Windparks auf See
als neue Hummerheimat? Land Niedersachen fördert ein Pilotprojekt Helgoländer Forschender
als neue Hummerheimat? Land Niedersachen fördert ein Pilotprojekt Helgoländer Forschender
Bremerhaven/Helgoland,
den 19. April 2013. Mit knapp 700.000 Euro fördert das Land
Niedersachsen ein Pilotprojekt zur Ansiedlung des Europäischen Hummers
im Offshore-Windpark „Riffgat“. Forschende des Alfred-Wegener-Instituts,
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, starten jetzt die
Aufzucht von 3.000 Hummern, die sie im Jahr 2014 auswildern werden. Sie
wollen untersuchen, ob sich Hummer erfolgreich zwischen den Windrädern
ansiedeln.
den 19. April 2013. Mit knapp 700.000 Euro fördert das Land
Niedersachsen ein Pilotprojekt zur Ansiedlung des Europäischen Hummers
im Offshore-Windpark „Riffgat“. Forschende des Alfred-Wegener-Instituts,
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, starten jetzt die
Aufzucht von 3.000 Hummern, die sie im Jahr 2014 auswildern werden. Sie
wollen untersuchen, ob sich Hummer erfolgreich zwischen den Windrädern
ansiedeln.
Mit
dem Bau von Windparks auf hoher See entstehen am Meeresgrund der
Nordsee neue Strukturen. Sand- und Schlickböden dominieren den
Untergrund in der Deutschen Bucht, Windräder bieten dort als so
genanntes Hartsubstrat anderen Lebensgemeinschaften einen neuen
Siedlungsraum. Ein Beispiel für Hartbodenbewohner ist der Europäische
Hummer, der sich als nachtaktives Tier tagsüber in Höhlen versteckt.
Forschende der Biologischen Anstalt Helgoland, die zum
Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung, gehört, wollen Hummer in diesem neu entstehenden
Lebensraum aussetzen.
dem Bau von Windparks auf hoher See entstehen am Meeresgrund der
Nordsee neue Strukturen. Sand- und Schlickböden dominieren den
Untergrund in der Deutschen Bucht, Windräder bieten dort als so
genanntes Hartsubstrat anderen Lebensgemeinschaften einen neuen
Siedlungsraum. Ein Beispiel für Hartbodenbewohner ist der Europäische
Hummer, der sich als nachtaktives Tier tagsüber in Höhlen versteckt.
Forschende der Biologischen Anstalt Helgoland, die zum
Alfred-Wegener-Institut (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung, gehört, wollen Hummer in diesem neu entstehenden
Lebensraum aussetzen.
Das
Land Niedersachsen, vertreten durch den NLWKN (Niedersächsischer
Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), finanziert
das dreijährige Pilotprojekt „Hummeransiedlung im Windpark ‚Riffgat’“
mit knapp 700.000 Euro. Das Geld stammt aus der Ersatzgeldzahlung nach
Naturschutzrecht für den Windpark „Riffgatt“. Für die Verwendung dieser
Mittel wurde ein Vertrag geschlossen zwischen dem NLWKN und dem AWI. Das
Projekt soll die grundsätzliche Möglichkeit sowie die Voraussetzungen
und ökologischen Konsequenzen einer solchen Hummeransiedlung
untersuchen.
Land Niedersachsen, vertreten durch den NLWKN (Niedersächsischer
Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), finanziert
das dreijährige Pilotprojekt „Hummeransiedlung im Windpark ‚Riffgat’“
mit knapp 700.000 Euro. Das Geld stammt aus der Ersatzgeldzahlung nach
Naturschutzrecht für den Windpark „Riffgatt“. Für die Verwendung dieser
Mittel wurde ein Vertrag geschlossen zwischen dem NLWKN und dem AWI. Das
Projekt soll die grundsätzliche Möglichkeit sowie die Voraussetzungen
und ökologischen Konsequenzen einer solchen Hummeransiedlung
untersuchen.
„Die
in großer Zahl in den nächsten 15 Jahren in der Deutschen Bucht
entstehenden Windparks stellen zwar einerseits einen Eingriff in das
Ökosystem dar, könnten aber auch mit Maßnahmen zu einer ökologischen
Aufwertung verbunden werden“, sagt Prof. Dr. Heinz-Dieter Franke,
AWI-Biologe auf Helgoland. So schaffe etwa die Sperrung der Windparks
für die industrielle Fischerei Fischen und der wirbellosen Bodenfauna
einen dringend benötigten Schutz- und Erholungsraum. Zudem könnten in
ihrem Bestand bedrohte Bewohner von Hartböden zusätzlichen Lebensraum
erhalten. Dies gilt auch für die Population des Europäischen Hummers in
der Deutschen Bucht, die im Wesentlichen auf das Felsgebiet um die Insel
Helgoland beschränkt ist. „Trotz Schutzmaßnahmen hat sich die
Hummerpopulation bis heute nicht von einem starken Einbruch in den
1950er und 1960er Jahren erholt“, so Franke. Eine erfolgreiche
Ansiedlung der Tiere
in den Steinfeldern, die als Kolkschutz die einzelnen Windkraftanlagen
umgeben, könnte zu einer langfristigen Stabilisierung der Population
beitragen.
