Kinder zu dick: Werbestopp für Burger vor 21 Uhr
Pommes und Schnitzel: Fast Food ist beliebt wie nie (Foto: Roßmann/pixelio.de) |
London/Atlanta/Wien (pte020/15.04.2015/11:30) –
Der starke Anstieg von Personen mit Übergewicht hängt deutlich mit dem
hohen Anteil von Junk-Food-Werbung im TV zusammen, denn über 60 Prozent
der Spots zeigen ungesunde Kost. Eine Initiative der British Heart
Foundation http://bhf.org.uk fordert nun, dass erst nach 21 Uhr Werbung für Junk Food gezeigt werden darf.
"Die österreichische Werbewirtschaft hat sich mit einem
strengen Ethikkodex verpflichtet, mittels Selbstregulierung
gesellschaftlichen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken. Das Thema
Über- und auch Untergewicht, der gefährliche Adipositas-Effekt, wird im
Rahmen der Aktivitäten des Werberats sehr ernst genommen und laufend
über Arbeitsgruppen auf Basis von nationaler und internationaler
Erfahrung in die Regularien des Judgings eingebaut", sagt Michael
Straberger, Präsident des Österreichischen Werberats http://werberat.at , gegenüber pressetext.
Fettleibigkeit nimmt zu
Weltweit sind derzeit etwa 42 Mio. Kinder unter fünf
Jahren übergewichtig. Laut einer Studie der British Heart Foundation
haben etwa zwei Drittel aller Eltern wöchentlich Streit mit ihren
Kindern wegen unzähliger Spots für Junk Food. Die Kinder verlangten
jedes Mal penetrant nach dem gezeigten Produkt und ließen sich sogar auf
einen heftigen Streit mit ihren Eltern ein.
Auch die Zahl der übergewichtigen Erwachsenen stetig.
Mittlerweile gibt es sogar 600 Mio. krankhaft Fettleibige.
Branchenkenner debattieren nun die Frage, ob man Werbung für ungesunde
Kost gänzlich aus dem TV-Programm nehmen sollte. Obwohl in
Großbritannien bereits eine Regulierung der Werbeinhalte herrscht, wird
dennoch öfter für ungesunde Lebensmittel geworben als für nahrhaftere
Kost.
Regulierung der Werbung
Sieben von zehn Elternpaaren würden sich laut der
Studie für eine striktere Regulierung von Junk-Food-Werbung aussprechen.
Die British Heart Foundation hat deshalb eine Petition gestartet, um
einen Regierungsbeschluss zu bewirken. Demnach soll Junk Food erst nach
21 Uhr im TV beworben werden dürfen. Auch das London Eye wird
kritisiert, denn der Sponsor Coca-Cola nutzt das viel fotografierte
Wahrzeichen als riesiges Werbeobjekt für seine Produkte.
"Die werbetreibende Wirtschaft und Medien sind sich
ihrer Verantwortung sehr wohl bewusst, wie wohl auch ein Fokus auf die
redaktionelle, insbesonders bildliche Berichtgestaltung, fehlende
Sensibilität vermuten lässt. So ist neben der Selbstregulierung
Aufklärungs- und Informationspolitik gefragt. Verbote und überbordende
Regulierungen des Marktes sind im Sinne der Selbstbestimmung des
Individuums sowie der Verantwortung der Erziehungsberechtigten
kontraproduktiv und nicht akzeptabel", unterstreicht Straberger.