Jedenfalls nicht durch politische Bekenntnisse und populistische gesetzliche Maßnahmen. Wenn Deutschland Einfluss haben will, muss es Technologien entwickeln, die die Welt überzeugen.
Bitte hören und sehen Sie sich zunächst meinen frei moderierten Beitrag an.
Nehmen Sie den folgenden Text als Begleitmaterial, verbunden mit zusätzlichen Gedanken, die in einer kurzen Moderation keinen Platz finden können.
Nicht nur das Bundesverfassungsgericht, sondern auch aktuell in den Petersbergen Gesprächen der politischen Elite, ebenso wie in vielen Welt-Klima-Konferenzen wird zurecht davor gewarnt, dass, wenn die Weltgemeinschaft keine nachhaltigen Maßnahmen zur Reduktion des Temperaturanstiegs auf der Erdoberfläche ergreift, dieser unser Globus nur noch für wenige bewohnbar bleibt. Der Missetäter im Fokus ist das Treibhausgas CO2. Wie ist es möglich, den weiteren Anstieg in der Atmosphäre zu begrenzen. Der Fortschritt von Wissenschaft und Technik in den letzten 200 Jahren hat das zweifellos bewirkt. Jetzt muss er auch helfen, das Problem zu lösen. Vergessen darf dabei nicht, dass dieser zumindest den Industrieländern einen Wohlstand sondergleichen gebracht hat. Daran beteiligt ist auch z. B. eine Erfindung von James Watt. Er hat bekanntlich der Welt die Dampfmaschine geschenkt. In den damaligen herrschenden feudalen Systemen wurde plötzlich die Maschinen-Arbeit wesentlich billiger als Arbeit von Sklaven, Leibeigenen oder Untertanen, die nur einen Hungerlohn erhielten. Deshalb gebührt James Watt postum neben dem Physik- auch der Friedens-Nobelpreis. Aus der Dampf-Maschine entstand dann durch technische Kreativität vor allem von Deutschen Erfindern der Benzin-getriebene Otto-Motor (Nikolaus August Otto 1832-1891) und der Diesel-Motor (Rudolf Diesel 1858-1913). Zu diesen Verbrennungsmotoren gehört auch die Turbine, Gas-, Kerosin- oder Dampf-getrieben. Alle diese Maschinen revolutionierten die Gewinnung von Bewegungs-Energie aus Wärme – übrigens nicht nur für den Verkehr. Die Treibstoffe dafür wurden aus fossilen Lagerstätten geholt, die die Natur in Jahrmillionen dort abgespeichert hatte. Sie hatte den extrem hohen CO2-Gehalt der Ur-Atmosphäre gebunden und damit unseren Globus für uns erst lebenswert gemacht. Jetzt sorgte der Mensch – anfangs gedankenlos – dafür, dass dieser Prozess wieder umgekehrt wird.
Aber es ist nicht nur der Verbrennungs-Motor, der für die Welterwärmung verantwortlich gemacht werden kann. Und auch nicht der zur Zeit im Mittelpunkt stehende Verkehrssektor. Es ist vor allen Dingen das Bedürfnis der Menschen, in ihren Gebäuden vor den Unbilden des Wetters geschützt zu werden. Konkret geht auch heute noch 40 – 50% der dort eingesetzten Energie in Gebäuden, das heißt auch in unseren Privat- und Miethäusern – verloren, und damit auch genauso viel CO2-Ausstoß. Das wird immer vergessen und deshalb fordere ich eine strikte Unterscheidung zwischen der Produktion von Wärme und Kälte, die auf unordentlicher Energie beruht, und der Erzeugung von mechanischer Arbeit und Bewegung, die auf gerichtete, d. h. ordentlicher Energie fußt. Leider wird in den Schulen dem 2. Hauptsatz der Wärmelehre nur ungenügend Bedeutung beigemessen. Das Verständnis verschwindet meist, wenn der Begriff Entropie auftritt. Er besagt nichts anderes, als den Grad der Unordnung. Zwar geht auch Wärme auf Bewegung der Moleküle zurück, aber völlig richtungslos, eben unordentlich. (Stichwort: Braun‘sche Bewegung)
Nun weiß jeder, dass aus Unordnung nicht aus sich heraus Ordnung entsteht. Unsere Erfahrung sagt uns, dass bei einem Film einer Sprengung, wenn aus dem Chaos wieder ein Gebäude entsteht, etwas nicht stimmen kann. Um das Gebäude wieder aufzubauen, benötigt man viel Arbeit und Energie. Genau das besagt der oft miss-gedeutete 2. Hauptsatz der Energie. Deshalb darf auf keinen Fall die Bewegung, bei der alle Moleküle gerichtet sind, mit der chaotischen Wärme verglichen werden. Auch die elektrische Energie gehört dazu, denn auch die Ladungsträger bewegen sich ordentlich, getrieben von der elektro-magnetischen Kraft.
Dieses Nichtwissen führt zu einem fundamentalen Irrtum. Mit Wasserstoff kann man nur unter großen Verlusten elektrische Energie speichern. Er ist nicht – wie oft behauptet wird – mit elektrischer Energie gleich zu setzen. Um daraus elektrische Energie zu gewinnen, bedarf es Verbrennungs-Maschinen oder Brennstoffzellen. Beide erzeugen aber enorme Verluste in Form von Abwärme. Diese kann dann allerdings mit technischer Intelligenz auch wieder zum Heizen oder Kühlen genutzt werden.
Sie sehen, alles ist nicht so einfach, wie die ‚Grünen‘ und in ihrem Gefolge weitere Parteien uns populistisch weismachen wollen. Ein Elektromotor, der ordentliche Bewegung mit ordentlicher elektrischer Energie erzeugt, darf nicht gleich gesetzt werden mit einem Verbrennungsmotor, der hilft, aus Unordnung Ordnung zu erzeugen und damit natürlich einen schlechteren Wirkungsgrad hat. Das wäre Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Abgesehen davon, dass auch die Industrie erheblich an der Anhäufung von CO2 in der Atmosphäre beteiligt ist, hat sie viele Hausaufgaben gemacht, weil dort alles in Heller und Pfennig umgerechnet wird. Die Manager sind eher geneigt, der steuerlichen Bewertung von CO2 Rechnung zu tragen. Leider gilt das bei vielen Bürgern als Willkür. Die Industrie Sie zu verteufeln, was oft geschieht, ist natürlich auch kontra-produktiv, weil sie entscheidend zu unserem Wohlstand beiträgt.
Ich muss noch etwas über den elektrischen Strom sagen, der natürlich – auch nicht ohne Nebenwirkungen – die Entwicklung der Technik enorm voran getrieben hat. Sie erleichtert menschliche Arbeit bis hin in unseren Alltag. In Zukunft sollen mit ihrer Hilfe intelligente Maschinen dank KI uns noch mehr Arbeit abnehmen. Übrigens, um einem Missverständnis vorzubeugen, die mechanische Arbeit in Staubsaugern, Waschmaschinen, vielen Küchengeräten usw. fällt CO2-anteilig wenig ins Gewicht. Aber alles was mit Wärme zu tun hat, wie Kochen, Aufheizen von Wasch- und Spül-Maschinen, Backofen, elektrischen Boilern, Mikrowellen-Geräten usw., sind sehr energieaufwendig. Das erkennen Sie schon allein an den Leistungs-Angaben auf den Geräten. Eine Kochplatte bringt es leicht auf 2 kW, während eine Küchenmaschine, die nicht heizt, sich mit 100 bis 200 Watt begnügt. Das ist der Grund, weshalb ich zuhause mit Flüssiggas koche und backe.
Diesen enormen Bedarf an elektrischer Energie haben bisher Kraftwerke geliefert. Diese hatten einen extrem geringen Wirkungsgrad. Dass da etwas geschehen musste, haben die ‚Grünen‘ und engagierte Kritiker längst erkannt. Doch sie fanden in der Politik wenig Gehör.
Hier ein Argument, welches ihnen recht gibt. Diese großen Kraftwerke auf freiem Feld waren und sind eigentlich Wolken-Fabriken, denn maximal 30-40% der aus der Erde gewonnenen Energie in Form von Braunkohle, Steinkohle oder Erdöl kann in Strom umgewandelt werden, der Rest wird in den riesigen Kühltürmen verhunzt. Und da harkt es am Verständnis der Grünen-Ideologie. Selbst das Elektro-Auto ist keine intelligente Anwendung.
Wenn trotz Trennung von Wärme und Strom die aus Sonne, Wind und Biogas gewonnenen regenerativen Energien bei erhöhtem Bedarf in Deutschland ausreichen und das elektrische Netz stabil bleiben soll, müssen zusätzliche Quellen genutzt werden. Dazu gehört der schon angesprochene regenerative Wasserstoff, aus dem dann z. B. in sonnenreichen Ländern auf unserem Globus der Treibstoff der Zukunft gewonnen werden kann, nämlich Methanol. Wie, dem werde ich mich später widmen..
Das würde aber helfen, auch in Form von sinnvoller Entwicklungshilfe, in Ländern, die industrieell bisher im Abseits stehen, aber von der Sonne verwöhnt werden, den Energiewandel zu ermöglichen und eine technische Revolution bezahlbar zu machen. Kurzum, regeneratives Methanol ist meines Erachtens der Treibstoff der Zukunft. Bei nur 2% weltweitem Anteil Deutschlands am CO2-Ausstoß können wir zwar Vorbild spielen, doch wichtiger ist, dass unsere Ingenieure Technologien entwickeln, die es den Entwicklungs- und Schwellen-Ländern ermöglichen, die notwendigen Maßnahmen zu realisieren. Wenn das nur auf Verboten beruht, wird dieses hehre Ziel scheitern. Nur Technologie-Offenheit und nicht Ideologien werden das ermöglichen.
Es lebe die menschliche Vernunft. Die Hoffnung stirbt zuletzt
Folge 194 Der Vernunft eine Chance