**Zecken im Garten**
Schutz durch einfache Verhaltensregeln
(aid) – Zecken leben nicht nur im Wald, sondern fühlen sich auch
in Gärten wohl. Selbst in den Wintermonaten sind die Blutsauger
aktiv, hat eine Studie der Universität Hohenheim bestätigt. Die
Wissenschaftler hatten seit dem Jahr 2014 regelmäßig rund 100 Haus-,
Obst- und Schrebergärten im Großraum Stuttgart auf Zecken
kontrolliert. Sie erfassten, ob die Gärten naturbelassen oder in
Waldnähe waren. Die Zeckenzahl wurde mithilfe der „Beflaggung“
eingeschätzt, bei der weiße Stoffbahnen über Rasen und Büsche
gezogen werden. Die Zecken wechseln auf die Zeckenfahnen, werden
abgesammelt und gezählt. Allerdings kann man mit dieser Methode nur
Tiere erfassen, die aktiv auf Wirtssuche sind.
In 60 Prozent der Gärten ließen sich die Spinnentiere nachweisen.
Die Blutsauger waren in unterschiedlichen Umgebungen zu finden.
Faktoren wie ein naher Wald, Unterholz und hohes Gras begünstigten
große Zeckenpopulationen. Aber auch in kleinen gepflegten Gärten in
Stadtaußengebieten waren Zecken nachweisbar. Meist war die
Verbreitung nicht gleichmäßig, sondern auf wenige Stellen im Garten
beschränkt.
Es wurden drei verschiedene Arten von Zecken gefunden, von denen eine
vor allem durch Vögel in den Garten eingeschleppt wird. Weitere
Wirtstiere sind Mäuse, Igel und Haustiere. Infolge des Klimawandels
sind die Schädlinge ab Februar bis in den Dezember hinein aktiv.
Der gemeine Holzbock (/Ixodes ricinus/) ist die häufigste Zeckenart
und bundesweit verbreitet. Er kann verschiedene Krankheiten wie
Borreliose und die Frühsommermeningitis (FSME) übertragen. Die
Gebiete mit FSME-Vorkommen liegen überwiegend in Baden-Württemberg
und Bayern und in kleinen Teilen von Thüringen, Hessen, Sachsen und
Rheinland-Pfalz. Inzwischen werden auch in Mecklenburg-Vorpommern und
Sachsen-Anhalt Fälle gemeldet.
Die Studienergebnisse haben bestätigt, dass Zecken nicht
vollständig gemieden werden können. „Durch richtiges Verhalten
kann man Gesundheitsrisiken aber deutlich verringern“, erklärt
Rainer Schretzmann vom aid infodienst. „Tragen Sie möglichst festes
Schuhwerk und lange Hosen, die in die Socken gesteckt werden“. Das
erschwert den Hautkontakt. Nach einem Ausflug in Wald, Wiese oder an
stark bewachsenen Bachläufen sollte man die Kleidung und den ganzen
Körper nach Zecken absuchen. „Vor allem im Schritt, in den Achseln,
Ellbogenbeugen und Kniekehlen halten sich die Blutsauger gerne auf“,
so Schretzmann. Hat sich die Zecke bereits fest eingerichtet, muss sie
mit einer speziellen Zeckenpinzette zügig entfernt werden.