Europas Regierungen locken mit Investitionsanreizen und Fördergeldern
Frankfurt am Main (pte/03.03.2006/06:05) – Der jüngsten Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan http://energy.frost.com zufolge, sind Erneuerbare Energien in Europa weiterhin auf Wachstumskurs. Für zusätzliche Dynamik sorgt das EU-Vorhaben, zwölf Prozent des gesamten Energieverbrauchs bis 2010 aus Ökostrom zu gewinnen. Anreiz dazu bieten Steuererleichterungen, Investitionszuschüsse und günstige Exporttarife für Strom. Die Experten gehen von einer jährlichen Steigerung der Marktumsätze von durchschnittlich 8,9 Prozent aus.
Wie die Analysten von Frost & Sullivan berichten, nutzen bereits jetzt zahlreiche Energieanbieter die Förderprogramme der EU. "Westeuropa setzt immer mehr auf Reserven aus erneuerbaren Energiequellen", so Research Analyst Rajat Kumar. "Dabei hat jedes Land individuelle Richtlinien und Anreize zur Förderung dieser Energiequellen. Auf europäischer Ebene unterstützt die Europäische Kommission entsprechende Förderprogramme." Schon 2001 hat die Kommission in ihrer Gesetzesvorlage angewiesen, den Anteil der umweltverträglichen Energiegewinnung am Bruttostromverbrauch von 14 Prozent im Jahr 1997 auf 22 Prozent im Jahr 2010 zu steigern. Rechtliche Grundlagen sind die in der Kyoto-Konferenz getroffenen Vereinbarungen. Umsetzbar werden diese allerdings nur, wenn die konventionellen Energiequellen ersetzt oder der Energieverbrauch verringert wird. Kumar hält eine anhaltende Steigerung der Marktumsätze von 8,99 Mrd. Dollar im Jahr 2005 auf 17,2 Mrd. Dollar im Jahr 2011 für realisierbar.
Von den Anreizen werden besonders solche Marktteilnehmer profitieren, die seit langem unter Preisverzerrungen leiden, attestiert der Experte. Bislang haben die staatlichen Regelungen herkömmliche Technologien übervorteilt, da die Betreiber konventioneller Kraftwerke wie Fossilbrennstoffanlagen nicht für Schäden aufkommen, die durch umweltbelastende Emissionen ihrer Anlagen entstanden sind. Das sei auch der Grund, warum sie bisher billiger Energie produzieren konnten. Eine Belohnung von Betreibern umweltfreundlicher Anlagen blieb bisher aus. "Zugunsten eines fairen Wettbewerbs sollten die Preise für konventionell erzeugte Energie die Kosten für entstandene Umweltschäden widerspiegeln" meint Kumar. Deshalb müssten umweltfreundliche Energieversorger Druck auf die Regierungen ausüben und durchsetzen, dass so genannte "Polluter-Pays"-Maßnahmen eingeführt werden. Eine weitere Hürde für die Erneuerbaren Energietechnologien sind bisher auch die hohen Anschaffungskosten, die Investoren und kleinere Betriebe häufig zögern lassen, auf die natürliche Kraft umzusatteln.
Analyst Kumar geht davon aus, dass trotz der Anlaufschwierigkeiten, erneuerbare Energien eine wichtige Rolle in der globalen Energieversorgung spielen werden. Bei der Windenergie könnten die von der EU vorgegebenen Ziele sogar überstiegen werden. Bis 2010 erwartet Kumar, dass die aus Windenergie gewonnene Leistung 79,3 Gigawatt (GW) erreichen wird. Das ist knapp doppelt so viel wie der von der EU vorgegebene Wert von 40 GW. Die Gesamtleistungen im Bereich der erneuerbaren Energien – Solarthermie ausgenommen – wird 2010 wahrscheinlich bei 127,3 GW liegen. (Ende)