Weg mit dem Verbrennungsmotor – Gedanken von Jean Pütz

Gedanken zum Thema: Abschaffung des Verbrennungsmotors, koste es was es wolle, selbst dann wenn er mit regenerativen Treibstoff betrieben wird. Das hat soeben das Europäische Parlament beschlossen, Ende 2035 soll dieses Gesetz in Kraft treten.

Was wäre, wenn? Abschaffung des Verbrennungsmotors.

Ein Gedankenexperiment für jedermann:
Die moderne Menschheit verfügte nicht über die heutigen Möglichkeiten, mit Maschinen körperliche Arbeit zu verrichten.
Dazu mein persönlicher Kommentar:

Wir bewundern die Restbestände unserer Vorfahren. Sie sind uns sogar so wichtig, dass sogar die UNESCO viele zu Weltkulturdenkmälern erhoben.

Beispiel:  Ägypten vor mehr als 3.000 Jahren. Ich möchte nicht nur die Pyramiden erwähnen, sondern auch die riesigen Tempel, die die Pharaonen errichten ließen, um irgendwelche Götter gültig zu stimmen. Es gibt wenige Menschen, die sich Gedanken darüber machen, unter welchen enormen menschlichen Anstrengungen und Leiden diese entstanden sind.. Zunächst gab es damals keine technische Hilfen, alles musste per Hand geschafft werden. Die Pharaonen haben den Auftrag erteilt, aber eine ganze Hierarchie von Handwerkern und Architekten haben die Ideen geliefert und umgesetzt. Tatsächlich realisiert haben das Millionen von Sklaven, die meistens die Fertigstellung um wenige Jahre überlebten. Von Arbeitsschutz keine Spur.
Es ist kaum 300 Jahre her, dass auch unsere unmittelbaren Vorfahren sich körperlich schinden mussten, um das zu errichten worauf heute unser Wohlstand aufbaut. Damals gabs auch noch Sklaven, die z. B. unter unmenschlichen Umständen in den Bauch von Segelschiffen gepfercht, aus Afrika in die neue Welt Amerika verfrachtet wurden, wobei allein schon dabei viele nicht überlebten.
Selbst die Religionen haben diese Zustände akzeptiert, wenn nicht sogar gefördert, indem sie Missionare versandten, um angeblich europäisches Heil zu stiften.

Die USA und ganz Mittel- und Südamerika verdankt das Entstehen der heutigen Staaten diesen rechtslosen Menschen.

Wer glaubt, dass es heute nur aufgrund der Menschenrechte etwas moralischer geworden ist, der irrt. Es ist vor allen Dingen eine Erfindung, die entscheidend mitgeholfen hat, die Sklaverei abzuschaffen und diesen Menschen wieder ihre Würde zurück zugeben.

Liebe Leser, sie mögen das sarkastisch nennen, aber erst als die Mutter aller Maschinen erfunden wurde, hatten diejenigen eine Chance, die sich in diese verhängnisvolle Lage der Sklaven versetzten und ihr Mitleid in moralische Forderungen umsetzen
Das ist der Grund, weshalb ich dem Erfinder der Dampfmaschine, James Watt, nicht nur posthum den Nobelpreis für Physik verleihen möchte, sondern auch den Friedensnobelpreis. Plötzlich wurde Maschinenarbeit viel viel billiger als Sklavenarbeit. Sie lohnte sich einfach nicht mehr unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Die Dampfmaschine war der erste Verbrennungsmotor, der bestenfalls zwei bis drei Prozent der eingesetzten Energie in Arbeit umsetzen konnte. Trotzdem nahm man die furchtbaren Abgase  billigend in Kauf, auch wenn sie mit der Eisenbahn mitten in die Städte verfrachtet wurden.

Menschlicher Erfindergeist hat das natürlich erheblich verbessert und aus den Maschinen wurden Alltagsgegenstände in Form von Motoren, die entweder von einem flüssigen Treibstoff versorgt wurden, oder von der später entdeckten Möglichkeit des Antriebs durch den elektrischen Strom. Das ermöglichte übrigens in den Fabriken, die Treibriemen abzuschaffen. Mechanische Energie wurde überall verfügbar, selbst dort, wo im Alltag Arbeitshilfen sinnvoll wurden – oder auch nicht. Und so sind unsere Kinder groß geworden. Dass auch dies Nebenwirkungen und Risiken mit sich brachte, beschreibt der kluge und lyrische Beitrag im Folgenden – sozusagen zum Nachdenken und der Gegenwart ins Gästebuch.
Ihr jean Pütz

Carlos Alexander Gebauer, deutscher Jurist, Publizist und Schriftsteller…

„Eine Generation, die nicht mehr weiß, was körperliche Arbeit ist, bekämpft den Motor und setzt auf Muskelkraft. Es ist die Generation Zentralheizung, die glaubt, Wärme komme einfach aus der Wand. Die Generation, die nie Kohle aus dem Keller in den fünften Stock geschleppt hat, um es warm zu haben. Ohne Aufzug.

Diese Generation, die nicht einmal mehr den Satz auf den Mülltonnen kennt „Keine heiße Asche einfüllen“. Eine Generation, die jeden erdenklichen Luxus – von der Waschmaschine über den Wäschetrockner bis zur Spülmaschine und von der elektrischen Zahnbürste über den Akkurasierer bis zum Kaffeevollautomaten – für naturgegeben hält. Es ist diese Generation, die nun ganze Städte zu Fußgängerzonen umbauen will, damit die alternde Bevölkerung ihre Wasserkästen möglichst nicht nach Hause transportieren kann, sondern Flasche für Flasche einkaufen muß; so wie sie auch jede einzelne Flasche aus dem Müll fischt, um das Pfand in Rente zu wechseln.

Die wohlstandsverwahrlosten Luxuskinder, denen der Schweiß bislang allenfalls im Fitnessstudio floss. All diese Entschleuniger und Natureinklangsfetischisten, die Life-Life-Balancierer und Lattemacchiato-Jonglierer werden lernen: Motorsägen und Elektrobohrer, Fahrstühle und Lkws, sie alle wurden nicht erfunden, um das Biotop des dreifach gefächerten Wildlurchs oder das Habitat der fluoreszierenden Zwerglaus zu stören, sondern um den endlosen Schmerz, die ächzende Pein und das zerrende Keuchen bei der Bewältigung alltäglichen Tuns zu reduzieren, um das Leben lebenswerter und die Welt freundlicher zu gestalten.

Ich wage vorauszusehen:
Erst wenn Ihr Euer letztes Bettgestell, Eure letzte Schrankwand, Euren letzten Bierkasten und Euren letzten Gartengrill im Nieselregen eines Herbstnebeltages auf dem Lastenfahrrad den Berg hochgezerrt habt, werdet Ihr begreifen, warum Opa froh war, ein Auto zu besitzen. Und wenn Ihr dann in einer anschließenden Zwischenphase wieder zwischen Bergen von Pferdeäpfeln über die Straßen gehüpft seid, dann kommt der Tag, an dem Ihr Euer Lastenfahrrad in einem glücktriefenden Moment zum Sperrmüll stellt. Sei’s drum: Jede Generation hat das Recht, aus ihrer eigenen Dummheit zu lernen. Schmerzen sind der beste Lehrer.“

Jean Pütz: Mein Fazit:
ich möchte mit einem ironischen Spruch aus den 50er 60er Jahren beginnen: wir brauchen keine Kraftwerke, unser Strom kommt aus der Steckdose. Genau vor dieser Alternative stehen wir heute, wer glaubt, dass die gesamte Primärenergie, das heißt auch die extrem aufwendige Wärme mit Hilfe des elektrischen Netzes bewerkstelligen zu können, selbst unter Nutzung der elektrischen Wärmepumpe, der ist ein Träumer. Das elektrische Netz wird durch immer mehr Inanspruchnahme völlig überfordert, und ein Prinzip der Elektrizität Energie bedeutet, wenn mehr angefordert wird als die Energieproduzenten liefern können, dann gibt es ein GAU: das heißt alle Räder stehen still