26.09.2015 Wissenschaftliche Analyse und Flüchtlingsproblematik

Ich, Jean Pütz, weiß, dass ich mich mit diesem Beitrag bewusst aufs Glatteis begebe, aber: ‚Hier stehe ich und kann nicht anders‘:

Um nicht missverstanden zu werden: Alle die Flüchtlinge, die Europa erreicht haben, müssen nach eingehender Prüfung und den Prinzipien des Asylrechts behandelt werden. Und ich finde, dass Deutschland hier eine beispielhafte Rolle spielt. Eine großartige Sache, auch was die vielen freiwilligen Helfer und Organisationen anbelangt, die keine Kosten und Mühen scheuen, um diese Menschen willkommen zu heißen und ihre Leiden zu mindern. Allerdings dürfen Nebenwirkungen und Risiken nicht unter den Tisch gekehrt werden. Das genau fehlt mir als Wissenschaftsjournalist in der heutigen Berichterstattung.

1. Ich finde es zunächst menschlich sehr ansprechend, dass mittlerweile Angela Merkel im Bewusstsein der Köpfe der Flüchtlinge eine Art ‚Mutter Theresa‘ spielt, aber was der Kairoer ARD-Korrespondent Thomas Anders trefflich bemerkte, hat dies einen Exodus aus den existierenden Flüchtlingslägern der Türkei, Syriens und des Libanons ausgelöst nach dem Motto: Deutschland wird für uns sorgen, koste es was es wolle.
Wohlgemerkt, es handelt sich meist um Flüchtlinge, die bereits in Lägern untergebracht sind oder waren, das heißt in relativer Sicherheit, die nicht um Leib und Leben fürchten müssen. Viele begaben sich erst nach den Berichten über die freundliche Aufnahme in Deutschland auf die extrem gefährliche Reise nach dem Prinzip Hoffnung – auch hier koste es was es wolle. Da viele dieser Menschen aus dem Mittelstand stammen, können sie verbrecherischen Schleusern Unmengen an Geldern zahlen. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn der sogenannte „Islamische Staat“ da kräftig mitverdient und darin erhebliche finanzielle Ressourcen findet.

2. Warum kritisiert die Presse nicht die Türkei mit ihrem angehenden Diktator Erdogan, der diese Flüchtlinge mit Freude abschieben kann, natürlich auf deren eigenen Wunsch. Damit ist er Erfüllungsgehilfe dessen, was der damalige sogenannte Kölner Kalif Metin Kaplan vorausschauend prophezeit hat: ‚Der Islam wurde im 17. Jahrhundert vor den Toren von Wien ausgebremst, wir brauchen heute keine Kriege mehr,die gleichen Effekteerzielen wir durch die Geburtenfreudigkeit der islamischen Frauen und durch Einwanderung‘. (Ist es nicht so, dass der Kosovo-Krieg ähnliche Ursachen hatte, weil die Serben diese Entwicklung mit brutalsten Mittel bremsen wollten?) Es scheint so, dass diese Entwicklung vielen islamischen Ländern ganz recht ist.

3.Gerade in arabischen Ländern besitzt die Gastfreundschaft einen hohen Wert. Auch bei uns spielt sie Gott sei Dank eine wichtige Rolle. In Arabien ist es jedoch nicht üblich, dass der Gast seine eigenen Verhaltensweisen völlig ausleben darf und sozusagen dies zum Maßstab seiner moralischen Vorstellungen macht.
Mein Fazit auf Europa bezogen: Herzlich willkommen, aber bitte nach den Regeln, wie wir unsere Demokratie verstehen. Das heißt u. a. auch Gleichberechtigung der Frauen. Natürlich gilt bei uns löblicherweise absolute Religionsfreiheit, die ein hohes Gut unserer Zivilisation ist, die allerdings in arabischen Ländern – ja sogar in der Türkei – nicht praktiziert wird. Diesbezüglich vermisse ich einen Aufstand der Islam-Gläubigen gegen das Verbrechen Ihrer Extremisten, denn das zu ändern kann nur aus den eigenen Reihen erfolgen.

4. Warum helfen wir und nicht die reichen arabischen Länder wie Saudi-Arabien, Katarr, Dubai usw. Dieses wird in unserer Presse fast überhaupt nicht thematisiert. Das gilt auch für die Amerikaner, obwohl sie an der Misere mitschuldig sind. Gerade die USA haben erheblichen politischen Einfluss auf diese Länder und könnten das durch Sanktionen ändern. Stattdessen fordern sie von den Europäern Sanktionen gegen Russland, was für uns bei weitem nicht so gefährlich ist wie die Flüchtlingsproblematik und der IS. Es ist an der Zeit, dass Europa und die USA die Golfstaaten durch Sanktionen dazu zwingt, ihre Glaubensgenossen aufzunehmen. Das entspräche der gemeinsamen Mentalität und machte es den Flüchtlingen viel einfacher als bei uns.

5. Noch ein kurzes Wort zum Thema Schlepper im Mittelmeer-Bereich zwischen Libyen, Italien und Malta. Auch hier ist es angebracht kybernetisch, das heißt in Regelkreisen zu denken. Für die Schlepper ist es geradezu ein Geschäftsmodell geworden, die gutgemeinten und menschlich notwendigen Aktionen der EU-Flotte zur Rettung von Schiffsbrüchigen in brutalster Weise auszunutzen. Ein möglicherweise vorhandenes Gewissen wird sogar dadurch entlastet, dass die Verbrecher davon ausgehen können, egal mit welchem Gefährt sie die Flüchtlingen auf die Reise schicken, diese ja gerettet werden, die dabei ums Leben kommenden sind für sie bestenfalls ein Kollateralschaden.
Um dies zu verhindern besteht meines Erachtens nur eine Möglichkeit: Die aufgebrachten Schiffe oder geretteten Flüchtlinge wieder zurück ins Ausgangsland bringen und dort an Ort und Stelle von der EU finanzierte Auffanglager mit allem Drum und Dran zu errichten und dafür zu sorgen, dass Anträge gestellt werden können mit der Versicherung, in den europäischen Ländern legal Asyl zu bekommen, verbunden natürlich mit einer risikolosen Reise.
Zum Thema Regelkreis: Das würde sich sehr schnell unter den Flüchtlingen herumsprechen, sie könnten nicht mehr von den Schleppern zu einer halsbrecherischen Reise verführt werden.

6. Um allgemein den Regelkreis zu schließen halte ich es für notwendig, dass unsereBundeskanzlerin Angela Merkel, die bei den Flüchtlingen so beliebt ist, Exklusiv-Interviews in allen Fernseh- und Rundfunkanstalten des Nahen Ostens anbietet, die in synchronisierter Fassung auch im Internet ausgestrahlt werden, um den Flüchtlingen objektive Informationen über die Situation zu ermöglichen. Parallel müsste dies mit Gesetzen für legale Einreise von Asylsuchenden begleitet werden, koordiniert und organisiert von der EU.