2019/11/18 Wissenschaftsjournalistisches Seminar an der Universität Freiburg

Das University College Freiburg und das Studium generale laden alle Interessierten zum Vortrag „Wissenschaftsjournalismus und Demokratie“ von mir ein.
Wann: 18.11.2019, 20:00 Uhr
Wo: Alte Universität, Hörsaal 1, Eingang Brunnenstraße, 79098 Freiburg

Vorbereitungstext zu meiner Vorlesung im Rahmen des Wissenschaftsjournalistischen Kurses an der Universität Freiburg:

Prof. Sabine Rollberg hatte mich für den 18. November 2019 dazu eingeladen
Einen guten Überblick über mein journalistisches Denken können interessierte Studenten und Besucher meiner Homepage im folgenden Text zusammengefasst erfahren.

Insbesondere möchte ich aufmerksam machen auf die Buttons: ‚Gedanken zur Zeit‘, aber auch ‚Lexikon der Wissenschaft‘, die viele Berichte der letzten 5 Jahre enthält und noch weiter zurück, denn ich unterhalte diese Seite seit mehr als 14 Jahren.
Vielleicht ist auch die Rubrik ‚Wissenschaft soeben eingetroffen‘ interessant, darein kommen sämtliche Beiträge, die mir als Journalist regelmäßig zugesendet werden und die ich auswähle und ggf. redaktionell überarbeite. Das sind immer nur 20 Artikel, aber im Überlauf geraten die dann in die Rubrik ‚Lexikon der Wissenschaft‘. An der Aktualisierung arbeite ich täglich über drei Stunden – ganz unter dem von mir selbst gesetzten Motto: ‚Wissen darf niemals nur Herrschaftswissen werden‘.

Als Redakteur, der die Redaktionsgruppe ‚Naturwissenschaft und Technik‘ am 01.01.1070 gegründet hat, wollte ich von Anfang an eher bildungsarme Schichten erreichen. Wohlwissend, dass in der Demokratie jede Stimme zählt und ich diesem Massenkommunikationsmittel Fernsehen die Aufgabe zuwies, den Zuschauern wenigstens die Notwendigkeit und Nutzen von Wissenschaft und Technik näher zu bringen. In diesem Zusammenhang schuf ich die Sendeform ‚Hobbythek‘, sozusagen als trojanisches Steckenpferd, dies zu vermitteln.

Heutzutage werde ich fast immer nur damit konfrontiert, aber selbstverständlich stand auch die Vermittlung von Wissenschaft und Technik in anderen Sendeformen im Vordergrund, z. B. größere Serien wie 1970 ‚Energie die treibende Kraft‘ (13 Folgen) – mein Erstlingswerk in Featureform, in dem ich zum ersten Mal den Begriff ‚Nachhaltigkeit‘ erwähnte. Im nächsten Jahr folgte ‚Elektronik, eine Einführung‘ (mein Debüt als Moderator), in der ich den Übergang von der elektronischen Röhre zur Halbleitertechnik darstellte. Das Begleitbuch hat – inkl. Taschenbuchausgabe – über 600.000 Auflage erreicht.

Das digitale Zeitalter eröffnete ich schon 1973 mit der Sendereihe ‚Einführung in die Digitaltechnik‘ – ebenfalls von mir moderiert und vom VDI mit 4 Wochenendseminaren begleitet. Sie wurde in sämtlichen 3. Programmen mindestens 150 Mal wiederholt. Auch hierzu existierte ein Begleitbuch, welches ca. 200.000 mal verkauft wurde.
Weitere Sendereihen finden Sie auf meiner Homepage, z. B. ‚Die Welt des Schalls‘, ‚die Welt des Fernsehens‘ usw.

1975 bekam ich einen Sendetermin im 1. Programm der ARD (60 Min.) unter dem Titel ‚Aus den Augen in den Sinn‘ über optische Täuschungen. Die Publikumsresonanz übertraf sämtliche Erwartungen. Leichtsinnigerweise bot ich ein Begleittext an, welches von 40.000 Zuschauern angefordert wurde. Gott sei Dank erklärte sich mein damaliger Verlag (VGS Köln), den Druck und den Versand durchzuführen, denn in meinem Redaktions-Etat war das nicht vorgesehen.

Diese extreme Resonanz gab mir den Mut, die Hobbythek (sie ging im Dezember 1974 auf Sendung) ebenso mit schriftlichem Begleitmaterial, den sogenannten ‚Hobbytips‘, auszustatten – allerdings nur gegen Einsenden eines adressierten und frankierten Rückumschlags. Es ist kaum glaublich, 20 Mio. dieser gedruckten ‚Hobbytips‘ wurden in den 30 Jahren der Ausstrahlung angefordert. Nebenbei bemerkt: Das Öffnen und Eintüten der ‚Hobbytips‘ in die zugesandten Umschläge erfolgte In der Kölner JVA – dem sogenannten Klingelpütz‘ von Häftlingen, die zwar ganz selten, aber gelegentlich einen Kassiber herausschmuggelten.

