Was Kinder vor Allergien und Asthma schützt

Saubere Luft, gesunde Ernährung und Spielen im Kuhstall:
was Kinder vor Allergien und Asthma schützt

Berlin
– Nach Schätzungen von Experten leidet jedes zehnte Schulkind in
Deutschland an Asthma. Neben den Genen beeinflussen vor allem
Umweltfaktoren wie Passivrauchen, Ernährung oder Bewegungsmangel, ob ein
Kind an Asthma erkrankt oder nicht. Schützende Faktoren wie der Umgang
mit Tieren oder der Konsum von Rohmilch sind durch Studien belegt und
werden derzeit weiter untersucht. Über aktuelle Erkenntnisse zur
Vorbeugung und Behandlung von Asthma berichten Experten auf einer
Pressekonferenz am 6. März in Berlin, die im Vorfeld des 60. Kongresses
der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)
stattfindet.

Allergisches
Asthma ist die häufigste Form des Asthmas bei Kindern. Für die
Betroffenen bedeutet die Erkrankung einen hohen Leidensdruck, weil sie
etwa beim Spielen und Toben stark eingeschränkt sind. „Eine Behandlung
mit Inhalatoren kann die Beschwerden zwar sehr gut lindern, eine Heilung
gibt es aber nicht“, berichtet Professor Dr. med. Erika von Mutius,
Kongresspräsidentin des 60. DGP-Kongresses. Laut der Leiterin des
Instituts für Asthma- und Allergieforschung am Helmholtz Zentrum München
trägt neben den Genen auch die Umwelt, in der ein Kind aufwächst, zur
Entstehung der Erkrankung bei. So sind häufig Kinder betroffen, deren
Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben oder die in der frühen
Kindheit oft Zigarettenrauch ausgesetzt waren. Auch Übergewicht,
Bewegungsmangel oder einseitige Ernährung können Asthma begünstigen.

Es
gibt aber auch Umweltfaktoren, die Kinder vor Asthma schützen können.
So zeigen Studien, dass Bauernhofkinder, die sich regelmäßig im Kuhstall
aufhalten und Rohmilch trinken, seltener an Asthma und Allergien
erkranken. Wissenschaftler aus München und Regensburg sehen in diesen
Ergebnissen einen guten Ansatz zur Vorbeugung. In der MARTHA-Studie
untersuchen sie deshalb, ob Kinder, die nach der Stillzeit mit frischer,
minimal behandelter Kuhmilch ernährt werden, seltener an Asthma
erkranken, als Babys, die herkömmliche Milch aus dem Supermarkt
bekommen. Die Ergebnisse der Studie werden in einigen Jahren erwartet.

Um
das Risiko für Asthma und Allergien bei den eigenen Kindern gering zu
halten, empfiehlt von Mutius, für eine rauchfreie Umgebung zu sorgen.
„Vor allem während der Schwangerschaft, aber auch nach der Geburt
sollten Eltern vermeiden, dass ihr Kind Zigarettenrauch ausgesetzt ist“.
Gesundes und abwechslungsreiches Essen, Bewegung an frischer Luft oder
der Kontakt zu Tieren können zusätzlich schützen.

Über
die verschiedenen Formen des Asthmas, neue Erkenntnisse und
Behandlungsansätze sprechen Experten auf einer Pressekonferenz, die am
6. März 2019 in Berlin stattfindet.

Weitere Informationen zur MARTHA-Studie gibt es unter www.martha-studie.de.

Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin