WHO rät Ebola-Überlebenden zu Safer Sex

WHO rät Ebola-Überlebenden zu Safer Sex

Spuren des Virus nach sechs Monaten in Sperma entdeckt

Kondome: WHO warnt Ebola-Überlebende vor (Foto: pixelio.de, Tomizak)
Kondome: WHO warnt Ebola-Überlebende vor (Foto: pixelio.de, Tomizak)

Genf (pte002/16.04.2015/06:05) –

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) http://who.int hat Überlebende des Ebola-Fiebers dazu aufgefordert, bei sexuellen
Kontakten noch vorsichtiger zu sein. Damit soll sichergestellt werden,
dass das Virus nicht auf den Partner übertragen wird. Bei einem
Überlebenden wurden fast sechs Monate nach seiner Gesundung Spuren des
Virus in der Samenflüssigkeit nachgewiesen. Dieser Zeitraum ist rund 90
Tage länger als bisher dokumentiert. Derzeit ist nicht klar, ob es zu
diesem Zeitpunkt noch zu einer Ansteckung kommen kann.

Drei Monate reichen nicht aus

Bisher gibt es keine Beweise für eine Übertragung von
Ebola durch Überlebende. Laut Nathalie Broutet von der WHO hat jedoch
der aktuelle Fall dazu geführt, dass eine Warnung ausgesprochen wurde.
"Dieser Patient ist der erste, bei dem Spuren des Virus nach mehr als
drei Monaten in der Samenflüssigkeit nachgewiesen wurden."

Laut den neuen Empfehlungen sollten Ebola-Überlebende
immer Kondome benutzen, auch nach Ablauf der bisherigen Frist von drei
Monaten, bis weitere Informationen zur Verfügung stehen. Bisher wurde
dazu geraten, 90 Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome entweder
auf Sex zu verzichten oder Safer Sex zu praktizieren.

Weitere Analysen erforderlich

"Obwohl die Probe positiv auf Fragmente des Virus war,
ist damit nicht bewiesen, dass es sexuell übertragen worden ist", sagt
Broutet. Forscher planen indes, die Probe an die Centres for Disease
Control and Prevention http://cdc.gov nach Atlanta zu schicken. Dort soll untersucht werden, ob die Ebolaspuren aktiv sind und sich verbreiten können.

Broutet arbeitet an Studien in Sierra Leone und Guinea
mit. Männlichen Überlebenden sollen dabei weitere Untersuchungen
angeboten werden. Der WHO zufolge gibt es derzeit keine Beweise für ein
aktives Ebola-Virus in der Vaginalflüssigkeit von überlebenden
Patientinnen.