in großer Zahl in den nächsten 15 Jahren in der Deutschen Bucht
entstehenden Windparks stellen zwar einerseits einen Eingriff in das
Ökosystem dar, könnten aber auch mit Maßnahmen zu einer ökologischen
Aufwertung verbunden werden“, sagt Prof. Dr. Heinz-Dieter Franke,
AWI-Biologe auf Helgoland. So schaffe etwa die Sperrung der Windparks
für die industrielle Fischerei Fischen und der wirbellosen Bodenfauna
einen dringend benötigten Schutz- und Erholungsraum. Zudem könnten in
ihrem Bestand bedrohte Bewohner von Hartböden zusätzlichen Lebensraum
erhalten. Dies gilt auch für die Population des Europäischen Hummers in
der Deutschen Bucht, die im Wesentlichen auf das Felsgebiet um die Insel
Helgoland beschränkt ist. „Trotz Schutzmaßnahmen hat sich die
Hummerpopulation bis heute nicht von einem starken Einbruch in den
1950er und 1960er Jahren erholt“, so Franke. Eine erfolgreiche
Ansiedlung der Tiere
in den Steinfeldern, die als Kolkschutz die einzelnen Windkraftanlagen
umgeben, könnte zu einer langfristigen Stabilisierung der Population
beitragen.
Die
Arbeiten werden in enger Kooperation mit dem Betreiber
Offshore-Windpark RIFFGAT GmbH & Co. KG, Oldenburg (ein
Zusammenschluss des Energiebetreibers EWE und der Unternehmensgruppe
ENOVA) und mit dem Projektpartner datadiving GmbH GmbH & Co. KG um
den wissenschaftlichen Taucher Dr. Roland Krone durchgeführt.
AWI-Wissenschaftlerin Dr. Isabel Schmalenbach wird 3.000 Tiere in einer
Anlage auf Helgoland im nächsten Jahr aufziehen. Wenn die Junghummer
dann etwa zehn Zentimeter groß sind, setzt die Forscherin sie gemeinsam
mit Tauch
ern von datadiving im Windpark aus. In den Folgejahren untersuchen
Schmalenbach und Krone in den Hummeransiedlungsgebieten und in einem
Referenzgebiet, wie viele der Jungtiere sich erfolgreich in den
Steinfeldern ansiedeln, ob sie in einem Steinfeld bleiben oder sich in
einem benachbarten eine Höhle suchen, wie sich die Begleitfauna
(Großkrebse und Fische) entwickelt und ob wilde Hummer zuwandern. Das
Projekt stützt sich dabei auf die langjährigen Erfahrungen mit Aufzucht-
und Aussetzprogrammen von Junghummern bei Helgoland.
Arbeiten werden in enger Kooperation mit dem Betreiber
Offshore-Windpark RIFFGAT GmbH & Co. KG, Oldenburg (ein
Zusammenschluss des Energiebetreibers EWE und der Unternehmensgruppe
ENOVA) und mit dem Projektpartner datadiving GmbH GmbH & Co. KG um
den wissenschaftlichen Taucher Dr. Roland Krone durchgeführt.
AWI-Wissenschaftlerin Dr. Isabel Schmalenbach wird 3.000 Tiere in einer
Anlage auf Helgoland im nächsten Jahr aufziehen. Wenn die Junghummer
dann etwa zehn Zentimeter groß sind, setzt die Forscherin sie gemeinsam
mit Tauch
ern von datadiving im Windpark aus. In den Folgejahren untersuchen
Schmalenbach und Krone in den Hummeransiedlungsgebieten und in einem
Referenzgebiet, wie viele der Jungtiere sich erfolgreich in den
Steinfeldern ansiedeln, ob sie in einem Steinfeld bleiben oder sich in
einem benachbarten eine Höhle suchen, wie sich die Begleitfauna
(Großkrebse und Fische) entwickelt und ob wilde Hummer zuwandern. Das
Projekt stützt sich dabei auf die langjährigen Erfahrungen mit Aufzucht-
und Aussetzprogrammen von Junghummern bei Helgoland.