserstoff in relevanten Mengen ermöglichen – ein zentraler Faktor, um unsere verstärkten Klimaziele zu erreichen. Wir können so unsere Energieversorgung auf eine breitere Basis stellen und Australien kann künftig Grünen Wasserstoff exportieren, als Alternative zu den bisherigen Kohleexporten. Die Kooperation bietet gleichzeitig deutschen Unternehmen die Möglichkeit für Technologieexporte.
Um diese Potenziale zu heben, plant das BMBF zusammen mit den australischen Partnern den Inkubator ‚HyGATE‘ aufzusetzen. Mit HyGATE bringen wir Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft aus beiden Ländern zusammen, um grüne Wasserstofftechnologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung, über die Speicherung und den Transport bis hin zur Nutzung – zu entwickeln, zu demonstrieren und unter Realbedingungen zu erproben. So schaffen wir mit Forschung die Grundlage für eine deutsch-australische Lieferkette für Grünen Wasserstoff. Und so tragen wir einen weiteren wesentlichen Teil dazu bei, eine Grüne Wasserstoffwirtschaft wahr werden zu lassen – national und global.
Für die Kooperation wollen wir über einen Zeitraum von drei Jahren bis zu 50 Millionen Euro bereitstellen. Hierbei sind wir uns mit unseren australischen Partnern einig, dass wir HyGATE schnellstmöglich umsetzen wollen.“
Der Innovationsbeauftragte „Grüner Wasserstoff“ Dr. Stefan Kaufmann stellt fest:
„Australien ist auf einem guten Weg, weltweit einer der bedeutendsten Produzenten von Grünem Wasserstoff zu werden. Die entscheidende Grundlage hierfür ist die rasche und breite Etablierung innovativer und effizienter grüner Wasserstofftechnologien. Deutschland hat diese Technologien und arbeitet daran, diese noch weiter zu verbessern. Die verstärkte Kooperation bietet daher deutschen und australischen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft großes Potenzial.
HyGATE bietet somit eine exzellente Chance für die Wissenschaft, direkt vor Ort anwendungsnah zu forschen. Und für die beteiligten Unternehmen eröffnet sich die Möglichkeit, maßgeschneiderte und effiziente grüne Wasserstofftechnologien ‚Made in Germany‘ zu entwickeln und deren Exzellenz direkt im Zusammenspiel mit dem Anwender unter Beweis zu stellen.“
Auch die australische Regierung wird bis zu 50 Millionen australische Dollar für diese weltweit führende Partnerschaft mit Deutschland zur Verfügung zu stellen, um ihre zukünftigen Wasserstoffindustrien voranzutreiben.
Minister Angus Taylor erklärt:
„Die Partnerschaft baut auf unseren jeweiligen Stärken auf, wobei Australien danach strebt Weltmarktführer bei sauberen Wasserstoff-Exporten zu werden, während Deutschland das Know-How in der Wasserstofftechnologie besitzt. Bis 2050 könnte eine zukünftige australische Wasserstoffindustrie 8.000 Arbeitsplätze und jährlich 11 Milliarden Dollar zum Bruttoinlandsprodukt generieren.
Das Erreichen einer Kostenangleichung neuer Energietechnologien wie Wasserstoff an die vorhandener Technologien, wird eine erhebliche Reduzierung der globalen Emissionen ermöglichen und gleichzeitig bestehende Industrien stärken sowie neue schaffen. In Australiens Roadmap für Technologie-Investitionen haben wir uns zum Ziel gesetzt, Wasserstoff für weniger als 2 australische Dollar pro Kilogramm – „H2 unter 2″ zu produzieren, dem Preis bei dem Wasserstoff im Vergleich zu höher emittierenden Alternativen wettbewerbsfähig wird.
Unsere Partnerschaft mit Deutschland wird einen wesentlichen Beitrag zu diesem Ziel leisten.“