1975 erfolgte in der ARD die von mir moderierte Sendung ‚Keiner raucht für sich allein – Raucher und Nichtraucher im blauen Dunst‘. Das war wohl der nachhaltigste Beitrag, denn alles, was wir damals darstellten, führte 25 Jahre später fast 100%ig zum gesetzlichen Verbot und zur Ächtung des Rauchens in der Öffentlichkeit.

Erwähnen möchte ich noch die Sendung – 1978 ebenfalls im 1. Programm – unter dem Titel ‚Intelligenz in Miniatur – Mikroprozessoren revolutionieren die Technik‘,. Für sie erhielt ich im darauffolgenden Jahr den damals einzig vergebenen Preis für Wissenschaftsjournalismus, den Batelle-Preis, der mit 10.000 DM dotiert war. Die Sendung beschrieb, was letztlich zum Erfolg der digitalen Technik geführt hat, den Ersatz von Hardware durch Software durch immer mehr und größere Kapazität der Informationen verarbeitenden Mikroprozessionen. Das betrifft sowohl die CPU, das logische Gehirn jeden Computers und Smartphones usw. und die enorme Entwicklung der Informations-Speicher. Bekanntlich lassen sich heutzutage auf einen Silizium-Chip, nicht größer als ein Daumennagel, über 500 Gigabit sicher abspeichern.

Anschließend entwickelte ich die ‚Wissenschaftsshow‘, eine neue Form unterhaltender Präsentation von Inhalten mit aktuellen Themen. Da die Arbeit überhand nahm, stellte ich zu meiner Unterstützung Ranga Yogeshwar ein. Er sollte anfangs nur Nachrichten aus der Wissenschaft sammeln, weil in meinem Etat das Geld fehlte, um teure Nachrichtenagenturen zu nutzen. Nach etwa drei Jahren bat ich ihn, mit mir gemeinsam die ‚Wissenschaftshow‘ zu moderieren, weil ich sehr früh sein Talent erkannte.

1990 übernahm ich zusätzlich – als Alexander von Cube in Pension ging – die Sendereihe im 1. Programm ‚Bilder aus der Wissenschaft‘, die Themen finden Sie auf meiner Homepage inkl. zwei extrem erfolgreicher Sendungen mit dem Titel ‚Der Sonne eine Chance‘, die seinerzeit bewies, dass vor allen Dingen in unseren Gebäuden mit der Energie geaast wurde und man diese Verluste mit technischer Intelligenz auf mindestens nur 5% reduzieren könnte. Die Architekten hielten mich für verrückt und meinten, das sei viel zu teuer. Vor 10 Jahren habe ich dann, weil die damals nicht absehbare Fotovoltaik hinzu kam, ganz persönlich zwei Energie-Plus-Häuser für mich und meine Familie realisiert. Übers Jahr berechnet gebe ich elektrische Energie ins Netz ab, so dass ich summa summarum inkl. Heizung und Stromverbrauch CO2-neutral lebe.

Diese Umweltsensibilität gilt übrigens für alle meine – manchmal sehr persönlich gefärbten – Beiträge. Die vielen Tipps – inkl. die für die Gesundheit – die ich verbreitete, habe ich auch persönlich sehr gut verwerten können. Wahrscheinlich verdanke ich dieser Tatsache meine im Sinne des Alten Testaments biblisches Alter von derzeit 83 Jahren körperliche und geistige Fitness. Tipps dazu finden Sie auch auf meiner Homepage und meinem Facebook-Auftritt

Als Homopolitikus beteilige ich mich insbesondere an Diskussionen rund um politische und ökologische Ideologien im Sinne einer liberalen Demokratie. Das gilt sowohl für Veranstaltungen, zu denen ich als Referent eingeladen werde, als auch für meine eher kabarettistischen ‚Pützmunter-Shows‘. Aber wirksamer sind meine Auftritte in den neuen sozialen Medien: Zunächst Facebook, indem ich niemals private Informationen poste, sondern immer nur, wenn mir extreme Widersprüche in Politik, Technik und Umwelt auffallen. Mich ärger vor allen Dingen, dass regelmäßig Nebenwirkungen und Risiken keine Berücksichtigung bei Gesetzgebung, Forderungen politischer Parteien und NGOs finden. Mit meiner offiziellen Seite bei Facebook informiere ich regelmäßig über 49.000 Abonnenten und erziele oft eine Reichweite von über 1 Mio. Facebook-Freunden. So nebenbei gesagt, das erspart mir den Psychiater.

Ihr Jean Pütz